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FEM: Software • Schulung Entwicklung • Berechnung ... - CADFEM.CH

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24<br />

Ein neuer Ansatz zur <strong>Berechnung</strong><br />

von Schraubenverbindungen<br />

Das Spektrum der „traditionellen“ Modellierungstechniken<br />

von Schrauben reicht von einer einfachen Verbindung von<br />

Netzen über gemeinsame Knoten und Koppelgleichungen,<br />

der Abbildung des Schraubenschaftes durch vorgespannte<br />

Balkenelemente oder idealisierte Volumenmodelle bis hin zu<br />

Detailmodellen mit Gewindefl anken. Bild 1 zeigt einige dieser<br />

Varianten.<br />

Allerdings lässt etwa die Kopplung einzelner Knoten keine<br />

Beurteilung des Vorspannungszustandes der verschraubten<br />

Teile zu. Die Abbildung von Schrauben über detaillierte Volumenmodelle<br />

mit Gewindefl anken ist aufgrund des extrem<br />

hohen Aufwandes nur bei nicht normierten Schraubverbindungen<br />

eine wirkliche Option. In der Praxis wird häufi g das<br />

Modell der – über thermische Abkühlung und eine initiale<br />

Dehnung – vorgespannten Balken verwendet. Hier ist das<br />

Problem, dass die erforderliche Abkühlung bzw. Dehnung<br />

des Balken-Elements von der Steifi gkeit der verschraubten<br />

Bauteile abhängt, die daher in einer vorgeschalteten <strong>Berechnung</strong><br />

ermittelt werden muss. Bei großen lokalen Steifi gkeitsunterschieden<br />

innerhalb der verschraubten Flansche können<br />

selbst bei einheitlicher Schraubengröße mehrere dieser Kalibrierungsrechnungen<br />

erforderlich werden, um die richtigen<br />

Werte für die Vorspannung jeder einzelnen Schraube zu<br />

ermitteln. Hinzu kommt, dass die Einbindung von Balken in<br />

den heute auf importierten CAD-Geometrien basierenden<br />

Netzen aufwändig ist und manuelle Nacharbeit erfordert.<br />

Direktübernahme der Schrauben-Geometrie aus dem CAD<br />

Diese Problematik haben die Entwickler der ANSYS Programmfamilie<br />

aufgegriffen und einen deutlich effektiveren<br />

Weg gefunden, der in ANSYS Workbench umgesetzt wurde:<br />

Die Schrauben können dabei über die in allen gängigen<br />

3D-CAD Systemen gezeichneten zylindrischen Volumen am<br />

Schraubenschaft, mit der gewünschten Schraubenvorspannkraft<br />

versehen, abgebildet werden.<br />

Applications and Technology<br />

CAD<strong>FEM</strong> GmbH INFOPLANER 2/2005<br />

Bild 1: Modellierungstechniken von Schraubverbindungen (v.l.n.r.): Kopplung von Knoten, vorgespannte<br />

Balkenelemente, idealisiertes Volumenmodell, detailliertes Volumenmodell.<br />

Hinterachsgetriebe eines Traktors.<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

von AGCO-FENDT.<br />

Es müssen also keine Balken-Ersatzmodelle generiert<br />

werden, auch entfallen die Vorab-<strong>Berechnung</strong>en der thermischen<br />

Abkühlung oder mechanischen Dehnung. Ein<br />

solches Schraubenmodell zeigt Bild 2. Dort wirkt zwischen<br />

den beiden Flanschen (1) ein abhebender (nichtlinearer)<br />

Kontakt, mit oder ohne Reibung. Im Gewinde (2) wird eine<br />

feste Verbindung z.B. durch Koppelgleichungen oder einen<br />

Verbund-Kontakt defi niert. Unter dem Schraubenkopf (3)<br />

wird oft vereinfachend ebenfalls ein fester Kontakt defi niert,<br />

um die Anzahl der nichtlinearen Kontakte zu reduzieren und<br />

dadurch den <strong>Berechnung</strong>saufwand zu minimieren. Die maximale<br />

Schraubvorspannkraft F Mmax wird am Schraubenschaft<br />

(4) aufgebracht.<br />

Die <strong>FEM</strong>-<strong>Berechnung</strong> besteht nun aus zwei internen, automatisierten<br />

Schritten: Während des ersten <strong>Berechnung</strong>sschrittes<br />

wird der Schaft der Schraube automatisch mittig quer zur<br />

Schraubenlängsachse in zwei Teile zerteilt und in einer automatisierten<br />

Kalibrierungsrechnung ohne äußere Last der<br />

Vorspannweg u Schraube für jede einzelne Schraube ermittelt.<br />

Dieser Schritt ist erforderlich, da die Vorspannung von den<br />

lokalen Steifi gkeiten des Flansches und der Schraube abhängig<br />

ist. Erst im zweiten <strong>Berechnung</strong>sschritt<br />

wird dann mit der<br />

korrekten Vorspannung über<br />

den im ersten Schritt ermittelten<br />

Vorspannweg die reale<br />

Verschraubungssituation unter<br />

äußerer Last, gegebenenfalls<br />

mit Temperatureinfl uss,<br />

berechnet.<br />

Jede Schraube erhält also die<br />

korrekte Vorspannung, selbst

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