Controlling in Start-Up-Unternehmen - Georg-August-Universität ...
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<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong><br />
tungsgrad zumessen. Bei 65% der <strong>Unternehmen</strong> wird e<strong>in</strong>e hohe operative Planungsaktivität<br />
im Bereich des Market<strong>in</strong>gs festgestellt. Für den Bereich Lagerhaltung<br />
ergibt sich e<strong>in</strong>e Quote von 54,8%, für den Bereich F<strong>in</strong>anzen e<strong>in</strong>e Quote von<br />
49,4% und für den Personalbereich e<strong>in</strong>e Quote von 37%. Lediglich 15,6% führen<br />
Planungen auf strategischer Ebene durch.<br />
Beim Vergleich zwischen <strong>Unternehmen</strong>, die <strong>in</strong> allen vier Funktionsbereichen<br />
e<strong>in</strong>e detaillierte Planung durchführen, und den <strong>Unternehmen</strong>, die dies nicht tun,<br />
zeigen sich für die erste Gruppe bei drei der vier Erfolgs<strong>in</strong>dikatoren (Veränderung<br />
der Umsatzrentabilität, Umsatz pro Mitarbeiter und subjektive Erfolgse<strong>in</strong>schätzung<br />
durch den Geschäftsführer) signifikant bessere Werte. Bezüglich des Umsatzwachstums<br />
konnten ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede festgestellt werden.<br />
Beim Vergleich zwischen <strong>Unternehmen</strong> mit hoch entwickelter operativer Planung<br />
<strong>in</strong> allen Funktionsbereichen, die darüber h<strong>in</strong>aus über e<strong>in</strong>e strategische Planung<br />
verfügen, mit <strong>Unternehmen</strong> auf die dies nicht zutrifft, zeigen sich ähnliche Ergebnisse<br />
wie bei vorhergehenden Tests. Um die Wirkung der strategischen Planung<br />
zu isolieren, wird außerdem e<strong>in</strong> Vergleich zwischen <strong>Unternehmen</strong> mit und ohne<br />
strategische Planung durchgeführt. Bei diesem Test zeigt sich ke<strong>in</strong>er der objektiven<br />
Erfolgs<strong>in</strong>dikatoren signifikant abweichend. Lediglich die subjektive E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Geschäftsführer ist bei strategisch planenden <strong>Unternehmen</strong> signifikant<br />
höher. E<strong>in</strong>e mögliche Erklärung <strong>in</strong> der Abweichung zwischen objektiven und subjektiven<br />
Erfolgsgrößen vermuten Rob<strong>in</strong>sion, Logan und Salem dar<strong>in</strong>, dass die subjektive<br />
E<strong>in</strong>schätzung <strong>in</strong> höherem Maß e<strong>in</strong>e langfristige Sichtweise widerspiegelt<br />
und so der strategischen Planung besser entspricht.<br />
Shuman und Seeger (1986)<br />
Shuman und Seeger untersuchen die Unterschiede zwischen normativen Modellen<br />
der strategischen Planung und deren praktische Umsetzung <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en, schnell<br />
wachsenden <strong>Unternehmen</strong>. Ihre Analyse basiert auf e<strong>in</strong>er Befragung von 220 der<br />
500 am schnellsten wachsenden US-amerikanischen <strong>Unternehmen</strong> (bezogen auf<br />
den Zeitraum von 1978 bis 1982), deren Umsatz 1978 zwischen 100.000 und 25<br />
Mio. US$ lag (vgl. zur Erhebung auch Shuman/Shaw/Sussman 1985). Die Untersuchung<br />
kommt zu folgenden Ergebnissen:<br />
� Während nur etwa die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong> zum Zeitpunkt ihrer Gründung<br />
über e<strong>in</strong>e formale Planung verfügte, wurde diese mehrheitlich im laufenden<br />
Geschäftsbetrieb e<strong>in</strong>geführt.<br />
� Mit wachsendem Umsatz steigt der Formalisierungsgrad der Planung. Dennoch<br />
s<strong>in</strong>d die Planungssysteme der Praxis i. d. R. weit weniger hoch entwickelt<br />
als dies <strong>in</strong> der Fachliteratur empfohlen wird.