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Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de

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2002<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.<br />

Fregestraße 53 · 12161 Berlin-Frie<strong>de</strong>nau<br />

Telefon85986610·Fax85986698<br />

www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

<strong>Ein</strong> <strong>Haus</strong> <strong>für</strong> <strong>Alle</strong>


Verwaltung und Bereichsübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung ...............................................................................5<br />

Finanzverwaltung ............................................................................................................................... 13<br />

Personalverwaltung ............................................................................................................................ 17<br />

Zivildienst im Nachbarschaftsheim .....................................................................................................18<br />

<strong>Haus</strong>technik .......................................................................................................................................19<br />

Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit ....................................................................................................21<br />

Beratungsangebote im Nachbarschaftsheim ......................................................................................27<br />

Ehrenamt im Nachbarschaftsheim ..................................................................................................... 29<br />

Familien<br />

Familienbildung in Schöneberg und Steglitz .......................................................................................31<br />

Ambulante Familienpfl ege ..................................................................................................................33<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten und Hort<br />

Hort Hohenstaufenstraße ...................................................................................................................37<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Fregestraße .......................................................................................................... 39<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße .............................................................................................41<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg .............................................................................................43<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt ..........................................................................................45<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim VD 13 ................................................................................................. 51<br />

BT-Schülerclub in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburg- und Teltow-Grundschule .............................................................53<br />

Schülerclub Oase in <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule ...............................................................................55<br />

Erwachsene und Senioren<br />

Merkez — Generationsübergreifen<strong>de</strong>r Treffpunkt ................................................................................57<br />

Selbsthilfetreffpunkt ..........................................................................................................................59<br />

Seniorentreffpunkt .............................................................................................................................63<br />

Chorgruppen ..................................................................................................................................... 65<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen .....................................................................................................................67<br />

3


4 Inhaltsverzeichnis<br />

Frauen<br />

Al Nadi — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> arabische Frauen ......................................................... 71<br />

Kidöb — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei .....................................................73<br />

Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Berufsorientierungskurse <strong>für</strong> Frauen ..................................................................................................75<br />

Kick — Beschäftigung und Qualifi zierung ...........................................................................................77<br />

Pfl ege und Begleitung<br />

Ambulantes Hospiz Schöneberg .........................................................................................................79<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg ................................................................................................. 83<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Wilmersdorf ................................................................................................. 87<br />

Tagespfl ege ....................................................................................................................................... 89<br />

Wohngemeinschaften <strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell erkrankte Menschen .................................................................91<br />

Kieztreff am Grazer Platz ................................................................................................................... 93<br />

Gesetzliche Betreuung<br />

Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf ....................................................................................... 95<br />

Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-Wilmersdorf ......................................................................... 97<br />

Angebotsin<strong>de</strong>x .................................................................................................................................. 99<br />

<strong>Alle</strong> Arbeitsbereiche auf einen Blick..................................................................................................108<br />

Impressum .......................................................................................................................................109<br />

Organigramm.................................................................................................................................... 110


Wachstum und strukturelle Konsequenzen<br />

Auch im Jahre 2002 ist das Nachbarschaftsheim<br />

gewachsen, z. B. um <strong>de</strong>n Betreuungsverein<br />

in Charlottenburg, um eine Wohngemeinschaft <strong>für</strong><br />

alters<strong>de</strong>mente Menschen, um einen Kin<strong>de</strong>rhort,<br />

um neue Kin<strong>de</strong>r- und Jugendprojekte etc. Geplant<br />

sind weitere Vorhaben: etwa das Stationäre<br />

Hospiz, wo<strong>für</strong> ein Gebäu<strong>de</strong> im Bezirk Steglitz<br />

(Kantstraße 16) käufl ich erworben wur<strong>de</strong>.<br />

Dies alles bedingt eine höhere Belastung<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter/innen in <strong>de</strong>r Verwaltung, <strong>de</strong>ren<br />

Personal in <strong>de</strong>n letzten Jahren sukzessive<br />

aufgestockt wur<strong>de</strong>, die aber an ihren Grenzen<br />

arbeitet und zu<strong>de</strong>m räumlich beengt ist. <strong>Ein</strong>e<br />

dauerhafte Lösung <strong>de</strong>s Raumproblems wird<br />

angestrebt, die i<strong>de</strong>ale Lösung selbst zeichnet<br />

sich aber noch nicht ab.<br />

Nachgedacht wer<strong>de</strong>n muss bei diesem Wachstum<br />

aber auch über strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen<br />

im Betrieb und bei <strong>de</strong>n Vereinsorganen. Dies<br />

haben Vorstand und Geschäftsführung im vergangenen<br />

Jahr auch ausführlich getan. Innerbetrieblich<br />

wur<strong>de</strong> die sogenannte Montagsrun<strong>de</strong><br />

vom wöchentlichen auf einen monatlichen Turnus<br />

eingeschränkt. Statt<strong>de</strong>ssen gibt es häufi ger als in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit Treffen <strong>de</strong>s Geschäftsführers<br />

mit <strong>de</strong>n fachlich verbun<strong>de</strong>nen Arbeitsbereichen<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims und die kontinuierliche<br />

Arbeit mit sogenannten Querschnittaufgaben im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Strategischen Arbeitsfel<strong>de</strong>r, etwa zur<br />

ehrenamtlichen Mitarbeit, zur Spen<strong>de</strong>nwerbung<br />

und (neu gegrün<strong>de</strong>t) zur Kulturarbeit. In diesem<br />

Zusammenhang wird die innerbetriebliche Fortbildung,<br />

wie sie z. B. in <strong>de</strong>n Sozialstationen und<br />

in <strong>de</strong>n Kitas schon eine gewisse Tradition hat, auf<br />

alle Arbeitsbereiche <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

ausgeweitet. Diese „Kultur“ <strong>de</strong>s Wissenstransfers<br />

zwischen <strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>richtungen, teilweise unter<br />

Hinzuziehung externer Referenten, ergänzt <strong>de</strong>n<br />

bisher oft nur zufälligen Austausch von Informationen,<br />

ohne dass die informellen Wege beschränkt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Im Gegenteil, die Kommunikation<br />

zwischen unseren Mitarbeitern quer über<br />

alle Zuständigkeiten und Aufgaben ist auch in<br />

Zukunft gewünscht und wichtige Quelle <strong>für</strong> die<br />

Zusammenarbeit und die Innovation.<br />

Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Georg Zinner<br />

Satzungsän<strong>de</strong>rung<br />

Der Vorstand hat <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

eine Satzungsän<strong>de</strong>rung vorgeschlagen und die<br />

Zustimmung da<strong>für</strong> erhalten. Demnach wird <strong>de</strong>r<br />

Vorstand in Zukunft aus bis zu acht Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

bestehen und sich aus <strong>de</strong>m engeren Vorstand<br />

(BGB-Vorstand) und <strong>de</strong>m weiteren Vorstand<br />

zusammensetzen. Bei <strong>de</strong>n nach dieser Satzungsän<strong>de</strong>rung<br />

durchgeführten Neuwahlen<br />

wur<strong>de</strong>n die vier bisherigen Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

bestätigt (darunter die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s engeren<br />

Vorstan<strong>de</strong>s) und vier neue Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

gewählt.<br />

Der neue Vorstand:<br />

Jürgen Kipp<br />

Richter, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s<br />

Oberverwaltungsgerichts<br />

Havva Korkmaz<br />

Krankenschwester und<br />

Heilpraktikerin<br />

Rainer Mohnhaupt<br />

Wissenschaftlicher Angestellter<br />

Elke Fiedler<br />

Heilpraktikerin<br />

Pascale Hugues<br />

Journalistin<br />

Klaus-Ulrich Reipert<br />

Bezirksstadtrat a. D.<br />

Sabine Sans<br />

Journalistin<br />

Simone Schaefer<br />

Richterin<br />

Geschäftsführer:<br />

Georg Zinner<br />

Bankkaufmann, Diplom-<br />

Sozialpädagoge, -Soziologe<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Stellvertreten<strong>de</strong><br />

Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Schatzmeister<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsmitglied<br />

Beson<strong>de</strong>rer<br />

Vertreter nach<br />

§ 30 BGB<br />

Der Vorstand hat nun schon aufgrund seiner<br />

Größe, aber auch durch seine personelle Erwei-<br />

5


6 Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

terung und Zusammensetzung die Möglichkeit,<br />

sich wie<strong>de</strong>r mehr als bisher arbeitsteilig einen<br />

Überblick über das <strong>Ein</strong>zelne und auch das Ganze<br />

zu verschaffen. Er kann seiner beträchtlichen<br />

Verantwortung wie<strong>de</strong>r gelassener und ohne allzu<br />

großen Zeitdruck <strong>für</strong> das einzelne Vorstandsmitglied<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n. Dass sich berufl ich und<br />

politisch erfahrene Personen zur Verfügung<br />

gestellt haben, bietet gute Voraussetzungen<br />

da<strong>für</strong>, dass <strong>de</strong>r Vorstand auch in seiner neuen<br />

Zusammensetzung die Geschicke <strong>de</strong>s Vereins<br />

gut führen wird.<br />

Geplante Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ambulanten<br />

Pfl ege<br />

Der Vorstand hat sich im Jahr 2002 mit <strong>de</strong>n innerbetrieblichen<br />

Strukturen <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

beschäftigt und dabei die grundsätzliche<br />

Entscheidung getroffen, bestimmte Betriebsteile<br />

auszuglie<strong>de</strong>rn. Demnach ist geplant, in absehbarer<br />

Zeit die Sozialstationen, die Tagespfl ege<br />

und <strong>de</strong>n Hospizdienst in einer gemeinnützigen<br />

GmbH zusammenzufassen und eine(n) weiteren<br />

Geschäftsführer(in) <strong>für</strong> diese Aufgabe einzustellen.<br />

Dies geschieht einerseits aus haftungsrechtlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits <strong>für</strong> eine bessere<br />

strategische Positionierung auf <strong>de</strong>m umkämpften<br />

Pfl egemarkt. Nur so kann sichergestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass sich unsere guten Pfl egekonzepte dauerhaft<br />

durchsetzen, vielleicht sogar erweitert wer<strong>de</strong>n<br />

können. <strong>Ein</strong>zelheiten dieser Ausglie<strong>de</strong>rung und<br />

einer künftigen „Unternehmensverfassung“<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims Schöneberg e. V.<br />

sollen mithilfe einer Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Beratungsgesellschaft im Jahre 2003 geklärt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorstand und verantwortliche Mitarbeiter/<br />

innen haben sich bei einem Klausurtag vorab<br />

über potentielle Lösungsmöglichkeiten anhand<br />

praktizierter Strukturmo<strong>de</strong>lle an<strong>de</strong>rer gemeinnütziger<br />

Organisationen informiert und wur<strong>de</strong>n dabei<br />

darin bestärkt, dieses Vorhaben anzugehen.<br />

Der Verein wird <strong>Alle</strong>ingesellschafter einer solchen<br />

gGmbH wer<strong>de</strong>n und darauf achten, dass die<br />

Grundüberzeugungen <strong>de</strong>r Nachbarschaftsheimarbeit<br />

auch in einem rechtlich eigenständigen<br />

Betriebsteil beachtet und gelebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Vorstand tagt monatlich, beschäftigt<br />

sich regelmäßig mit neuen Projektvorhaben,<br />

mit <strong>de</strong>n Finanzen <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims,<br />

mit Personalangelegenheiten, mit tarifrechtlichen<br />

Fragestellungen, mit Problemen in bestehen<strong>de</strong>n<br />

Arbeitsbereichen, aber auch mit <strong>de</strong>n „Highligts“<br />

und mit Tiefpunkten, wie wir sie beispielsweise<br />

in 2002 mit einer anhalten<strong>de</strong>n und großen<br />

Scha<strong>de</strong>n verursachen<strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>bruchserie im Nachbarschaftsheim<br />

hatten, lei<strong>de</strong>r noch übertroffen<br />

durch eine Brandstiftung mit erheblichem Sachscha<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg.<br />

Darüber hinaus nimmt <strong>de</strong>r Vorstand an<br />

zahlreichen Veranstaltungen teil.<br />

Zusammenarbeit von Vorstand, Geschäftsführung<br />

und Mitarbeiter/innen<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand<br />

und Geschäftsführung ist routiniert und vertrauensvoll.<br />

Viele Mitarbeiter/innen kennen<br />

die Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r und pfl egen <strong>de</strong>n persönlichen<br />

Kontakt. Die Verbun<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m<br />

Nachbarschaftsheim und seinen I<strong>de</strong>en – gleich<br />

in welcher Funktion – ist eine verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft,<br />

die sich auch darin ausdrückt, dass die Akteure<br />

gerne zusammenarbeiten. Dieses „Kapital“ muss<br />

auch <strong>für</strong> die Zukunft gesichert wer<strong>de</strong>n, damit<br />

wir die auf uns zukommen<strong>de</strong>n Aufgaben nicht<br />

nur formal, son<strong>de</strong>rn nach unseren Grundsätzen<br />

bewältigen können.


Pressemeldungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin<br />

Pressemitteilung vom 02.12.2002, 11:17 Uhr<br />

Bereich: Justiz<br />

PRÄSIDENTENWECHSEL BEIM OBERVERWALTUNGSGERICHT BERLIN:<br />

NEUER PRÄSIDENT JÜRGEN KIPP EINGEFÜHRT<br />

von links: Havva Korkmaz, Jürgen Kipp, Simone Schaefer,<br />

Rainer Mohnhaupt und Georg Zinner<br />

Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Die Senatsverwaltung <strong>für</strong> Justiz teilt mit:<br />

Bürgermeisterin und Justizsenatorin Karin Schubert führt heute <strong>de</strong>n neuen Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s<br />

Oberverwaltungsgerichts Berlin in sein Amt ein.<br />

Justizsenatorin Karin Schubert:<br />

"Ich bin sehr froh, dass sich Herr Kipp energisch um eine weitere Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Verwaltungsgerichtsverfahren bemühen wird. Als eine <strong>de</strong>r nächsten großen Aufgaben wird<br />

ihm <strong>de</strong>r Umzug <strong>de</strong>s Oberverwaltungsgerichts von <strong>de</strong>r Kirchstraße in die Har<strong>de</strong>nbergstraße<br />

bevorstehen. Ich bin zuversichtlich, dass diese und weitere Aufgaben zur ständigen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Bürgernähe in seinen Hän<strong>de</strong>n gut aufgehoben sind."<br />

Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Oberverwaltungsgerichts ist Dienstvorgesetzter von insgesamt 136<br />

Richtern, wobei am Oberverwaltungsgericht 22 Richter und 72 sonstige Mitarbeiter<br />

beschäftigt sind. Weitere 114 Richter sind am Verwaltungsgericht Berlin tätig.<br />

Jürgen Kipp ist parteilos, aber bürgerschaftlich engagiert. Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 70er Jahre setzt er<br />

sich als Vorstandsmitglied und schließlich seit vielen Jahren als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins<br />

"Nachbarschaftsheim Schöneberg" <strong>für</strong> soziale Belange ein. Dieser Verein betätigt sich mit<br />

mehr als 400 Beschäftigten in allen Bereichen <strong>de</strong>r Sozialarbeit. So betreibt er Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugen<strong>de</strong>inrichtungen, betreut und initiiert Projekte zur Integration von Auslän<strong>de</strong>rn und vieles<br />

mehr.<br />

Jürgen Kipp wur<strong>de</strong> am 25. Dezember 1946 in Walsro<strong>de</strong> geboren. Dort verbrachte er auch<br />

seine Schulzeit. Sein Jurastudium in Göttingen und Tübingen schloss er 1973 mit <strong>de</strong>m ersten<br />

Staatsexamen in Göttingen ab. Nach <strong>de</strong>r Referendarzeit in Berlin wur<strong>de</strong> er 1976 Richter am<br />

Verwaltungsgericht und 1985 Richter am Oberverwaltungsgericht. Im Januar 1990<br />

übernahm er <strong>de</strong>n Vorsitz einer Kammer <strong>de</strong>s Verwaltungsgerichts und wur<strong>de</strong> zugleich zum<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Berliner Verwaltungsrichtervereins gewählt. Von 1992 bis 2002 war er am<br />

Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht tätig, bis er im August 2002 die Aufgabe <strong>de</strong>s Vizepräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s<br />

Oberverwaltungsgerichts Berlin übernahm.<br />

Jürgen Kipp ist seit mehr als 20 Jahren<br />

im Vorstand <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims,<br />

seit 1990 als Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

von links: Simone Schaefer, Sabine Sans, Jürgen Kipp,<br />

Georg Zinner, Klaus-Ulrich Reipert, Pascale Hugues<br />

und Elke Fiedler<br />

7


8 Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Jahresplanung und Umsetzung<br />

Jahresplanung 2002 Erläuterung Umsetzung <strong>de</strong>r Jahresplanung<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Weiterer Ausbau <strong>de</strong>r Arbeit<br />

mit ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Interne Kommunikation<br />

Fortführung interner Diskussionsforen<br />

unter Beteiligung<br />

von Ehrenamtlichen zu Strategischen<br />

Arbeitsfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s<br />

Nachbarschaftsheims mit<br />

<strong>de</strong>m Ziel, mehr als bisher<br />

bereichsübergreifend zu<br />

planen und zu <strong>de</strong>nken.<br />

In <strong>de</strong>n genannten Arbeitsfel<strong>de</strong>rn<br />

sollen nachhaltige<br />

Verbesserungen erzielt und<br />

zukunftsträchtige Perspektiven<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Frieda-Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

Erweiterung <strong>de</strong>r Frieda-Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

im Rathaus<br />

Frie<strong>de</strong>nau zu einem sogenannten<br />

Winterspielplatz<br />

Beschäftigung und Qualifi<br />

zierung<br />

Realisierung <strong>de</strong>s Verbun<strong>de</strong>s<br />

<strong>für</strong> Beschäftigung und Qualifi<br />

zierung in Berlin-Schöneberg<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>r KiezOase und <strong>de</strong>m Pestalozzi-Fröbel-<strong>Haus</strong><br />

und in Absprache<br />

mit <strong>de</strong>m Bezirksamt<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Die erstellte Broschüre hierzu soll<br />

helfen, noch attraktiver <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

Mitarbeit zu wer<strong>de</strong>n. Die<br />

begleiten<strong>de</strong> Ausstellung zu diesem<br />

Thema wird an verschie<strong>de</strong>nen<br />

Orten gezeigt wer<strong>de</strong>n, außer<strong>de</strong>m<br />

ist — wie je<strong>de</strong>s Jahr — eine Ehrung<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen<br />

im Rahmen einer Veranstaltung<br />

geplant.<br />

Folgen<strong>de</strong> Strategische Arbeitsfel<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n mit Zwischenberichten<br />

diskutiert und teilweise<br />

fortgeführt* wer<strong>de</strong>n:<br />

• Familie, Bildung, Beratung,<br />

Freizeit*<br />

• Kin<strong>de</strong>r und Jugend*<br />

• Pfl ege und Betreuung*<br />

• Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

• Medien, Kultur, Öffentlichkeit<br />

• Spen<strong>de</strong>nwerbung, Sponsoring*<br />

• Bürgerschaftliches Engagement,<br />

Freiwilligenarbeit*<br />

• Qualitätssicherung*<br />

• Management und Verwaltung<br />

• Besuchermitwirkung und -<br />

mitgestaltung* (wird neu eingerichtet)<br />

Damit soll <strong>de</strong>r Nachfrage nach<br />

einem „In-Door-Spielplatz“ Rechnung<br />

getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Offi zielle Eröffnung und politische<br />

Gespräche fi n<strong>de</strong>n erst in diesem<br />

Jahr statt (wegen <strong>de</strong>r Wahlen).<br />

Es wur<strong>de</strong> offensiv <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

Mitarbeit geworben (siehe z. B. die<br />

Programmhefte, Internetseite) und<br />

eine Konzeption <strong>für</strong> die Gewinnung<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen <strong>für</strong><br />

<strong>de</strong>menzkranke Personen entwickelt. Vor<br />

allem in <strong>de</strong>n Schülerclubs und Kitas wur<strong>de</strong><br />

die ehrenamtliche Mitarbeit <strong>de</strong>utlich<br />

ausgeweitet. Für die Mitarbeiter/innen<br />

wur<strong>de</strong> eine Handreichung „Ehrenamtliche<br />

Mitarbeit“ erstellt. Die monatliche<br />

Offene Run<strong>de</strong> <strong>für</strong> neue Ehrenamtliche<br />

wird gemeinsam von mehreren Arbeitsbereichen<br />

getragen.<br />

Die interne Qualitätssicherung wur<strong>de</strong><br />

in diesen Strategischen Arbeitsfel<strong>de</strong>rn<br />

fortgeführt o<strong>de</strong>r in neue Arbeitsgruppen<br />

„beheimatet“.<br />

Beson<strong>de</strong>rs intensiv arbeiteten:<br />

Bürgerschaftliches Engagement, Spen<strong>de</strong>nwerbung,<br />

Medien und Kultur. <strong>Ein</strong><br />

Teil <strong>de</strong>r Gruppen hat ihre Arbeit been<strong>de</strong>t<br />

o<strong>de</strong>r sich in reguläre Arbeitsgruppen,<br />

die regelmäßig bereichsübergreifend<br />

zusammenarbeiten, aufgeteilt (z. B.<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugend).<br />

<strong>Ein</strong>e kleine Broschüre dokumentiert die<br />

bisherige Arbeit.<br />

Die Eröffnung <strong>de</strong>s In-Door-Spielplatzes<br />

ist erfolgt und das Angebot selbst ein<br />

voller Erfolg mit <strong>de</strong>utlicher Besuchersteigerung<br />

gegenüber <strong>de</strong>m vorherigen<br />

Konzept.<br />

Der Verbund arbeitet erfolgreich. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

das Beratungsbüro Kick fi n<strong>de</strong>t<br />

regen Zuspruch. Senats- und Bezirkspolitiker<br />

sind regelmäßige Besucher gewesen.<br />

Auf <strong>de</strong>r Arbeitsebene funktioniert<br />

die Zusammenarbeit mit Arbeits- und<br />

Bezirksämtern sehr gut.


