XNews 18.pub - Fritz-Leonhardt-Realschule
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Sozialpraktikum - auch im zweiten Jahr ein Erfolg<br />
Nachdem im letzten Schuljahr das erste Mal<br />
Schüler/innen der <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong> in<br />
Altenheimen und Behinderteneinrichtungen ein<br />
20-wöchiges Praktikum (zwei Stunden pro Woche)<br />
absolviert haben, waren wir erstaunt und erfreut,<br />
dass sich wieder 19 Schüler/innen aus den<br />
9. Klassen für einen solchen freiwilligen Einsatz<br />
interessiert und 17 auch zum Abschluss gebracht<br />
haben. Sie durften sich die Einrichtung selbst auswählen,<br />
wobei die Wohnortnähe meist den Ausschlag<br />
gab. Die Resonanz der Betreuer aus den<br />
Einrichtungen war ausnahmslos positiv. Von einem<br />
„Abbrecher“ abgesehen, wurden unsere<br />
Schüler sehr gelobt und die Einrichtungen, allen<br />
sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt, sind<br />
deshalb auch bereit, in dieser Form mit der <strong>Fritz</strong>-<br />
Bewirtung an den Klassenpflegschaften<br />
<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong> weiterhin zusammen zu<br />
arbeiten.<br />
Die vielfältigen Erfahrungen, von denen die Schüler/innen<br />
in ihren Praktikumsberichten erzählen,<br />
zeigen, dass dieses Lernen mit Herz und Hand<br />
bestimmte Haltungen erzeugt, bzw. zurechtrückt,<br />
die wir der älteren Generation gegenüber einfach<br />
schuldig sind. Weil es den meisten Schülern gelungen<br />
ist, über den langen Zeitraum hin zu den<br />
alten Menschen eine Beziehung aufzubauen, war<br />
Das KZ in Dachau<br />
Am 16.06.2004 machten die zwei neunten Klassen<br />
der <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong> mit ihren beiden<br />
Lehrern Herrn Ratzlaff und Herrn Merkle eine<br />
Studienfahrt in das ehemalige KZ in Dachau, eines<br />
der bekanntesten und berüchtigtsten Konzentrationslager<br />
in der Zeit der nationalsozialistischen<br />
Schreckensherrschaft in Deutschland.<br />
Wir fuhren um ca. 7.00 Uhr los, nach etwa 3 Stunden<br />
Busfahrt waren wir endlich da.<br />
Wir versammelten uns alle auf dem ehemaligen<br />
Appellplatz, bis wir von einem jüngeren Mann und<br />
einer Frau abgeholt wurden, welche uns durch<br />
das Konzentrationslager führten und die uns viel<br />
Wissenswertes erzählten.<br />
Zunächst begaben wir uns zum sog. Jourhaus,<br />
dem Wachgebäude, durch das die Häftlinge das<br />
Lager betreten mussten. Das KZ wurde bereits<br />
kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten<br />
errichtet und sollte ein Fassungsvermögen<br />
von 5.000 Gefangenen haben.<br />
Die ersten Häftlinge waren politische Gegner des<br />
Regimes: Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter,<br />
vereinzelt auch Mitglieder konservativer<br />
und liberaler Parteien. In den folgenden Jahren<br />
wurden dann immer neue Gruppen nach Dachau<br />
verschleppt, welche von den Nazis als Un-<br />
die Erfahrung von Vergesslichkeit, Verwirrtheit,<br />
Schwäche, ja von Schrulligkeiten eine von vielen<br />
andern liebens- und bewunderswerten Eigenschaften,<br />
die sie eben auch erleben konnten.<br />
Nicht wenige Schüler haben vor, ihre älteren<br />
„Schützlinge“ auch nach dem Abschluss des<br />
Praktikums noch weiterhin zu besuchen. Da war<br />
von wehmütigem Abschied die Rede oder sogar<br />
von Tränen....<br />
Folgende Schüler aus 9a und 9b erhalten zusammen<br />
mit ihrem Jahreszeugnis eine inhaltlich differenzierte<br />
Urkunde über die Teilnahme am Sozialpraktikum:<br />
Tim Haley, Marco Fantetti, Dominik Lehrke,<br />
Nadine Benger, Moritz Rometsch, Alexander<br />
Bräuning, Mark Schrader, Sebastian Sandoval-<br />
Ovalle, Daniel Wanke, Verena Häfele, Sina<br />
Lueneburg, Alexander Kijak, Tugba Yapinti, ,<br />
Susanne Veil, Sabine Gerstenmaier, Robert<br />
Gerner, Larissa Preiss<br />
Annegret Wochele und Corinna Walker<br />
Betreuerinnen des Sozialpraktiums<br />
termenschen angesehen wurden wie Juden, Roma<br />
und Sinti (Zigeuner), aber auch Homosexuelle,<br />
Zeugen Jehovas und Geistliche. Allein als Folge<br />
des Novemberpogroms, der sog.<br />
„Reichskristallnacht, wurden mehr als 10.000 Juden<br />
in das KZ Dachau gebracht. Nach Kriegsbeginn<br />
kamen dann Häftlinge aus Polen, aus Norwegen,<br />
aus Belgien, aus den Niederlanden, aus<br />
Frankreich, aus der Sowjetunion hinzu, sodass<br />
die deutschen Gefangenen schließlich zu einer<br />
Minderheit wurden. Insgesamt waren in den Jahren<br />
von 1933 – 1945 über 200.000 Häftlinge aus<br />
mehr als 30 Staaten inhaftiert.<br />
Als die Häftlinge zum ersten Mal das Lager betraten,<br />
gingen sie durch das Eingangstor, auf dem<br />
der zynische Spruch: „ARBEIT MACHT FREI“<br />
steht. Dieser<br />
Satz gab den<br />
Häftlingen<br />
Hoffnung und<br />
sie arbeiteten<br />
hart, damit sie<br />
aus dem Lager<br />
herauskommen<br />
durften.<br />
Doch sie wuss-<br />
(Fortsetzung auf Seite 7)<br />
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