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Neues Wohnen mit Nachbarschaft Wohnprojekte von ... - Allbau

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Hamburg – Vorreiter für <strong>Wohnprojekte</strong><br />

Hamburg macht bereits seit Jahren als Vorreiter bei der<br />

Förderung <strong>von</strong> <strong>Wohnprojekte</strong>n <strong>von</strong> sich reden. Die Gründung<br />

<strong>von</strong> Baugemeinschaften und <strong>Wohnprojekte</strong>n in privatem<br />

und genossenschaftlichem Eigentum zu unterstützen,<br />

ist Teil der zukunftsorientierten Standortpolitik der<br />

Hansestadt. Seit 2003 existiert <strong>mit</strong> der Agentur für Baugemeinschaften<br />

eine zentrale Anlaufstelle für Menschen,<br />

die gemeinschaftlich bauen wollen.<br />

<strong>Wohnprojekte</strong> als soziale Anker im Quartier<br />

Soziale Ziele sind die wesentlichen Beweggründe und Motoren<br />

für den Stadtstaat Hamburg, Wohngruppenprojekte<br />

zu unterstützen. Die Stadt will da<strong>mit</strong> soziale Ankerpunkte<br />

in den Quartieren schaffen und zukunftsfähige Wohnkonzepte<br />

für junge und alte Menschen entwickeln. Sie erhofft<br />

sich, engagierte und zukunftsorientierte Menschen an<br />

die Stadt zu binden und eine Abwanderung ins Umland<br />

zu verhindern. Hamburg baut darauf, dass <strong>mit</strong> individuell<br />

gestaltetem Wohnraum in lebendiger <strong>Nachbarschaft</strong> zu<br />

erschwinglichen Preisen auch die städtische Wohnqualität<br />

und die soziale Stabilität in den Vierteln wächst und die<br />

Stadt attraktiver wird.<br />

Dabei setzt Hamburg auf die Stärkung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements, die Integration aller Bevölkerungs-<br />

und Altersgruppen und die Stärkung der sozialen<br />

Mischung. Dies wird durch eine maßgeschneiderte Förderung<br />

unterstützt, die innerhalb der <strong>Wohnprojekte</strong> sehr<br />

verschiedene Einkommensgruppen berücksichtigt. Ein<br />

gewünschter Effekt soll die Verbesserung des öffentlichen<br />

Raums sein, weswegen auch bauliche Ziele wie<br />

qualitätvolles Bauen genutzt und gefördert werden. Bei<br />

diesen Zielen spielt die Partizipation der Beteiligten eine<br />

große Rolle.<br />

Unterstützungsstrukturen flächendeckend<br />

und kleinräumig<br />

Nicht in ausgewählten Entwicklungsgebieten, sondern<br />

flächendeckend, dezentral und kleinräumig im gesamten<br />

Stadtgebiet werden Baugemeinschaften gefördert. Dafür<br />

werden Baulücken ebenso genutzt wie Brachflächen oder<br />

Bestandsimmobilien. Die Nachfrage <strong>von</strong> innenstadtnahen<br />

Standorten ist stärker, wobei aufgrund fehlender Altbauten<br />

heute meistens Neubauprojekte realisiert werden.<br />

Typisch für Hamburg ist, dass zahlreiche <strong>Wohnprojekte</strong> in<br />

Form <strong>von</strong> Genossenschaften umgesetzt werden, sowohl<br />

als Neugründungen als auch <strong>mit</strong> Dachgenossenschaften.<br />

Verfahren der „Anhandgabe“ als<br />

Hamburger Erfindung<br />

Seit 2003 kann die Stadt durch die Schaffung der „Agentur<br />

für Baugemeinschaften“ die Wohngruppen noch besser<br />

unterstützen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Agentur sind Lotsen <strong>von</strong> der Idee bis zum Einzug. Sie<br />

