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02_BR Lehrer - adhs-goettingen.de

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❮28❯<br />

Ich-Botschaften helfen,<br />

dass ein Gespräch mit<br />

<strong>de</strong>n Eltern eines betroffenen<br />

Kin<strong>de</strong>s positiv<br />

verläuft.<br />

Entwickeln Sie gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n Eltern<br />

einen Plan, wie <strong>de</strong>m<br />

Kind geholfen wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Eine gemeinsame Grundlage könnte z.B. die Lektüre <strong>de</strong>s „Leitfa<strong>de</strong>ns<br />

ADS/ADHS“ <strong>de</strong>s Hamburger Arbeitskreises sein (siehe „Informationsquellen<br />

zu ADHS“).<br />

• Wie stark sind die aufgestauten Gefühle – bei mir und bei <strong>de</strong>n Eltern?<br />

Häufig wird erst das Gespräch mit <strong>de</strong>n Eltern gesucht, wenn eine Situation<br />

bereits eskaliert ist. Dies ist keine gute Voraussetzung für ein konstruktives<br />

Gespräch. Eltern von ADHS-Kin<strong>de</strong>rn reagieren meist ausgesprochen<br />

sensibel, da sie oft schon jahrelang Schuldzuweisungen, Ablehnung<br />

und Ausgrenzung erfahren haben. Viele Eltern müssen erst verstehen,<br />

welche Schwierigkeiten das Verhalten ihres Kin<strong>de</strong>s im Unterricht<br />

mit sich bringt.<br />

Gesprächsstrategie<br />

Ein Elterngespräch kann im Sinne <strong>de</strong>r Zielrichtung vorbereitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei ist die Berücksichtigung <strong>de</strong>r Gesprächsstrategien entschei<strong>de</strong>nd:<br />

• Suchen Sie das frühe Gespräch.<br />

• Führen Sie kein Gespräch im Affekt, auch nicht<br />

zwischen „Tür und Angel“.<br />

• Benennen Sie konkret die positiven Seiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s und signalisieren<br />

Sie so <strong>de</strong>n Eltern, dass auch diese im Unterricht registriert wer<strong>de</strong>n. So<br />

entschärfen Sie die oft negativ behaftete Gesprächssituation. (Im Fragebogen<br />

zur Verhaltensbeobachtung fin<strong>de</strong>n Sie dazu Anregungen!)<br />

• Benennen Sie konkrete Verhaltensweisen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s, zum Beispiel:<br />

„Er verlässt in <strong>de</strong>r Deutschstun<strong>de</strong> mehrmals <strong>de</strong>n Platz, während er das<br />

im Sozialkun<strong>de</strong>-Unterricht nur selten tut.“ (Bei <strong>de</strong>r genauen Beschreibung<br />

<strong>de</strong>s Problemverhaltens kann Ihnen auch <strong>de</strong>r Fragebogen helfen!)<br />

• Entwickeln Sie ein gemeinsames Störungsmo<strong>de</strong>ll (siehe<br />

Voraussetzungen).<br />

• Tauschen Sie sich über Erziehungsgrundsätze aus.<br />

• Bewerten Sie nicht, son<strong>de</strong>rn schil<strong>de</strong>rn Sie Ihre Wahrnehmung<br />

in Ich-Botschaften wie zum Beispiel: „Ich erlebe<br />

Ihren Sohn als sehr unkonzentriert“ o<strong>de</strong>r „Ich habe<br />

<strong>de</strong>n Eindruck, dass Ihr Kind unter <strong>de</strong>r Situation lei<strong>de</strong>t“.<br />

• Vermei<strong>de</strong>n Sie Killerphrasen wie zum Beispiel: „Als verantwortungsvolle<br />

Eltern müssen Sie doch einsehen …“, „ Ihr Sohn ist immer in Streitereien<br />

verwickelt“, „Er hat nie seine Hausaufgaben gemacht“, „Es wäre nett,<br />

wenn auch Ihr Sohn mal sein Turnzeug dabei hätte“, „Es muss sich<br />

umgehend was än<strong>de</strong>rn“.<br />

• Erheben Sie keine Anschuldigungen und Vorwürfe.<br />

• Bitten Sie die Eltern um Rat.<br />

• Stellen Sie keine For<strong>de</strong>rung auf, son<strong>de</strong>rn fin<strong>de</strong>n Sie<br />

gemeinsame Ziele.<br />

• Halten Sie <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Eltern. Wichtig ist dabei<br />

Regelmäßigkeit und dass Absprachen bei kleinen und großen<br />

Problemen verbindlich eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

• Vermitteln Sie die Botschaft „Wir sitzen in einem Boot“.<br />

Ziel ist es, gemeinsam einen Hilfeplan für das Kind zu<br />

erstellen.

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