Durchführung von drei neuen<br />

IdA-Projekten und weiteren<br />

Maßnahmen <strong>für</strong> Beschäftigung<br />

und Qualifi zierung,<br />

Inbetriebnahme von Computerarbeitsplätzen<br />

<strong>für</strong> die<br />

Arbeitssuche im Internet,<br />

<strong>für</strong> das Erstellen von Bewerbungsunterlagen<br />

etc.<br />

Kita Fregestraße<br />

Abschluss <strong>de</strong>r Gartensanierung<br />

Teilweise Neumöblierung<br />

<strong>de</strong>r Kita Fregestraße<br />

Sanierung <strong>de</strong>s Kellergeschosses<br />

und <strong>de</strong>r Sanitäranlagen<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte<br />

Fregestraße 53<br />

Dachsanierung <strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>es<br />

und Erneuerung <strong>de</strong>s Gartenzauns<br />

Hort Hohenstaufenstraße<br />

Eröffnung einer neuen<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte mit 44<br />

Hortplätzen in <strong>de</strong>r Scharmützelsee-Grundschule<br />

in<br />

Schöneberg<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendliche<br />

Zusätzliche Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Schularbeits- und<br />

Erziehungshilfen, die im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Bestimmungen im Kin<strong>de</strong>rund<br />

Jugendfreizeitheim<br />

VD 13 durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendreisen, Internationale<br />

Begegnungen<br />

Internetzugang <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche und entsprechen<strong>de</strong>Schulungsangebote<br />

Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

IdA-Maßnahmen können in <strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong>n Bereichen stattfi n<strong>de</strong>n:<br />

Pfl ege, Pädagogische Betreuung,<br />

Dienstleistungen (Verwaltung,<br />

<strong>Haus</strong>wirtschaft, <strong>Haus</strong>technik).<br />

Die Gartensanierung nach <strong>de</strong>m<br />

Muster von „Grün macht Schule“<br />

(unter reger Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn,<br />

Eltern und Erzieher/innen),<br />

soll in diesem Jahr abgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Gesamtkosten von<br />

über 100.000 € wer<strong>de</strong>n weitgehend<br />

aus eigenen Mitteln,<br />

ehrenamtlicher Arbeit und Stiftungsmitteln<br />

erbracht.<br />

<strong>Ein</strong>e vollständige Erneuerung <strong>de</strong>s<br />

Daches ist erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Auf Wunsch <strong>de</strong>r Schule und <strong>de</strong>s<br />

Bezirksamtes wur<strong>de</strong>n die <strong>für</strong> die<br />

Kita zur Verfügung gestellten Räume<br />

auf eigene Kosten saniert und<br />

eingerichtet.<br />

Dieses Vorhaben wird in diesem<br />

Jahr realisiert, außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

zusätzliche therapeutische Gruppenangebote<br />

zeitlich begrenzt<br />

angeboten.<br />

Die Internetnutzungsmöglichkeit<br />

und erfor<strong>de</strong>rliche Schulungen gibt<br />

es in allen Kin<strong>de</strong>r- und Jugen<strong>de</strong>inrichtungen.<br />

Die Projekte wur<strong>de</strong>n, bzw. wer<strong>de</strong>n alle<br />

durchgeführt. Beschäftigungspartner<br />

sind auch an<strong>de</strong>re freie Träger im<br />

Bezirk.<br />

<strong>Ein</strong> Vertreter <strong>de</strong>r Stiftung besuchte<br />

<strong>de</strong>n Garten und war offensichtlich<br />

sehr angetan.<br />

Im Alltag bewährt sich <strong>de</strong>r neue Garten<br />

und viele Besucher staunen über<br />

<strong>de</strong>ssen überraschen<strong>de</strong> Schönheit im<br />

„Hinterhof“.<br />

Die Neumöblierung erfolgte wie geplant.<br />

<strong>Alle</strong> geplanten Maßnahmen wur<strong>de</strong>n<br />

durchgeführt.<br />

Die Maßnahme ist erfolgt und abgeschlossen.<br />

Der Betrieb <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte wur<strong>de</strong><br />

aufgenommen. Die 44 Plätze sind voll<br />

belegt und die Warteliste ist lang. Die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Schule funktioniert<br />

sehr gut.<br />

<strong>Alle</strong> geplanten Angebote konnten<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n. Auf diese Weise<br />

konnten auch vorwiegend arabische<br />

„Straßenkin<strong>de</strong>r“ vom Dürerplatz in die<br />

<strong>Ein</strong>richtungen „umgeleitet“ wer<strong>de</strong>n (in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m AWO-Spielmobil).<br />

Zahlreiche Kin<strong>de</strong>r- und Jugendreisen<br />

ins In- und Ausland wur<strong>de</strong>n durchgeführt.<br />

Der Schülerclub Oase hat mittlerweile<br />

sogar seinen eigenen Internetauftritt<br />

konzipiert und ins Netz gestellt.<br />

9


10 Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Gespräche mit <strong>de</strong>m Bezirk<br />

Steglitz-Zehlendorf über<br />

die Übernahme <strong>de</strong>r Trägerschaft<br />

eines bezirklichen<br />

Jugendfreizeitheims<br />

BT-Schülerclub<br />

Eröffnung eines Schülerclubs<br />

in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburg-Teltow-<br />

Grundschule in Schö neberg<br />

Schülerclub Oase<br />

Renovierung, Neumöblierung<br />

und räumliche Erweiterung<br />

<strong>de</strong>s Schülerclubs in<br />

<strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

und Erstellung eines neuen<br />

Arbeitskonzeptes<br />

Erziehungs- und Familienhilfen<br />

Etablierung von Ambulanten<br />

Erziehungs- und Familienhilfen<br />

im Rahmen eines regionalen<br />

Konzeptes<br />

Hospiz<br />

Schulungen <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

Hospizmitarbeiter<br />

Aufbau <strong>de</strong>s stationären<br />

Hospizes im Auguste-Viktoria-Krankenhaus<br />

Cura-Betreuungsverein<br />

Aufbau eines neuen Betreuungsvereins<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>n<br />

Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Auf Wunsch <strong>de</strong>s Bezirks Die Gespräche wur<strong>de</strong>n fortgesetzt (ein<br />

Konzept eingereicht), konnten aber nicht<br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Die Übernahme<br />

ist <strong>für</strong> 2003 vorgesehen.<br />

Unsere Dienstleistungen wur<strong>de</strong>n<br />

eingestellt, da wir als Träger vom<br />

Bezirk nicht akzeptiert wur<strong>de</strong>n<br />

— statt<strong>de</strong>ssen arbeiten wir regional<br />

mit zwei bis drei Trägern<br />

zusammen, um alle vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Ressourcen optimal und kostengünstig<br />

zu nutzen.<br />

Investitionsmittel stehen <strong>für</strong> dieses<br />

Jahr zur Verfügung, allerdings<br />

bewegt sich Vivantes nur sehr zurückhaltend.<br />

Hiebei wird eine enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Nachbarschaftshaus<br />

Lietzensee angestrebt.<br />

Der Schülerclub arbeitet sehr erfolgreich,<br />

vormittags und nachmittags,<br />

und verfügt über i<strong>de</strong>ale räumliche<br />

Bedingungen (ca. fünf Räume).<br />

Die räumlichen Bedingungen konnten<br />

nach massivem Drängen gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Schule <strong>de</strong>utlich verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue Möbel <strong>für</strong> zusätzliche Räume wur<strong>de</strong>n<br />

gekauft. Das neue Arbeitskonzept<br />

ist erstellt, intern abgestimmt und wird<br />

erfolgreich umgesetzt. Die Nachfrage<br />

nach <strong>de</strong>n zum Teil neuen Angeboten ist<br />

groß. Mehr als in <strong>de</strong>r Vergangenheit wer<strong>de</strong>n<br />

die direkt benachbarten Schulen<br />

angesprochen und einbezogen.<br />

Die Zusammenarbeit wur<strong>de</strong> institutionalisiert<br />

und auf das Jugendaufbauwerk<br />

als Träger stationärer Erziehungshilfen<br />

ausgeweitet. Die Zusammenarbeit im<br />

Arbeitsalltag sollte unseres Erachtens<br />

noch <strong>de</strong>utlich besser wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schulungen wur<strong>de</strong>n durchgeführt<br />

und neue ehrenamtliche<br />

Hospizmitarbeiter/innen gewonnen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Vivantes<br />

ist zustan<strong>de</strong>gekommen. Es wur<strong>de</strong>n<br />

uns Räume (allerdings ungeeignete)<br />

angeboten. Wir haben daraufhin beschlossen,<br />

selbst ein <strong>Haus</strong> zu suchen<br />

und wur<strong>de</strong>n fündig. <strong>Ein</strong> Kaufvertrag<br />

wur<strong>de</strong> abgeschlossen. Nun sind wir<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach Stiftungsmitteln.<br />

Die Umbauplanung wur<strong>de</strong> in Angriff<br />

genommen. Das Land Berlin hat <strong>für</strong><br />

das Jahr 2003 (Bauphase) keine Stiftungsmittel<br />

mehr zur Verfügung.<br />

Der Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf hat <strong>de</strong>n Betrieb unter unserer<br />

Trägerschaft aufgenommen und<br />

zu diesem Zweck Räumlichkeiten im<br />

Nachbarschaftshaus am Lietzensee<br />

angemietet.


Merkez<br />

Weiterer Ausbau <strong>de</strong>s<br />

Treffpunkts <strong>für</strong> türkische<br />

Senioren und Jugendliche<br />

(in Selbstverwaltung) in<br />

Zusammenarbeit mit Outreach,<br />

bzw. <strong>de</strong>m Verband<br />

<strong>für</strong> sozial-kulturelle Arbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit im<br />

bisherigen Umfang und<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Internet-<br />

Auftritts<br />

Veranstaltungen, Stadtteilfeste<br />

(oft in Zusammenarbeit<br />

mit an<strong>de</strong>ren Vereinen<br />

und Institutionen), Ausstellungseröffnungen,<br />

diverse<br />

Veranstaltungsreihen z. B.<br />

zu politischen, gesundheitlichen<br />

und päda gogischen<br />

Fragestellungen<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

bezirklichen Behör<strong>de</strong>n<br />

und Mitarbeit in diversen<br />

Arbeitsgruppen <strong>de</strong>r Bezirke<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

und Steglitz-Zehlendorf<br />

Den umliegen<strong>de</strong>n Bezirken<br />

wur<strong>de</strong> das Angebot unterbreitet,<br />

Trägerschaften<br />

zu übernehmen(z. B. <strong>für</strong><br />

Kitas).<br />

Bericht <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Der generationsübergreifen<strong>de</strong><br />

Treffpunkt ist nach einer in<br />

weitgehen<strong>de</strong>r Eigeninitiative<br />

durchgeführten Renovierung in<br />

Betrieb gegangen und wird täglich<br />

von ca. 60 bis 80 Personen<br />

besucht.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r<br />

zwei Programmhefte erscheinen<br />

(Auflage jeweils 14.000), ein<br />

umfangreicher Jahresbericht erstellt<br />

und an einem einheitlichen<br />

Erscheinungsbild <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

weitergearbeitet.<br />

Zahlreiche größere Veranstaltungen<br />

sind geplant, unter an<strong>de</strong>rem<br />

• mehrere Familientrö<strong>de</strong>l<br />

• Tage <strong>de</strong>r Offenen Tür<br />

• ein großes Sommerfest in <strong>de</strong>r<br />

Fregestraße (Gesundheitsmeile)<br />

unter <strong>Ein</strong>beziehung örtlicher<br />

Initiativen und <strong>de</strong>s Bezirksamtes.<br />

Während Merkez <strong>für</strong> Senioren selbstverwaltet<br />

funktioniert, sind im Laufe<br />

<strong>de</strong>s Jahres die Jugendlichen nach und<br />

nach weggeblieben. Outreach zieht<br />

sich zunehmend aus <strong>de</strong>m Projekt<br />

zurück und betreut künftig ein an<strong>de</strong>res<br />

<strong>Ein</strong>zugsgebiet. Das stellt uns vor<br />

erhebliche fi nanzielle Probleme und<br />

stellt das ursprüngliche Konzept <strong>de</strong>s<br />

generationsübergreifen<strong>de</strong>n Treffpunkts<br />

in Frage.<br />

Der neue Internetauftritt ist zu 90 %<br />

fertiggestellt. Die an<strong>de</strong>ren Vorhaben<br />

sind weitgehend realisiert.<br />

<strong>Alle</strong> geplanten Veranstaltungen wur<strong>de</strong>n<br />

durchgeführt und fan<strong>de</strong>n regen<br />

Zuspruch.<br />

Diese Zusammenarbeit ist inzwischen<br />

weitgehend Routine und erfolgt auf<br />

verschie<strong>de</strong>nen Ebenen.<br />

Hier fi n<strong>de</strong>n laufend Gespräche mit <strong>de</strong>n<br />

Leitungen <strong>de</strong>r Ämter und mit einzelnen<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten statt.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Größe und <strong>de</strong>r umfangreichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims Schöneberg e. V.<br />

muss sich die Darstellung <strong>de</strong>r Planungen und <strong>de</strong>ren Umsetzung auf eine Auswahl beschränken; zumal in<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Berichten von <strong>de</strong>n Aktivitäten die Re<strong>de</strong> sein wird.<br />

Kooperationsbeziehungen bestehen nach allen Seiten und wer<strong>de</strong>n ständig gepfl egt und erweitert (siehe<br />

auch <strong>de</strong>n Auszug auf Seite 23). Insbeson<strong>de</strong>re wird auch die Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Nachbarschaftsheime<br />

im Südwesten von Berlin immer enger und arbeitsteiliger. Unsere Mitarbeiter haben <strong>de</strong>n ausdrücklichen<br />

Auftrag, mit allen Institutionen (Kirchengemein<strong>de</strong>n, Initiativen, Vereinen, Behör<strong>de</strong>n, Schulen, <strong>Ein</strong>zelpersonen<br />

etc.) zusammenzuarbeiten und diese Zusammenarbeit aktiv zu gestalten.<br />

11


Die Finanzverwaltung <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. trägt die wirtschaftliche Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ca. 30 unterschiedliche Projekte<br />

und bearbeitet hier<strong>für</strong> die gesamte Buchhaltung.<br />

Das Fachteam besteht aus drei Vollzeit- und zwei<br />

Teilzeitkräften.<br />

Die eine Hälfte <strong>de</strong>r Projekte ist zuwendungsgeför<strong>de</strong>rt,<br />

die an<strong>de</strong>re fi nanziert sich durch <strong>Ein</strong>nahmen<br />

aus Pflege und Leistungsentgelten.<br />

Qualifi zierungsmaßnahmen wie z. B. ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen),<br />

IdA (Integration<br />

durch Arbeit), SAM (Strukturanpassungsmaßnahmen)<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt<br />

<strong>für</strong> Arbeit o<strong>de</strong>r Servicegesellschaften run<strong>de</strong>n das<br />

Programm ab. Projekte mit öffentlichen Geldgebern<br />

erfor<strong>de</strong>rn eine termingerechte Antragstellung,<br />

eine genaue Finanzplanung, zum Teil eine<br />

Kofi nanzierung, Controlling sowie umfangreiche<br />

Abrechnungsarbeiten.<br />

Verhältnis zwischen Zuwendungsmitteln und Leistungsentgelten<br />

Zuwendungsgeber 2002<br />

Finanzverwaltung<br />

Andrea Schreiber<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Schule, Jugend und<br />

Sport<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Gesundheit, Soziales<br />

und Verbraucherschutz<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Wirtschaft, Arbeit und<br />

Frauen<br />

• Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />

• Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf<br />

• Arbeitsamt und Servicegesellschaften (GSUB,<br />

SPI und ZIZ)<br />

• Deutsche Kin<strong>de</strong>r- und Jugendstiftung<br />

• Jugend- und Familienstiftung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin<br />

• Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin<br />

• Berliner Sparkasse (PS-Mittel)<br />

• Weitere Geldgeber (z. B. Deutsches Hilfswerk,<br />

CIVITAS, respect!, Dürr-Stiftung)<br />

Das Verhältnis zwischen <strong>de</strong>n selbst erwirtschafteten Mitteln und Zuwendungsmitteln <strong>de</strong>r Öffentlichen<br />

Hand betrug in <strong>de</strong>n Jahren:<br />

2002 2001 2000 1999 1998<br />

Zuwendungen<br />

(bis 1998 inkl.<br />

ABM)<br />

Arbeitsför<strong>de</strong>r-<br />

1.660.000 € 2.677.000 DM 2.315.000 DM 3.900.000 DM 3.500.000 DM<br />

mittel (ABM,<br />

SAM, IdA etc.)<br />

Leistungsent-<br />

994.000 € 1.681.000 DM 1.100.00 DM 900.000 DM<br />

gelte Pfl ege<br />

und Betreuung<br />

Leistungsent-<br />

4.200.000 € 7.819.000 DM 9.020.000 DM 7.000.000 DM 6.900.000 DM<br />

gelte Kita- und<br />

Elternbeiträge<br />

1.894.000 € 3.206.000 DM<br />

Teilnehmerbeiträge<br />

160.000 € 331.000 DM 210.000 DM<br />

Vermietungen<br />

Spen<strong>de</strong>n (inkl.<br />

39.000 € 58.000 DM 40.000 DM<br />

Spen<strong>de</strong>n von<br />

Stiftungen)<br />

16.500 € 106.000 DM 15.000 DM<br />

13


14<br />

Finanzverwaltung<br />

Zuwendungsmittel <strong>de</strong>s Berliner Senats wer<strong>de</strong>n<br />

treuhän<strong>de</strong>risch über folgen<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong><br />

verteilt<br />

• Verband <strong>für</strong> sozial-kulturelle Arbeit, Lan<strong>de</strong>sgruppe<br />

Berlin e. V.<br />

• SELKO e. V. (Verband <strong>de</strong>r Berliner Selbsthilfekontaktstellen)<br />

• Paritätischer Wohlfahrtsverband e. V.<br />

• LIGA <strong>de</strong>r Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong><br />

Die Erstellung <strong>de</strong>s Jahresabschlusses mit Gesamtbilanz<br />

und Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>für</strong> das Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.<br />

ist ein umfangreiches Aufgabengebiet unserer<br />

Abteilung. Die Finanzverwaltung verantwortete<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2002 einen Umsatz von ca.<br />

8.980.000 €.<br />

Umsatzgrößen im Vergleich<br />

Der Jahresumsatz weist <strong>für</strong> 2002 folgen<strong>de</strong>s<br />

(vorläufi ges) Ergebnis aus (gerun<strong>de</strong>t):<br />

Jahr Umsatz<br />

2002 8.980.000 € n<br />

2001 15.880.000 DM<br />

2000 12.700.000 DM<br />

1998 10.800.000 DM<br />

1997 9.250.000 DM<br />

1996 8.500.000 DM<br />

Aufteilung <strong>de</strong>r Personal- und Sachkosten:<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r Personalkosten an <strong>de</strong>n Gesamtausgaben<br />

betrug:<br />

2002 2001 2000 1998 1996<br />

ca. 84% ca. 81% ca. 87% ca. 82% ca. 79%<br />

Der Anteil an <strong>de</strong>n Sach- und Investitionskosten<br />

betrug:<br />

2002 2001 2000 1998 1996<br />

ca. 16% ca. 19% ca. 13% ca. 18% ca. 21%<br />

Buchhaltung<br />

In <strong>de</strong>r Buchhaltung wur<strong>de</strong>n ca. 45.000 Buchungen<br />

verarbeitet. Diese setzten sich aus<br />

<strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Geschäftsvorfällen zusammen,<br />

z. B. <strong>de</strong>n monatlichen Kita-Elternbeiträgen <strong>für</strong><br />

270 Kin<strong>de</strong>r, Rechnungen <strong>für</strong> ca. 300 Patienten<br />

<strong>de</strong>r Sozialstationen, Honorarabrechnungen <strong>für</strong><br />

ca. 180 freie Mitarbeiter/innen usw. Die monatliche<br />

Kassenabrechnung <strong>für</strong> ca. 30 Projekte ist<br />

ebenfalls zu leisten.<br />

Honorare<br />

Die Arbeitsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r freien Mitarbeiter<br />

betrugen im Berichtsjahr ca. 14.000 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Da<strong>für</strong> wur<strong>de</strong>n 245.000 € aufgewen<strong>de</strong>t. Die durchschnittliche<br />

Stun<strong>de</strong>nvergütung betrug damit<br />

17,50 €. Das durchschnittliche Jahreshonorar<br />

pro Honorarmitarbeiter/in betrug 1.300 €.<br />

Abwicklung von Versicherungsfällen<br />

Die Abwicklung von Versicherungsfällen hat<br />

2002 enorm zugenommen. So gab es eine regelrechte<br />

<strong>Ein</strong>bruchserie in <strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>richtungen <strong>de</strong>s<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. Ebenso<br />

gab es zahlreiche Unfallschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n hauseigenen<br />

Fahrzeugen. Der Brandscha<strong>de</strong>n Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

verursachte auf diesem Gebiet<br />

die umfangreichsten Arbeiten. Permanent waren<br />

gleichzeitig ca. 10 Versicherungsfälle anhängig<br />

und mussten überwacht wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Haus</strong>verwaltung<br />

Das Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. mit<br />

all seinen <strong>Ein</strong>richtungen verfügt über 5.925 m 2<br />

Gesamtraum, <strong>de</strong>r sich auf 18 Objekte verteilt.<br />

Dazu gehört ein Eigentum an 1.060 m 2 Fläche,<br />

genutzter Raum von 3.156 m 2 sowie Mieträume<br />

von 1.709 m 2 . Die geleistete Jahresmiete betrug<br />

insgesamt 217.000 €. Für 2002 mussten Mietverträge<br />

zum Teil neu ausgehan<strong>de</strong>lt und die<br />

Nebenkostenabrechnungen überprüft wer<strong>de</strong>n.


