Von der Paniglgasse zur - Löcker Verlag

In diesem Gebäude stellte der am 6. Februar 1906 geborene
Alois Houdek in der Hausdruckerei Flugblätter gegen das NS-
Regime her. Houdek gehörte der sogenannten tschechischen
Sektion der KPÖ an. Houdeks Widerstandsgruppe wurde im
Sommer 1941 verraten, Houdek selbst im Oktober 1941 verhaftet,
am 28. Oktober 1942 zum Tode verurteilt und am 30.
März 1943 im Wiener Landesgericht enthauptet. Bestattet
wurde er am Wiener Zentralfriedhof in der Gruppe 40, dem
heutigen Ehrenhain des österreichischen Widerstands gegen das
NS-Regime.
Das zentrale Gebäude am zentralen Platz ist der Margaretenhof.
Der Margaretenhof, den Anfang der Achtzigerjahre des 20.
Jahrhunderts eine Werkzeug vertreibende, mit nach wie vor origineller
Radiowerbung aktive Firma gern devastiert und abgerissen
hätte, wurde von 1884 bis 1885 vom Atelier Fellner und
Helmer errichtet. Früher befand sich an dieser Stelle eine Brauerei,
die wiederum Bestandteil des vis-à-vis stehenden »Hofes«
oder Schlosses war, das u.a. dem Erzbischof von Gran gehörte.
Diese Brauerei war um 1500 wohlbekannt, nach 1833 wurde
sogar ein zweites Sudhaus mit einem eigenen Lagerkeller für das
»Horner-Bier« errichtet. Ihre Stunde schlug zum Entsetzen der
Margaretener Biertrinker am 14. Juni 1862: An diesem Tag zerstörte
ein Brand die wichtigsten Teile der Brauerei. Übrigens:
Auf die nahe gelegene Bräuhausgasse müssen wir in diesem Zusammenhang
vergessen; im Gegenteil, sie verweist bereits auf
die nächste ehemalige Brauerei in Margareten: auf die Brauerei
»Am Hundsturm«.
Nach dem Abriss der Margareten-Brauerei hatte das famose
Architektenduo, das die gesamte Monarchie mit einander stark
35