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Instructional Course SGO 2007-08-29

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eher in den Hintergrund getreten ist. Intramenisceale, so genannt mukoide Degeneration ist<br />

häufig und mitunter auch alters- und belastungsabhängig. Bei der Ausmarchung zwischen<br />

Grenzen des Normalen und Anfängen des Pathologischen ist aber die Feststellung entscheiden<br />

ob ein vorhandenes lineares Signal in die Ober- oder häufiger die Unterfläche des Meniscus<br />

ausläuft als Hinweis einer transmuralen Öffnung des Meniskus. Liegt gleichzeitig eine<br />

Bakercyste vor, kann ihre Wurzel im degenerierten Hinterhorn, häufiger des medialen<br />

Meniskus gesucht werde. Wir schauen auch immer genau, ob auf den T2 Bildern ein Ödem<br />

des Knochens über und unter dem Meniskusriss zu erkennen ist. Die Qualität der heute im<br />

Gebrauch stehenden MRI Geräte ist nicht immer über alle Zweifel erhaben. Wir sind es<br />

gewohnt, mit einem 1,5 Tesla Gerät zu arbeiten. Offene MRI Apparate, bequem für den<br />

Patienten, bieten leider nicht selten ungenügende Aussagen.<br />

Therapie der degenerativen Meniskusläsion<br />

Ziel ist es, die Schmerzen beseitigen zu können, sodass sich die Funktion wieder<br />

normalisiert. Die arthroskopische Teilmeniskektomie stellt die Standardbehandlung dar für<br />

degenerative Risse, wobei man weiss, dass der Meniskus schon ab dem 40. Altersjahr zu<br />

degenerieren beginnt. Arthroskopisch wird das Hinterhorn in der Regel auf einen stabilen<br />

Restmeniskus reduziert. Bei ungenügender Resektion ist die Rezidivrate nicht unbedeutend.<br />

Es versteht sich allerdings, dass, wenn mehr als ein Drittel der Masse des Hinterhorns<br />

entfernt wird, der Meniskus seine oben aufgeführten Funktionen nicht mehr wahrnehmen<br />

kann. Die Technik der Resektion sollte möglichst schonend erfolgen, da die Spuren, die der<br />

Chirurg auf dem Knorpel hinterlässt, nie mehr verschwinden. Es ist die Aufgabe von<br />

Arthroskopie Kursen, aber auch der Lehre in den Weiterbildungskliniken, diese<br />

Komplikationen so gering als möglich zu halten.<br />

Grundsätzlich hat sich angesichts der degenerativen Meniskusruptur aber auch die Frage zu<br />

stellen, ob eine Arthroskopie und Resektion unabdingbar sind oder ob therapeutisches<br />

Nichtstun angesagt sein kann. Langzeitverläufe unbehandelter degenerativer Risse scheinen<br />

relativ günstig zu sein, vorausgesetzt, dass nicht ein wiederholt einklemmender Lappen zu<br />

einer lokalisierten femoralen oder tibialen Nekrose führt. Dies wird auch in der Arbeit von<br />

Herrlin et al (<strong>2007</strong>) bestätigt.<br />

Falls ein degenerativer Meniskusriss verbunden ist mit einem Knorpelschaden im befallenen<br />

Kompartiment und die mechanische Achse zusätzlich durch dieses Kompartiment läuft, ist an<br />

die Achskorrektur zu denken, da der Patient leicht nach der Meniskusentfernung weiterhin<br />

Schmerzen fühlen und Reizzustände verzeichnen wird.<br />

Erhaltende Operationen bei Meniskusläsion<br />

Da die Meniskusentfernung, auch wenn partiell, immer zur Arthrose führt-manchmal sind<br />

erste radiologische Zeichen schon nach 5 Jahren ersichtlich manchmal erst nach 15-20<br />

Jahren- gebietet sich, alle Anstrengungen zur Erhaltung des Meniskus zu unternehmen.<br />

Schon die geringste Verkleinerung des Meniskusquerschnitts reduziert seine Ringspannung,<br />

was zu einer äusseren Subluxation des Restmeniskus führt, womit er schlagartig seine<br />

Funktionen einbüsst.<br />

Dies ist vor allem am lateralen Meniskus in dramatischer Weise erkennbar mit Entwicklung<br />

einer foudroyanten Arthrose innert 5 Jahren, vor allem bei Frauen mit konstitutionellem Genu<br />

valgum. Auch schon eine kleine Vorderhornruptur und -resektion kann hier der Anfang sein.<br />

Die leichtfertige Resektion ist deshalb abzulehnen und die Refixation, eventuell verbunden mit<br />

einer entlastenden Osteotomie vorzuziehen.<br />

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