Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 75 kW bis 1200 kW ...
Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 75 kW bis 1200 kW ...
Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 75 kW bis 1200 kW ...
- TAGS
- sinamics
- www.mawos.com.pl
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4<br />
Motoren<br />
4/8<br />
<strong>SINAMICS</strong> <strong>S150</strong><br />
<strong>Umrichter</strong>-<strong>Schrankgeräte</strong><br />
■ Projektierungshinweise (Fortsetzung)<br />
Isolationsbeanspruchung der Motorwicklungen<br />
Da die Wicklungsbeanspruchung des Motors sehr stark vom<br />
verwendeten Kabeltyp und von der Kabellänge abhängig ist,<br />
sind die in den Projektierungshinweisen angeführten maximal<br />
zulässigen Leitungslängen zu beachten.<br />
Lagerströme<br />
Um den Motor mit möglichst sinusförmigen Strömen zu beaufschlagen<br />
(Laufruhe, Pendelmomente, Zusatzverluste) ist eine<br />
hohe Taktfrequenz der Ausgangsspannung erforderlich. Die<br />
hierbei entstehenden steilen Spannungsimpulse verursachen in<br />
den vorhandenen Kapazitäten (Motorzuleitungen und Motorwicklungen)<br />
kapazitive Umladeströme. Dieser physikalische Effekt<br />
zeigt sich besonders bei größeren Motoren. Hierbei kann<br />
sich der Stromkreis über die Lager schließen und die hochfrequenten<br />
kapazitiven Stromimpulse können im ungünstigsten Fall<br />
die Lager beschädigen. Um diese Gefahr auszuschließen, wird<br />
bei den umrichtergespeisten Motoren empfohlen, die Lager auf<br />
der B-Seite des Motors isoliert auszuführen.<br />
Das isolierte Lager ist Standard bei allen Motoren 1LA8/1PQ8<br />
die für <strong>Umrichter</strong>betrieb gekennzeichnet sind.<br />
Bei Motoren 1LG4/1LG6 ist ab Baugröße 280 ein isoliertes Lager<br />
auf der B-Seite als Option erhältlich (Kurzangabe L27).<br />
Zusätzliche Maßnahmen, Lagerströme weiter zu reduzieren sind<br />
der Einsatz geschirmter Motorkabel sowie eine gute Erdung des<br />
Motorgehäuses. Dabei wird empfohlen, die Erdleitung vom Motor<br />
direkt zum <strong>Umrichter</strong> zu führen.<br />
Da es sich hier um hochfrequente Vorgänge handelt, müssen<br />
Unsymmetrien in den Stromkreisen so gering wie möglich gehalten<br />
werden. Es sollten ausschließlich symmetrische mehradrige<br />
Motorkabel verwendet werden (keine Einleiterkabel und auch<br />
keine Vierleiterkabel einsetzen!). Der Erdanschluss (Schutzleiter,<br />
PE) muss im Motorkabel symmetrisch angeordnet sein, um<br />
Lagerströme mit Grundfrequenzen zu verhindern. Die Symmetrie<br />
des PE-Leiters wird durch einen Leiter erreicht, der alle Phasenleiter<br />
umgibt oder einem Kabel mit symmetrischer Anordnung<br />
der drei Phasenleiter und drei Erdleiter.<br />
Siemens D 21.3 · Mai 2004<br />
Betrieb von Motoren in der Zündschutzart „d“<br />
Asynchronmotoren 1MJ lassen sich als explosionsgeschützte<br />
Motoren in Zündschutzart druckfeste Kapselung EEx de IIC sowohl<br />
am Netz als auch am <strong>Umrichter</strong> betreiben.<br />
Entsprechend den Prüfungsrichtlinien müssen die Motoren 1MJ<br />
mit Kaltleitern ausgerüstet sein.<br />
Werden Motoren 1MJ an <strong>Umrichter</strong>n angeschlossen, so sind sie,<br />
wie die Motoren 1LA gleicher Leistung, je nach Lastkennlinie in<br />
ihrem maximal zulässigen Drehmoment bei Ausnutzung nach<br />
Wärmeklasse B zu reduzieren.<br />
Motoren 1MJ haben standardmäßig einen Klemmenkasten in<br />
Zündschutzart erhöhte Sicherheit EEx e II.<br />
Betrieb mit und ohne Drehzahlistwert-Rückführung<br />
Bei der Drehzahlgenauigkeit ist der Regelbereich des Antriebes<br />
zu beachten.<br />
Liegt der Drehzahlregelbereich über 5% der Nenndrehzahl, so<br />
liegt die Regelgenauigkeit der geberlosen Vektorregelung bei<br />
etwa 0,2 x fSchlupf. Unter Berücksichtigung der Schlupfwerte von<br />
Standardmotoren im Leistungsbereich von <strong>75</strong> <strong>kW</strong> <strong>bis</strong> <strong>1200</strong> <strong>kW</strong><br />
ergibt sich somit eine Drehzahlgenauigkeit von < 0,2%. Im Drehzahlregelbereich<br />
unterhalb von 5% der Nenndrehzahl liegt die<br />
Regelgenauigkeit bei etwa der Schlupffrequenz des Motors,<br />
d. h. bei etwa 1%.<br />
Die <strong>Umrichter</strong> <strong>SINAMICS</strong> <strong>S150</strong> können mit und ohne Drehzahlistwert-Rückführung<br />
betrieben werden.<br />
Der Einsatz von Gebern zur Erfassung des Motor-Drehzahlistwertes<br />
wird empfohlen bei:<br />
• hohen Anforderungen an die Dynamik und Drehmomentgenauigkeit<br />
• höchste Drehzahlgenauigkeit<br />
• Einhaltung eines definierten Drehmomentes bei Drehzahlen<br />
unterhalb 5% der Motornenndrehzahl.