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Arbeitsbericht 163 (HU Berlin): Quartiere neu denken - Arbeitskreis ...

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Trotz der unterschiedlichen Ansätze in der Stadtpolitik wird das Instrument eines<br />

BID/HID/NID auch in Deutschland als eine Bereicherung in der Stadtentwicklung<br />

gesehen. So begrüßt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag in einem Positi-<br />

onspapier vom 2. Mai 2007 das Instrument des BIDs als <strong>neu</strong>en Lösungsansatz für<br />

„erfolgreiche Stadtentwicklung und als <strong>neu</strong>en Impulsgeber für Marketing“ (DIHK 2007).<br />

Sie sehen in der Einrichtung eines BIDs ein „erfolgversprechendes Instrument zur<br />

Attraktivitätssteigerung, Stärkung und Revitalisierung von Innenstädten, Stadtteilzent-<br />

ren, Wohnquartieren und Gewerbezentren“ (DIHK 2007). In der Verpflichtung aller<br />

betroffenen Eigentümer zur finanziellen Beteiligung sehen die meisten Befürworter den<br />

wichtigsten und vorteilhaftesten Punkt des <strong>neu</strong>en Modells, da auf diese Weise das<br />

Auftreten von Trittbrettfahrern vermieden wird. (Kreutz/Krüger 2008)<br />

Auch Mario S. Mensing, Geschäftsführer der CIMA GmbH, sieht durch das Instrument<br />

einen <strong>neu</strong>en Weg in eine städtische Verantwortungsgesellschaft gegeben: „Frage nicht,<br />

was die Stadt für dich tun kann, sondern handle eigenverantwortlich für dein Quartier“,<br />

wird er auf der Homepage des Kompetenzzentrums für Stadt- und Regionalentwicklung<br />

und für Marketing im öffentlichen Sektor zitiert (Kompetenzzentrums für Stadt- und<br />

Regionalentwicklung und für Marketing im öffentlichen Sektor 2010). Dies greift<br />

wiederum das <strong>neu</strong>e Planungsverständnis von Selle auf, indem das Handeln durch<br />

Eigeninitiative, welches bei einem BID/HID/NID den Grundstein bildet, stark gefördert<br />

und fokussiert wird.<br />

Funktion eines NIDs<br />

Das NID, welches zur eigentümerorganisierten und -finanzierten Aufwertung in<br />

Mischgebieten eingesetzt wird, ist dem Ablauf eines BIDs sehr ähnlich. Ebenso arbeitet<br />

ein HID, welches auch zur eigentümerorganisierten und -finanzierten Aufwertung in<br />

reinen Wohngebieten angewendet wird, mit den gleichen Ablaufstrukturen. Allerdings<br />

ist die Akteursstruktur in Wohn- und Mischgebieten, im Gegensatz zu Geschäftsstraßen,<br />

sehr heterogen geprägt. Das Feld reicht von Eigentümern über Gewerbetreibende und<br />

Bewohnern, bis zu Vereinen, Schulen und Kirchen. Es tun sich komplexere Handlungs-<br />

felder auf, bei denen sich die jeweiligen Interessen der einzelnen Akteure gegenüberste-<br />

hen und aufeinandertreffen. Die Hauptakteure beim HID/NID sind wie beim BID die<br />

Eigentümer, die sich auch hier auf Eigeninitiative zusammenschließen, um durch<br />

Maßnahmen ein klar abgegrenztes Gebiet auf befristete Zeit aufzuwerten. Die Maß-<br />

nahmen können dabei sehr vielfältig sein und sich von der reinen baulichen Aufwertung<br />

und Verbesserung des Wohnumfeldes, über Sicherheit und Pflege bis hin zur Vermark-<br />

tung eines Gebiets, beispielsweise durch Imagekampagnen, erstrecken. Die Maßnahmen<br />

greifen allerdings nur im Wohnumfeld und nicht im Bestand. Ziel der Eigentümer ist es,<br />

das Quartier zu stabilisieren und dessen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu<br />

erhöhen, um letztendlich eine Gewinnmaximierung zu erzielen. Nennenswert ist, dass

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