Skript-Betaversion - Universität Salzburg
Skript-Betaversion - Universität Salzburg
Skript-Betaversion - Universität Salzburg
- TAGS
- salzburg
- www.sbg.ac.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
42 Franz Riffert & Andreas Paschon<br />
unterschätzt werden darf. Liegt keine umfassende und gründliche Erhebung des<br />
Ist-Zustands einer Schule aus verschiedenen Perspektiven vor, so verzetteln sich<br />
Arbeitsgruppen häufig in endlosen und fruchtlosen Diskussionen, da keine<br />
verlässliche Basis für Entscheidungen vorliegt. Die Mitglieder der<br />
Arbeitsgruppe(n) sind auf eigene persönliche und somit weitgehend subjektive<br />
Spekulationen über den Zustand (Stärken und Schwächen) der eigenen Schule<br />
angewiesen. Tauchen dann – und dies ist nach unseren Erfahrungen und bisherigen<br />
Berichten geradezu immer der Fall – divergierende Mutmaßungen über<br />
vermeintliche Defizite und Stärken auf, so dreht sich die Diskussion im Kreise<br />
unbelegbarer aber auch unwiderlegbarer Vermutungen der Beteiligten. Das<br />
Ergebnis ist nicht selten Frustration unter den anfangs durchaus engagierten<br />
MitarbeiterInnen. Die Motivation der Beteiligten sinkt und die Arbeitsgruppe<br />
verliert die Motivation. Aber auch Konflikte können durch ein derart unprofessionelles<br />
Vorgehen entstehen, die schließlich den gesamten Schulentwicklungsprozess<br />
gefährden können.<br />
Der Einsatz eines (geeigneten) Evaluationsinstruments hilft derartige Frustrationen<br />
zu vermeiden und damit die Motivation zu sichern. Insbesondere bei<br />
einer Vollerhebung, wo jedermann/frau seine/ihre Meinung zu schulischen<br />
Themenbereichen anonym und folglich ohne Angst vor (vermuteten) Repressionen<br />
äußern kann, wird auf diese Weise aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
ein wirklich umfassendes Bild der Schulrealität sichtbar.<br />
(2) Auf der Grundlage einer derartigen Ist-Erhebung (Diagnose) lassen sich<br />
dann verantwortet und auch gegenüber anderen argumentierbare Ziele des<br />
Schulentwicklungsprozesses abklären und festlegen. Diese Ziele sind leichter<br />
rechtfertigbar, da alle interessierten Personen ihre Meinung zu den Themenstellungen<br />
anonym einbringen konnten.<br />
(3) Aber auch die Durchsetzung der Ziele wird durch eine solide Ersterhebung<br />
im Rahmen einer guten Evaluation erleichtert: Wählt man nämlich jene Problembereiche,<br />
bezüglich derer großer Konsens besteht, so steht einem (relativ)<br />
harmonischen Übergang von der diagnostischen Phase in die Interventionsphase<br />
kaum etwas im Wege. Und erste Erfolge motivieren schließlich auch dazu,<br />
weitere komplexere und weniger konsensuelle Aufgaben in Angriff zu nehmen.<br />
Damit ist die Richtung, in welche die jeweilige Schule gehen möchte, angegeben.<br />
Dies ist eine unerlässliche Voraussetzung für die weiteren Planungen.