Neuigkeiten<br />

Am Anfang <strong>de</strong>s Jahres wur<strong>de</strong> die Umstellung<br />

auf <strong>de</strong>n Euro bestens gemeistert. Die Kassenverwaltung<br />

hatte gut vorgesorgt und geplant,<br />

so dass es zu keinen Störungen kam und alle<br />

Projekte mit einer Erstausstattung <strong>de</strong>r neuen<br />

Währung das neue Jahr beginnen konnten.<br />

Durch die Kürzungen im Zuwendungsbereich<br />

war <strong>de</strong>r Verein erneut gezwungen, Finanzierungen<br />

von an<strong>de</strong>ren Seiten zu erschließen. So ist es 2002<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> drei Projekte gelungen, eine<br />

För<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>sprogrammen<br />

gegen Rechtsextremismus zu erhalten. Für die<br />

Jugendprojekte konnte durch eine För<strong>de</strong>rung aus<br />

Son<strong>de</strong>rmitteln <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung<br />

ein neuer Kleinbus angeschafft wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Leistungen unserer Betreuungsvereine<br />

wur<strong>de</strong>n im Vorjahr umsatzsteuerpfl ichtig. In <strong>de</strong>r<br />

Folge machten wir uns mit neuen aufwendigen<br />

buchungstechnischen und steuerrechtlichen Vorgängen<br />

und Regelungen vertraut und haben diese<br />

umgesetzt. Im Berichtsjahr wur<strong>de</strong>n monatliche<br />

Umsatzsteuervoranmeldungen Pfl icht.<br />

Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres wur<strong>de</strong> eine neue Software<br />

<strong>für</strong> die Buchhaltung installiert. In diesem<br />

Zusammenhang war viel Tüftelei, Geduld und<br />

Wagnis notwendig. Es kostete und kostet noch<br />

immer viel Zeit und erfor<strong>de</strong>rt viele Rückfragen<br />

bei <strong>de</strong>r Lieferfi rma, um mit <strong>de</strong>m neuen Programm<br />

sicher umgehen zu können.<br />

Im Jahr 2002 hatten wir erstmalig eine Anfrage<br />

<strong>für</strong> eine ehrenamtliche Mitarbeit in unserer<br />

Buchhaltung. Davon waren wir sehr überrascht<br />

und erfreut, <strong>de</strong>nn an diese Möglichkeit hatten<br />

wir bisher noch nicht gedacht. Mittlerweile ist<br />

unsere ehrenamtliche Kollegin eine große Unterstützung<br />

und aus <strong>de</strong>r Abteilung nicht mehr<br />

wegzu<strong>de</strong>nken.<br />

Ausblick<br />

Finanzverwaltung<br />

Als zentrale Verwaltungseinheit sind wir<br />

zuständig <strong>für</strong> all die vielfältigen Projekte <strong>de</strong>s<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. und stehen<br />

diesen mit Rat und Tat unterstützend zur Seite.<br />

Natürlich sehen wir uns auch als Ansprechpartner<br />

in allen fi nanziellen Fragen <strong>für</strong> Zuwendungsgeber,<br />

Kostenträger und Privatleute.<br />

Das Team wird durch Erweiterung <strong>de</strong>s gesamten<br />

Vereins und die diffiziler wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Vorschriften, die mit einer Mittelbeschaffung<br />

und -bereitstellung zusammenhängen, mit<br />

wachsen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen konfrontiert.<br />

15


16<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

41 bis 50 Jahre<br />

24%<br />

1992<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

94<br />

Altersstruktur <strong>de</strong>r sozialversicherungspfl ichtigen Mitarbeiter/innen<br />

34<br />

198<br />

278<br />

273<br />

51 bis 60 Jahre<br />

10%<br />

117 115<br />

10<br />

422<br />

122 116<br />

17<br />

15<br />

bis 20 Jahre<br />

5%<br />

61 bis 65 Jahre<br />

1%<br />

31 bis 40 Jahre<br />

29%<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter/innen<br />

*) jeweils am 31. Dezember<br />

119 185<br />

133 385<br />

24<br />

180 545<br />

21 bis 30 Jahre<br />

31%<br />

0 200 400 600 800 1000 1200<br />

versicherungspflichtig beschäftigt*) Zivildienstleisten<strong>de</strong>/FSJ/Praktikanten*)<br />

Honorarmitarbeiter/innen Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen *)


Die Personalverwaltung wird von zwei Mitarbeiterinnen<br />

mit einem Stellenanteil von insgesamt<br />

1,75 geführt und versteht sich als Serviceeinrichtung<br />

<strong>für</strong> die sozialversicherungspfl ichtig<br />

beschäftigten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.<br />

Mitarbeiter-Struktur (siehe auch die Grafi ken<br />

auf Seite 16)<br />

Im Jahr 2002 betreute die Personalverwaltung<br />

durchschnittlich 381 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

monatlich.<br />

Am 31. 12. waren im Nachbarschaftsheim<br />

442 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus über<br />

40 Nationen beschäftigt. Hier bil<strong>de</strong>n mit einer<br />

Anzahl von 351 weiblichen Beschäftigten Frauen<br />

<strong>de</strong>n größten Anteil. Die Zahl <strong>de</strong>r alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen belief<br />

sich auf 77.<br />

Das Grafi k auf Seite 16 ver<strong>de</strong>utlicht die Altersstruktur<br />

<strong>de</strong>s Personals im Nachbarschaftsheim<br />

(Stichtag 31. 12.).<br />

Geleistete Arbeitsstun<strong>de</strong>n in 2002<br />

Versicherungspfl ichtig beschäftigte Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen:<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaftsstatistik<br />

382.786 (Vorjahr 353.858)<br />

vergütete Arbeitsstun<strong>de</strong>n von umgerechnet<br />

auf Vollzeitbeschäftigte 238 (Vorjahr 212)<br />

Mitarbeiter/innen erbracht, die da<strong>für</strong> mit<br />

5.667.023 € (Vorjahr 5.405.983 €) entlohnt<br />

wur<strong>de</strong>n. Die durchschnittliche Jahresbruttovergütung<br />

einer/s vollzeitbeschäftigen Mitarbeiters/in<br />

beträgt damit 23.811 € (Vorjahr 25.500 €). Nicht<br />

enthalten sind hierin die Kosten <strong>für</strong> Sozialversicherung,<br />

Zusatzversorgung, Pauschalversteuerung<br />

und sonstige Lohnnebenkosten.<br />

Verän<strong>de</strong>rungen<br />

Personalverwaltung<br />

Simone Kynaß, Anke Kupsch<br />

Zum 1. 1. wur<strong>de</strong> auch in <strong>de</strong>r Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />

<strong>de</strong>r Euro eingeführt. Seit <strong>de</strong>m<br />

Jahr 2001 wur<strong>de</strong>n die Beträge auf <strong>de</strong>n Gehaltsabrechnungen<br />

informativ in Euro ausgewiesen, so<br />

dass die Beschäftigten <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

auf die Umstellung gut vorbereitet waren. Auch<br />

die Abführung <strong>de</strong>r Lohnsteuer und <strong>de</strong>r Sozialversicherungsbeiträge<br />

wur<strong>de</strong> problemlos in<br />

Euro umgestellt.<br />

Seit November wird die Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />

mit einem neuen Informations- und<br />

Abrechnungssystem durchgeführt. Trotz einiger<br />

technisch bedingter Umstellungsschwierigkeiten,<br />

verbun<strong>de</strong>n mit einem großen zusätzlichen<br />

Arbeitsaufwand, konnte die Personalverwaltung<br />

die pünktliche Abrechnung und Überweisung <strong>de</strong>r<br />

Löhne und Gehälter je<strong>de</strong>rzeit gewährleisten.<br />

17


18 Zivildienst im Nachbarschaftsheim<br />

Zivi in <strong>de</strong>r Sozialstation? ...<br />

„ ... Ambulante Altenpfl ege? Also alten Leuten <strong>de</strong>n Po abwischen?“ So o<strong>de</strong>r ähnlich beschei<strong>de</strong>n reagiert<br />

ein Großteil meines gleichaltrigen Bekanntenkreises, wenn ich ihnen von meinem Zivildienst berichte. Das<br />

trifft die Realität allerdings nicht.<br />

Im Sommer 2002 habe ich meinen Zivildienst in <strong>de</strong>r Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau in <strong>de</strong>r Hähnelstraße als<br />

<strong>Haus</strong>pfl egekraft begonnen. Ab 7.30 Uhr fahre ich mit <strong>de</strong>m Fahrrad zu <strong>de</strong>n Patienten in die Wohnungen,<br />

helfe ihnen beim Waschen, Anklei<strong>de</strong>n, reinige die Wohnung o<strong>de</strong>r fahre <strong>Ein</strong>kaufen. Um ca. 14.00 Uhr ist<br />

meine Run<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t und ich helfe in <strong>de</strong>r Zentrale bei diversen Bürotätigkeiten o<strong>de</strong>r erledige Botengänge.<br />

Das Klima unter <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen ist, mit Ausnahme von stressbedingtem „Etwas-lauter-Wer<strong>de</strong>n“,<br />

gut und es kann zum Teil sehr unterhaltsam sein.<br />

Viele <strong>de</strong>r alten Menschen, mit <strong>de</strong>nen ich zu tun habe, beeindrucken mich immer wie<strong>de</strong>r durch ihren<br />

Humor, ihre Schlagfertigkeit o<strong>de</strong>r Geschichten aus ihrem Leben; alles Dinge, die viele meiner Zeitgenossen<br />

ihnen wohl gar nicht mehr zugetraut hätten.<br />

Der Umgang mit <strong>de</strong>menten o<strong>de</strong>r körperlich stark eingeschränkten Menschen sowie die Refl exion über das<br />

Thema Tod haben mich dazu gebracht, über diese von einem Großteil <strong>de</strong>r Gesellschaft ignorierten Themen<br />

nachzu<strong>de</strong>nken und mich zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzung damit gezwungen, wo<strong>für</strong> ich sehr dankbar bin.<br />

Ich kann schon jetzt sagen, dass sich <strong>de</strong>r Zivildienst in <strong>de</strong>r ambulanten Altenpfl ege <strong>für</strong> mich auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall gelohnt hat.<br />

Moritz Leetz<br />

„Unsere Zivildienstzeit ist im gesamte Zeitraum mit Höhen und Tiefen abgelaufen. Man sagt ja auch immer,<br />

dass <strong>de</strong>r Zivildienst nur etwas <strong>für</strong> „Weicheier“ sei. Dies ist jedoch ganz und gar nicht <strong>de</strong>r Fall. Sehr<br />

oft stan<strong>de</strong>n wir vor Aufgaben, die nicht leicht zu bewältigen waren – meistens ging jedoch alles gut. Als<br />

Erlebnisse zählen wir viele Punkte, die genauso abwechslungsreich wie lehrreich verlaufen sind. Wir sind<br />

<strong>de</strong>r Meinung, dass <strong>de</strong>r Zivildienst viel prägen<strong>de</strong>r ist als <strong>de</strong>r Wehrdienst, da wir sehr oft tief in das Privatleben<br />

von hilfsbedürftigen Menschen geraten sind.<br />

Wir konnten viele Erfahrungen sammeln. Wenn wir von Erfahrungen sprechen, dann meinen wir damit,<br />

dass man es sich im Leben leichter machen kann, wenn man aufgeschlossen und einfühlsam auftritt. So<br />

schafften wir es, zu vielen Patienten/innen ein wirkliches Vertrauensverhältnis aufzubauen. Ebenso wur<strong>de</strong>n<br />

wir von <strong>de</strong>n Kollegen/innen akzeptiert. Nicht gefallen hat uns <strong>de</strong>r Zivildienstlehrgang. Er macht unserer<br />

Meinung nach keinen Sinn.<br />

Wir können sagen, dass unsere Vorstellungen vom Zivildienst erfüllt wur<strong>de</strong>n und wir je<strong>de</strong>m empfehlen<br />

wür<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Zivil- <strong>de</strong>m Wehrdienst vorzuziehen. Die Zeit in <strong>de</strong>r Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau hat uns gut gefallen.<br />

Wir gehen jetzt mit einer an<strong>de</strong>ren <strong>Ein</strong>stellung zu hilfsbedürftigen Menschen durchs Leben.“<br />

Rico Beyling und Jeffrey Krabinski


„Mein Name ist Ismail Akay. Ich bin seit <strong>de</strong>m<br />

12. Januar 2001 im Nachbarschaftsheim als<br />

<strong>Haus</strong>techniker, Fachgebiet Heizung und Sanitär,<br />

eingestellt. Das be<strong>de</strong>utet nicht, dass ich nur<br />

Sanitärarbeiten mache. Ich betätige mich auch<br />

als Maler, Lackierer, erledige diverse Tischlerarbeiten<br />

und jegliche Art von Reparaturen. Meine<br />

erste Aufgabe war es, die sanitären Anlagen im<br />

Hort Hohenstaufenstraße komplett zu sanieren.<br />

Es mussten neue Anschlüsse <strong>für</strong> die Toiletten<br />

gelegt wer<strong>de</strong>n, da die Platzierung <strong>de</strong>r Toiletten<br />

umgestellt wur<strong>de</strong>. Es wur<strong>de</strong>n neue Wasserleitungen<br />

verlegt. Nach<strong>de</strong>m die Wän<strong>de</strong> verspachtelt<br />

und gefl iest waren, kam die Endmontage <strong>de</strong>r<br />

Toiletten, Handwaschbecken und Spülkästen.<br />

Am En<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n noch die Decken gestrichen<br />

und Abtrennwän<strong>de</strong> eingebaut.“<br />

<strong>Haus</strong>technik<br />

Thomas Stähler, Hüseyin Ekmekcioglu<br />

„Unsere zweite Baustelle war die Kita Fregestraße.<br />

Die Toiletten waren wie im vorigen Bericht<br />

veraltet und stumpf. Dieses Projekt war wesentlich<br />

aufwendiger und schwieriger zu realisieren, weil<br />

die Arbeiten nur in <strong>de</strong>r Schließungszeit <strong>de</strong>r Kita<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n konnten. Mit Hilfe <strong>de</strong>r Eltern<br />

haben wir an einem Samstag eine komplette<br />

Wand abgerissen und entsorgt. Weiter wur<strong>de</strong>n<br />

die Fliesen abgeschlagen und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n aufgenommen.<br />

Hüseyin Ekmekcioglu und Thomas<br />

verlegten mit Beton-Estrich einen neuen Bo<strong>de</strong>n,<br />

da <strong>de</strong>r alte Unterbo<strong>de</strong>n brüchig und schadhaft<br />

war. Neue Fliesen hätten auf ihm nicht gehalten.<br />

Danach konnte ich <strong>für</strong> je<strong>de</strong> Toilette eine eigene<br />

Vorwandinstallation montieren und die Wasserleitungen<br />

<strong>für</strong> die Waschbecken legen. Um meine<br />

Arbeit fortzuführen, musste Hüseyin erst mal alles<br />

Das neue Bad in <strong>de</strong>r Kita Fregestraße Hüseyin und Ismail beim <strong>Ein</strong>bau <strong>de</strong>r Akustik<strong>de</strong>cke<br />

im Hort Hohenstaufenstraße<br />

Hüseyin, Norbert und Ismail in <strong>de</strong>r Werkstatt <strong>de</strong>r<br />

<strong>Haus</strong>technik<br />

Manfred (Elektriker) beim Anschließen <strong>de</strong>r Leuchten<br />

19


20<br />

<strong>Haus</strong>technik<br />

mit Gipsplatten verklei<strong>de</strong>n. Nach<strong>de</strong>m die Platten<br />

dran waren, wur<strong>de</strong>n sie verspachtelt. Jetzt konnten<br />

Fliesen geklebt wer<strong>de</strong>n. Dann kam die Montage<br />

<strong>de</strong>r Badmöbel. Wir haben extra ein <strong>für</strong> Kleinkin<strong>de</strong>r<br />

entwickeltes, an <strong>de</strong>r Wand hängen<strong>de</strong>s WC-Becken<br />

gekauft. Die Reihenhandwaschbecken wur<strong>de</strong>n<br />

extra da<strong>für</strong> zugeschnitten und so montiert, dass<br />

eine Seite höher und die an<strong>de</strong>re Seite niedriger ist.<br />

So können die Kleinen und die Großen bequem<br />

die Hän<strong>de</strong> waschen. Nach<strong>de</strong>m die Wän<strong>de</strong> und die<br />

Decke gestrichen waren, kamen die Trennwän<strong>de</strong><br />

rein und das Bad wur<strong>de</strong> fertiggestellt.<br />

Die dritte und letzte Großbaustelle <strong>für</strong> dieses<br />

Jahr war in <strong>de</strong>r Pohlstraße, eine Wohngemeinschaft<br />

<strong>für</strong> ältere, <strong>de</strong>menzkranke Menschen. <strong>Ein</strong>e<br />

fünf Zimmer Wohnung wur<strong>de</strong> so umgebaut,<br />

dass am En<strong>de</strong> sechs Bewohnerzimmer, ein<br />

Aufenthaltsraum, zwei Bä<strong>de</strong>r, eine Küche und<br />

ein Wirtschaftraum entstan<strong>de</strong>n.<br />

Des weiteren wur<strong>de</strong>n die <strong>Haus</strong>technikräume<br />

neu gestaltet, so dass nun jeweils ein eigener<br />

Raum <strong>für</strong> Sanitär, Elektrik, Maler und Tischlerarbeiten<br />

sowie ein Möbelkeller eingerichtet<br />

sind.“<br />

Unterstützt wur<strong>de</strong> die <strong>Haus</strong>technik in diesem<br />

Jahr durch einen ehrenamtlichen Fahrdienst,<br />

durch zwei Mitarbeiter im Bereich Elektrik, einen<br />

Mitarbeiter im Bereich Innenausbau und Sanitär<br />

und einen Architekten. Schließlich haben einige<br />

Arbeitsbereiche eigene <strong>Haus</strong>handwerker über<br />

Beschäftigungs- und Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

beschäftigen können.<br />

Anteilige Stun<strong>de</strong>nverteilung<br />

Arbeitsbereiche Stun<strong>de</strong>n pro Jahr<br />

• Regie 500<br />

• Al Nadi 3<br />

• BT-Schülerclub 82<br />

• Büro in <strong>de</strong>r Rubensstraße 28 37<br />

• Chor Frie<strong>de</strong>nau 11<br />

• Cura-Betreuungsverein I 126<br />

• Familienbildung 156<br />

• Hort Hohenstaufenstraße 415<br />

• Kick 27<br />

• Kidöb 16<br />

• Kifrie-Jugend-Etage 12<br />

• Kita Fregestraße 803<br />

• Kita Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße 179<br />

• Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg 915<br />

• Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim 46<br />

• Merkez 29<br />

• Schülerclub Oase 120<br />

• Selbsthilfetreffpunkt 92<br />

• Seniorentreffpunkt 54<br />

• Sozialstation Cranachstraße 123<br />

• Sozialstation Hähnelstraße 28<br />

• Tagespfl ege 90<br />

• Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen 4<br />

• Wohngemeinschaft Steinmetzstraße 6<br />

• Wohngemeinschaft Pohlstraße 590<br />

Summe 4.464


Der Arbeitsbereich Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

existiert seit 2000 und ist direkt <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung zugeordnet. Das Aufgabenfeld<br />

umfasst eine zielgruppengerechte Präsentation<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

sowie die Begleitung <strong>de</strong>r Programmplanng <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Arbeitsbereiche. Dabei ist die Stadtteil-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit Ansprechpartner<br />

in allen Fragen <strong>de</strong>r Pressearbeit, <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

von Plakaten und Flyern sowie in Fragen rund<br />

um <strong>de</strong>n PC <strong>für</strong> die ca. 30 Projekte im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V.<br />

Ausgestattet ist <strong>de</strong>r Arbeitsbereich mit einer<br />

¾-Stelle und einer stu<strong>de</strong>ntischen Mitarbeiterin<br />

mit 15 Wochenarbeitsstun<strong>de</strong>n. Daher gilt das<br />

Motto „Wir können alle beraten und begleiten,<br />

aber nicht alles selbst machen“.<br />

Wöchentlich wird die Berliner Presse über<br />

sämtliche Veranstaltungstermine informiert. Die<br />

Texte <strong>für</strong> redaktionelle Beiträge wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n<br />

Bereichen geliefert und von <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />

überarbeitet und ergänzt. Jährlich wer<strong>de</strong>n<br />

so ca. 200 Termine in Monatsplakaten und <strong>für</strong><br />

die Presse aufbereitet.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gestaltung von Plakaten und Flyern<br />

wur<strong>de</strong> es im vergangenen Jahr durch die Anschaffung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Adobe-Layout-Programme<br />

erstmals möglich, Entwürfe in Druckvorstufen-<br />

Qualität im <strong>Haus</strong> zu erstellen. So konnten z. B. ein<br />

Plakat <strong>für</strong> die Gesundheitsmeile im Sommer, eine<br />

Kita-Broschüre, die Beschriftung <strong>de</strong>r Autos und<br />

verschie<strong>de</strong>ne Formulare <strong>für</strong> die Sozialstationen<br />

erstellt wer<strong>de</strong>n, ohne dass zusätzliche Kosten<br />

<strong>für</strong> einen Grafi ker anfi elen.<br />

Für die Gestaltung von Kopiervorlagen<br />

konnten die Bereiche die Unterstützung <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Anspruch nehmen, z. B.<br />

um Fotos einzubin<strong>de</strong>n, Logos in guter Qualität<br />

zu erzeugen o<strong>de</strong>r Flyer <strong>für</strong> <strong>de</strong>n digitalen Druck<br />

vorzubereiten. So wur<strong>de</strong> im vergangenen Jahr<br />

das Erscheinungsbild <strong>de</strong>r von nahezu allen<br />

Projekten viertel-, bzw. halbjährlich herausgegebenen<br />

Programmfl yer vereinheitlicht. Die<br />

Durchsetzung einer „corporate i<strong>de</strong>ntity“ zeigt<br />

sich auch in einer verän<strong>de</strong>rten Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Birgit Czajka<br />

