10.02.2013 Aufrufe

Controlling in Start-Up-Unternehmen - Georg-August-Universität ...

Controlling in Start-Up-Unternehmen - Georg-August-Universität ...

Controlling in Start-Up-Unternehmen - Georg-August-Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

308<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong><br />

(<strong>Unternehmen</strong>sgründung und Schaffung organisatorischer Grundlagen für unternehmerisches<br />

Handeln) sowie First Stage (erstmalige marktliche Nutzung der Geschäftsidee<br />

und Entwicklung der Kundenbeziehungen).<br />

Problematisch an Phasenkonzepten wie dem zuvor vorgestellten ist, dass es<br />

sich um deduktive Modelle handelt. Der wesentliche Kritikpunkt an diesen Schemata<br />

ist ihre Willkür <strong>in</strong> der Abgrenzung der e<strong>in</strong>zelnen Phasen. Den Gegensatz<br />

hierzu bilden empirisch-<strong>in</strong>duktiv entwickelte Modelle, wie z. B. das Konzept von<br />

Kazanzjian (1988). Auf Basis e<strong>in</strong>er Fallstudienuntersuchung US-amerikanischer<br />

Hightech-Wachstumsunternehmen werden die dom<strong>in</strong>ierenden Führungsprobleme<br />

als zentrales Kriterium zur Abgrenzung der e<strong>in</strong>zelnen Phasen identifiziert. Hieraus<br />

ergeben sich folgende vier Phasen und jeweils zugehörige dom<strong>in</strong>ierende Führungsprobleme:<br />

Konzeption und Entwicklung (Ressourcenbeschaffung und<br />

Technologieentwicklung), Kommerzialisierung (Probleme der Produktionsanlagen<br />

und des Produktionsanlaufs), Wachstum (Probleme des Absatz- und Umsatzwachstums)<br />

sowie Stabilität (Probleme der Profitabilität, der <strong>in</strong>ternen Steuerung<br />

sowie zukünftiger Wachstumsressourcen). Insbesondere die theoretische Rolle der<br />

phasenspezifischen Dom<strong>in</strong>anz bestimmter Probleme wird betont – nicht nur zur<br />

Abgrenzung der Phasen, sondern auch zum Verständnis der Transformation der<br />

Organisationen von e<strong>in</strong>er Phase zur anderen. Bei e<strong>in</strong>er Prüfung des Modells <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

weiteren Studie (vgl. ebenso Kazanzjian 1988) zeigte sich, dass bestimme Probleme<br />

generell (also phasenunabhängig) wichtiger s<strong>in</strong>d als andere. Als wichtiges Ergebnis<br />

dieser Folgestudie soll für die vorliegende Untersuchung herausgestellt werden, dass<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-spezifischen Problemen <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Wachstumsphase e<strong>in</strong>es<br />

jungen <strong>Unternehmen</strong>s verstärkte Aufmerksam zu widmen ist.<br />

Die neueste Zusammenstellung der Forschungsergebnisse zum <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong><br />

jungen Wachstumsunternehmen stammt von Achleitner und Bassen (2002). Auf<br />

Basis e<strong>in</strong>er Literaturanalyse identifizieren sie typische Charakteristika dieser <strong>Unternehmen</strong><br />

und leiten hieraus e<strong>in</strong>en Katalog mit Anforderungen an das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong><br />

ab. E<strong>in</strong> zentrales Charakteristikum von <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong> wird hierbei<br />

jedoch nicht berücksichtigt: diese <strong>Unternehmen</strong> s<strong>in</strong>d – auch wenn sie schnell<br />

wachsen – Kle<strong>in</strong>unternehmen. Geht man von der Feststellung aus, dass die betriebswirtschaftliche<br />

Forschung zum <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong> noch<br />

wenig entwickelt ist, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> eng verwandte betriebswirtschaftliche<br />

Themengebiete nahe liegend. Hierbei ist <strong>in</strong>sbesondere an Untersuchungen über<br />

das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und mittelständischen <strong>Unternehmen</strong> zu denken. Diese<br />

weisen aufgrund ihrer Größe (als e<strong>in</strong> wesentliches organisatorisches Strukturmerkmal)<br />

große Geme<strong>in</strong>samkeiten mit <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong> auf.<br />

Zu beachten ist hierbei allerd<strong>in</strong>gs, dass zwischen Kle<strong>in</strong>unternehmen und <strong>Start</strong>-<br />

<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong> auch strukturelle Unterschiede bestehen, so dass sich durch e<strong>in</strong>en<br />

unkritischen Austausch von Erkenntnissen zwischen diesen Teilgebieten falsche<br />

Schlussfolgerunge ergeben können. Dass solche Differenzen bestehen und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!