Evonik Magazin 4/2007 - Evonik Industries AG
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unser Ruin?<br />
FOTO: PA/DPA<br />
NICHT JUNG<br />
GEGEN ALT<br />
AUSSPIELEN<br />
Es ist doch schön, dass die<br />
älteren Menschen heute<br />
älter werden und gleichzeitig<br />
länger für ihre Gesellschaft<br />
aktiv eintreten können. Es ist doch<br />
schön, dass heute im Alter die Möglichkeiten<br />
der Betätigung, wie es die Foren heute<br />
gezeigt haben, viel breiter sind. Es ist doch<br />
gut, dass wir darüber sprechen, dass es das<br />
lebenslange Lernen gibt, dass unsere Gesellschaft<br />
also aufgefordert ist, nicht wie früher<br />
vielleicht schon mit dem 16., 18. oder 22.<br />
Lebensjahr mit dem Lernen Schluss zu<br />
ma chen, sondern zu sagen: „Unsere Welt ist<br />
so spannend, wir wollen daher das ganze<br />
Leben lang etwas aufnehmen.“… Wenn wir<br />
glauben, unser Wohlstand sei dann ein<br />
menschlicher, humaner Wohlstand, wenn die<br />
Menschen, die 50, 52, 54 oder 55 sind, zum<br />
alten Eisen gezählt werden und aus dem<br />
Arbeitsleben ausgeschieden sein müssen,<br />
dann kann ich nur sagen, dass dies keine<br />
menschliche Gesellschaft ist.… Es geht nicht<br />
darum, Jung gegen Alt auszuspielen, sondern<br />
es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu<br />
entwickeln, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
jeder Generation in einer Gesellschaft<br />
gebraucht werden. Der knappe Schwung<br />
der Routine ist, mit Verlaub gesagt, mit 18<br />
einfach nicht vorhanden.<br />
Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin<br />
FOTO: PRIVAT FOTO: PA/DPA<br />
LEBENSLANG LERNEN<br />
Die Weichen müssen jetzt<br />
auf lebenslanges Lernen<br />
gestellt werden. … Aber nicht<br />
nur die Unternehmen sind<br />
verantwortlich für das lebenslange<br />
Lernen. … Auch die Mitarbeiter<br />
und Arbeitssuchenden sind verantwortlich<br />
für ihre eigene Entwicklung.<br />
Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des Mittelstandsausschusses<br />
des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)<br />
FALSCH GEDACHT<br />
Bis zum Jahr 2030 wird die Bevölkerung nur moderat schrumpfen, allenfalls<br />
um wenige Millionen. Aber schon ab 2010 werden wir deutlich weniger Erwerbstätige<br />
haben – absolut, aber auch im Verhältnis zur gesamten Bevölkerung.<br />
Diese Strukturveränderung ist unser Grundproblem. Das häufigste Alter in<br />
der Alterspyramide des Jahres 2030 wird bei etwa 65 Jahren liegen. Wir<br />
müssen die Wirtschaft umbauen. Wir müssen lernen, dass Menschen über 50<br />
für die Gesellschaft sehr wertvoll sind. Und wir müssen akzeptieren, dass wir falsch gedacht<br />
haben, als wir meinten, wir bräuchten keine Kinder, weil die Rente von der Versicherung kommt.<br />
Axel Börsch-Supan, Direktor des Mannheimer Forschungsinstitutes Ökonomie und<br />
Demographischer Wandel (MEA)<br />
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