ver<strong>mit</strong>teln Interessenten und bieten zahlreiche Hilfen bei<br />

den Wegen durch die Verwaltung an. Sie geben Informationen<br />

zu geeigneten Grundstücken, Finanzierung und<br />

Kooperationen. Bei der Beantragung <strong>von</strong> Förder<strong>mit</strong>teln<br />

beraten sie hinsichtlich der Anforderungen zur Aufnahme<br />

in das Hamburger Wohnungsbauprogramm.<br />

In Hamburg stehen außerordentlich hohe Grundstückskontingente<br />

für <strong>Wohnprojekte</strong> bereit: Mittlerweile 20<br />

Prozent der städtischen Wohnbaufläche im Geschosswohnungsbau<br />

sind ausschließlich für Baugemeinschaften<br />

reserviert. Die <strong>Wohnprojekte</strong> müssen sich <strong>mit</strong> ihren<br />

Konzepten um ein städtisches Grundstück bewerben.<br />

Mit dem besonderen Verfahren der Anhandgabe stellt<br />

die Stadt nicht nur Grundstücke bereit, sondern gewährt<br />

auch angemessene Zeiträume für die Gruppen- und Planungsprozesse:<br />

In der Regel erhält die Baugemeinschaft<br />

ein Jahr Zeit, um <strong>mit</strong> Hilfe eines Baubetreuers und Archi-<br />

tekten die Bebauungsmöglichkeiten und die Finanzierbarkeit<br />

des Bauvorhabens zu klären. Als Grundstückspreis<br />

wird der Verkehrswert eines erschlossenen Grundstücks<br />

zu Grunde gelegt. Eine Hamburger Besonderheit ist,<br />

dass sich Baugemeinschaften beim Kauf <strong>von</strong> städtischen<br />

Grundstücken nicht dem üblichen Bieterverfahren unterziehen<br />

müssen. Die Freie und Hansestadt Hamburg unterstützt<br />

Baugemeinschaften darüber hinaus auch durch ein<br />

eigenes Förderprogramm. Dabei sind die Rechtsform der<br />

Gruppe, das Einkommen, die Haushaltsgröße und Selbsthilfeleistungen<br />

ausschlaggebend. Mit den zwei Finanzierungsangeboten<br />

für Baugemeinschaften im individuellen<br />

Eigentum und Baugemeinschaften im genossenschaftlichen<br />

Eigentum ist es Bauinteressierten möglich, bereits<br />

<strong>mit</strong> einem Eigenkapital <strong>von</strong> ca. 10 Prozent der Gesamtkosten<br />

zu bauen, wodurch Wohneigentum und eigentumsähnliches<br />

<strong>Wohnen</strong> auch in einer teuren Metropole für eine<br />

breite Schicht der Bevölkerung erschwinglich bleibt.<br />

Genossenschaftsgedanke weiterhin<br />

attraktiv für <strong>Wohnprojekte</strong><br />

Die Stadt sieht es auch als ihre Aufgabe, gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

als Werbung für <strong>Wohnprojekte</strong> zu machen. Sie<br />

gibt umfangreiches Informationsmaterial aus. Mit Broschüren,<br />

Flyern und Leitfäden rund um das Thema Baugemeinschaften<br />

sowie <strong>mit</strong> einem nutzerfreundlichen Internetauftritt<br />

und einer Datenbank zur Vergabe städtischer<br />

Liegenschaften, die für Baugemeinschaften reserviert<br />

sind, informiert sie Interessierte. Sie beteiligt sich an verschiedenen<br />

Foren, wie den Hamburger Wohnprojekttagen<br />

der Stattbau GmbH und dem Baugemeinschaftsforum<br />

der Lawaetz-Stiftung, die als Projektentwickler auftreten<br />

und <strong>mit</strong> langjähriger Erfahrung bei der Betreuung <strong>von</strong><br />

