KVBW-Magazin 0905 - Bushido Oberkirch
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Text und Fotos Wolfgang Bundschuh<br />
Jukurentage Jukurentage<br />
in Walldürn alldürn<br />
Hanshi Fritz Nöpel, 9. Dan Yuishinkan, Vater des Goju Ryu und des Jukurentrainings in<br />
Deutschland sowie Martin Nienhaus, 4. Dan Shotokan, DKV-Karatelehrer und Sport-Heilpraktiker,<br />
luden zum ersten sechstägigen Seminar "Jukurentage in Walldürn" in die nordbadische<br />
Wallfahrtstadt ein. Das Motto lautete: "Das Wissen der alten Meister". Die für das erste Seminar<br />
dieser Art auf 25 Karatekas aller Stilrichtungen begrenzten Teilnehmerzahl, man wollte ausschließlich<br />
im Yuishinkandojo von Wolfgang Bundschuh unterrichten und keine Gruppenauf-teilung vornehmen,<br />
bekam über die gesamte Woche hochwertigstes Wissen und praktische Anwendungen der<br />
Kampfkunst Karate von den beiden Referenten vermittelt.<br />
Der Begriff "Jukuren" ist japanisch und bedeutet "die Erfahrenen"- oder "die mit dem Karate alt<br />
geworden sind". Er geht zurück auf Meister Tomoharu Kisaki, dem Lehrer von Fritz Nöpel, welcher<br />
hohe Danträger aus den verschiedenen japanischen Provinzen regelmäßig in einem besonderen<br />
Training betreute. Jeder von ihnen hatte auf grund seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit<br />
den Inhalten des Karate tiefe persönliche Erfahrungen und individuelle Erkenntnisse in der<br />
Kampfkunst erlangt.<br />
Im Deutschen Karate wird heute der Begriff fälschlicher Weise auch für die karate-treibenden<br />
Späteinsteiger verwendet, die im fortgeschrittenen Alter (ab ca. 30 Jahren aufwärts) mit dem Karate<br />
erst beginnen. Dies ist allerdings nicht die Zielgruppe, die für Fritz Nöpel und Martin Nienhaus im<br />
Fokus stehen.<br />
Die Weitergabe der Inhalte der Kampfkunst Karate erfolgt durch den Lehrer zunächst in Form technischer<br />
Bewegungsabläufe. Im fortgeschrittenen Stadium über eine spezielle Bildersprache. In festgelegten<br />
Bewegungsfolgen zeigen diese neben den dann bereits bekannten technischen Inhalten<br />
auch charakteristische Ausdrucksformen bestimmter Tiere im Kampf.<br />
Als große Tiere begegnen uns der Drache und der Tiger. Sie stellen die Aufgabe und das hohe Ziel<br />
der Entwicklung dar. Die Vielseitigkeit des Drachen, als Tier des Himmels mit der Kraft des Tigers,<br />
als stärkstes Tier der Erde zu vereinen, ist eines der höchsten Ziele der Kampfkunst.<br />
Schlange und der Leopard entsprechen den beiden großen Vorgaben, repräsentieren dabei aber die<br />
kleinere und schwächere Variante. Damit zeigen sie die Wege des Kämpfens gegen überlegene<br />
Gegner auf. Der Kranich steht mit seiner Klarheit im Ausdruck auch für ein die Gegensätze verbindendes<br />
Element. Er taucht oft an entscheidenden Stellen in den Kata auf und bietet mit seinen<br />
Eigenschaften einen wichtigen Schlüssel zum kämpferischen Erfolg.<br />
Dies war auch der Themenschwerpunkt des Seminars, immer wieder im Bezug zur alltäglichen<br />
Grundschule, zur alterbezogenen realistischen Selbstverteidigung, zu den Katas und<br />
Kumiteformen.<br />
Die abendlichen Vorträge der Referenten<br />
schlossen immer wieder den<br />
Kreis zu den Themen des Tages.<br />
Ein Rahmenprogramm mit Führung<br />
und Besichtigung einer ortsansässigen<br />
Nudelfabrik, der Walldürner<br />
Wallfahrtsbasilika sowie dem<br />
Freiland- und Elfenbeinmuseum bot<br />
den Teilnehmern Möglichkeiten die<br />
lehrgangsfreie Zeit eigenverantwortlich<br />
zu gestalten. In der<br />
Abschlussbesprechung wünschten<br />
sich die Teilnehmer auf jeden Fall<br />
eine Fortsetzung des Seminars im<br />
kommenden Jahr, da doch eine<br />
Vielzahl von Themen nur ansatzweise<br />
behandelt werden konnte.<br />
Fritz Nöpel erklärt mit Bildersprache<br />
Teilnehmer am Jukorenlehrgang in<br />
Walldürn<br />
Vereine<br />
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