12.02.2013 Aufrufe

Skript-Betaversion - Universität Salzburg

Skript-Betaversion - Universität Salzburg

Skript-Betaversion - Universität Salzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48 Franz Riffert & Andreas Paschon<br />

doch durch den wiederholten Einsatz des Instruments zu verschiedenen Zeitpunkten<br />

(Posterhebungen, Zeitreihenanalysen etc.). Auf diese Weise können die<br />

bei einmaligen Einsätzen unvermeidbaren Zeitpunktverzerrungen weitgehend<br />

korrigiert werden und es lassen sich mehr oder minder stabile Ergebnisse oder<br />

Trends feststellen.<br />

Eine am Ende des Schuljahres oder nach zwei Jahren durchgeführte<br />

Posterhebung könnte beispielsweise zeigen, wie gut der ‚neue’ Klassenvorstand<br />

in der problematischen Klasse (siehe oben) nun im Urteil seiner SchülerInnen<br />

abschneidet.<br />

Ähnliche Verzerrungen können auftreten, wenn zu kleine Stichproben nicht<br />

professionell gezogen werden; darüber hinaus haben Stichproben bei Einzelschulen<br />

gerade im Zusammenhang mit Schulentwicklung meist den Nachteil,<br />

dass aufgrund der geringen Anzahl von befragten SchülerInnen pro Klasse zwar<br />

inferenzstatistisch annehmbare Kennwerte für die Gesamtschule errechnet werden<br />

dürfen, aber keine aussagekräftigen Analysen auf Klassenebene durchgeführt<br />

werden können.<br />

Mit Vollerhebungen an der zu evaluierenden Einzelschule kann diese Einschränkung<br />

behoben werden. Daher werden im Rahmen von MSS-Einsätzen<br />

grundsätzlich nur Vollerhebungen durchgeführt, um auch für die einzelnen<br />

Klassen auf der Datenbasis einer Vollerhebung Schlussfolgerungen formulieren<br />

zu können.<br />

Ad (6) Klarheit über die ‚Datenhoheit’: Im Kollegium, aber auch unter<br />

Eltern und SchülerInnen sollte nicht nur klar sein, was mit welchen Daten<br />

passiert, sondern sie sollten darüber auch eigenverantwortlich entschieden<br />

haben. Es muss vor der Evaluation mit aller gebotener Transparenz gemeinsam<br />

festgelegt werden, wer die Ergebnisse bzw. welchen Teil davon zurückgemeldet<br />

bekommt. Es muss unbedingt abgeklärt werden, was mit den personenbezogenen<br />

Daten passiert. An Schulen sind davon v.a. DirektorInnen und Klassenvorstände<br />

betroffen, da die Offenlegung ihrer Ergebnisse sofort auch ihre Anonymität<br />

aufhebt. Aber es sind auch die einzelnen LehrerInnen dann betroffen,<br />

wenn Daten zu ihrem Unterricht in den einzelnen Klassen erhoben werden.<br />

Wenn die personenbezogenen LehrerInnendaten nur die jeweiligen LehrerInnen<br />

selbst erhalten – wofür durchaus einiges spricht, wie Sicherung eines<br />

Freiraums, gelassen reagieren zu können, Vermeidung von Reaktanz etc. – dann<br />

sollten dies die SchülerInnen und Eltern von Anfang an wissen, um Enttäuschungen<br />

darüber zu vermeiden, dass die Daten nicht publik werden. Es muss<br />

also klar ausgesprochen und schriftlich festgehalten werden, was mit den Daten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!