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Verein für wirtschaftshistorische Studien Jahresbericht - pioniere

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Die aus Eisen gebaute «Industriel» im Modell.<br />

Neuenburgersee:<br />

Berühmtes Schiff aus Eisen<br />

Auf dem Neuenburgersee erwies sich das<br />

erste Dampfschiff namens «Union», ebenfalls<br />

aus dem Jahr 1826, eher als glücklos.<br />

Erfolgreicher wurde das Schiff des Schokoladefabrikanten<br />

Philippe Suchard namens<br />

«Industriel». Sein Stapellauf fand am 19. Juli<br />

1834 statt. Die «Industriel» erlangte schnell<br />

Berühmtheit: Einerseits bestand das Schiff<br />

ganz aus Eisen, damals ein absolutes Novum,<br />

das der Bevölkerung grossen Respekt einflösste.<br />

Andererseits sorgte der umtriebige<br />

Kapitän Suchard mit Marketing-Aktionen <strong>für</strong><br />

seine Schokolade, aber auch durch seine<br />

Scharmützel mit den Behörden rund um die<br />

Juraseen <strong>für</strong> Aufsehen.<br />

Auf dem Thunersee engagierten sich ab<br />

1835 die Gebrüder Knechtenhofer <strong>für</strong> die<br />

Dampfschifffahrt. Ähnlich wie Suchard hatten<br />

auch sie einen geschäftlichen «Hintergedanken»:<br />

Sie wollten mit dem Schiff «Bellevue»<br />

eine zusätzliche Attraktion <strong>für</strong> ihr<br />

gleichnamiges Hotel am Thunersee schaffen<br />

– was ihnen auch gelang.<br />

David Gottlieb Matti war als Militärangehöriger<br />

am Genfersee stationiert und beobachtete<br />

dort die ersten Pioniertaten der Schifffahrt.<br />

Aktuelle Publikationen<br />

Dies inspirierte ihn, eine private Raddampferyacht<br />

zu erwerben und an den Brienzersee<br />

zu transportieren. Dort nahm am 15. Mai<br />

1839 die «Giessbach» ihren Dienst auf. Sie<br />

gab jedoch nur ein kurzes Gastspiel auf dem<br />

See, denn bereits 1843 verlegte Matti sein<br />

Schiff auf den Thunersee, nachdem die Gebrüder<br />

Knechtenhofer ihm auf dem Brienzersee<br />

Konkurrenz gemacht hatten.<br />

«Stadt Luzern» gegen Protest<br />

der Schifferzünfte lanciert<br />

Auf dem Vierwaldstättersee engagierte sich<br />

Casimir Friedrich Knörr. Trotz der Proteste<br />

der angestammten Schifferzünfte, insbesondere<br />

von Uri, brachte er 1837 die «Stadt<br />

Luzern» erfolgreich auf Kurs – zuverlässig<br />

und auch kommerziell recht erfolgreich. Das<br />

Schiff überlebte, nur wenig umgebaut und<br />

zuletzt als Warenboot eingesetzt, in erkennbarer<br />

Form bis 1881. Danach wurde es als<br />

Kohleschiff verwendet. Nach verschiedensten<br />

weiteren Umbauten dienten allerletzte<br />

Reste dieses Schiffes im Bilgenwasser-Entleerungsboot<br />

«Biebo» fast bis in unsere<br />

Tage.<br />

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