Karate - Cosmopolitan University 2
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Die Grundschule im <strong>Karate</strong> ist nicht abgeschlossen. Ich muß<br />
Sie weiter quälen. Aber man läßt sich lieber hart anpacken,<br />
wenn man einsieht, warum es sein muß.<br />
Später ziehen wir die Mauern hoch, eine nach der andem.<br />
Dann lernen wir die Faust-, Hand-, Fuß- und Ellbogentechniken<br />
in Abwehr und Angriff; die Ausweichmanöver, das<br />
Täuschen, das Oben mit einem Partner, die radikale und<br />
stets sichere Selbstverteidigung in allen Situationen - ohne<br />
den ständigen Alpdruck, vom Gegner doch noch überrumpelt<br />
zu werden.<br />
Im folgenden Abschnitt erkennen Sie bereits, wie logisch<br />
sich alles ineinanderfügt; obwohl die Technik aus einer ganz<br />
anderen Gruppe kommt: im Gegensatz zum (offensiven)<br />
Fauststoß erlernen Sie eine Sperrtechnik. Die Abwehr oder<br />
besser das Blockieren eines Angriffs.<br />
Ode-UU (O-de U-ke)<br />
Einsatz des Unterarms als Sperrhebel gegenüber rechtzeitig<br />
erkannten Boxstößen. Der Begriff "rechtzeitig" ist hierbei<br />
dehnbar wie Kaugummi. Der Anfänger braucht ein Signal,<br />
um zu wissen, wann der Angriff kommt. Der Experte ist<br />
noch dann zufrieden, wenn er die Faust schon dicht vor sich<br />
sieht. Denn zum rechtzeitigen Erkennen gehört das rechtzeitige<br />
Reagieren. Rechtzeitiges Reagieren heißt um Himmels<br />
willen nicht voreilig sein. Sie können sich leicht vorstellen,<br />
daß ein geschickter Gegner bei solch einer Kurzschlußhandlung<br />
kontert oder umdirigiert. Abwarten können,<br />
sich auf seine Schnelligkeit verlassen. Und, sagen Sie selbst,<br />
wie soll ich Ihnen dies beibringen, wenn Sie nicht erfassen,<br />
daß hier keine Tricks, sondern nur ein durchaus solides und<br />
erlernbares Können vorausgesetzt werden?<br />
Die besten Resultate werden immer erzielt, wenn jede einzelne<br />
Phase des Obens überlegt ist. Gedankenloses Oben<br />
kann Gift sein. Wertlos wie das Zitieren komplizierter Formeln<br />
aus der anorganischen Chemie, wenn einem nicht e.inmal<br />
die Bedeutung von HCI bekannt ist. Ein guter <strong>Karate</strong>mann<br />
hat das Gefühl, schon tausende Male einen lebensgefährlichen<br />
Angriff abgeschlagen zu haben. Denn bei jeder<br />
Abwehr, bei jedem Gegenangriff sah er sich einem Gegner<br />
gegenüber. Er sah ihn. Er wußte, daß es ihn gibt. Abwehr<br />
und Angriff waren genau abgezirkelt, sie verloren sich nie<br />
im leeren Raum.<br />
Die Endstellung von Ode-Uke ist Zen-Kutsu. Zuweilen<br />
auch Kfua-TachL Zenkutsu-Tachf als Ausgangsstellung<br />
- Endstellung Zenkutsu-TachL Bei den Sperrtechniken<br />
in Zenklitsu zeIgt der Körper schräg zum Angreifer.<br />
Prinzip: Der gewinkelte Arm fährt in einem Halbkreis<br />
auf den vorstoßenden Arm zu und treibt ihn schwungvoll<br />
zur Seite. Schlägt der Gegner nach Boxerart, das<br />
heißt mit vorgeschobener Schulter, so wirft ihn der<br />
eigene Schwung derart aus der Bahn, daß er völlig sein<br />
Gleichgewicht verliert und vornüber torkelt oder ,sogar<br />
stürzt. 47