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Instructional Course SGO 2007-08-29

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transfixierend durch den Meniskus. Da die Matrix relativ stark strapaziert wird und einreissen<br />

kann, haben wir bei der Firma Geistlich die Herstellung einer dickeren, kräftigeren Matrix<br />

angeregt, die wir jetzt bereits klinisch anwenden.<br />

Die Resultate dieser erweiterten Indikation der Meniskusrefixation bei Patienten, die sonst<br />

mittels Meniskusentfernung hätten behandelt werden müssen, sind ermutigend. Von rund 35<br />

Fällen, die in den vergangenen 4 Jahren in der Orthopädie Fribourg operiert worden sind,<br />

musste nur bei 5 Patienten reinterveniert werden und die refixierte Zone reseziert werden.<br />

Allerdings sind wir nicht in jedem Fall der 30 symptomlosen, z.T. symptomarmen Patienten<br />

sicher, ob der genähte Meniskus strukturell wirklich geheilt ist. Die MRI Ergebnisse zeigen<br />

zum Teil die alte Ruptur oder Teile davon, ein Phänomen, das allerdings auch von der MRI<br />

Nachkontrolle arthroskopischer Nähte von peripheren Rupturen bekannt ist.<br />

Besteht Bedarf nach einem synthetischen oder Leichenmeniskus?<br />

Die Erfahrungen mit dem Collagenmeniskus-Implantat in den vergangenen 10 Jahren sind<br />

eher enttäuschend. Wenigstens die Fälle, die an Schweizerkliniken operiert worden sind,<br />

brachten nicht den erwarteten erfolgt.<br />

Erfahrungen mit Leichenmenisken, die in US und Belgien verwendet werden, sind hierzulande<br />

kaum gesammelt worden. Die Erfahrung beim symptomatischen Postmeniscectomie-<br />

Patienten, der noch keine Arthrose entwickelt hat, zieht sich jetzt über 20 Jahre hin. Über die<br />

Jahre wurden die Indikationen abgestimmt unter Berücksichtigung der Risikofaktoren. Wie die<br />

zahl der Publikationen gestiegen ist, zeigt sich jetzt dass der Meniskus Allograft die<br />

Schmerzen günstig beeinflusst und die Funktion verbessern kann. Ob auch ein<br />

chondroprotektiver Effekt dabei ist, bleibt unsicher. Es fehlt aber bei dieser Chirurgie eine<br />

Kontrollgruppe, was nach prospektiven Studien verlangt. Ebenso müsste man mehr über die<br />

biologischen und zellulären Prozesse bei der Repopulation und dem Remodeling des<br />

Transplantates wissen. (Verdonk et al, <strong>2007</strong>)<br />

Der Meniskus besteht aus Faserknorpel<br />

Ein erstaunliches Phänomen ist, dass eigentlich ein grösserer Prozentsatz der Fläche des<br />

Femur und der Tibia, die bedeckt ist mit hyalinem Knorpel, gar nicht gegeneinander<br />

artikuliert, sondern interkaliert vom faserknorpeligen Meniskus „berührt“ wird. Diese<br />

berührende Fläche macht im äusseren Kompartiment bis zu 70% der Oberfläche aus.(Abb )<br />

Ist ein lateraler Meniskus diskoid, dann berühren Femur und Tibia sich zeitlebens nie, ohne<br />

dass der hyaline Knorpel darüber und darunter degeneriert. Es mag erscheinen, als ob die<br />

beiden hyalinen Flächen gar nie miteinander in Kontakt kommen sollten. Aber kaum ist der<br />

laterale Meniskus zerstört oder entfernt, kommt es zu rascher hyaliner Knorpeldestruktion.<br />

(Analogien zur Limbusdestruktion an Hüfte und Schulter liegen auf der Hand, müssen aber<br />

weiter erleuchtet werden). Auch wenn wir dieses Phänomen bisher nur beobachtet, aber noch<br />

nicht voll verstanden haben, dehnt es die möglichen Hypothesen zur Arthrosevermeidung der<br />

Menisken aus und bedarf einer Erklärung.<br />

Nachbehandlung<br />

Nach einer arthroskopischen Meniscectomie richtet sich die Entlastungs- und Schonungsphase<br />

nach der Dauer der präoperativen Symptome und den begleitenden Knorpelschäden.<br />

Normalerweise kann nach 2 Wochen die Belastung bei der arbeit gesteigert werden. Wir<br />

empfehlen eine Thrombose Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin für 10-14 Tage,<br />

verbunden mit mechanischen Thrombose vermeidenden Übungen. Ein Stockentlastung für<br />

einige Tage bis Wochen ist vor allem bei Präsenz von Knorpelschäden sinnvoll. Jegliche<br />

Entlastung erhöht allerdings auch das Thromboserisiko!<br />

Der individuelle Belastungsaufbau ist nach Meniskusnaht deutlich länger als nach<br />

Meniskusteilresektion, insbesondere nach gleichzeitig durchgeführten Bandeingriffen.<br />

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