FEM: Software • Schulung Entwicklung • Berechnung ... - CADFEM.CH
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Statik, Magnetfeld, Optimierung:<br />
ANSYS in der Uhrenentwicklung bei IWC<br />
Unverwechselbare Originale der Zeitmessung, das ist unbestritten<br />
die Spezialität der nordostschweizerischen Uhrenmanufaktur IWC<br />
Schaffhausen: Die berühmte „Da Vinci“ mit ewigem Kalendarium<br />
zählt ebenso dazu, wie die „Grande Complication“, wohlgemerkt<br />
die Erste fürs Handgelenk. Aber auch die super-antimagnetische<br />
„Ingenieur“ oder Taucheruhren, die sogar dem Druck von 2000<br />
Meter Wassertiefe standhalten und die einzige Taucheruhr<br />
mit mechanischem Tiefenmesser seien hier genannt. Von IWC<br />
kommen seit Jahrzehnten professionelle „Fliegeruhren“. Und<br />
seit dem Gründungsjahr 1868: Die unübertroffenen, hochfeinen<br />
Taschenuhren von IWC. (Quelle: www.iwc.com)<br />
Die Synthese aus Tradition und Moderne zieht sich durch das<br />
ganze Unternehmen und fi ndet sich somit auch bei <strong>Entwicklung</strong><br />
und Konstruktion der Produkte wieder. Wie eh und je werden<br />
neue Uhrenmodelle von hochspezialisierten Ingenieuren erdacht<br />
und mit viel Sinn für Details entworfen. Mittels computerunterstützter<br />
<strong>Berechnung</strong>en werden diese dann auf Machbarkeit<br />
untersucht und die optimale unter verschiedenen möglichen<br />
Varianten ermittelt.<br />
IWC setzt dafür ANSYS ein und erweitert das eigene Know-how,<br />
indem bei Bedarf zusätzlich hochspezialisierte <strong>Berechnung</strong>sdienstleister<br />
wie die VT GmbH in Schaffhausen oder die CAD<strong>FEM</strong><br />
AG in Aadorf und Lausanne engagiert werden. Die „zeitgemäße“<br />
Anwendung von ANSYS wird in diesem Beitrag anhand von drei<br />
verschiedenen Einsatzbeispielen dargestellt.<br />
Strukturmechanische <strong>Berechnung</strong>en<br />
Bei der <strong>Entwicklung</strong> von Uhrwerken sind die meisten Fragestellungen,<br />
die mit einer <strong>FEM</strong>-<strong>Berechnung</strong> gelöst werden können,<br />
strukturmechanischer Art. Ein Uhrwerk ist<br />
eine komplexe Baugruppe, die sowohl Starrkörper<br />
enthält als auch Komponenten, die<br />
fl exibel sind, also Deformationen unterliegen.<br />
Eine herausragende Bedeutung kommt<br />
zudem der Defi nition von Kontakten beim<br />
Zusammenspiel der Komponenten zu.<br />
Alle Bauteile, die einer Deformation unterliegen,<br />
sollten grundsätzlich als fl exibel betrachtet<br />
werden. In den meisten Fällen reicht es<br />
dabei aus, ein zweidimensionales Modell des<br />
Bauteils zu generieren. Dadurch kann nicht<br />
nur erheblich Rechenzeit gespart, sondern<br />
auch die Ergebnisgenauigkeit erhöht werden.<br />
Viele Zahnräder, Bolzen und Lager unterliegen<br />
dagegen keiner nennenswerten Deformation.<br />
Case Studies<br />
CAD<strong>FEM</strong> GmbH INFOPLANER 2/2005<br />
Rigid-<br />
Element<br />
Geometrie 2D<br />
Diese können<br />
damit auch<br />
im Modell<br />
als beliebig starr nachgebildet<br />
werden. Auch damit lässt sich die Rechenzeit und das<br />
Konvergenzverhalten des Modells wesentlich verbessern.<br />
Zahlreiche Bauteile im Uhrwerk haben keine feste Verbindung.<br />
Die <strong>FEM</strong>-<strong>Berechnung</strong> solcher Konstellationen war bis vor wenigen<br />
Jahren nur äußert versierten <strong>Berechnung</strong>sspezialisten möglich,<br />
unter großem Zeitaufwand und trotzdem nicht immer mit<br />
einem zufriedenstellenden Ergebnis. Aktuelle ANSYS Versionen<br />
enthalten eine Auswahl an unterschiedlichen Kontaktelementen,<br />
durch die die Modellierung noch lange nicht trivial wird, die aber<br />
erheblich zu einer adäquaten Problemlösung beitragen. (Bild 1).<br />
Weil die vielfältigen Funktionen einer Uhr in unterschiedlichen<br />
Ebenen stattfi nden, können bei der Simulation meist 2D-Elemente<br />
wie plane82, target169 oder contact172 verwendet werden. Die<br />
Rechenzeiten liegen aufgrund der zu berücksichtigenden großen<br />
Deformationen im Bereich von einigen Minuten.<br />
Die Ergebnisse können in zwei Kategorien unterschieden werden:<br />
Zum einen die sehr anschauliche Darstellung einer Animation, die<br />
den gesamten Bewegungsablauf des Ensembles wiedergibt. Da<br />
die auftretenden Spannungen dabei bereits im Bauteil visualisiert<br />
sind, erhält der Ingenieur ein sehr aussagekräftiges Gesamtbild.<br />
Zum anderen sind alle physikalischen Grössen, beispielsweise<br />
Reaktionskräfte, maximale Belastungen oder Geschwindigkeiten<br />
auch in numerischer Form darstellbar. Hier profi tiert der Entwickler<br />
von einer besonders detaillierten Anzeige der verschiedenen<br />
zu untersuchenden Bereiche.<br />
Kontakt<br />
Bild 1: Strukturmechanische Auslegung des Uhrwerks: <strong>FEM</strong>-Modell, verschiedene Darstellungen<br />
der Spannungsverläufe.