Briefbögen, <strong>de</strong>s Programmhefts, <strong>de</strong>r Berichte aus<br />

<strong>de</strong>r Nachbarschaft – das Nachbarschaftsheim<br />

als Träger ist etwas in <strong>de</strong>n Hintergrund gerückt,<br />

die Arbeitsbereiche mit ihren Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

stehen im (inhaltlichen) Vor<strong>de</strong>rgrund. So bleibt<br />

das Erscheinungsbild trotz Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

bunt, während das Nachbarschaftsheim<br />

im Hintergrund weiterhin <strong>de</strong>n Rahmen gibt und<br />

als bekannte Größe <strong>für</strong> Qualität und Stabilität<br />

wirbt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Beratung rund um Fragen zu Hard-<br />

und Software stan<strong>de</strong>n die 2002 neu eröffneten<br />

Bereiche, bzw. die Projekte, die ihre Computerausstattung<br />

um kleine Netzwerke erweiterten,<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Es gab viele Fragen zur <strong>Ein</strong>richtung<br />

von Telefonanlagen, Kopierern und Computernetzwerken<br />

zu beantworten, bspw. im Hort<br />

Hohenstaufenstraße, im Kick, in <strong>de</strong>r Rubensstraße<br />

28, in <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage, im Schülerclub<br />

Oase ... Die Öffentlichkeitsarbeit berät, welche<br />

Computersysteme <strong>für</strong> welche Anfor<strong>de</strong>rungen geeignet<br />

sind, holt aktuelle Preisangebote ein und<br />

eruiert gemeinsam mit <strong>de</strong>n Projekten <strong>de</strong>n Bedarf<br />

an Software und führt die Mitarbeiter/innen in<br />

die Nutzung <strong>de</strong>rselben ein. Dabei steht uns ein<br />

Netzwerkadministrator und -techniker zur Seite,<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>n die Arbeitsaufträge über das Büro <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeitsarbeit koordiniert wer<strong>de</strong>n. Erstmals<br />

ergab sich 2002 die Möglichkeit, einen<br />

Mitarbeiter im Bereich Computertechnik über<br />

eine IdA-Maßnahme zu beschäftigen.<br />

2002 wur<strong>de</strong> eine komplette Überarbeitung<br />

<strong>de</strong>s Internetauftritts nötig, da es zeitlich nicht<br />

mehr leistbar war, die vielen Termine und Informationen<br />

<strong>für</strong> das gesamte Nachbarschaftsheim<br />

per Hand in die Seiten einzupfl egen. So wur<strong>de</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter aus <strong>de</strong>r<br />

Selbsthilfe ein Konzept <strong>für</strong> einen datenbankgestützten<br />

Internetauftritt erstellt, ein Dienstleister<br />

<strong>für</strong> die technische Umsetzung gesucht und<br />

schließlich Texte und Fotos aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

gesammelt. Die redaktionelle Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />

inzwischen auf über 500 Seiten angewachsenen<br />

Internetseite hat viel Zeit gebun<strong>de</strong>n, aber das<br />

Ergebnis „kann sich sehen lassen“. Das Büro <strong>für</strong><br />

Kommunikation und Medien, Dialogo, hat einen<br />

Internetauftritt gestaltet, <strong>de</strong>r professionell und<br />

21


22 Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

lebendig die Vielfalt <strong>de</strong>r Angebote im Nachbarschaftsheim<br />

zeigt.<br />

Um die laufen<strong>de</strong> Wartung <strong>de</strong>r Internetseiten<br />

in möglichst kurzer Zeit bewältigen zu können,<br />

war die <strong>Ein</strong>richtung einer Datenbank notwendig,<br />

die die Termine, Gruppen und Kurse aus <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Projekten verwaltet. Zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Mitarbeiter aus <strong>de</strong>r Selbsthilfe wur<strong>de</strong><br />

auch hier ein Konzept erstellt, das inzwischen<br />

seine erste Umsetzung im Selbsthilfetreffpunkt<br />

gefun<strong>de</strong>n hat und nachfolgend <strong>für</strong> alle an<strong>de</strong>ren<br />

Projekte angepasst wird.<br />

Schwerpunktaufgaben sind außer<strong>de</strong>m das<br />

zweimal jährlich erscheinen<strong>de</strong> Programmheft<br />

in einer Aufl age von 15.000 Exemplaren, die<br />

„Berichte aus <strong>de</strong>r Nachbarschaft“ (früher <strong>de</strong>r<br />

Jahresbericht), <strong>de</strong>r Pressespiegel sowie verschie<strong>de</strong>ne<br />

Broschüren (z. B. <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>rtagesstätten,<br />

das Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen, <strong>de</strong>n<br />

Bereich Ehrenamt).<br />

Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit koordiniert<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Geschäftsführung die<br />

Strategischen Arbeitsfel<strong>de</strong>r und beteiligt sich<br />

aktiv in vier Arbeitsfel<strong>de</strong>rn: Qualitätssicherung,<br />

ehrenamtliche Mitarbeit, Fundraising und Öffent-<br />

Kooperationsverträge (Auszug)<br />

lichkeitsarbeit. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n die Ergebnisse<br />

aller Arbeitsfel<strong>de</strong>r in Form einer kleinen Broschüre<br />

allen Mitarbeiter/innen zugänglich gemacht und<br />

in <strong>de</strong>r Montagsrun<strong>de</strong> (<strong>de</strong>m monatlich tagen<strong>de</strong>n<br />

Gremium aller Arbeitsbereiche) diskutiert. Die<br />

strategischen Arbeitsfel<strong>de</strong>r Ehrenamt und<br />

Fundraising präsentierten ihre Ergebnisse zusätzlich<br />

in Form von internen Mitarbeiter-Schulungen,<br />

die auf eine große Resonanz stießen.<br />

Im Bereich Ehrenamt konnte die in 2001 begonnene<br />

ABM weitergeführt wer<strong>de</strong>n, so dass wir<br />

eine Mitarbeiterin mit 29 Wochenstun<strong>de</strong>n <strong>für</strong> die<br />

Koordination <strong>de</strong>r insgesamt gut 500 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen beschäftigen konnten<br />

(siehe auch Bericht ab Seite 29).<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit wird mit wachsen<strong>de</strong>n<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen konfrontiert, da die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Projekte (und damit die Zahl <strong>de</strong>r Anfragen und<br />

Aufgaben) weiter wächst und technische Bedingungen<br />

(Telefon, Computer, Internet, Website)<br />

immer diffi ziler wer<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>e Spezialisierung<br />

von Mitarbeiter/innen (und damit verbun<strong>de</strong>n<br />

die Schaffung eines eigenen Arbeitsbereiches)<br />

erscheint daher im technischen Bereich dringend<br />

notwendig.<br />

Kooperationspartner Gemeinsame(s) Projekt(e)<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Frieda Kin<strong>de</strong>rbetreuung und In-Door-Spielplatz<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim Vorarlberger Damm 13-19<br />

GSW - Gemeinnützige Siedlungs- und<br />

Wohnungsbaugesellschaft Berlin mbH<br />

Servicewohnen<br />

GSW Charlottenburg-Wilmersdorf Seniorenbetreuung im Seniorenwohnhaus Niebuhrstraße<br />

GSW Schöneberg-Steglitz Kieztreff Grazer Platz 14<br />

Pestalozzi-Fröbel-<strong>Haus</strong>, Kiezoase Schöneberg<br />

e. V.<br />

Kick, Beschäftigungs- und Qualifi zierungsprojekte


Kooperationsbeziehungen nach außen (Auszug)<br />

Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kooperationsbeziehungen nach außen<br />

Gremium Organisation Arbeitsbereich<br />

Altenhilfebeirat Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Seniorentreffpunkt<br />

Arbeitsgemeinschaft Datenbank SEKIS Selbsthilfetreffpunkt<br />

Arbeitsgemeinschaft Defi nition<br />

von Familienbildung<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

Familienbildung<br />

Familienbildung<br />

Arbeitsgemeinschaft „Wir bleiben“<br />

<strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbeauftragten<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Seniorentreffpunkt<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Familienbildung<br />

Verband <strong>für</strong> sozialkulturelle Arbeit Familienbildung<br />

Arbeitsgemeinschaft Forschung<br />

und Wissenschaft<br />

Palliativzentrum Berlin Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Sozialstation<br />

Hähnelstraße<br />

Arbeitsgemeinschaft Home Care Home Care Berlin e. V.<br />

Sozialstation<br />

Hähnelstraße<br />

Arbeitsgemeinschaft Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendarbeit<br />

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf<br />

Familienbildung<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Sozialstation<br />

Palliativpfl ege<br />

Palliativmedizin<br />

Hähnelstraße<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Qualitätssicherung<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft Hospiz Hospiz<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Suchtprävention, Redaktionsteam<br />

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf Selbsthilfetreffpunkt<br />

Arbeitskreis Tagespfl ege Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Tagespfl egen Tagespfl ege<br />

Arbeitskreis Elternschule Interessengemeinschaft Elternschule Familienbildung<br />

Arbeitskreis Medienarbeit<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

Medienarbeit<br />

Medienwerkstatt<br />

Arbeitskreis Migration Der Paritätische Wohlfahrtsverband Al Nadi<br />

Arbeitskreis Schülerclubs Verband <strong>für</strong> sozial-kulturelle Arbeit<br />

BT-Schülerclub,<br />

Schülerclub Oase<br />

Arbeitskreis Schulsozialarbeit Der Paritätische Wohlfahrtsverband Schülerclub Oase<br />

Arbeitskreis Sozialarbeit in<br />

Sozialstationen<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Sozialstationen,<br />

Sozialarbeiterinnen<br />

Arbeitskreis,<br />

Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft Hospiz Hospiz<br />

Erfahrungsaustausch<br />

AVAP – Privater Berufsverband <strong>de</strong>r<br />

überregionalen Pfl ege-Anbieter<br />

Sozialstation<br />

Cranachstraße<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Regelfi nanzierte Schulstationen in<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

BT-Schülerclub<br />

Fach-AG För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Erziehung<br />

in <strong>de</strong>r Familie<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Familienbildung<br />

Fach-AG Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Fachgruppe älterer Menschen Der Paritätische Wohlfahrtsverband Seniorentreffpunkt<br />

Fachgruppe ambulante Pfl ege Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Sozialstationen<br />

(abwechselnd)<br />

Fachgruppe Frauen und Familie Der Paritätische Wohlfahrtsverband Familienbildung<br />

23


24 Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fachgruppe Immigrantinnen- und<br />

Flüchtlingsprojekte<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Kidöb<br />

Fachgruppe Integration Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Kita<br />

Riemenschnei<strong>de</strong>rweg,<br />

Kita Fregestraße<br />

Fachgruppe Kin<strong>de</strong>r Der Paritätische Wohlfahrtsverband Kitas und Hort<br />

Fachgruppe Schulstation Der Paritätische Wohlfahrtsverband BT-Schülerclub<br />

Fachgruppe Sozialstationen Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Sozialstation<br />

Hähnelstraße<br />

Fachgruppe Stationäre Pfl ege Der Paritätische Wohlfahrtsverband Tagespfl ege<br />

Familienbildung nach § 78 SGB<br />

VIII<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

Familienbildung<br />

Familienbildung<br />

Frauen-Gesundheitsrun<strong>de</strong> Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Selbsthilfetreffpunkt<br />

Gerontopsychiatrischer Verbund,<br />

AG Besuchskommission<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />

Sozialstationen,<br />

Sozialarbeiterinnen<br />

Gerontopsychiatrischer Verbund,<br />

Fallkonferenz<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Tagespfl ege<br />

Geschäftsführerkonferenz Verband <strong>für</strong> sozial-kulturelle Arbeit Geschäftsführung<br />

Integrations-AG Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Jugendhilfeausschuss Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />

Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreizeitheim VD13<br />

Kontaktstellentreffen Berlin SEKIS Selbsthilfetreffpunkt<br />

Mitglie<strong>de</strong>rtreffen SELKO e. V. Geschäftsführung<br />

Mitglie<strong>de</strong>rtreffen<br />

Verein Selbstbestimmtes Wohnen im<br />

Alter e. V.<br />

Sozialstationen,<br />

Sozialarbeiterinnen<br />

Mitglie<strong>de</strong>rtreffen, Plenum Flüchtlingsrat Berlin e. V. Al Nadi<br />

Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Berliner<br />

Betreuungsvereine<br />

Cura-Betreuungsverein<br />

Mitglie<strong>de</strong>rversammlung Palliativzentrum Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg Hospiz<br />

Familienpfl ege, Kin<strong>de</strong>r-<br />

Ortsteil AG Frie<strong>de</strong>nau Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und Jugendfreizeitheim<br />

VD13, Schülerclub Oase<br />

BT-Schülerclub, Kin<strong>de</strong>r-<br />

Ortsteil AG Schöneberg-Süd Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und Jugendfreizeitheim<br />

VD13, Kifrie-Jugend-Etage<br />

Psychosoziale<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf<br />

Cura-Betreuungsverein,<br />

Familienbildung<br />

Psychosoziale<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Cura-Betreuungsverein<br />

Qualitätsgemeinschaft Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sozialstationen<br />

Regionale Fachgruppe Kita Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf Kita Fregestraße<br />

Run<strong>de</strong>r Tisch Treffpunkt Hilfsbereitschaft Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Ständige Konferenz <strong>de</strong>r PDL im Senatsverwaltung <strong>für</strong> Gesundheit und Sozialstation<br />

ambulanten Dienst<br />

Soziales<br />

Cranachstraße<br />

Trägerübergreifen<strong>de</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Interessengemeinschaft<br />

Familienpfl ege<br />

Familienpfl ege<br />

Kita<br />

Trägerversammlung<br />

T-SAGIF, Arbeitsgemeinschaft<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Riemenschnei<strong>de</strong>rweg,<br />

Kita Fregestraße, Hort<br />

Hohenstaufenstraße<br />

<strong>de</strong>r Immigranten- und<br />

Flüchtlingsprojekte<br />

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Kidöb<br />

Verhandlungsgemeinschaft Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Sozialstationen<br />

(abwechselnd)


Kultur<br />

27%<br />

Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ehrenamtlich geleistete Stun<strong>de</strong>n nach Aufgabengebieten<br />

(in Prozent, insgesamt geleistete Stun<strong>de</strong>n: 53.322, das entspricht bei 545 ehrenamtlichen Mitarbeiter/<br />

innen einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von etwa 2 Stun<strong>de</strong>n)<br />

<strong>Haus</strong>aufgabenhilfe<br />

2%<br />

Handwerk und Garten<br />

3% Gruppenleitung<br />

16%<br />

1991<br />

1995<br />

1999<br />

2002<br />

184<br />

313<br />

206<br />

Angebote <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

Sterbebegleitung<br />

4%<br />

Beratungen<br />

3%<br />

2%<br />

Büro und Organisation<br />

9%<br />

Betreuungen<br />

34%<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Besucherzahlen (pro Woche) während <strong>de</strong>r letzten 12 Jahre<br />

2505 767<br />

709 3091 1706<br />

873 1004 3269 3054<br />

1152 1453 2515 3507<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit Offene Bereiche Betreute, Pflegen (<strong>Ein</strong>sätze)<br />

25


26 Beratungsangebote im Nachbarschaftsheim (Auszug)<br />

Psychosoziale Beratung<br />

Sterbebegleitung, Psychosoziale Beratung<br />

von Trauern<strong>de</strong>n, Beratung <strong>für</strong> Fachkräfte,<br />

Hilfe bei Patientenverfügungen, Vermittlung<br />

palliatver Hilfen<br />

Ambulantes und Stationäres Hospiz<br />

Fregestraße 52 · 12161 Berlin<br />

Kantstraße 16 · 12169 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 34<br />

hospiz@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Beratung von Angehörigen pflegebedürftiger<br />

Senioren<br />

Tagespflege<br />

Cranachstraße 59 · 12157 Berlin<br />

Telefon 855 02 80<br />

tagespflege@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Psychologische Beratung <strong>für</strong> ältere Menschen<br />

in schwierigen Lebenssituationen<br />

Seniorentreffpunkt<br />

Holsteinische Straße 30 · 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 39<br />

senioren@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Psychsoziale Beratung <strong>für</strong> arabische Frauen<br />

Al Nadi<br />

Moselstraße 3 · 12159 Berlin<br />

Telefon 852 06 02<br />

alnadi@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Rechtsberatung<br />

Beratung zum Betreuungsrecht, Versorgungsvollmacht,<br />

Patienten- und Betreuungsverfügung<br />

Cura-Betreuungsverein<br />

Voralberger Damm 1 · 12157 Berlin<br />

Telefon 85 69 80 10<br />

Herbartstraße 25 · 12159 Berlin<br />

Telefon 30 30 77 -47/ -48<br />

cura@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Familien-, Sozialhilfe- und Auslän<strong>de</strong>rrechtberatung<br />

<strong>für</strong> arabische Frauen<br />

Al Nadi<br />

Moselstraße 3 · 12159 Berlin<br />

Telefon 852 06 02<br />

alnadi@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Sozialberatung, Hilfe bei Antragstellungen<br />

und Kostenklärung, Rechtsberatung zum<br />

SGB V und SGB XI, teilstationärer und vollstationärer<br />

Pflege<br />

Sozialstation<br />

Cranachstraße 7 · 12157 Berlin<br />

Telefon 85 40 31 10<br />

SozC@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Hähnelstraße 5 · 12159 Berlin<br />

Telefon 852 52 70<br />

SozH@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong>


Ausbildung und Beruf<br />

Beratungsangebote im Nachbarschaftsheim (Auszug)<br />

Kursangebote und Beratung zu Berufsorientierungkursen<br />

<strong>für</strong> Frauen<br />

Berufsorientierung<br />

Holsteinische Straße 30 · 12161 Berlin<br />

Telefon 21 01 48 31<br />

berufsorientierung@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

<strong>Ein</strong>zelberatung zu beruflichen Anliegen,<br />

Unterstützung bei <strong>de</strong>r Arbeitssuche<br />

über das Internet vor Ort<br />

Kick - Beschäftigung und Qualifizierung<br />

Barbarossastraße 64 · 10781 Berlin<br />

Telefon 21 01 48 31<br />

kick@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Berufs- und Ausbildungsberatung<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Voralberger Damm 13 · 12157 Berlin<br />

Telefon 85 60 49 52<br />

kin<strong>de</strong>r-und-jugendfreizeitheim@nachbarschaftsheim...<br />

Sonstige Angebote<br />

Allgemeine Selbsthilfeberatung, Gründung,<br />

Vermittlung und Begleitung von Gruppen,Vermittlung<br />

von Rechtsberatungsterminen<br />

Selbsthilfetreffpunkt<br />

Holsteinische Straße 30 · 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 -33/ -30<br />

selbsthilfe@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Individuelle Beratung <strong>für</strong> Schüler, Eltern und<br />

Pädagogen<br />

Schülerclub Oase<br />

an <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

Rubensstraße 63 · 12157 Berlin<br />

Telefon 75 60 43 96<br />

schuelerclub-oase@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Allgemeine Sozial- und Rechtsberatung, vor<br />

allem <strong>für</strong> Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei.<br />

Kidöb<br />

Cranachstraße 63 · 12157 Berlin<br />

Telefon 855 27 80<br />

kidoeb@nachbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong><br />

Grafi k: Antje Netzel<br />

27


28 Ehrenamt im Nachbarschaftsheim<br />

Ehrenamt in Wort und Bild<br />

Cornelia Wright berät seit September 2002 ehrenamtlich in <strong>de</strong>r Rubensstraße zum Thema AD(H)S<br />

— Aufmerksamkeits-Defi zit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom.<br />

Über ihren Sohn wur<strong>de</strong> 1999 bei Cornelia Wright ADHS diagnostiziert. „Nach <strong>de</strong>m heutigen Wissensstand<br />

han<strong>de</strong>lt es sich bei AD(H)S um einen vererbbaren neurobiologischen Defekt. Betroffene lei<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem<br />

unter Konzentrations- und Aufmerksamkeitsmangel, sind<br />

leicht ablenkbar und vergesslich.“<br />

In einer AD(H)S-Selbsthilfegruppe <strong>für</strong> Erwachsene<br />

entstand die I<strong>de</strong>e, eine Beratungsstelle zu initiieren. Frau<br />

Wright fungierte auf Grund ihrer Erfahrungen und <strong>de</strong>s<br />

angesammelten Wissens schon als Ansprechpartnerin<br />

<strong>für</strong> Neuzugänge <strong>de</strong>r Gruppe. „Ich habe gemerkt, dass<br />

es mir liegt, Menschen zu beraten. Ich habe mich immer<br />

gefreut, wenn ich meine Erfahrungen weitergeben<br />

konnte, um an<strong>de</strong>ren Betroffenen einen unnötig langen<br />

Lei<strong>de</strong>nsweg zu ersparen. Es ist scha<strong>de</strong>, wenn man viel<br />

Wissen zu einem Thema hat und dieses dann <strong>für</strong> sich<br />

bunkert.“<br />

Elisabeth Diettrich bietet seit August 2002 im BT-Schülerclub einmal wöchentlich ehrenamtlich eine<br />

Töpfergruppe an.<br />

In Elisabeth Diettrichs <strong>Haus</strong> in Brüssel war ein Atelier untergebracht, welches sie nutzte, um mit Schülern<br />