Baugemeinschaften und Genossenschaften eine Informations-<br />

und Kommunikationsplattform für alle Beteiligten<br />

bieten. Projekten wird hier die Möglichkeit gegeben, sich<br />

vorzustellen und neue Mitglieder zu werben, Einsteiger<br />

können sich umfassend informieren.<br />

Für die Phase des Bauens stehen sowohl fachkundige Betreuer<br />

als auch erfahrene Architekten zur Begleitung <strong>von</strong><br />

Wohngruppenprojekten bereit. Mit seiner langen Tradition<br />

<strong>von</strong> Baugenossenschaften sind in Hamburg <strong>mit</strong> jungen<br />

und klassischen Genossenschaften bewährte Trägerstrukturen<br />

vorhanden zur Unterstützung <strong>von</strong> <strong>Wohnprojekte</strong>n,<br />

die den Genossenschaftsgedanken aktuell leben wollen.<br />

Umfangreiches Netzwerk <strong>mit</strong> bewährten<br />

Akteuren<br />

Die Agentur für Baugemeinschaften ist Bestandteil der<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) im Amt<br />

für <strong>Wohnen</strong>, Stadterneuerung und Bodenordnung (WSB).<br />

Die Vergabe <strong>von</strong> städtischen Grundstücken an Baugemeinschaften<br />

liegt in der Verantwortung des Immobilienmanagements<br />

der Hamburger Finanzbehörde. Darüber<br />

hinaus steht ein umfangreiches Kooperations-Netzwerk<br />

an Partnern aus den Bereichen Projektentwicklung und<br />

-steuerung, Architektur und Bauträgerschaft bis hin zu<br />

Dachgenossenschaften zur Verfügung.<br />

Baugemeinschaften, wohin man schaut …<br />

Nur ein Beispiel <strong>von</strong> vielen: Im neuen Parkquartier Friedrichsberg<br />

in Barmbek-Süd entsteht seit 2007 das größte<br />

zusammenhängende Wohnquartier für Baugemeinschaften<br />

in Hamburg. Das Grundstück auf einem parkartigen<br />

Gelände bietet besonders für Familien <strong>mit</strong> Kindern eine<br />

ideale Umgebung: Viel Grün, aber auch nahe Einkaufsmöglichkeiten<br />

sowie Kindergärten und Schulen. Neun<br />

Bauprojekte erstellen insgesamt über 150 Wohneinheiten<br />

in individueller Architektur und <strong>mit</strong> ganz unterschiedlichen<br />

Gemeinschaftsflächen. Nebenan, im Gebäude der<br />

ehemaligen Pathologie P 40, das schon heute für Kultur<br />

und Bürgerveranstaltungen genutzt wird, soll ein neuer<br />

Treffpunkt fürs Quartier entstehen. Viele der neuen<br />

Bewohnerinnen und Bewohner engagieren sich in ihrem<br />

Viertel in sozialen und kulturellen Projekten und leisten<br />

ihren Beitrag zu einer guten <strong>Nachbarschaft</strong>. Projekte wie<br />

diese <strong>mit</strong> hohen ökologischen Standards, sozialer Vielfalt<br />

und Verantwortung sowie kulturellen Aktivitäten gibt es<br />

verteilt über ganz Hamburg, z.B. in Langenhorn, in Bergedorf<br />

und im Schanzenviertel – und zahlreiche neue entstehen<br />

wie z.B. in der HafenCity.<br />

Immer wieder betont Hamburg die zahlreichen Möglichkeiten,<br />

<strong>mit</strong> denen eine Kommune für Baugemeinschaften<br />

aktiv werden kann, denn Informieren, Moderieren,<br />

Finanzieren zusammen <strong>mit</strong> guten Grundstücken und<br />

geeigneten Verfahren bringe Vorteile für die Stadt: Allein<br />

zwischen 2002 und 2007 sind fast 500 Wohnungen in 27<br />

<strong>Wohnprojekte</strong>n entstanden und derzeit sind über 500 weitere<br />

Wohnungen in 26 Projekten im Bau und in Planung.<br />

Baugemeinschaften boomen – und die Stadtentwicklung<br />

profitiert da<strong>von</strong>.

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