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Instructional Course SGO 2007-08-29

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Wann und wie entsteht ein Meniskusschaden?<br />

Eine Meniskuserkrankung wird durch ein Trauma, durch wiederholte Mikrotraumatisierung<br />

oder durch Alterungsvorgänge verursacht. Vor allem beim Knieverdrehtrauma mit<br />

Kombination von axialer Belastung und Rotationsscherkräften kommt es zu Verletzungen und<br />

zwar umso schneller, je mehr ein Meniskus degenerativ verändert ist. Damit kann es<br />

während Alltagsbewegungen, etwa dem Aufstehen aus kniender oder kauernder Stellung, so<br />

bei Gartenarbeit, verbunden mit einer Drehung leicht zum Einriss eines degenerativ<br />

vorgeschädigten Meniskus beim Älteren führen. Kombinationen mit Zerreissung des vorderen<br />

Kreuzbandes sind häufig. Da der Innenmeniskus relativ starr mit dem Innenband<br />

verwachsen und dadurch bei Extrembelastungen weniger frei beweglich ist, reisst er schneller<br />

als der Aussenmeniskus.<br />

Rissformen<br />

Es gibt kurze Längsrisse, große Längsrisse sog. Korbhenkelrisse mit Luxierbarkeit des einen<br />

Teils des Hinterhorns nach ventral vor die Kondylenrolle, Lappenrisse, Radiärrisse, Quer- und<br />

vor allem degenerative Horizontalrisse. Sie können im vorderen, mittleren und hinteren<br />

Drittel des Meniskus liegen. Sie können randständig oder basisnah gelegen sein. Daneben<br />

unterscheiden wir Hinterhorn-Avulsionen des medialen und lateralen Meniskus, vor allem in<br />

Begleitung von vorderen Kreuzbandrupturen. Läsionen des Hinterhorns, medial oder lateral,<br />

sind im Vergleich zum Vorderhorn schätzungsweise 9 mal häufiger, was nur schon darin<br />

erklärt werden kann, dass das Hinterhorn weil morphologisch und substanziell kräftiger, d.h.<br />

grösser mechanisch viel mehr gefordert wird.<br />

Symptome und Diagnose<br />

Ein Meniskusschaden macht sich in der Regel durch Schmerzen bemerkbar. Diese können<br />

sich in Gelenkspalthöhe oder in die Kniekehle projizieren. Gelegentlich treten Blockaden<br />

infolge Einklemmung eines Meniskuslappens auf. Häufig macht sich ein Meniskusschaden<br />

durch einen leichten Gelenkerguss bemerkbar, der über die Bildung einer Bakercyste auch in<br />

der Kniekehle manifest werden kann, was gelegentlich zur Differentialdiagnose mit einer<br />

Thrombose Anlass geben kann. Nachtschmerzen gehören häufig zur Symptomatik.<br />

Die klinische Untersuchung bestätigt den leichten Erguss. Druckschmerzhaftigkeit auf<br />

Gelenkspalthöhe wird vor allem im hinteren medialen oder lateralen Anteil auf die Läsion<br />

hinweisen. Der Vergleich der Schmerzempfindung beim digitalen Druck auf die identische<br />

Stelle des Gegenknies gestattet den feinen Unterschied festzustellen. Schmerz bei<br />

Hyperextension- und –Flexion ist ebenfalls typisch. Schliesslich ist der MacMurray Test<br />

wertvoll, d.h. die im Varus- und Valgussinne ausgeübte Rotation und Flexion in Rückenlage<br />

als dynamisches Zeichen, das einen defekten Meniskus zu einem Klick Phänomen führen<br />

kann. Bei kombinierter, traumatischer Läsion schliesse man eine Bandinstabilität aus.<br />

Die konventionelle Röntgenabklärung schliesst belastete Bilder im Einbeinstand in der<br />

frontalen und sagitalen Ebene ein, welche zur freien Darstellung des Gelenkspalts unter<br />

Bildverstärkerkontrolle angefertigt werden sollten. Die posteroanteriore Aufnahme in 45°<br />

Beugung zeigt einen allfälligen dorsalen Knorpelschaden auf. 90% der Meniskusläsionen sind<br />

im Hinterhorn lokalisiert! Bei Achsdeviation und Chronifizierung der Beschwerden gehört eine<br />

Ganzbeinaufnahme zur Routineuntersuchung (Orthoradiogramm), um eine allfällige<br />

Überlastung des betroffenen Kompartimentes auszuschliessen. Das MRI gehört heute zur<br />

Routine Untersuchung, wir verzichten hier auf die detaillierte Darstellung der<br />

Meniskuspathologie, da sie integraler Bestandteil des Wissens jedes Orthopäden und<br />

Chirurgen ausmacht, der Meniskusläsionen behandelt! Das, was uns wichtig erscheint, sei<br />

aber kurz erwähnt! Kernspintomografisch lassen sich vier Grade zunehmender Schwere nach<br />

Stoller einteilen, die hier als bekannt vorausgesetzt werden und deren klinische Verwendung<br />

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