<strong>de</strong>r Europaschule Brüssel Tonarbeiten herzustellen. „Ich war <strong>für</strong> meine Schüler immer auch eine<br />

Bezugsperson. Teilweise haben sie mit sechs Jahren bei mir angefangen und sind bis zum Abitur bei mir<br />

geblieben. Zwischendurch haben einige mal zwei Jahre ausgesetzt – typischerweise in <strong>de</strong>r Pubertät. Mit<br />

13, 14 haben sie aufgehört, mit 15 stan<strong>de</strong>n sie wie<strong>de</strong>r vor meiner Tür. Ich war <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r wichtig, ich<br />

war eine Art Institution. Neuzugezogene bekamen die<br />

Adresse vom Kin<strong>de</strong>rarzt, vom Zahnart, vom <strong>de</strong>utschen<br />

Bäcker und von Frau Diettrich.“<br />

Frau Diettrich legt großen Wert darauf, dass die Kin<strong>de</strong>r die<br />

Möglichkeit haben, sich auszudrücken. Daher dürfen sie<br />

gestalten wozu sie Lust haben. „Es ist mir wichtig, dass<br />

es nicht heißt: Wir machen jetzt alle einen Elefanten. Dann<br />

haben die Kin<strong>de</strong>r nämlich keine Lust, einen Elefanten zu<br />

machen. Häufi g haben sie zuerst Berührungsängste, sich<br />

an Figuren — vor allem menschliche — heranzutrauen.<br />

Sie müssen erst lernen, mit <strong>de</strong>m Material umzugehen.“<br />

Gabriele Siebeck liest <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s BT-Schülerclubs seit Juni 2002 einmal wöchentlich Märchen vor.<br />

Als Jugendliche betreute Frau Siebeck Kin<strong>de</strong>rgruppen und auch während ihrer Auslandsaufenthalte in<br />

Luxemburg und Brüssel war sie stets ehrenamtlich engagiert. Zurück in Berlin wollte sie sich zuerst beim<br />

Hospiz engagieren — zum Glück <strong>für</strong> <strong>de</strong>n BT-Schülerclub wur<strong>de</strong> daraus nichts.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r müssen das Zuhören und Wie<strong>de</strong>rgeben von Märchen häufi g erst einmal einüben. Keine Stun<strong>de</strong><br />

ist wie die nächste: „Was ich mir heute vorgenommen<br />

habe, kann ich beim nächsten Mal nicht anwen<strong>de</strong>n. Und<br />

das, was heute gut war und was ich irgendwann wie<strong>de</strong>r<br />

versuche, das wird nicht gut.“<br />

Belohnt wird Frau Siebeck immer wie<strong>de</strong>r durch die<br />

Begeisterung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r beim Nacherzählen <strong>de</strong>r<br />

Märchen. „Es ist phantastisch zu sehen, wie manche<br />

Kin<strong>de</strong>r voller Begeisterung erzählen und bei <strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r gehörten Märchen plötzlich Dinge<br />

hinzuerfi n<strong>de</strong>n, die ihrer Phantasie entspringen, die im<br />

Märchen selber gar nicht vorgekommen sind.“


Das Thema Ehrenamt hat im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. einen wichtigen<br />

Stellenwert. Bereits über 500 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen sind in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

<strong>Ein</strong>richtungen <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims Schöneberg<br />

e. V. in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Bereichen<br />

und Funktionen tätig. Als gemeinsames Ziel wird<br />

angestrebt, <strong>de</strong>n freiwilligen Mitarbeiter/innen ein<br />

möglichst optimales Arbeitsumfeld zu offerieren.<br />

<strong>Ein</strong> gutes Gelingen ehrenamtlicher Mitarbeit setzt<br />

voraus, dass ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />

und hauptamtlich Beschäftigte gut zusammen<br />

arbeiten.<br />

Aus diesem Grund bot das Arbeitsfeld Ehrenamt<br />

2002 erstmals eine interne Fortbildung <strong>für</strong><br />

hauptamtlich Beschäftigte im Nachbarschaftsheim<br />

zu diesem Thema an. Ziel war es, die<br />

Zusammenarbeit <strong>für</strong> bei<strong>de</strong> Seiten erfolgreich<br />

zu gestalten.<br />

Dokumentation <strong>de</strong>r Fortbildungsveranstaltung<br />

zum Thema Ehrenamt<br />

Geplant war, interessierten Mitarbeiter/innen<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims ein etwa dreistündiges<br />

Fortbildungsangebot zum Thema Ehrenamt<br />

anzubieten.<br />

Das Ziel war:<br />

• dass Informationen über die aktuelle Situation<br />

in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bereichen ausgetauscht<br />

wer<strong>de</strong>n, unter an<strong>de</strong>rem darüber,<br />

wo es wie viele ehrenamtlich Tätige gibt, wo<br />

weitere gesucht und gebraucht wer<strong>de</strong>n,<br />

• die „Gol<strong>de</strong>nen Regeln“ vorzustellen, d. h.<br />

die gelten<strong>de</strong>n Regelungen über die Arbeit<br />

mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu<br />

vermitteln,<br />

• die bereits vorhan<strong>de</strong>nen Strukturen zu optimieren,<br />

welche gewährleisten, dass interessierten<br />

Freiwilligen <strong>de</strong>r Weg in das Nachbarschaftsheim<br />

erleichtert wird. Dazu gehören<br />

unter an<strong>de</strong>rem Informationen darüber, wie <strong>de</strong>r<br />

offene Infoabend zu gestalten ist, wie Anrufer/<br />

innen und Besucher/innen in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Ehrenamt im Nachbarschaftsheim<br />

Kathrin Heidrich<br />

Bereichen an die richtigen Stellen gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n und wie man „richtig“ informiert und<br />

wirbt.<br />

Der Arbeitsgemeinschaft Ehrenamt war in<br />

diesem Zusammenhang beson<strong>de</strong>rs wichtig,<br />

dass <strong>de</strong>n Teilnehmer/innen keine trockenen<br />

Vorträge präsentiert wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn dass<br />

<strong>de</strong>r Nachmittag interessant und unterhaltsam<br />

gestaltet wird.<br />

Zahlen, Fakten und Daten sollten daher nicht<br />

nur durch Wortbeiträge und durch einen Leitfa<strong>de</strong>n<br />

<strong>für</strong> Mitarbeiter/innen zum Thema Ehrenamt<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n, darüber hinaus sollte sich<br />

spielerisch <strong>de</strong>m Thema genähert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die praktische Umsetzung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen<br />

und erworbenen Wissens sollte durch „Ausprobieren“<br />

thematisiert und zur Diskussion gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dementsprechend gestaltete sich <strong>de</strong>r Verlauf<br />

<strong>de</strong>s Fortbildungsnachmittages. Nach <strong>de</strong>r obligatorischen<br />

Begrüßung <strong>de</strong>r Teilnehmer/innen durch<br />

die Arbeitsgemeinschaft Ehrenamt, wur<strong>de</strong> ein<br />

Sketch mit <strong>de</strong>m Titel „Der stören<strong>de</strong> Ehrenamtler“<br />

dargeboten. Hier wur<strong>de</strong>n alle Fehler, die bei<br />

einem Erstkontakt mit einem ehrenamtlichen Helfer<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n können, satirisch zur Schau<br />

gestellt. Was bei <strong>de</strong>n Zuschauer/innen zu viel<br />

Gelächter aber auch zu <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

nach<strong>de</strong>nklichen Gesichtsausdruck führte.<br />

Anschließend folgte ein Vortrag zur Situation<br />

<strong>de</strong>r ehrenamtlichen Mitarbeit im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. früher und heute. Nach <strong>de</strong>r<br />

Vorstellungsrun<strong>de</strong> und einer Sammlung von Fragen<br />

zum Thema startete <strong>de</strong>r praktische Teil.<br />

Dieser bestand darin, dass die Teilnehmer/<br />

innen ein Brettspiel mit <strong>de</strong>m Titel die „Die Jagd<br />

nach <strong>de</strong>m Ehrenamt“ spielten. Das extra zu <strong>de</strong>m<br />

Thema „richtiger Umgang mit ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen“ entwickelte Spiel, sollte neben<br />

Spaß, Informationen über die Materie vermitteln<br />

und gleichzeitig eine Diskussion und einen Austausch<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer/innen anregen.<br />

29


30<br />

Ehrenamt im Nachbarschaftsheim<br />

Zum Abschluss wur<strong>de</strong>n die entstan<strong>de</strong>nen und<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>nen Fragestellungen, Grundsätze<br />

und Vorschläge <strong>für</strong> eine Optimierung im<br />

Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

im Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. lebhaft<br />

diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussion<br />

sollen noch geson<strong>de</strong>rt aufbereitet und dargelegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt waren die Teilnehmer/innen mit<br />

viel Elan und Interesse bei <strong>de</strong>r Sache. Dies zeigte<br />

sich auch in <strong>de</strong>n Interviews, die nachträglich<br />

geführt wur<strong>de</strong>n.<br />

Wie hat euch die Gestaltung und Durchführung<br />

<strong>de</strong>s Fortbildungsnachmittag gefallen?<br />

„Die multimediale Herangehensweise, <strong>de</strong>r<br />

Sketch zum Beginn, die Möglichkeit sich mit<br />

Kollegen aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Bereichen auszutauschen.“<br />

„Die Gestaltung hat mir gut gefallen, da es<br />

nicht so trocken und verschult war. <strong>Alle</strong>rdings<br />

hätten im Plenum noch mehr allgemeine Infos<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n können.“<br />

„Der Erfahrungsaustausch mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Arbeitsbereichen und das Kennenlernen neuer<br />

Mitarbeiter.“<br />

„Die Kleingruppenarbeit, aufgelockerte Gestaltung,<br />

Erfahrungsaustausch mit Kollegen, die<br />

gute Vorbereitung durch die AG Ehrenamt (hat<br />

mir beson<strong>de</strong>rs gefallen).“<br />

Zwei Mitarbeiterinnen studieren <strong>de</strong>r Leitfa<strong>de</strong>n zur<br />

Ehrenamtlichen Mitarbeit.<br />

Bei <strong>de</strong>m Fortbildungsnachmittag zeigte<br />

sich ebenfalls, dass bei <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen<br />

ein starkes Interesse an Information, auch in<br />

Form von Fort- und Weiterbildungsangeboten,<br />

besteht.<br />

Sollten noch mehr Veranstaltungen zum Thema<br />

Ehrenamt angeboten wer<strong>de</strong>n? Und falls ja, mit<br />

welchem Schwerpunkt?<br />

„Mich wür<strong>de</strong> vor allem die Möglichkeit <strong>de</strong>s<br />

Sponsorings, Fundraising und ähnliches interessieren,<br />

vor allem auch allgemeine Strategien<br />

im Umgang mit möglichen Sponsoren.“<br />

„Auch <strong>de</strong>r interkulturelle Bereich sollte<br />

intensiver angesprochen wer<strong>de</strong>n, damit auch<br />

Immigranten mehr Infos über die Arbeit erhalten<br />

können.“<br />

„Fundraising, Sponsoring, Stiftungen – wie<br />

kommt man an Gel<strong>de</strong>r <strong>für</strong> die Finanzierung ehrenamtlicher<br />

Arbeit ran? Wie kann man ehrenamtliche<br />

Arbeit zertifi zieren?“<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Nachmittags gut gelang. Nach<br />

wie vor besteht jedoch ein hoher Bedarf an Information<br />

und Weiterbildung. Für Februar 2003 ist<br />

eine weitere interne Fortbildungsveranstaltung<br />

zum Thema Fundraising angedacht.<br />

Beim Spiel „Die Jagd nach <strong>de</strong>m Ehrenamt“


„Das Ziel von Familienbildung ist es, Familien<br />

bei <strong>de</strong>r Erziehung von Kin<strong>de</strong>rn zu unterstützen,<br />

ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen<br />

Möglichkeiten zu eröffnen, die gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen von Familie mit zu gestalten.<br />

Familienbildung ist mehr als Wissensvermittlung.<br />

Bildungsanteile im engen Sinne sind eingebettet<br />

in Selbsthilfe, Gemeinschaft, Kontakt, Geselligkeit<br />

und Aktion ...“ (Zitat aus <strong>de</strong>m Zwischenbericht<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft Familienbildung<br />

vom 25. 6. 2002)<br />

Im Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.<br />

geschieht dies in Form von Kursangeboten,<br />

selbstorganisierten Eltern-Kind-Gruppen,<br />

Work shops, Seminaren und themenbezogenen<br />

Elternaben<strong>de</strong>n (Elternschule), offenen Angeboten<br />

(Café, In-Door-Spielplatz, Kin<strong>de</strong>rbetreuung)<br />

und Freizeitveranstaltungen (Familienpicknick,<br />

Laternenumzug).<br />

Ausgeweitet gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr haben<br />

sich unsere Elternschule und die Frieda-Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

im Rathaus Frie<strong>de</strong>nau, die seit<br />

Anfang <strong>de</strong>s Jahres auch einen sogenannten<br />

In-Door-Spielplatz anbietet.<br />

Die Kin<strong>de</strong>rbetreuung Frieda<br />

Im Rathaus Frie<strong>de</strong>nau am Breslauer Platz wer<strong>de</strong>n<br />

seit Mai 2000 von erfahrenen Erzieher/innen<br />

die Kin<strong>de</strong>r betreut, während <strong>de</strong>ren Eltern ihre<br />

Angelegenheiten im Rathaus erledigen. Dieses<br />

Angebot ist <strong>für</strong> zwei Stun<strong>de</strong>n kostenlos. Eltern,<br />

die Erledigungen außerhalb <strong>de</strong>s Rathauses<br />

machen wollen, können ihre 2- bis 10-jährigen<br />

Kin<strong>de</strong>r gegen ein geringes Entgelt von 1,50 € <strong>für</strong><br />

maximal zwei Stun<strong>de</strong>n abgeben.<br />

Im Januar 2002 wur<strong>de</strong> versuchsweise an zwei<br />

Vormittagen in <strong>de</strong>r Woche ein Winterspielplatz<br />

eingeführt, da die Kin<strong>de</strong>rbetreuung zu dieser Zeit<br />

nur sehr wenig in Anspruch genommen wur<strong>de</strong>.<br />

So konnten die gut ausgestatteten Räume noch<br />

effektiver genutzt wer<strong>de</strong>n. Eltern können mit ihren<br />

Kin<strong>de</strong>rn trotz schlechten Wetters toben, spielen,<br />

rutschen und dies ohne die <strong>Ein</strong>schränkungen<br />

einer keinen Wohnung. Die <strong>Ein</strong>gangsre<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r<br />

Familienbildung in Schöneberg und Steglitz<br />

Claudia Grass, Hanne Voget-Berkenkamp<br />

offi ziellen Eröffnungsfeier unseres In-Door-Spielplatzes<br />

am 22. März hielt Frau Angelika Schöttler,<br />

Jugendstadträtin <strong>de</strong>s Bezirks Tempelhof-Schöneberg.<br />

Der In-Door-Spielplatz wur<strong>de</strong> sehr gut<br />

angenommen, zeitweise mussten Eltern sogar<br />

warten, da die Kapazitäten <strong>de</strong>s Raums erschöpft<br />

waren.<br />

Hierzu einige Eltern<br />

„Endlich gibt es eine Möglichkeit, bei schlechtem<br />

Wetter auch außerhalb <strong>de</strong>r Wohnung mit<br />

meinem Kind zu spielen und dabei einen Kaffee<br />

zu trinken.“<br />

„Hier kann mein Kind neue Freun<strong>de</strong> kennen lernen<br />

und mit ihnen ins Ballbad rutschen.“<br />

„So einen In-Door-Spielplatz müsste es in je<strong>de</strong>m<br />

Bezirk geben.“<br />

„Prima <strong>Ein</strong>richtung. Wenn ich mich mit Freun<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn treffe, haben wir alle etwas<br />

davon.“<br />

Lei<strong>de</strong>r en<strong>de</strong>ten die ABM-Verträge von zwei<br />

Mitarbeiter/innen En<strong>de</strong> März, so dass die Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

sehr stark eingeschränkt wer<strong>de</strong>n<br />

musste. Da alle Mitarbeiter/innen <strong>de</strong>s Projektes<br />

ausschließlich Verträge über Beschäftigungs- und<br />

Qualifi zierungsprogramme haben, sind ihre Arbeitsplätze<br />

stets nur maximal ein Jahr gesichert.<br />

Nach <strong>de</strong>r Sommerpause ging es im September<br />

mit einer neuen Crew und neuem Schwung wie<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>n Start. Das Konzept wur<strong>de</strong> bis auf einige<br />

Details übernommen. Der In-Door-Spielplatz<br />

ist nun statt an zwei an drei Vormittagen in <strong>de</strong>r<br />

Woche geöffnet. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten,<br />

die sich immer ergeben, wenn nach<br />

längerer Schließzeit wie<strong>de</strong>r geöffnet wird, waren<br />

die Besucherzahlen steigend, teilweise mit ca.<br />

200 Besucher/innen pro Monat.<br />

Elternschule<br />

Neben <strong>de</strong>n Kursen und Gruppen mit Inhalten<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r sind <strong>Ein</strong>zelveranstaltungen, die sich<br />

an die Eltern wen<strong>de</strong>n, eine weitere Angebotsform<br />

<strong>de</strong>r Familienbildung. Hierbei streben wir<br />

an, <strong>de</strong>n Eltern durch Vorträge und Workshops,<br />

31


32 Familienbildung in Schöneberg und Steglitz<br />

bei <strong>de</strong>nen sie selbst konkret einbezogen wer<strong>de</strong>n,<br />

Anregungen <strong>für</strong> das Zusammenleben im Familienalltag<br />

zu geben. Diese Themenaben<strong>de</strong> bzw.<br />

Wochenen<strong>de</strong>n bieten wir schon lange an. Aber<br />

erst in <strong>de</strong>n letzten ein bis zwei Jahren wer<strong>de</strong>n<br />

sie vermehrt angenommen. Wir wollen nicht<br />

nur auf die „Marktlage“ reagieren, son<strong>de</strong>rn<br />

auch „schwierige“ Themen aus <strong>de</strong>r Privatheit<br />

<strong>de</strong>r Familie holen.<br />

Gewaltfreie Erziehung ...<br />

... ein wünschenswertes I<strong>de</strong>al. Aber was fi n<strong>de</strong>t<br />

im Familienalltag statt? Laut § 1631 Abs. 2<br />

Bürgerliches Gesetzbuch (Neuerung seit <strong>de</strong>m<br />

8. November 2000) haben Kin<strong>de</strong>r ein Recht auf<br />

gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafung,<br />

seelische Verletzungen und an<strong>de</strong>re entwürdigen<strong>de</strong><br />

Maßnahmen sind unzulässig.<br />

Das Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend hat 2000 unter <strong>de</strong>m<br />

Titel „Mehr Respekt <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r“ eine Kampagne<br />

gestartet. Als Kooperationspartner hat die<br />

Deutsche Liga <strong>für</strong> das Kind dazu zusammen mit<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten eine Malaktion veranstaltet, bei <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>r anhand <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Geschichte zum<br />

Thema „Gewalt gegen Kin<strong>de</strong>r“ gemalt haben. In<br />

dieser Geschichte wird Momo von seinen Eltern<br />

in eine Schnei<strong>de</strong>rlehre gesteckt, gegen die er<br />

sich zerstörerisch wehrt. So geht es auch mit<br />

<strong>de</strong>r zweiten und dritten Lehre. Schließlich läuft<br />

Momo weg und lernt in <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> einen Beruf,<br />

<strong>de</strong>r ihm zusagt, mit <strong>de</strong>m er berühmt wird. Die<br />

Versöhnung mit <strong>de</strong>n endlich stolzen Eltern am<br />

Schluss been<strong>de</strong>t die Geschichte beruhigend.<br />

Bei dieser Geschichte geht es weniger ums<br />

Schlagen, als vielmehr um <strong>Ein</strong>griffe <strong>de</strong>r Eltern in<br />

Handlungs- und Entscheidungsräume <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r.<br />

Dies wird in <strong>de</strong>n Zeichnungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich,<br />

auch ihre Trauer und Wut.<br />

Für das Jahr 2003 planen wir die Ausstellung<br />

zum zweiten Mal, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>ladung<br />

an Kin<strong>de</strong>rgärten und Grundschulen zur Besichtigung.<br />

Unter Anleitung ihrer Erzieher/innen o<strong>de</strong>r<br />

Lehrer/innen können die Kin<strong>de</strong>r die Geschichte<br />

und auch die Bil<strong>de</strong>r als Anregung zu Gesprächen<br />

und eigenen Malaktionen nutzen. Wir stellen einen<br />

Raum zur Verfügung, damit die <strong>Ein</strong>drücke <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>r sofort Umsetzung fi n<strong>de</strong>n können.<br />

Workshop zum Thema<br />

Eltern und Kin<strong>de</strong>r müssen lernen, miteinan<strong>de</strong>r<br />

Regelungen und Lösungen bei Problemen<br />

zu fi n<strong>de</strong>n. Eltern übergehen ihre Kin<strong>de</strong>r oftmals<br />

gedankenlos o<strong>de</strong>r wegen fehlen<strong>de</strong>r Alternativen<br />

bzw. Nicht-Erkennen <strong>de</strong>r kindlichen Verhaltensgrün<strong>de</strong>.<br />

Unser Workshop „Gewaltfreie Erziehung<br />

– geht das überhaupt?“ wur<strong>de</strong> von Herrn Dr.<br />

Jörg Maywald, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Liga <strong>für</strong> das Kind gestaltet. Mit <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung<br />

„Bitte bil<strong>de</strong>n Sie zwei Gruppen: Wer kann sich<br />

vorstellen, Schlagen prinzipiell abzuschaffen?<br />

Wer kann sich das nicht vorstellen?“ entstan<strong>de</strong>n<br />

sofort klare Positionen, die diskutiert wur<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Schritt führte in die persönliche Vergangenheit:<br />

