Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Praktikumserfahrungen<br />
Während der Ausbildungszeit in den Sonderberufsfachschulen der Stiftung <strong>KBZO</strong> haben Praktika<br />
immer einen sehr hohen Stellenwert. Neben der berufspraktischen Ausbildung in den technischen<br />
und kaufmännischen Büros, der Metallwerkstatt oder der Lehrküche, sollen die SchülerInnen<br />
auch Praktika in Betrieben oder Einrichtungen der freien Wirtschaft absolvieren, um<br />
zusätzliche Berufserfahrungen zu s<strong>am</strong>meln.<br />
Jenny Nest ist beispielsweise eine autistische Schülerin, die gerade eine Ausbildung zur Technischen<br />
Zeichnerin absolviert. Nach dem Berufsabschluss zur Teilzeichnerin (§ 66 BBiG) waren<br />
ihre Leistungen so gut, dass eine aufbauende Vollausbildung angeboten werden konnte. In<br />
einem Berufswegeplangespräch, an dem auch die Kostenträgerseite beteiligt war, konnten die<br />
formalen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Jenny hat bereits im ersten Ausbildungsjahr<br />
ein Praktikum in einem Konstruktions- und Entwicklungsbüro in Friedrichshafen absolviert.<br />
Anfangs war es nicht einfach für sie, diesen Schritt in eine fremde Umgebung mit anderen,<br />
neuen Anforderungen zu machen. Im zweiten Ausbildungsjahr schloss sich dann ein weiteres<br />
Praktikum in einer großen Maschinenbaufirma in Weingarten an, in dem die Rahmenbedingungen<br />
wieder vollkommen anders waren. Das letzte Praktikum absolvierte sie wieder im selben<br />
Betrieb in Friedrichshafen. Die Organisation der Praktikumsstelle hat sie dabei selbständig<br />
übernommen.<br />
Ihre Erfahrungen spiegelt das kurze Interview mit Jenny wider.<br />
In welcher Art von Unternehmen haben Sie Ihr letztes Praktikum absolviert?<br />
Jenny Nest: „Die Firma ist ein kleineres Unternehmen mit 35 Mitarbeitern und als Konstruktionsdienstleister<br />
für bekannte Firmen tätig. Meine Abteilung gehört zum Sondermaschinen- und<br />
Anlagenbau.”<br />
Was waren Ihre Aufgaben während des Praktikums?<br />
Jenny Nest: „Meine Aufgabe war es, <strong>am</strong> PC vorhandene Auto-CAD-Zeichnungen im 3D-Progr<strong>am</strong>m<br />
Pro/Engineer zu modellieren. Außerdem musste ich zum Abschluss dieser Arbeit noch<br />
eine Powerpoint-Präsentation erstellen.”<br />
Das hört sich kompliziert an?<br />
Jenny Nest: „Nach einer sehr guten Einweisung durch Herrn M., durch einen für mich zuständigen<br />
Mitarbeiter während des Praktikums, k<strong>am</strong> ich schnell und gut zurecht. Hierbei half mir natürlich,<br />
dass ich bereits intensiv in ein anderes Zeichenprogr<strong>am</strong>m in der Sonderberufsfachschule<br />
eingearbeitet gewesen bin.”<br />
Was war für Sie in diesem Praktikum besonders wichtig?<br />
Jenny Nest: „Aufgrund meiner Einschränkung war ich froh, in einem kleineren Betrieb gearbeitet<br />
zu haben. Ich hatte ein kleines Büro mit einem für mich zuständigen Mitarbeiter. Dieser hat mich<br />
sehr gut in die Arbeitsabläufe eingewiesen und ich konnte jederzeit Fragen stellen. Man hat sich<br />
sehr gut um mich gekümmert.”<br />
Wie hat es Ihnen sonst gefallen?<br />
Jenny Nest: „Besonders nett waren auch die flexiblen Pausenzeiten und die allgemein gute und<br />
lockere Atmosphäre.”<br />
43