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46 Franz Riffert & Andreas Paschon<br />
kativer Kompetenzen (Soziales Lernen, offener Unterricht etc.) bis hin zur Einrichtung<br />
neuer Schulzweige (Euro-tec, Laborzweig etc.), um dadurch der Abwanderung<br />
an berufsbildende Schulen entgegenzuwirken.<br />
c) Abendschulen für Berufstätige: Die Abendschulen für Berufstätige sind<br />
aufgrund verschiedener neu geschaffener gesetzlicher Möglichkeiten für Berufstätige,<br />
die Hochschulreife zu erlangen (z.B. Berufsreifeprüfung), ebenfalls<br />
einem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt. Einzelne Schulen sehen neben stärkerer<br />
Flexibilisierung und verstärkter Betreuung ihrer Klientel eine Gegenstrategie<br />
im Ausbau von Fernstudiengängen mittels Einsatz moderner elektronischer<br />
Kommunikationsmittel wie E-mail, Internet, Lernplattformen.<br />
Ad (2) Bereitschaft zum (Teil-)Risiko: Evaluation wird dann auf wenig<br />
Widerstand stoßen, wenn bei den Betroffenen die Überzeugung vorherrscht,<br />
dass das Risiko des eventuellen Scheiterns bei der Realisierung von Innovationen<br />
geringer ist, als die Wahrscheinlichkeit, Qualität zu erreichen. Aber ein<br />
Scheitern kann nie ganz ausgeschlossen werden. In diesem Zusammenhang ist<br />
nun eine Kultur des Fehlermachen-Dürfens an den Schulen von zentraler Bedeutung.<br />
Selbst die Wissenschaften schreiten nur fort indem sie die Fehler, die<br />
permanent gemacht werden, analysieren und so über Verbesserungsmaßnahmen<br />
eine Optimierung (Fortschritt) erreichen.<br />
Ad (3) Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und Beteiligung am<br />
Erfolg: Dieser Punkt hängt eng mit der Kultur des Fehlermachen-Dürfens zusammen.<br />
Wo Fehler etwas Schlimmes sind, dort muss man sich gegen Fehler<br />
absichern. Oft führt dies zu einer aus Angst geborenen Strategie, erst gar keine<br />
Fehler aufdecken zu wollen. Obgleich dies in einem Klima, das von perfektionistischen<br />
Überzeugungen geprägt ist, nur zu verständlich ist, führt diese Strategie<br />
aber zu ausgesprochen schädlichen Konsequenzen, denn die Chronifizierung<br />
von Defiziten ist die unausweichliche Folge. Eine Möglichkeit Verantwortung<br />
für Fehler abzuschieben, besteht darin, dass man nur klar umschriebene Anweisungen,<br />
die man von verantwortlichen Autoritäten (Vorgesetzten) erhält,<br />
ausführt. Beim Scheitern kann man sich immer darauf berufen, dass man nur<br />
Anordnungen ausgeführt hat. Die Verantwortung liegt dann bei jenen (da oben),<br />
welche die Anweisungen gegeben haben. Eng mit der Übernahme von Verantwortung<br />
verknüpft ist natürlich auch die Beteiligung am Erfolg. Wer für die<br />
Durchführung eines Projekts Verantwortung übernommen hat, dem gebührt im<br />
Falle des Erfolgs auch eine entsprechende Honorierung. Leider gibt im österreichischen<br />
Schulsystem bestenfalls eine klägliche Kultur des Feierns und