Welche <strong>Ein</strong>stellung vertraten unsere<br />

Eltern und Großeltern? In Zweiergesprächen<br />

wur<strong>de</strong> eine intime Atmosphäre geschaffen, die<br />

es ermöglichte – auch schmerzhafte – eigene<br />

Erfahrungen zu äußern. Der anschließen<strong>de</strong> Bericht<br />

von Herrn Dr. Maywald über die gesetzliche<br />

Entwicklung und die sich parallel entwickeln<strong>de</strong><br />

gesellschaftliche Sicht erweiterten das Verständnis<br />

<strong>de</strong>r Workshop-Teilnehmer/innen.<br />

In unseren <strong>Ein</strong>zelveranstaltungen <strong>für</strong> Eltern<br />

geht es darum, Verständnis und <strong>Ein</strong>fühlungsvermögen<br />

letztlich <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Partner im<br />

familiären Zusammenschluss zu fi n<strong>de</strong>n. Es ist<br />

unser Interesse, die Veranstaltungen <strong>de</strong>r Elternschule<br />

auch in Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren<br />

Institutionen – wie hier <strong>de</strong>r Deutschen Liga <strong>für</strong><br />

das Kind – stattfi n<strong>de</strong>n zu lassen, zum Teil auch<br />

in an<strong>de</strong>ren Räumlichkeiten, wie in diesem Jahr in<br />

<strong>de</strong>r Uckermarck-Grundschule <strong>de</strong>r Vortrag „Wut tut<br />

gut“ mit Jan-Uwe Rogge, und „ADS – Aufmerksamkeits-Defi<br />

zit-Syndrom“, in Zusammenarbeit<br />

mit an<strong>de</strong>ren Familienbildungseinrichtungen im<br />

Südwesten Berlins im Nachbarschaftsheim<br />

Mittelhof.<br />

Familienbildung greift Themen im Rahmen<br />

von Entwicklung und Erziehung auf<br />

• Allgemeine Fragen <strong>de</strong>r Erziehung<br />

• Vereinbarkeit von Beruf, Familie und<br />

Freizeit<br />

• Beziehungskompetenz <strong>für</strong> Pa are und<br />

Eltern<br />

• Gesundheitsbewusste Erziehung und<br />

Lebensgestaltung


Die Ambulante Familienpflege und <strong>Haus</strong>haltshilfe<br />

ist eine Maßnahme, die bei Ausfall<br />

<strong>de</strong>s haushaltsführen<strong>de</strong>n Elternteils in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Haus</strong>halten <strong>de</strong>r betroffenen Familien erfolgt. <strong>Ein</strong>e<br />

Familienpfl egerin kümmert sich um die Kin<strong>de</strong>r<br />

und <strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>halt, wenn – im Regelfall – die<br />

Mutter ins Krankenhaus muss, risikoschwanger<br />

ist, nach <strong>de</strong>r Entbindung Hilfe benötigt o<strong>de</strong>r akut<br />

zu <strong>Haus</strong>e erkrankt ist.<br />

Im Berichtsjahr wur<strong>de</strong>n 276 Familien von uns<br />

versorgt, das entspricht ungefähr <strong>de</strong>n Zahlen<br />

<strong>de</strong>r letzten Jahre. Insgesamt wur<strong>de</strong>n ca. 30.000<br />

Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Familien geleistet. Die meisten<br />

<strong>Ein</strong>sätze wer<strong>de</strong>n täglich von Montag bis Freitag<br />

durchgeführt, bei <strong>Alle</strong>inerziehen<strong>de</strong>n sind unsere<br />

Mitarbeiterinnen auch am Wochenen<strong>de</strong> tätig.<br />

In <strong>de</strong>r Regel mel<strong>de</strong>n sich die Familien nach<br />

ärztlicher Verordnung direkt bei uns. Knapp ein<br />

Drittel <strong>de</strong>r versorgten Familien kamen über die<br />

Sozialdienste <strong>de</strong>r Krankenhäuser, die Jugendämter,<br />

ihre Krankenkasse o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Anbieter<br />

zu uns.<br />

<strong>Ein</strong>satz bei Familie F. wegen Krebserkrankung<br />

<strong>de</strong>r Mutter<br />

„Im April 2002 begann mein <strong>Ein</strong>satz bei<br />

Familie F. <strong>Ein</strong>satzgrund war ein geplanter Krankenhausaufenthalt<br />

von Frau F. (30 Jahre) wegen<br />

<strong>de</strong>r Entfernung eines Gebärmutterkarzinoms. Die<br />

voraussichtliche Dauer <strong>de</strong>s Krankenhausaufenthaltes<br />

sollte etwa 14 Tage betragen, <strong>de</strong>r tägliche<br />

<strong>Ein</strong>satz ca. acht Stun<strong>de</strong>n. Meine Aufgaben in <strong>de</strong>r<br />

Familie bestan<strong>de</strong>n vorwiegend darin, die bei<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>r Moritz (5 Jahre) und Max (knapp 2 Jahre)<br />

zu versorgen. Moritz besuchte <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten,<br />

Max wur<strong>de</strong> zu <strong>Haus</strong>e betreut.<br />

Außer<strong>de</strong>m musste von mir <strong>de</strong>r gesamte<br />

<strong>Haus</strong>halt geführt wer<strong>de</strong>n, unter an<strong>de</strong>rem Wäschepflege,<br />

Reinigung <strong>de</strong>r Räume, <strong>Ein</strong>kauf,<br />

Essen-Zubereitung usw. Die Schichtarbeit von<br />

Herrn F. erfor<strong>de</strong>rte extreme Arbeitszeiten, zum<br />

Teil morgens ab 5.30 Uhr o<strong>de</strong>r abends bis 22.30<br />

Uhr.<br />

Ambulante Familienpfl ege<br />

Sylvia Braband-Alkabir<br />

Frau F. wur<strong>de</strong> aufgrund von Komplikationen<br />

erst nach mehr als drei Wochen aus <strong>de</strong>m<br />

Krankenhaus entlassen. Ihr Zustand machte es<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, dass sie täglich zur ambulanten<br />

Behandlung musste, <strong>de</strong>shalb war weiter eine<br />

Betreuung durch mich nötig.<br />

Anfang Juni begann <strong>für</strong> Frau F. eine kombinierte<br />

Strahlen-Chemo-Therapie. Mittlerweile übernahm<br />

ich alle anfallen<strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Familie, wie<br />

Arzt- und Frisörbesuche mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zwischen Kin<strong>de</strong>rgarten und Elternhaus.<br />

Wegen schlechter Blutwerte verzögerte sich die<br />

Therapie von Frau F. bis Anfang August. Anschließend<br />

fuhr die Familie in <strong>de</strong>n Urlaub, Frau F. ging<br />

es besser und die Pfl ege wur<strong>de</strong> ausgesetzt.<br />

Im Oktober fuhr Frau F. zur Anschluss-Heilbehandlung,<br />

in dieser Zeit war ich wie<strong>de</strong>r <strong>für</strong><br />

die Familie da. Frau F. kehrte von <strong>de</strong>r Kur mit<br />

gesundheitlichen Problemen heim, außer<strong>de</strong>m<br />

verließ Herr F. zu diesem Zeitpunkt die Familie.<br />

Wir wandten uns an das Jugendamt und es<br />

entschied mit seiner Kostenübernahme, dass<br />

ich weiterhin in <strong>de</strong>r Familie bleiben – und Frau<br />

F. bei <strong>de</strong>r Bewältigung ihres Alltags behilfl ich<br />

sein konnte.<br />

Im Dezember verschlechterte sich <strong>de</strong>r Zustand<br />

von Frau F. dramatisch. Herr F. kehrte zu seiner<br />

Familie zurück. Kurz vor Weihnachten musste Frau<br />

F. notoperiert wer<strong>de</strong>n. Trotz <strong>de</strong>r schlimmen und<br />

ungewissen Zeit versuchte ich, die weihnachtliche<br />

Zeit <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r so schön wie möglich zu<br />

gestalten. Wir sangen, bastelten und besuchten<br />

Adventsgottesdienste.<br />

Frau F. ist jetzt auf <strong>de</strong>m Weg <strong>de</strong>r Besserung, sie<br />

muss bis Mitte Januar im Krankenhaus bleiben,<br />

anschließend ist eine weitere Anschluss-Heilbehandlung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Ich wer<strong>de</strong> mich weiterhin<br />

bemühen, <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn soviel Normalität<br />

und Beständigkeit wie möglich im Alltag zu bieten,<br />

damit sie die Zeit <strong>de</strong>r Krankheit ihrer Mutter<br />

bestmöglich verkraften.“<br />

Silke Pietsch (Erzieherin)<br />

33


34 Ambulante Familienpfl ege<br />

<strong>Ein</strong>satz bei Familie B. wegen Erkrankung an<br />

Multipler Sklerose<br />

„Frau B. ist seit einigen Jahren an Multipler<br />

Slerose (MS) erkrankt. Sie ist verheiratet und hat<br />

vier Kin<strong>de</strong>r im Alter von 16, 12, 5 und 2,5 Jahren.<br />

Der Vater ist voll berufstätig, die Mutter aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und ihrer Krankheit seit vielen Jahren<br />

<strong>Haus</strong>frau.<br />

Als ich in die Familie kam, war Frau B. wegen<br />

eines akuten Krankheitsschubes im Krankenhaus.<br />

Meine Arbeitszeit war meist von 11.00 bis<br />

19.00 Uhr. Zuerst musste mit <strong>de</strong>m Vater geregelt<br />

wer<strong>de</strong>n, welches Kind wann nach <strong>Haus</strong>e kommt,<br />

bzw. wann und von welcher <strong>Ein</strong>richtung abgeholt<br />

wer<strong>de</strong>n musste. Die Großen waren weitestgehend<br />

selbständig, benötigten aber am Nachmittag<br />

einen Ansprechpartner und mussten bei <strong>de</strong>n<br />

<strong>Haus</strong>aufgaben unterstützt wer<strong>de</strong>n. Die Familie<br />

wohnt in einem Doppelhaus mit großem Garten,<br />

glücklicherweise kam jemand zur Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>halts und <strong>de</strong>s Gartens. Es war voller<br />

<strong>Ein</strong>satz gefragt, zumal die bei<strong>de</strong>n Kleinen viel Zeit<br />

und Energie beanspruchten. Unter <strong>de</strong>n Geschwistern<br />

herrschte teilweise auch nicht Eitel Sonnenschein!<br />

Da Frau B. nicht arbeiten ging, waren die<br />

Kin<strong>de</strong>r in die täglich anfallen<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>arbeiten<br />

nicht eingebun<strong>de</strong>n, Sachen wur<strong>de</strong>n zum Beispiel<br />

ausgezogen und fallen gelassen – die Zimmer <strong>de</strong>r<br />

Großen sahen <strong>de</strong>mentsprechend aus.<br />

Mit <strong>de</strong>r Mutter telefonierte ich häufig, um<br />

Alltagsabläufe zu besprechen. Nach <strong>de</strong>m stationären<br />

Aufenthalt ging die Mutter in eine<br />

Rehabilitationsklinik und ich betreute weiterhin<br />

die Familie. Als Frau B. zurückkehrte, wur<strong>de</strong> die<br />

Pfl ege auf vier Stun<strong>de</strong>n täglich reduziert. Frau B.<br />

<strong>Ein</strong> Teil <strong>de</strong>s Familienpfl egeteams vor <strong>de</strong>r Sozialstation<br />

in <strong>de</strong>r Hähnelstraße<br />

konnte nur sehr langsam laufen, hatte Probleme<br />

mit <strong>de</strong>n Treppen im <strong>Haus</strong>. Deshalb bestand <strong>für</strong><br />

mich weiterhin die Aufgabe, die bei<strong>de</strong>n Kleinen<br />

abzuholen, zu kochen, mit ihnen zu spielen und<br />

die anfallen<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>arbeiten zu verrichten.<br />

Für die Zeit <strong>de</strong>s Krankenhausaufenthaltes<br />

und <strong>de</strong>r Reha-Maßnahme wur<strong>de</strong>n die Kosten <strong>für</strong><br />

die Familienpfl ege übernommen. Als ich nach<br />

sechs Monaten die Familie verließ, hatte unsere<br />

<strong>Ein</strong>richtung noch keine Zusage von <strong>de</strong>r Krankenkasse,<br />

ob die Kosten <strong>für</strong> die Familienpfl ege nach<br />

<strong>de</strong>m stationären Aufenthalt genehmigt wür<strong>de</strong>n.<br />

Eigentlich dürfen wir erst nach einer Kostenzusage<br />

<strong>de</strong>r Krankenkasse in <strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>satz bei einer<br />

Familie. Was hätte die Familie tun sollen, wenn<br />

wir gewartet hätten?<br />

Drei Monate nach Beendigung <strong>de</strong>r Pflege<br />

erhielten wir die schriftliche Bewilligung <strong>de</strong>r<br />

Krankenkasse.“<br />

Bettina Rähmer (Familienpfl egerin)<br />

<strong>Ein</strong>satz bei Familie S. wegen <strong>de</strong>s plötzlichen<br />

To<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Mutter<br />

Herr S. war nach <strong>de</strong>m Tod seiner Frau mit<br />

<strong>de</strong>n vier Kin<strong>de</strong>rn allein und voll berufstätig. Es<br />

gab kaum familiäre Ressourcen, so dass Herr S.<br />

sich alleine um die vier Kin<strong>de</strong>r kümmern musste.<br />

Nach<strong>de</strong>m die Krankenkasse vier Wochen eine<br />

Hilfe bewilligt hatte, sprang das Jugendamt ein<br />

und bewilligte eine anschließen<strong>de</strong> Familienpfl ege.<br />

Karin D. versorgte fünf Nächte in <strong>de</strong>r Woche<br />

von 22.00 Uhr bis 7.30 Uhr die neugeborenen<br />

Zwillinge. So konnte gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass<br />

Pfl egerin Ababa Tafa Aye mit Nina und Jeremy beim<br />

Familienpfl egeeinsatz


Herr S. seiner Berufstätigkeit nachgehen konnte.<br />

Um 7.30 Uhr wur<strong>de</strong> Karin D. von <strong>de</strong>r Tagesmutter<br />

abgelöst, die die vier Kin<strong>de</strong>r betreute, bis <strong>de</strong>r<br />

Vater nachmittags nach <strong>Haus</strong>e kam.<br />

Die Zwillinge mussten nachts vier- bis sechsmal<br />

versorgt wer<strong>de</strong>n, auch die Geschwister<br />

wachten oft auf und riefen nach ihrer Mutter<br />

und mussten beruhigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach zwei Monaten wur<strong>de</strong>n die Stun<strong>de</strong>n<br />

reduziert und die Pfl ege begann erst um Mitternacht<br />

bis morgens um 7.30 Uhr, nach vier<br />

Monaten schliefen die Babies meist durch, so<br />

dass die Familienpfl ege been<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

Die akute Notsituation konnte mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Familienpfl ege überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Herr S. kann<br />

mit Unterstützung <strong>de</strong>r Tagesmutter <strong>de</strong>n Alltag in<br />

Zukunft bewältigen.<br />

Perspektiven<br />

Ambulante Familienpfl ege<br />

Die Rahmenbedingungen sind unverän<strong>de</strong>rt:<br />

Nicht-kosten<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Entgeltsätze, eine fehlen<strong>de</strong><br />

Lobby, unnötig lange Bearbeitungszeiten bei<br />

<strong>de</strong>n Krankenkassen und damit verbun<strong>de</strong>n eine<br />

unsichere Situation <strong>für</strong> unsere Station.<br />

Momentan ist von <strong>de</strong>r Gesundheitsministerin<br />

zu hören, dass versicherungsfrem<strong>de</strong> Leistungen<br />

aus <strong>de</strong>m Katalog <strong>de</strong>r Krankenkassen gestrichen<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Unsere Briefe an die Gesundheitsministerin<br />

und die Familienministerin bezüglich<br />

einer Streichung-, bzw. Alternative <strong>für</strong> diese Leistung<br />

blieben unbefriedigend beantwortet. Ob es<br />

eine alternative Finanzierung geben wird o<strong>de</strong>r die<br />

Hilfe ersatzlos gestrichen wird, ist ungewiss.<br />

<strong>Ein</strong>satzgrün<strong>de</strong><br />

Akute häusliche Erkrankung 103<br />

Nachgeburtliche Betreuung 93<br />

Risikoschwangerschaft 45<br />

Krebserkrankung 18<br />

Kuraufenthalt/Rehabilitation 4<br />

Täglicher Stun<strong>de</strong>numfang<br />

1-2 Stun<strong>de</strong>n 17 Familien<br />

3-4 Stun<strong>de</strong>n 120 Familien<br />

5-6 Stun<strong>de</strong>n 76 Familien<br />

7-8 Stun<strong>de</strong>n 59 Familien<br />

über 8 Stun<strong>de</strong>n 4 Familien<br />

<strong>Ein</strong>satzlänge<br />

bis zu 1 Woche 64 Familien<br />

bis zu 2 Wochen 49 Familien<br />

bis zu 1 Monat 78 Familien<br />

bis zu 2 Monaten 44 Familien<br />

bis zu 6 Monaten 27 Familien<br />

länger als 6 Monate 14 Familien<br />

35


36 Hort Hohenstaufenstraße<br />

Was fällt uns zum Thema „Jungen und Mädchen“<br />

ein?<br />

Beim Huckepack-Wettlauf im Sport- und Aktionsraum<br />

David, Lukas und Marc vertieft beim Zeichnen<br />

Leoni und Talibah beim Gedichtvortrag zur Eröffnungsfeier<br />

am 4. Juni 2002<br />

<strong>Ein</strong> erstes Gruppenbild im Sport- und Aktionsraum<br />

„Blin<strong>de</strong> Kuh — wo bist du?“<br />

Die Hortkin<strong>de</strong>r singen bei <strong>de</strong>r Eröffnungsfeier am<br />

4. Juni 2002


Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Scharmützelsee-Grundschule<br />

in <strong>de</strong>n ehemaligen Räumen <strong>de</strong>s Gesundheitsamtes<br />

Schöneberg befi n<strong>de</strong>t sich seit<br />

Jahresbeginn 2002 <strong>de</strong>r Hort Hohenstaufenstraße.<br />

Er ist ein Gemeinschaftsprojekt <strong>de</strong>r Scharmützelsee-Grundschule<br />

und <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. Die Schule bzw. das Bezirksamt<br />

stellen die Räume zur Verfügung und das<br />

Nachbarschaftsheim übernahm die Kosten <strong>für</strong><br />

die notwendigen Investitionen.<br />

Der Neuanfang<br />

Im Herbst 2001 begann die <strong>Haus</strong>technik <strong>de</strong>s<br />

Nachbarschaftsheims mit <strong>de</strong>r Renovierung <strong>de</strong>r<br />

Räume. Es wur<strong>de</strong> eine neue Küche eingebaut, die<br />

sanitären <strong>Ein</strong>richtungen wur<strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnisiert und<br />

die Wän<strong>de</strong> und Türen gestrichen. Zum Jahresen<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n noch zusätzlich Schallschutz<strong>de</strong>cken im<br />

Sport- und Aktionsraum sowie im Flur angebracht.<br />

So konnten wir in <strong>de</strong>n frisch renovierten, hellen,<br />

großzügigen Räumen im Januar unsere Arbeit<br />

beginnen.<br />

Als die ersten Kin<strong>de</strong>r und Eltern bei uns eintrafen,<br />

waren alle von <strong>de</strong>n renovierten Räumlichkeiten<br />

begeistert. Die Kin<strong>de</strong>r freuten sich, dass<br />

alles neu war und beteiligten sich mit Spaß an<br />

<strong>de</strong>r weiteren Gestaltung <strong>de</strong>r Räume. Auch die<br />

Eltern halfen tatkräftig mit und brachten uns<br />

Bastelmaterial (Papier, Wolle, Pappe, Becher<br />

etc.), was uns sehr geholfen hat, <strong>de</strong>n Werkraum<br />

auszustatten. So nach und nach füllten sich die<br />

Regale und wenn wie<strong>de</strong>r ein Paket mit Spielzeug<br />

o<strong>de</strong>r Material eintraf, war die Freu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

beim Auspacken groß. So vergingen die ersten<br />

Wochen <strong>de</strong>s <strong>Ein</strong>lebens und gegenseitigen Kennenlernens<br />

schnell.<br />

Begehrte Hortplätze<br />

Monatlich nahm die Kin<strong>de</strong>rzahl zu und stieg<br />

bis zu <strong>de</strong>n Sommerferien auf 22 Kin<strong>de</strong>r. Ab<br />

August war dann unsere Belegungszahl von 40<br />

Kin<strong>de</strong>rn erreicht. Die lange Warteliste allein von<br />

Eltern aus <strong>de</strong>r Scharmützelsee-Grundschule <strong>für</strong><br />

das nächste Kita-Jahr zeigt, dass <strong>de</strong>r Bedarf an<br />

Hort Hohenstaufenstraße<br />

Heike Marx<br />

Hortplätzen groß ist. Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />

Schulen können wir lei<strong>de</strong>r gar nicht aufnehmen,<br />

auch wenn die Belegungszahl im Januar 2003<br />

auf 44 Kin<strong>de</strong>r erhöht wur<strong>de</strong>. Die jetzigen räumlichen<br />

Gegebenheiten lassen eine noch größere<br />

Aufnahmekapazität nicht zu. Die Enttäuschung<br />

<strong>de</strong>r Eltern darüber ist groß. Sollte allerdings eine<br />

erweiterte Raumnutzungsmöglichkeit seitens <strong>de</strong>r<br />

Schule gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, so ist das Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. bereit, <strong>de</strong>n Hort<br />

zu vergrößern.<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r Schule<br />

