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PROGRAMM - Kinderfreizeittreff Menzeldorf - Nachbarschaftsheim ...

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Foto: Anita Back<br />

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&<br />

Jung Alt<br />

Sprechen mit allen Sinnen<br />

Ein Apfel, eine Birne und ein Raupe-Nimmersatt-Buch.<br />

Das sind die Utensilien für ein Sprachtraining. Und zwar<br />

für ein ganz besonderes: Dazu gehört auch noch Christel<br />

Bendit. Die weißhaarige Frau gestikuliert, gebärdet,<br />

mimt eine hungrige Raupe, die sich durch das Obst frisst.<br />

Mit drei Kleinkindern sitzt sie an einem niedrigen Tisch,<br />

sie spielen und lachen. Das geht solange, bis die Raupe<br />

zum Schmetterling wird. Einige Worte sprechen die Kinder<br />

auch dabei, das merkt Christel Bendit. Sie sieht es.<br />

Aber nur das, denn sie selbst ist gehörlos. Und genau das<br />

macht sie nämlich hier zur Trainerin.<br />

Die Hör- und Sprachentwicklung der Kinder ist gestört,<br />

daher ist sie da. Dass die Dreijährigen nun etwas reden,<br />

beglückt Christel Bendit sichtlich. Was für eine schöne<br />

Entwicklung, sagt sie. Sie lobt die Mädchen. Jede Woche<br />

kommt die Seniorin in die Integrationskita Riemenschneiderweg.<br />

Immer, um mit Kindern, die eine Behinderung<br />

haben, zu spielen. Sie treffen sich dazu in einem kleinen<br />

separaten Raum. „Wir sprechen hier mit allen Sinnen“,<br />

erläutert Christel Bendit, die selbst Erzieherin war und<br />

im Ruhestand ist. Nun arbeitet sie ehrenamtlich, mit der<br />

stellvertretenden Kitaleiterin Regine Salzsäuler ist sie ein<br />

eingespieltes Duo. Über Jahre waren sie in einer anderen<br />

Kita zusammen. Jetzt spielen sich die beiden Frauen im<br />

Riemenschneiderweg wieder die Bälle zu – jede von ihnen<br />

erzählt den Kindern etwas auf ihre Weise. „Die Kinder<br />

erleben, dass es auch unter den Erwachsenen Menschen<br />

mit ganz unterschiedlichen Merkmalen gibt“, sagt Regine<br />

Salzsäuler. Einige sprechen so, andere so. Auch Mädchen<br />

und Jungen ohne Handicap kommen in kleinen Gruppen<br />

mit Christel Bendit zusammen, sie lernen dabei. Zum Beispiel<br />

Leichtigkeit – in Gesten, Mienen, Gebärden.<br />

„Wir schauen uns an, wenn wir reden“, sagt Christel Bendit.<br />

Das sei doch eine große Stärke. Für alle.

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