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FEM: Software • Schulung Entwicklung • Berechnung ... - CADFEM.CH

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40<br />

Locking-Phänomene: Schublocking<br />

Schublocking:<br />

Je größer das Längen/Dickenverhältnis wird, desto größer<br />

ist der Einfl uss der (parasitären) Schubspannungen auf die<br />

Verschiebungs- und Spannungsantwort eines Programms.<br />

In Rahmen der Beitragsreihe Grundlagen der <strong>FEM</strong> sollen<br />

sogenannte Locking-Phänomene von fi niten Elementen näher<br />

diskutiert werden. Mit dem Begriff Locking sind in der Regel<br />

numerische Versteifungseffekte fi niter Elemente gemeint, die<br />

einen negativen Einfl uss auf die Qualität der Ergebnisse haben<br />

können. Aus den zahlreichen bekannten Locking-Phänomenen<br />

greifen wir uns in dieser Ausgabe das Schublocking heraus. Ursachen<br />

und wirksame numerische Ansätze zu dessen Vermeidung<br />

werden im Hinblick auf das <strong>FEM</strong>-Programm ANSYS diskutiert.<br />

Ursachen von Schublocking<br />

Schublocking kann bei 2D- und 3D-Kontinuumselementen<br />

auftreten. Bedeutsam wird dieser Effekt nur, wenn solche Elemente<br />

für dünnwandige Strukturen unter Biegebeanspruchung<br />

eingesetzt werden. Bei Schalenelementen, die 2D-Kontinuumselemente<br />

als Sonderfall enthalten, ist Schublocking dann<br />

von Bedeutung, wenn eine Art Biegung in der Membranebene<br />

stattfi ndet. Querschublocking, was bei normaler Biegung schubweicher<br />

Schalenelemente auftritt, wird in diesem Beitrag nicht<br />

behandelt.<br />

Bei reiner Biegung tritt in der Realität kein Schub auf. Was aber<br />

passiert bei der <strong>Berechnung</strong> in numerischen Modellen mit fi niten<br />

Elementen? Wir konzentrieren uns zunächst auf lineare und quadratische<br />

2D-Kontinuumselemente wie zum Beispiel PLANE182<br />

oder PLANE183. Das Biegemoment wird durch ein Kräftepaar<br />

eingeleitet.<br />

Applications and Technology<br />

CAD<strong>FEM</strong> GmbH INFOPLANER 2/2005<br />

Schubspannungen<br />

Normalspannungen<br />

Im Falle eines linearen Elementes wie PLANE182 ergibt sich<br />

folgendes:<br />

Bild 1a: Lineares Viereckselement<br />

unter<br />

reiner Biegung<br />

Aufgrund der linearen Ansatzfunktionen kann bei PLANE182<br />

nur ein Trapez in der verformten Konfi guration entstehen.<br />

Jedem ist anschaulich klar, dass überall im Element Schub<br />

entsteht, außer in der Elementmitte. Der Schub resultiert aus<br />

der unerwünschten Kopplung zwischen Normal- und Schubverzerrungen.<br />

Betrachten wir dagegen ein quadratisches Element wie<br />

PLANE183 erhalten wir folgendes:<br />

Bild 1b: Quadratisches<br />

Viereckselement unter<br />

reiner Biegung<br />

Die quadratischen Ansatzfunktionen sind in der Lage das<br />

Verschiebungsfeld im Element besser anzunähern. Infolge<br />

dessen ergeben sich nirgendwo im Element parasitäre<br />

Schubspannungen. Das Element „lockt“ bei dieser Beanspruchung<br />

nicht.<br />

Parasitäre Schubspannungsanteile wirken sich in der Praxis<br />

versteifend auf das Systemverhalten aus. Daher spricht man<br />

in solchen Fällen von Schublocking.<br />

Treten in praktischen Problemstellungen reale Schubspannungen<br />

auf, so erkennt man Schublocking im numerischen<br />

Modell durch ein Oszillieren der Schubspannung.<br />

Modellproblem<br />

Es soll nun der Biegebalken auf zwei Stützen unter Streckenlast<br />

exemplarisch auf Schublocking untersucht werden. Der Balken<br />

wird zunächst mit linearen Elementen (PLANE182 in Voreinstellung)<br />

abgebildet. Das Oszillieren der Schubspannungen<br />

in der Ebene ist deutlich zu erkennen:<br />

Max. Durchbiegung=0.679<br />

Bild 2: Schublocking – Oszilieren der Schubspannungen<br />

bei Biegeproblemen

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