Controlling in Start-Up-Unternehmen - Georg-August-Universität ...
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<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>Up</strong>-<strong>Unternehmen</strong><br />
Im ersten Schritt werden die Korrelationen zwischen den Variablen ermittelt.<br />
Hierbei zeigt sich, dass e<strong>in</strong>e hohe Korrelation zwischen dem Erfolg <strong>in</strong> t1 und Erfolg<br />
<strong>in</strong> t2 bestehen. Weiterh<strong>in</strong> zeigt sich für t1 e<strong>in</strong> direkter positiver Zusammenhang<br />
zwischen Planungsaktivitäten und Erfolg. Dieses Ergebnis kann für t2 jedoch<br />
nicht repliziert werden. Im Weiteren wird die formulierte Hypothese mit Hilfe e<strong>in</strong>er<br />
multiplen Regressionsanalyse geprüft, bei der schrittweise zunächst die Kontrollvariablen,<br />
dann die Umweltbed<strong>in</strong>gungen, folgend das Planungsverhalten und<br />
schließlich das Interaktionsverhalten von Umweltbed<strong>in</strong>gungen und Planungsverhalten<br />
e<strong>in</strong>bezogen wurden. Diese bestätigt die Hypothese der moderierenden<br />
Wirkung der Umweltbed<strong>in</strong>gungen auf das Verhältnis von Planung und Erfolg<br />
weitgehend. Während der Zusammenhang bei fe<strong>in</strong>dlichen bzw. unsicheren Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />
positiv ist, ist er <strong>in</strong> nicht-fe<strong>in</strong>dlichen bzw. sicheren Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />
deutlich ger<strong>in</strong>ger bzw. sogar negativ. Weitergehend wird geprüft, ob<br />
Planung bei gegebenem Wettbewerbsumfeld e<strong>in</strong>e positive Erfolgsentwicklung<br />
bewirkt. Zu diesem Zweck wird e<strong>in</strong> weiteres hierarchisches Regressionsmodell mit<br />
dem Erfolg <strong>in</strong> t2 als abhängige Variable verwendet, das als unabhängige Variable<br />
den Erfolg <strong>in</strong> t1 e<strong>in</strong>bezieht. In zwei von sechs Fällen zeigt sich e<strong>in</strong>e positive Wirkung<br />
der Planung bei fe<strong>in</strong>dlichen bzw. unsicheren Umweltbed<strong>in</strong>gungen. Das E<strong>in</strong>beziehen<br />
dieser Variable <strong>in</strong> das Modell kann die Erklärbarkeit der Varianz um 5-<br />
8% erhöhen. In diesem Ergebnis sehen Rauch und Frese e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis auf die<br />
Kausalität im Verhältnis von Planung und Erfolg, da die Wirkung des früheren Erfolgs<br />
elim<strong>in</strong>iert wurde. Dies bedeutet, dass der <strong>Unternehmen</strong>serfolg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>dlichen<br />
bzw. unsicheren Wettbewerbsumfeld durch Planung verbessert werden kann.<br />
Mazzarol (2001)<br />
Die Untersuchung von Mazzarol (2001) befasst sich mit dem Zusammenhang<br />
zwischen formalen Plänen und <strong>Unternehmen</strong>serfolg kle<strong>in</strong>er <strong>Unternehmen</strong>. E<strong>in</strong>e<br />
Stichprobe von 55 australischen Kle<strong>in</strong>unternehmen verschiedener Branchen mit<br />
weniger als 100 Mitarbeitern wurde hierzu schriftlich befragt. Die <strong>Unternehmen</strong><br />
werden danach gruppiert, ob sie über e<strong>in</strong>en formalen Plan verfügen (51% der <strong>Unternehmen</strong>)<br />
oder nicht (49%). Die erste Gruppe der <strong>Unternehmen</strong> weist <strong>in</strong> absoluten<br />
Werten im Mittel höhere Umsätze, Umsatzzuwächse und Gew<strong>in</strong>ne auf. Hieraus<br />
wird gefolgert, dass der Formalisierungsgrad der Planung mit zunehmender<br />
Größe des <strong>Unternehmen</strong>s zunimmt. 312<br />
312 Unverständlich ist, warum die Untersuchung nur absolute und ke<strong>in</strong>e relativen Erfolgs<strong>in</strong>dikatoren<br />
verwendet. Erstaunlicherweise zeigt sich nämlich, dass die (auf Basis der veröffentlichten Daten<br />
näherungsweise) ermittelte Umsatzrentabilität und das relative Umsatzwachstum bei <strong>Unternehmen</strong><br />
ohne formale Planung deutlich besser s<strong>in</strong>d.