Es zeigt sich also, dass das Mo<strong>de</strong>ll “Hort an<br />

<strong>de</strong>r Schule“ von <strong>de</strong>n Eltern begeistert angenommen<br />

wird. Der Grundgedanke – Schule, Familie,<br />

Freizeit – stellt einen lebenswelt-orientierten<br />

Ansatz dar. <strong>Ein</strong> regelmäßiger Austausch mit<br />

<strong>de</strong>r Schulleitung und <strong>de</strong>m Lehrerkollegium unterstützt<br />

die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>m Bestreben,<br />

Schule als lebendigen Lebensraum zu gestalten.<br />

Die Teilnahme an Projekten und Festen <strong>de</strong>r Schule<br />

und die intensive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit Themen,<br />

die <strong>für</strong> die Schule und das soziale Umfeld<br />

be<strong>de</strong>utsam sind, ergänzen die Zusammenarbeit<br />

bei<strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>richtungen. So hat beispielsweise unsere<br />

Teilnahme am jährlichen Gartenprojekttag <strong>de</strong>r<br />

Schule gezeigt, wie verbindlich eine gemeinsame<br />

Aktion <strong>für</strong> alle Beteiligten sein kann. Die gesamte<br />

Bepfl anzung und Gestaltung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />

erfährt so nicht nur bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn eine höhere<br />

Wertschätzung.<br />

Nachmittags können wir mit <strong>de</strong>n Hortkin<strong>de</strong>rn<br />

auch an<strong>de</strong>re Räumlichkeiten <strong>de</strong>r Schule nutzen,<br />

wie zum Beispiel die Turnhalle. Als Außenfl äche<br />

steht uns <strong>de</strong>r Schulhof zur Verfügung und auch<br />

<strong>de</strong>r dazu gehören<strong>de</strong> Spiel- und Fußballplatz wird<br />

gern von uns besucht. An <strong>de</strong>r Instandsetzung <strong>de</strong>r<br />

Spielgeräte auf <strong>de</strong>m Spielplatz im nächsten Jahr<br />

wird sich das Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. aktiv beteiligen.<br />

Seit einiger Zeit la<strong>de</strong>n wir die Klassen unserer<br />

Hortkin<strong>de</strong>r zu einem gemeinsamen Frühstück<br />

bei uns ein. Die Hortkin<strong>de</strong>r können ihren Lehrern<br />

und Klassenkamera<strong>de</strong>n zeigen, wo sie sich<br />

37


38 Hort Hohenstaufenstraße<br />

nachmittags aufhalten. Für uns ergibt sich so ein<br />

engerer Kontakt zu <strong>de</strong>n Lehrern und wir können<br />

uns über Beobachtungen <strong>de</strong>r einzelnen Kin<strong>de</strong>r<br />

austauschen.<br />

Die Eröffnungsfeier<br />

Die offi zielle Eröffnung <strong>de</strong>s Hortes wur<strong>de</strong> am<br />

4. Juni mit einem „Tag <strong>de</strong>r offenen Tür“ gefeiert.<br />

Dabei haben uns die Eltern tatkräftig unterstützt<br />

und auch <strong>für</strong> das Kuchenbüfett gesorgt. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

bereicherten das Programm mit Gedichten<br />

und Lie<strong>de</strong>rn, was allgemein <strong>für</strong> Vergnügen<br />

sorgte. Die rege Teilnahme von Vertretern <strong>de</strong>s<br />

Bezirksamts – unter an<strong>de</strong>rem waren <strong>de</strong>r Bezirksbürgermeister<br />

von Tempelhof-Schöneberg<br />

Ekkehard Band, Staatssekretär Thomas Härtel,<br />

die Bezirksstadträtin von Tempelhof-Schöneberg<br />

Angelika Schöttler, <strong>de</strong>r Bezirksstadtrat von<br />

Tempelhof-Schöneberg Dieter Hapel und viele<br />

an<strong>de</strong>re anwesend – <strong>de</strong>m Deutschen Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband, <strong>de</strong>r Schule (vertreten durch<br />

die Schulleiterin Frau Vornberger), Eltern u. v. a.<br />

zeigte das Interesse <strong>für</strong> dieses neue Mo<strong>de</strong>ll und<br />

machte <strong>de</strong>n Nachmittag zum Erfolg.<br />

Tagesablauf im Hort<br />

Die Kin<strong>de</strong>r kommen nach Schulschluss zu<br />

uns und haben hier Gelegenheit zu spielen, zu<br />

toben o<strong>de</strong>r sich zu entspannen. Nach <strong>de</strong>m gemeinsamen<br />

Mittagessen, welches täglich frisch<br />

zubereitet und aus <strong>de</strong>r benachbarten Kita Karl-<br />

Schra<strong>de</strong>r-Straße geliefert wird, gehört zwischen<br />

14:00 und 15:00 Uhr eine feste <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

mit Hilfestellungen und Erklärungen zu<br />

unserem Tagesrhythmus. Wir gehen davon aus,<br />

dass das Hortkind zunehmend lernt und wünscht,<br />

seinen Tagesablauf selbst zu gestalten. Neben<br />

gemeinsamen Gruppenaktivitäten bieten wir <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>shalb in einer offenen Hortarbeit die<br />

Möglichkeit, sich wöchentlich unterschiedlichen<br />

Angeboten zuzuordnen. So können sie sich am<br />

Spiel- und Sportangebot in <strong>de</strong>r Turnhalle o<strong>de</strong>r<br />

beim kreativen Gestalten beteiligen. Auch gehen<br />

wir regelmäßig schwimmen. Die Angebote wechseln<br />

turnusmäßig und wer<strong>de</strong>n bedarfsorientiert<br />

vom Team geplant. <strong>Ein</strong>e jährlich stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Reise soll ebenfalls zu <strong>de</strong>n Schwerpunkten unserer<br />

Arbeit gehören.<br />

Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Scharmützelsee-<br />

Grundschule bietet <strong>de</strong>r Hort 44 Schulkin<strong>de</strong>rn<br />

im Alter von 6 bis 10 Jahren Platz.<br />

Zielsetzung unserer Erziehungsarbeit ist,<br />

<strong>de</strong>m Schulkind in seiner Entwicklung zur<br />

I<strong>de</strong>ntitätsfi ndung zu verhelfen. Hierbei soll<br />

<strong>de</strong>r Hort ein verlässlicher und vertrauensvoller<br />

Ort sein. Das soziale und familiäre<br />

Umfeld wird stets einbezogen. <strong>Ein</strong> freundliches<br />

und hilfsbereites Miteinan<strong>de</strong>r bestimmt<br />

<strong>de</strong>n Hortalltag.


2002 war <strong>für</strong> uns als Team geprägt von<br />

vielen Verän<strong>de</strong>rungen – Verän<strong>de</strong>rungen, die<br />

wir gezielt anstrebten und Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

durchführten.<br />

<strong>Ein</strong>ige kleine Schritte gingen wir bereits<br />

je<strong>de</strong>n Tag, ohne dass uns dieses bewusst war.<br />

Durch die gemeinsame Nutzung <strong>de</strong>r Räume<br />

und das direkte Neben- und Miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Hort- und Schulkin<strong>de</strong>r war unsere <strong>Ein</strong>richtung<br />

schon immer ein Ort, wo Groß und Klein sich<br />

begegneten. Ausflüge wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ferien<br />

oft mit allen Kin<strong>de</strong>rn gemeinsam gemacht, die<br />

Hort- und Kin<strong>de</strong>rgartenerzieherinnen planten<br />

Feste gemeinsam und Probleme wur<strong>de</strong>n immer<br />

im gesamten Team besprochen. Was wir<br />

punktuell schon praktizierten, waren Ansätze<br />

<strong>de</strong>r Altersmischung. Und genau dort wollten wir<br />

hin. Verän<strong>de</strong>rungswünsche einiger Kolleginnen<br />

hinsichtlich ihres Arbeitsschwerpunktes führten<br />

dann zu erneuten Überlegungen und sehr<br />

schnell konnte sich das gesamte Team da<strong>für</strong><br />

begeistern.<br />

Gemeinsam <strong>für</strong> Groß und Klein<br />

Große Altersmischung heißt, Kin<strong>de</strong>r von<br />

zwei bis zehn Jahren in Gruppen zu mischen,<br />

die Unterteilung zwischen Hort und Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

aufzulösen. Das Team ist <strong>für</strong> alle Kin<strong>de</strong>r<br />

verantwortlich. Natürlich wollten wir nicht<br />

voreilig han<strong>de</strong>ln. Die Umstrukturierung wür<strong>de</strong><br />

eine Vielzahl von Verän<strong>de</strong>rungen nicht nur <strong>für</strong><br />

alle Kin<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn auch <strong>für</strong> die Arbeit je<strong>de</strong>r<br />

einzelnen Kollegin be<strong>de</strong>uten.<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Fregestraße<br />

Karin Höhne, Ingrid Wagner-Omar<br />

Arbeitswochenen<strong>de</strong> in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Um diese neuen I<strong>de</strong>en in Ruhe und in aller Ausführlichkeit<br />

besprechen zu können, organisierten<br />

wir ein Arbeitswochenen<strong>de</strong> außerhalb Berlins<br />

und arbeiteten zwei ganze Tage angestrengt<br />

an unserer neuen Konzeption. Wir erstellten<br />

komplette Wochenpläne und Zeitpläne – alles<br />

schien uns so perfekt. Aber lei<strong>de</strong>r schien es nur<br />

perfekt, <strong>de</strong>nn am En<strong>de</strong> war alles so verwirrend, so<br />

kompliziert. Keiner hätte sich je merken können,<br />

wann, was, wo stattfi n<strong>de</strong>t! Völlig durcheinan<strong>de</strong>r<br />

und auch etwas enttäuscht fuhren wir nach<br />

Berlin zurück.<br />

Hatten wir unsere Ansprüche an <strong>de</strong>n Inhalt und<br />

die Qualität dieses Arbeitswochenen<strong>de</strong>s zu hoch<br />

angesetzt? Die Antwort fan<strong>de</strong>n wir sehr schnell:<br />

JA! Wir hatten versucht, alles unter einen Hut zu<br />

bekommen: Da waren die Arbeitszeitwünsche<br />

<strong>de</strong>r Kolleginnen, die verschie<strong>de</strong>nen Vorlieben,<br />

Neigungen und Fähigkeiten, die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Anspruch an<br />

die pädagogische Arbeit. Aber in einem Punkt<br />

waren wir uns einig: Wir wollten uns weiter in<br />

Richtung große Altersmischung bewegen!<br />

Anregungen von außen<br />

Wenige Tage später hospitierten drei Kolleginnen<br />

in einer Kita, die schon seit vielen Jahren die<br />

große Altersmischung praktiziert. Dieser Besuch<br />

war sehr wichtig und hilfreich <strong>für</strong> uns, manches<br />

von unserer Planung wur<strong>de</strong> bestätigt, an<strong>de</strong>res<br />

mussten wir korrigieren. Die Aussage <strong>de</strong>r dortigen<br />

Leiterin: „In <strong>de</strong>r großen Altersmischung geht es<br />

nicht darum, immer und überall alle Kin<strong>de</strong>r zu<br />

39


40 Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Fregestraße<br />

mischen, son<strong>de</strong>rn sowohl <strong>de</strong>n 2- als auch <strong>de</strong>n<br />

10-Jährigen die Möglichkeit zu geben, sich zu<br />

begegnen und etwas miteinan<strong>de</strong>r anfangen<br />

zu können“, ließ uns etwas entspannter an die<br />

Umsetzung unserer I<strong>de</strong>en herangehen. Wir versuchten<br />

jetzt, mit klaren Strukturen zu arbeiten.<br />

Auf einem Gesamtelternabend stellten wir <strong>de</strong>n<br />

Eltern unser neues Konzept vor, machten ihnen<br />

aber auch <strong>de</strong>utlich, dass nicht alles von Anfang<br />

an perfekt laufen wird, <strong>de</strong>nn auch <strong>für</strong> uns als<br />

Erzieherinnen wird vieles an<strong>de</strong>rs, aber allemal<br />

spannen<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n.<br />

Seit ca. vier Monaten versuchen wir jetzt<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt unser Konzept in <strong>de</strong>r täglichen<br />

Arbeit umzusetzen. Manches klappt gut, an<strong>de</strong>res<br />

muss immer wie<strong>de</strong>r überdacht und verän<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Aber wir verstehen diese Verän<strong>de</strong>rung<br />

als Prozess und als solcher muss er wachsen.<br />

Wie unterschiedlich die Empfindungen in<br />

dieser Phase sind und waren, schil<strong>de</strong>rn zwei<br />

Erzieherinnen aus unserem Team.<br />

Meine Arbeit ist jetzt spannen<strong>de</strong>r<br />

„Seit unserer Konzeptverän<strong>de</strong>rung sieht<br />

mein Tagesablauf ganz an<strong>de</strong>rs aus. Vorher war<br />

ich im Hortbereich tätig, arbeitete überwiegend<br />

am Nachmittag. Für meine Familie war diese Arbeitszeit<br />

auch nicht immer i<strong>de</strong>al. Nun kann ich<br />

auch mal vormittags arbeiten, was ich auch <strong>de</strong>r<br />

Bereitschaft meiner Kolleginnen verdanke, die<br />

ihre Arbeitszeiten ebenfalls verän<strong>de</strong>rt haben.<br />

Durch die Arbeit mit <strong>de</strong>n Hortkin<strong>de</strong>rn hatte ich<br />

kaum Kontakt zu <strong>de</strong>n Kleinen. Manchmal war<br />

ich sogar etwas traurig, wenn die Großen keine<br />

Lust mehr auf basteln o<strong>de</strong>r ähnliches hatten. Sie<br />

wollten nach <strong>de</strong>r Schule oft nur relaxen o<strong>de</strong>r mit<br />

Freun<strong>de</strong>n spielen.<br />

Mein Tag ist sehr ausgefüllt, gut durchorganisiert<br />

und vielfältig. Ich habe jetzt die Möglichkeit,<br />

die Kin<strong>de</strong>r aller Altersstufen zu erleben, mich mit<br />

ihnen zu beschäftigen und Beziehungen aufzubauen.<br />

Meine Arbeit ist jetzt spannen<strong>de</strong>r, ich<br />

fühle mich gut und ausgefüllt. Auch das tägliche<br />

Zusammensein mit allen Kolleginnen be<strong>de</strong>utet<br />

mir sehr viel, <strong>de</strong>nn in unserem Team herrscht<br />

eine herzliche, vertrauensvolle Stimmung und<br />

die Teamarbeit ist <strong>für</strong> mich erfrischend und<br />

interessant.“<br />

Katharina Raßbach<br />

Der sanfte Übergang (vom Kin<strong>de</strong>rgarten- zum<br />

Schulkind)<br />

„Ich bin die älteste Kollegin, arbeite nun<br />

schon viele Jahre in dieser Kita und fin<strong>de</strong> es<br />

sehr gut, dass wir immer wie<strong>de</strong>r offen sind <strong>für</strong><br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Für mich war dieser Umstrukturierungsprozess<br />

sehr spannend, <strong>de</strong>nn so ganz<br />

wusste ja niemand, was das alles <strong>für</strong> je<strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>zelnen<br />

von uns be<strong>de</strong>uten wird. Als sehr positiv<br />

empfi n<strong>de</strong> ich durch die große Altersmischung<br />

<strong>de</strong>n sanften Übergang vom Kin<strong>de</strong>rgartenkind<br />

zum Schulkind. Die Kin<strong>de</strong>r können sich an <strong>de</strong>n<br />

Großen o<strong>de</strong>r Kleinen orientieren und behalten<br />

<strong>de</strong>n intensiven Kontakt zu ihren vertrauten Erzieherinnen.<br />

Vorher gab es die klare Abgrenzung:<br />

„Wir sind jetzt Schulkin<strong>de</strong>r!“<br />

Für die Hortkin<strong>de</strong>r war es am Anfang etwas<br />

schwierig, sich neu zu orientieren, wenn sie aus<br />

<strong>de</strong>r Schule kamen. Es kamen Fragen wie: „Wer ist<br />

jetzt <strong>für</strong> mich zuständig? Wen kann ich fragen?“<br />

Aus <strong>de</strong>n zwei festen Horterzieherinnen waren<br />

plötzlich sieben gewor<strong>de</strong>n. Die Kommunikation<br />

nimmt einen immer größeren Stellenwert<br />

ein. Austausch und Absprachen wer<strong>de</strong>n immer<br />

wichtiger, Informationen über die Kin<strong>de</strong>r müssen<br />

weitergegeben wer<strong>de</strong>n, um auch Fragen <strong>de</strong>r Eltern<br />

am Nachmittag beantworten zu können. Wichtig<br />

sind eine gute Struktur <strong>de</strong>s Tages und korrekt<br />

geführte Anwesenheitslisten gewor<strong>de</strong>n.“<br />

Ingrid Wagner-Omar<br />

Für alle Erzieherinnen ist diese Form <strong>de</strong>r Arbeit<br />

gewinnbringend, das Betätigungsfeld wird erweitert,<br />

die Kin<strong>de</strong>r können in ihren unterschiedlichen<br />

Entwicklungsstufen begleitet wer<strong>de</strong>n. Diese Form<br />

<strong>de</strong>r Arbeit be<strong>de</strong>utet <strong>für</strong> alle auch Mehrarbeit,<br />

Mehrarbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r Vorbereitung, Planung<br />

und Kommunikation. Dennoch möchten wir<br />

übereinstimmend sagen: „Diese Entscheidung<br />

war gut und sie war richtig!“<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag, 7.30 bis 17.00 Uhr<br />

Die Kin<strong>de</strong>rtagesstätte bietet Platz <strong>für</strong> 40<br />

Kin<strong>de</strong>r im Alter von zwei bis zehn Jahren.<br />

In offenen Gruppen wer<strong>de</strong>n behin<strong>de</strong>rte<br />

und nichtbehin<strong>de</strong>rte Kin<strong>de</strong>r gemeinsam<br />

betreut.


Umstrukturierung <strong>de</strong>s Krippenbereiches<br />

Erstmals haben wir in diesem Jahr mehrere<br />

Kin<strong>de</strong>r unter einem Jahr aufgenommen. Dies erfor<strong>de</strong>rte<br />

viele grundsätzliche Verän<strong>de</strong>rungen und<br />

Überlegungen <strong>de</strong>r jeweiligen Mitarbeiter/innen.<br />

Das gesamte Krippenteam fand es wichtig, die<br />

Gruppenräume <strong>für</strong> die <strong>Alle</strong>rkleinsten noch ansprechen<strong>de</strong>r<br />

zu gestalten. Den Erzieherinnen ist<br />

es gelungen, mit viel Liebe und I<strong>de</strong>enreichtum<br />

sowohl <strong>für</strong> die Babys als auch <strong>für</strong> die älteren<br />

Kin<strong>de</strong>r eine behagliche Atmosphäre zu schaffen.<br />

Die Wän<strong>de</strong> bekamen einen farbenfrohen Anstrich.<br />

Es wur<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong> Stoffe <strong>für</strong> neue Gardinen<br />

gekauft und von engagierten Eltern genäht.<br />

Auch unsere Spielangebote mussten wir umstellen.<br />

Es wur<strong>de</strong> eine Krabbelecke eingerichtet<br />

mit Krabbelelementen, einer selbstgebauten<br />

Tastwand, Tast- und Spiel<strong>de</strong>cken, um die Sinne<br />

anzuregen und die Feinmotorik zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Für die älteren Krippenkin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> in einem<br />

Raum eine Hochebene gebaut. Mal dient die<br />

Hochebene als Rückzugsmöglichkeit, mal als<br />

Lese- und Kuschelecke.<br />

<strong>Ein</strong>gewöhnungsphase<br />

Vor <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>gewöhnungsphase wur<strong>de</strong>n speziell<br />

mit <strong>de</strong>n Eltern <strong>de</strong>r Babys <strong>Ein</strong>zelgespräche<br />

geführt. Es bestan<strong>de</strong>n teilweise doch Ängste und<br />

Be<strong>de</strong>nken, ein so kleines Kind in eine große <strong>Ein</strong>richtung<br />

abzugeben. Mit <strong>de</strong>n Eltern wur<strong>de</strong>n die<br />

konzeptionellen I<strong>de</strong>en und die Begebenheiten in<br />

<strong>de</strong>r Krippe besprochen. Die Erzieherinnen ließen<br />

sich über die Ernährung, Ess- und Schlafrhythmus<br />

und an<strong>de</strong>re wichtige Details informieren. Das<br />

schaffte auf bei<strong>de</strong>n Seiten Sicherheit. Durch<br />

einen gruppeninternen Kennenlernnachmittag<br />

und gemeinsam verbrachte Wartezeiten während<br />

<strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>gewöhnung schlossen die neuen Eltern<br />

untereinan<strong>de</strong>r Kontakt.<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Christiane Paul, Bettina Lindner<br />

Die Kin<strong>de</strong>r wissen genau, wo sie hingehören<br />

„Bestimmt war die <strong>Ein</strong>gewöhnungszeit auch<br />

<strong>für</strong> die Erzieherin Iva nicht immer einfach, aber<br />

sie ist stets auf Marta eingegangen, hat sich sogar<br />

extra zum Frühdienst einteilen lassen, damit<br />

unsere Tochter ein vertrautes Gesicht vorfi n<strong>de</strong>t,<br />

wenn sie morgens kommt. Wir wissen nicht, wie<br />

oft Iva einen lahmen Arm hatte, weil sie Marta<br />

mittags in <strong>de</strong>n Schlaf geschaukelt hat.<br />

Mittlerweile sind die Anfangsschwierigkeiten<br />

ja vorbei und Marta fi n<strong>de</strong>t – meist – auch allein<br />

in <strong>de</strong>n Schlaf. In die Kita gegangen ist sie von<br />

Anfang an gern, und jetzt vergeht kaum eine Woche,<br />

in <strong>de</strong>r sie nicht mit einer neuen Melodie, mit<br />

neu gelernten Worten nach <strong>Haus</strong>e kommt. Uns<br />

gefällt beson<strong>de</strong>rs die ruhige Atmosphäre, die in<br />

<strong>de</strong>r Kita herrscht, dass die Kin<strong>de</strong>r offensichtlich<br />

genau wissen, wo sie hingehören, Spiele, Sprache<br />

und Verhalten üben, ohne dass es dabei zu<br />

lautem Geschrei o<strong>de</strong>r gar zu ernstzunehmen<strong>de</strong>n<br />

