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02_BR Lehrer - adhs-goettingen.de

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❮32❯<br />

Kontrolle ist gut,<br />

Vertrauen ist besser!<br />

Schaffen Sie<br />

Transparenz!<br />

• Versuchen Sie, sich für das Gespräch mit Felix in eine möglichst unvoreingenommene<br />

Haltung zu bringen. Überprüfen Sie Ihre Vorannahmen<br />

über ihn (z. B.: Er ist faul; er ist darauf aus, mich zu provozieren) und<br />

sorgen Sie dafür, dass diese Vorannahmen unwirksam wer<strong>de</strong>n. Hilfreich<br />

ist hierbei die Technik <strong>de</strong>s Reframings (Um<strong>de</strong>utung). So könnte man<br />

„Geschwätzigkeit“ um<strong>de</strong>uten in „interessiert an sozialem Austausch“,<br />

„faul“ könnte be<strong>de</strong>uten „Fähigkeit, Arbeit aus <strong>de</strong>m Weg zu gehen“ o<strong>de</strong>r<br />

„sucht emotionale Motivation durch <strong>de</strong>n <strong>Lehrer</strong>/die <strong>Lehrer</strong>in“. Bringen<br />

Sie sich in eine Haltung, die von einem positiv-neugierigen Interesse für<br />

Felix gekennzeichnet ist. Je mehr Sie sich authentisch (!) für Felix interessieren<br />

können, <strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n Sie erfahren – und <strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n<br />

Sie an Felix ent<strong>de</strong>cken können, was Sie für ihn einnimmt.<br />

• Überprüfen Sie, wie sympathisch Felix Ihnen ist.<br />

• Grundsätzlich sollte Ihre Haltung dadurch gekennzeichnet sein, dass Sie<br />

Informationen sammeln wollen über Felix. Je mehr er dabei Ihr Verbün<strong>de</strong>ter<br />

ist („Wir erkun<strong>de</strong>n gemeinsam <strong>de</strong>n unbekannten Kontinent Felix“),<br />

<strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n Sie erfahren und umso weniger wird er sich bedrängt<br />

fühlen.<br />

• Gehen Sie davon aus, dass es sich bei <strong>de</strong>m Verhalten von Felix primär<br />

um ein nicht beabsichtigtes Fehlverhalten han<strong>de</strong>lt. Primär ist kein Kind –<br />

auch Felix nicht – bösartig. Immer wird es Lebensgeschichten<br />

geben, die uns ein solches Verhalten erklären können.<br />

Je besser es Ihnen gelingt, sich in eine Haltung voller<br />

Respekt Felix gegenüber zu bringen, <strong>de</strong>sto effektiver wird je<strong>de</strong>s Gespräch<br />

und je<strong>de</strong>r Kontakt sein – und <strong>de</strong>sto respektvoller wird Felix Sie behan<strong>de</strong>ln.<br />

Schritt 3 – Gespächsbegründung<br />

Wenn Sie Felix zum Gespräch bitten o<strong>de</strong>r seine Eltern ihm dies ankündigen,<br />

nach<strong>de</strong>m Sie sich mit ihnen abgestimmt haben, gehen Sie davon aus,<br />

dass allein diese Ankündigung beim Kind Befürchtungen und Ängste auslöst.<br />

Deshalb:<br />

• Räumen Sie potenzielle Befürchtungen aus, auch wenn diese von Felix<br />

nicht explizit benannt wor<strong>de</strong>n sind.<br />

• Sprechen Sie aktiv an, dass das Gespräch nicht zensurenabhängig ist,<br />

o<strong>de</strong>r auch, dass es sich nicht um eine Strafe, ein Nachsitzen han<strong>de</strong>lt.<br />

Machen Sie statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>utlich, dass Sie gemeinsam mit<br />

Felix überlegen möchten, was ihn in <strong>de</strong>r Schule unterstützen<br />

könnte.<br />

Sowohl in <strong>de</strong>r Ankündigung für das Gespräch als auch in <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />

Gesprächseröffnung sollten Sie kurz und genau darstellen, worum es<br />

geht. Was Sie wie lange und mit welchem Motiv und welchen Konsequenzen<br />

mit Felix besprechen wollen. Drücken Sie dabei immer Ihre Sorge aus,<br />

lassen Sie nie Ihrer Skepsis o<strong>de</strong>r Ihren – verständlichen – Vorwürfen freien<br />

Lauf.<br />

(„Ich möchte gerne mit dir sprechen, weil ich mir Sorgen mache darüber,<br />

wie du im Unterricht mitkommst. Obwohl du ein kluger Junge bist, habe<br />

ich <strong>de</strong>n Eindruck, du stehst dir manchmal selbst im Weg und möchtest das<br />

selbst nicht. Lass uns gemeinsam am XY in <strong>de</strong>r Zeit von XY bis XY heraus-

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