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Michael Milz - RWTH Aachen University

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2000 ng/g) ausgesetzt waren. Letztendlich kommen Lau et al. zu dem Schluss, dass das<br />

relative Risiko für eine Sensibilisierung bei Kindern mit erhöhter<br />

Hausstaubmilbenexposition im Vergleich zu Kindern mit geringer Exposition sieben-<br />

bis 32-fach erhöht ist, und bei atopischen Kindern ein erhöhtes Risiko für die<br />

Ausbildung einer allergischen Atemwegserkrankung besteht (89).<br />

Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen auch Vesque et al. (2005), die bei 451<br />

Kindern und Jugendlichen Antikörper gegen acht spezifische Allergene (unter anderem<br />

Hausstaubmilben, Katzen, Hunde, Schimmelpilze ) untersucht und dabei festgestellt<br />

haben, dass mehr als 41% der Teilnehmer eine Sensibilisierung gegen mindestens ein<br />

Allergen aufweisen, was mit einem erhöhtem Risiko für das Auftreten von<br />

Atemwegssymptomen wie Asthma und Keuchen assoziiert war (156).<br />

Das Immunsystem wird bereits in sehr früher Kindheit geprägt. Eine Sensibilisierung<br />

kann bereits aufgrund extrem geringer Allergenkonzentration erfolgen (12); (109).<br />

Nach Untersuchungen von Hagendorens et al. (2004) kann bereits eine vorgeburtliche<br />

Hausstaubmilbenexposition über das Nabelschnurblut zu einer Sensibilisierung des<br />

Ungeborenen führen, verbunden mit einem erhöhtem Risiko für eine allergische<br />

Erkrankung im späteren Leben (60).<br />

Inzwischen werden jedoch auch Arbeiten veröffentlicht, die keinen direkten<br />

Zusammenhang zwischen einer Hausstaubmilbenexposition und der Ausbildung der<br />

Atemwegserkrankung Asthma erkennen können. Carter et al. (2003) haben in einer<br />

prospektiven Studie 97 Säuglinge mit hohen Gesamt – IgE-Konzentrationen (≥ 0.56<br />

IU/mL) im Nabelschnurblut mehrere Jahre beobachtet und in den ersten zwei Jahren<br />

monatliche Hausstaubproben gesammelt. Im Alter von 6-7 Jahren erfolgten neben einer<br />

Befragung der Kinder (n = 64) mittels Fragebogen Untersuchungen, um festzustellen,<br />

ob die Kinder inzwischen an Asthma litten oder nicht. Es konnte kein Unterschied<br />

zwischen der Hausstaubbelastung bei erkrankten Kindern und bei gesunden Kindern<br />

nachgewiesen werden. Eine Hausstaubmilben-Sensibilisierung oder eine bestimmte<br />

Hausstaubmilbenbelastung in früher Kindheit war in ihren Augen nicht mit einem<br />

erhöhtem Risiko verbunden, im späteren Verlauf des Lebens an Asthma zu erkranken<br />

(20).<br />

Auch Cullinan et al. (2004) konnten bei 625 Kindern, die sie seit deren Geburt bis zu<br />

ihrem 6. Lebensjahr begleitet hatten, keinen linearen Zusammenhang zwischen einer<br />

frühen Allergenexposition und der Induzierung von Atemwegsallergien in der Kindheit<br />

nachweisen; im Gegenteil, das Risiko für eine IgE-Sensibilisierung und Asthma war bei<br />

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