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40 Franz Riffert & Andreas Paschon Schulleitbild (Abstrakte Leitideen) Konkretisierung Schulprofil- SOLL (Konkretisierung des Schulleitbilds) Erstellung des Entwicklungsplans Konkreter Entwicklungsplan zur Zielerreichung Vergleich Diskrepanzanalyse Ausgangspunkt für Interventionsmaßnahmen Realisierung des Plans Schul(programm)entwicklung Evaluationsergebnis negativ Schulprofil- IST (aktuell vorhandenes Profil) Evaluationsergebnis positiv Selbstevaluation der Realisierung der Ziele des Entwicklungsplans (Bericht) Abb. 4: Zusammenspiel von Schulleitbild, -profil und –entwicklungsplan in der Schul(programm)entwicklung
Selbstevaluation von Schulentwicklungsprojekten 41 2.2.2 Funktionen der Evaluation im Schulentwicklungsprozess Der Entwicklungsplan steckt den Rahmen von Selbstevaluation ab. Evaluation soll ja sicherstellen, dass die konkret gesetzten Maßnahmen/Interventionen auch tatsächlich in die gewünschte Richtung wirken. Eventuelle Fehlentwicklungen und unerwünschte Nebeneffekte von Veränderungsmaßnahmen können nur so rechtzeitig erkannt werden. Nur so sind auch Gegensteuerungsmaßnahmen möglich. Selbstevaluation steht also im Dienst der selbstständigen Qualitätssicherung der Schulen, ohne sie ist seriöse Qualitätssicherung nicht möglich. Unter Qualitätssicherung versteht man „die Gesamtheit aller Maßnahmen, die darauf abzielen, die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung sicherzustellen und weiterzuentwickeln.“ (RADNITZKI 1997, S. 401) Damit zielt Qualitätssicherung auf Optimierungsmaßnahmen in allen schulischen Bereichen: Personalentwicklung, Personalqualifizierung, Strukturverbesserung, Veränderung der Angebotspalette etc. In welchen Bereichen aber Optimierungsmaßnahmen an einer konkreten Schule anzusetzen sind, und ob sie (falls bereits eingesetzt) effektiv sind, kann nur mittels Evaluation erhoben werden. Es geht also um Fragen wie: ‚Welche Stärken und Schwächen hat unsere Schule?’, ‚Haben wir effektiv bzw. effizient gearbeitet?’, ‚Haben wir die richtige Strategie für unsere Situation verfolgt?’, ‚Müssen wir die Strategie ändern?’, ‚Wo müssen wir sie ändern?’, ‚Haben sich unsere Ziele verändert?’, ‚Wie lassen sich unsere Ziele besser umsetzen?’, ‚Welche Ressourcen bleiben bisher weitgehend ungenützt?’, ‚Wer hätte auch persönlich Lust, sich für neue Bereiche zu qualifizieren?’, ‚Wer hat sich schon – vielleicht in der Freizeit – qualifiziert und in welchem Ausmaß?’, ‚Wie sieht man uns und wie wollen wir gesehen werden?’, ‚Wer übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit?’, ‚Wie können Informationsflüsse in der Schule zwischen verschiedenen Personengruppen transparenter gemacht werden?’ etc. Eine professionelle Auseinandersetzung mit derartigen (und noch vielen anderen) Fragen ist unerlässlich in (teil-)autonomen Schulen. Im Kapitel 6.1 wird anhand der Einführung eines Projekts ‚Soziales Lernen’ exemplarisch gezeigt, wie man vom Leitbild über das Schulprogramm bis hin zum konkreten Projekt gelangt. Im Folgenden werden 10 wichtige Funktionen der Evaluation in der Schulentwicklung dargestellt. (1) Zunächst dient die Evaluation in einer ersten Phase der Bestandsaufnahme des Ist-Zustands der Schule, die auch Diagnose bezeichnet wird. Häufig stellt sich am Beginn eines Schulentwicklungsprozesses die Frage, was denn nicht optimal ist und daher verbessert werden sollte. Die Erfahrung mit Schulentwicklungsprojekten zeigt immer wieder, dass diese Phase nicht
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