Michael Milz - RWTH Aachen University
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Fäkalien. Endotoxine werden über das Fell der Haustiere vermehrt ins Haus gebracht<br />
und kommen so in die Umgebung der Hausbewohner. In vitro Studien haben gezeigt,<br />
dass Endotoxin fähig ist, die Immunantwort von T-Helfer Zellen zu modifizieren. Aus<br />
einer Endotoxin - Exposition resultiert eine Produktion von Th-1 Zytokinen (Interferon<br />
γ und Interleukin 12) und vermindert eine erhöhte Bildung von Th-2 Zytokinen<br />
(Interleukin 4, 5, 13), die aus immunpathologischer Sicht kritisch für eine allergische<br />
Erkrankung sind (50). Eine hohe Endotoxindosenexposition scheint gegen die<br />
Ausbildung von Allergien zu schützen (50); (160); (68). Diese Untersuchungen werden<br />
von Braun-Fahrländer et al. (2003) unterstützt, die in Deutschland, der Schweiz und<br />
Österreich den Endotoxingehalt in Matratzen ermittelten und feststellten, dass die<br />
Kinder, die dem höchsten Level an Endotoxin ausgesetzt waren, die niedrigsten Raten<br />
von Allergien und Asthma aufwiesen (15). Weiterhin konnten sie feststellen, dass zum<br />
Schutz gegen die Ausbildung von Allergien mindestens zwei Haustiere nötig waren.<br />
Auch Liu et al. (2004) stellten fest, dass hohe Dosen an Endotoxin protektiv auf Kinder<br />
wirken und die Immunabwehr verbessern, und somit das Risiko für eine Erkrankungen<br />
an Asthma deutlich vermindert ist (94).<br />
2.1.4 Asthma und Innenraumfaktoren<br />
Den Innenraumfaktoren wird insgesamt eine wichtige Rolle für die Entwicklung von<br />
Asthma zugesprochen, da der Mensch über 90% seiner Zeit in Gebäuden verbringt –<br />
zumindest in den Industrienationen (129). Aus diesem Grund wird inzwischen<br />
besonderes Augenmerk auf die Innenraumfaktoren gelegt, wie z.B. auf die<br />
Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2), das bei der Nutzung von Gasöfen und der<br />
Verbrennung von fossilen Brennstoffen vermehrt entsteht. Melia et. al (1982) fanden<br />
heraus, dass die Konzentration von NO2 in Haushalten, die Gas verwenden, dreimal<br />
höher ist, als Haushalte mit elektrischen Öfen (102). Auch wenn diese Studie bereits<br />
mehr als 20 Jahre alt ist und sich die Gastechnik inzwischen weiter verbessert hat,<br />
zeigen auch neuere Arbeiten immer noch erhöhte NO2- Konzentrationen in Haushalten,<br />
die Gas verwenden (135), auch wenn sie nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. Neben<br />
der verbesserten Technik ist auch die Belüftung der Wohnung für die Schadstoff-<br />
Konzentrationen von Bedeutung (144). In epidemiologischen Studien konnte gezeigt<br />
werden, dass die Einwirkung von NO2 zu einer erhöhten Prävalenz von<br />
Atemwegserkrankungen und Atemwegssymptomen führt (48); (72); (125). Dies gilt<br />
sowohl für Kinder, bei denen eindeutig ein Zusammenhang zwischen der Nutzung eines<br />
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