Raufereien untereinan<strong>de</strong>r kommt.“<br />

Ansgar und Martina Schrey<br />

Um die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Babys zu erkennen<br />

und auf sie einzugehen, mussten die Erzieherinnen<br />

noch sensibler und feinfühliger wer<strong>de</strong>n.<br />

Speziell in <strong>de</strong>r Altersgruppe unter einem Jahr<br />

äußern die Kin<strong>de</strong>r ihre Bedürfnisse sehr unterschiedlich.<br />

Das heißt, die Erzieherinnen müssen<br />

das Kind gut kennen, um alle Gefühlsäußerungen<br />

sofort zu <strong>de</strong>uten.<br />

Unser Koch berücksichtigt bei <strong>de</strong>r Zubereitung<br />

<strong>de</strong>r Speisen die <strong>Alle</strong>rkleinsten in<strong>de</strong>m er Essen<br />

püriert und teilweise auch extra Mahlzeiten <strong>für</strong><br />

die Babys kocht.<br />

Die Aufnahme <strong>de</strong>r Babys hat sich auch positiv<br />

auf die älteren Kin<strong>de</strong>r im ganzen <strong>Haus</strong> ausgewirkt.<br />

Beson<strong>de</strong>rs die <strong>Ein</strong>zelkin<strong>de</strong>r lernen, noch mehr<br />

Rücksicht zu nehmen und zeigen starkes Interesse<br />

auch mal in <strong>de</strong>r Krippe am Tagesablauf teilzunehmen.<br />

Gerne übernehmen sie kleine Aufgaben,<br />

wie zum Beispiel das Füttern <strong>de</strong>r Babys.<br />

41


42 Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Wir sind froh, dass wir diese Erfahrung sammeln<br />

konnten und profi tieren im ganzen Team<br />

davon.<br />

<strong>Ein</strong> Ort <strong>de</strong>r Geborgenheit<br />

„Wir haben bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgartens<br />

<strong>für</strong> unsere damals an<strong>de</strong>rthalbjährige Tochter<br />

Luca vor allem nach einem Ort <strong>de</strong>r Geborgenheit<br />

gesucht, wo sie sich in liebevoller und individueller<br />

Fürsorge zuhause fühlen kann. Bestochen<br />

hat uns neben <strong>de</strong>r großen menschlichen Wärme,<br />

die im Kin<strong>de</strong>rgarten herrscht, das viele Licht und<br />

<strong>de</strong>r großzügige Garten, weil wir glauben, dass<br />

gera<strong>de</strong> <strong>für</strong> ein Großstadtkind Bewegung und viel<br />

frische Luft wesentlich sind, um sich gesund und<br />

glücklich zu entwickeln. Unsere größten Ängste<br />

bestan<strong>de</strong>n darin, ob sich Luca schnell genug<br />

wür<strong>de</strong> abnabeln können, da sie bis dahin sehr<br />

auf uns fi xiert war. Doch durch die vorsichtige Hingabe<br />

von Jutta und Regina hat sie sich schneller<br />

eingewöhnt und sogar <strong>de</strong>n Schlaf-Rhythmus zu<br />

ihrem eigenen gemacht, was wir nicht erwartet<br />

hätten.<br />

Täglich aufs Neue fasziniert uns, mit welchem<br />

Enthusiasmus Luca nach fünf Stun<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten erzählt, was sie diesmal wie<strong>de</strong>r<br />

gespielt, gebastelt, gesungen und geturnt hat.<br />

Die Anregungen <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r, sich zu einem<br />

selbstbestimmten, sensiblen und kreativen<br />

Menschen zu entwickeln, sind groß und <strong>für</strong> uns<br />

in je<strong>de</strong>r Beziehung ein Geschenk. Das auf Tole-<br />

ranz gegenüber kultureller Vielfalt und soziales<br />

Verhalten in <strong>de</strong>r Gruppe soviel Wert gelegt wird,<br />

schätzen wir sehr.<br />

Luca ist noch offener gewor<strong>de</strong>n, noch kommunikativer<br />

und strahlen<strong>de</strong>r, sie geht mehr auf<br />

an<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>r zu, integriert die Beziehungen,<br />

die sie dort knüpft, fröhlich in ihren Tagesablauf<br />

– alles Eigenschaften, über die wir froh und dankbar<br />

sind. Wir freuen uns sehr, dass das tägliche<br />

Miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r sich an Nachmittagen<br />

fortsetzt und schon so früh Grundsteine <strong>für</strong><br />

möglicherweise tiefe Freundschaften gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir wür<strong>de</strong>n mit Kusshand je<strong>de</strong>s Geschwisterkind<br />

sofort in diesem Kin<strong>de</strong>rgarten unterbringen<br />

wollen und wünschen allen Eltern, die <strong>de</strong>n gleichen<br />

Wunsch haben, dabei viel Erfolg.“<br />

Andrea Thilo und Moritz Wulf<br />

„ ... Darüber hinaus möchten wir Ihnen versichern,<br />

dass wir von ihren zusätzlichen Angeboten<br />

begeistert sind: Sowohl <strong>de</strong>r St. Martinsumzug<br />

mit anschließen<strong>de</strong>m Lagerfeuerfest als auch die<br />

Nikolausfeier, haben gezeigt, wie gut das Zusammenspiel<br />

zwischen Ihnen, <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n<br />

Eltern funktioniert. Letztere lassen sich gerne<br />

integrieren, und mir ist aus unserem Bekanntenkreis<br />

kein Kin<strong>de</strong>rgarten bekannt, in <strong>de</strong>m es<br />

so familiär zugeht wie in <strong>de</strong>m Unsrigen.“<br />

Beate Stoffers und Philipp Mühlberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag, 7.00 bis 17.30 Uhr<br />

(bei Bedarf ab 6.00 Uhr)<br />

In unserer <strong>Ein</strong>richtung betreuen wir 60<br />

Kin<strong>de</strong>r aus 12 verschie<strong>de</strong>nen Nationen im<br />

Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren. Der pädagogische<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit ist<br />

die Integration ausländischer Kin<strong>de</strong>r.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n betreut in<br />

• 2 Krippengruppen<br />

• 2 Elementargruppen<br />

• 1 altergemischten Vorschulgruppe


„Alt und Jung ent<strong>de</strong>ckt sich neu“<br />

Viele Kin<strong>de</strong>r haben heutzutage keinen Kontakt<br />

mehr zu alten und hochbetagten Menschen. Auch<br />

die alten Menschen leben meist unter sich, die<br />

Begegnung <strong>de</strong>r Generationen kommt im Alltag<br />

zu kurz.<br />

Das Nachbarschaftsheim Schöneberg, ein<br />

<strong>Haus</strong> <strong>für</strong> alle, ist Treffpunkt <strong>für</strong> junge und alte<br />

Menschen. Seit Gründung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte<br />

1997 singen die Kin<strong>de</strong>rgartengruppen bei <strong>de</strong>n<br />

Weihnachtsfeiern <strong>de</strong>r Senioren. Zweimal jährlich<br />

sind die Senioren von Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

in unserer Kin<strong>de</strong>rtagesstätte zu Gast und präsentierten<br />

ihre Stücke.<br />

Jung und Alt im Alltag zusammen zu bringen,<br />

so dass sich echte Beziehungen und Freundschaften<br />

bil<strong>de</strong>n können, war unser Ziel. In Gesprächen<br />

mit <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>r Tagespfl ege vereinbarten<br />

wir gegenseitige Besuche. Wöchentlich<br />

kommen nun die Senioren in die Kin<strong>de</strong>rtagesstätte<br />

o<strong>de</strong>r einzelne Kin<strong>de</strong>rgruppen besuchen<br />

die Tagespfl ege.<br />

Im Juni besuchten uns erstmals die alten<br />

Frauen und Männer, in <strong>de</strong>r Regel fünf bis<br />

sechs Besucher <strong>de</strong>r Tagespfl ege. Auf unserer<br />

Obstwiese, unter Schatten spen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Sonnenschirmen,<br />

inmitten von spielen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

fan<strong>de</strong>n die ersten noch scheuen Begegnungen<br />

statt. Im großen Morgenkreis mit allen Krippen<br />

und Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>rn sangen wir gemeinsam<br />

und kamen miteinan<strong>de</strong>r ins Gespräch.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte stellten<br />

neugierige Fragen nach <strong>de</strong>m Leben unserer Gäste<br />

und nach <strong>de</strong>m alten Berlin. Die Senioren erzählten<br />

munter ihre spannen<strong>de</strong>n Lebensgeschichten.<br />

Herr Hermann, 92 Jahre, berichtete, 1926<br />

Deutscher Meister im Kunstturnen gewesen zu<br />

sein. Er besaß am Kur<strong>für</strong>stendamm ein Juweliergeschäft.<br />

Er tanzte lei<strong>de</strong>nschaftlich in Berliner<br />

Ballsälen und erfreute die Damen als <strong>Ein</strong>tänzer.<br />

Lei<strong>de</strong>r hat er in <strong>de</strong>n Wirren <strong>de</strong>s Krieges alle Fotos<br />

und Zeitungsartikel verloren. Wir hätten so gerne<br />

Bil<strong>de</strong>r aus seiner Jugend gesehen.<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Babette Kalthoff, Julia Seefi sch<br />

Die Kin<strong>de</strong>r hörten interessiert <strong>de</strong>n Gesprächen<br />

zu o<strong>de</strong>r spielten nebenbei. Die alten Menschen<br />

genießen es, Kin<strong>de</strong>r im Spiel zu beobachten.<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres fand gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />

Senioren, <strong>de</strong>n Altenpfl egerinnen <strong>de</strong>r Tagespfl ege,<br />

<strong>de</strong>r Leiterin <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte und einer<br />

Erzieherin eine Besprechung ohne Kin<strong>de</strong>r statt.<br />

Wir wollten herausfi n<strong>de</strong>n, wie es allen Beteiligten<br />

mit unserem neuen Projekt geht. Fazit war, dass<br />

<strong>de</strong>r große Morgenkreis mit ca. 100 Kin<strong>de</strong>rn nicht<br />

<strong>de</strong>r geeignete Rahmen <strong>für</strong> persönliche Begegnungen<br />

war. Wir än<strong>de</strong>rten unser Konzept. Die<br />

wöchentlichen Besuche fi n<strong>de</strong>n nun nur noch in<br />

einer Kin<strong>de</strong>rgartengruppe statt.<br />

Wir möchten diese Begegnungen nicht mehr<br />

missen und freuen uns je<strong>de</strong> Woche auf unsere<br />

„alten Freun<strong>de</strong>“ – wie die Kin<strong>de</strong>r die Senioren<br />

nennen.<br />

„Bücher sind <strong>de</strong>r fl iegen<strong>de</strong> Teppich in das Reich<br />

<strong>de</strong>r Fantasie“<br />

Kin<strong>de</strong>r brauchen Bücher und Geschichten. Sie<br />

sorgen <strong>für</strong> Entspannung und Unterhaltung und<br />

regen die Fantasie und Kreativität an. Vorlesen<br />

för<strong>de</strong>rt die Sprachentwicklung und hilft auch<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die noch nicht so gut Deutsch<br />

können, ihre Sprachfähigkeit zu verbessern.<br />

Darüber hinaus sind beim Vorlesen die Personen<br />

in einer angenehmen Atmosphäre im engen<br />

Kontakt miteinan<strong>de</strong>r, wo man sich zuwen<strong>de</strong>t und<br />

miteinan<strong>de</strong>r kommuniziert.<br />

Grund genug <strong>für</strong> uns, das Vorlesen zu einem<br />

pädagogischen Schwerpunkt unserer Arbeit zu<br />

machen. Unser gesamtes Team hat sich im Jahr<br />

2002 <strong>de</strong>m Thema Sprachför<strong>de</strong>rung in einer mehrtägigen<br />

Fortbildung gewidmet. <strong>Ein</strong> Schwerpunkt<br />

war die Be<strong>de</strong>utung von Büchern und Geschichten<br />

bei <strong>de</strong>r Sprachentwicklung. Dabei ging es unter<br />

an<strong>de</strong>rem um <strong>de</strong>n Zweitspracherwerb (43% unserer<br />

Kin<strong>de</strong>r kommen aus Familien nicht-<strong>de</strong>utscher<br />

Herkunftssprache).<br />

43


44 Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Zitate von Kin<strong>de</strong>rn zum Thema Bücher<br />

„Wenn mir langweilig ist, dann schaue ich mir<br />

Bücher an. Hoffentlich lerne ich bald lesen, dann<br />

freue ich mich.“<br />

„Bücher anschauen, vorlesen ist toll, weil Mama<br />

o<strong>de</strong>r Papa dann mit mir kuscheln.“<br />

„Aus Büchern erfahre ich, wie an<strong>de</strong>re Menschen,<br />

an<strong>de</strong>re Familien leben, wie es bei an<strong>de</strong>ren aussieht.“<br />

„Meine Mama sagt, dass ich mit Bil<strong>de</strong>rbüchern<br />

sprechen gelernt habe.“<br />

Literaturwochen im November<br />

Tradition in unserer Kin<strong>de</strong>rtagesstätte haben<br />

die so genannten Literaturwochen. Sie sind ein<br />

fester Bestandteil in unserer Jahresplanung und<br />

sind im Herbst stets ein Highlight in unserem<br />

<strong>Haus</strong>.<br />

Unser Mehrzweckraum wird vor Beginn <strong>de</strong>r<br />

Literaturwochen in einen Bücherraum umgestaltet<br />

und bekommt einen völlig neuen und<br />

beson<strong>de</strong>rs gemütlichen Charakter. Dazu gehören<br />

Büchertische mit vielen guten Leseexemplaren.<br />

Es entstehen gemütliche Leseecken und eine<br />

Vorlesebühne mit Sessel und Stehlampe <strong>für</strong> <strong>de</strong>n<br />

Vorleser o<strong>de</strong>r Erzähler.<br />

An <strong>de</strong>n täglichen Lesungen <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Altersgruppen haben sich Eltern, Mitarbeiter,<br />

Praktikanten und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

beteiligt. Das Leseangebot war weit gefächert:<br />

angefangen von einem von einer Mitarbeiterin<br />

selbst verfassten Kin<strong>de</strong>rbuch, über aktuelle „Renner“<br />

wie „Petterson“ o<strong>de</strong>r „Irma“, Geschichten<br />

<strong>de</strong>r “Kleinen Hexe“ o<strong>de</strong>r „Karius und Baktus“,<br />

Klassiker wie „Der kleine Prinz“ bis hin zu diversen<br />

Märchenvorlesungen wie zum Beispiel „Der<br />

Froschkönig“ und „Hänsel und Gretel“.<br />

Mit einer Findus-Geschichte beteiligte sich<br />

Frau Senftleben von <strong>de</strong>r FDP. Sie hat sich bereits<br />

im Sommer mit einer Vorleseaktion in unserer<br />

<strong>Ein</strong>richtung pressewirksam <strong>de</strong>m Thema Sprachför<strong>de</strong>rung<br />

durch Vorlesen „Eltern und Großeltern<br />

lesen in Kin<strong>de</strong>rgärten“ gewidmet.<br />

Frauen aus <strong>de</strong>m Deutschkurs (VHS Schöneberg)<br />

lasen in <strong>de</strong>utscher und türkischer Sprache<br />

aus „1001 Nacht“ <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r ab sechs Jahren.<br />

Durch unseren Kontakt zur Tagesspfl ege konnten<br />

wir die 94-jährige Frau Richi da<strong>für</strong> gewinnen,<br />

auf <strong>de</strong>r Vorlesebühne <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn das Märchen<br />

„Die Bremer Stadtmusikanten“ vorzulesen. Die<br />

ca. 30 Kin<strong>de</strong>r und die an<strong>de</strong>ren Senioren <strong>de</strong>r Tagespfl<br />

ege hörten gemeinsam andächtig zu.<br />

Zur Halbzeit <strong>de</strong>r Literaturwochen wur<strong>de</strong> unser<br />

Vorleseraum in ein Literaturcafe verwan<strong>de</strong>lt.<br />

Abends trafen sich Eltern, Erzieher/innen und<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in gemütlicher<br />

Atmosphäre bei Wein und Gebäck und lauschten<br />

Gedichten, Kurzgeschichten und vorgetragenen<br />

Lie<strong>de</strong>rn einer Kollegin.<br />

In <strong>de</strong>r Seesternchengruppe inszenierten<br />

Eltern und Erzieher mehrmals Geschichten<br />

von Willi Wiberg in einer Vorführung. <strong>Alle</strong> vier<br />

Geschichten waren <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn bereits schon<br />

oft vorgelesen wor<strong>de</strong>n.<br />

Nail, ein türkischer Junge aus <strong>de</strong>r Hortgruppe<br />

las <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r das Buch „Irgendwie<br />

An<strong>de</strong>rs“.<br />

Zum Ausklang <strong>de</strong>r Literaturwochen waren alle<br />

Eltern und Kin<strong>de</strong>r zu einer Märchenerzählung<br />

eingela<strong>de</strong>n. Präsentiert wur<strong>de</strong> von einer Mitarbeiterin<br />

das französische Märchen „Henri und<br />

Henriette“. Im Anschluss daran gab es Kaffee und<br />

Kuchen. Damit war diese intensive „Bücherzeit“<br />

zunächst einmal zu En<strong>de</strong>.<br />

Als dann eine Mutter aus <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

die Ausschreibung zum Wettbewerb “Gesucht:<br />

Die 100 vorlesefreundlichsten Kin<strong>de</strong>rgärten<br />

Deutschlands“ mitbrachte, haben wir uns sofort<br />

angesprochen gefühlt. Wir baten sie, uns <strong>für</strong><br />

eine Teilnahme anzumel<strong>de</strong>n. Der Wettbewerb ist<br />

eine gemeinsame Initiative <strong>de</strong>r Stiftung Lesen<br />

und <strong>de</strong>r Deutschen Bahn AG. Auf die Gewinner<br />

warten Vorlesebären in Gold, Silber und Bronze,<br />

eine Autorenlesung, Ausstattungselemente <strong>für</strong><br />

Vorleseecken und diverse Vorleseboxen. Wir<br />

sind gespannt!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag, 5.30 bis 18.00 Uhr<br />

Die Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg bietet<br />

• 3 Gruppen <strong>für</strong> je 10 Kin<strong>de</strong>r im Alter von<br />

8 Wochen bis 3 Jahren<br />

• 5 Gruppen <strong>für</strong> je 15 Kin<strong>de</strong>r im Alter von<br />

2 bis 6 Jahren<br />

• 1 Hortgruppe <strong>für</strong> 20 bis 22 Schulkin<strong>de</strong>r


Jugen<strong>de</strong>tage<br />

2002 hat sich in <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage<br />

einiges verän<strong>de</strong>rt – doch nach wie vor bleiben<br />

Musik- und Medienarbeit Schwerpunkte, die<br />

dieses Jahr ganz beson<strong>de</strong>rs von Kin<strong>de</strong>rn gefor<strong>de</strong>rt<br />

und angenommen wur<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>ige neue<br />

Nachwuchsbands haben sich gegrün<strong>de</strong>t – unter<br />

ihnen sogar die Jüngsten unserer Besucher. Sie<br />

engagieren sich in Musik- und an<strong>de</strong>ren Gruppen<br />

und wachsen langsam in die Verantwortlichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage hinein. Die Kin<strong>de</strong>r, die<br />

in einer Band spielen, durchlaufen alle Bereiche,<br />

die in <strong>de</strong>r Jugen<strong>de</strong>tage angeboten wer<strong>de</strong>n:<br />

von Instrumentalgruppen (Gitarre, Keyboard,<br />

Schlagzeug und Trommeln) über Vorbereitungsaktivitäten<br />

<strong>für</strong> Feste bis hin zur Übernahme von<br />

Verantwortlichkeiten im täglichen Betrieb <strong>de</strong>r<br />

Jugen<strong>de</strong>tage.<br />

Um die Ereignisse <strong>de</strong>s Jahres 2002 etwas<br />

besser zu veranschaulichen, wird hier die<br />

Entstehungsgeschichte <strong>de</strong>r „Little Sisters“,<br />

einer afrikanisch-<strong>de</strong>utschen Kin<strong>de</strong>rband, exemplarisch<br />

etwas näher ausgeführt, da ihre<br />

Mitglie<strong>de</strong>r in vielen Projekten und Aktivitäten<br />

teilgenommen haben.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r-Oster-Band<br />

Los ging’s mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rbands durch das<br />

Osterferienprojekt „Die Kin<strong>de</strong>r-Oster-Band“. Dort<br />

wur<strong>de</strong> vier Tage lang geprobt und dann ein kleines<br />

Konzert <strong>für</strong> Freundinnen, Freun<strong>de</strong> und Verwandte<br />

gegeben! Nana, ein 9-jähriges Mädchen hörte<br />

die Musik auf <strong>de</strong>r Straße und wur<strong>de</strong> neugierig,<br />

was in <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage <strong>de</strong>nn so passiert.<br />

Sie kam zum Präsentationskonzert und sah, dass<br />

dort Kin<strong>de</strong>r in ihrem Alter auf <strong>de</strong>r Bühne stan<strong>de</strong>n<br />

und in einer Band zusammen Musik machen!<br />

Gründung <strong>de</strong>r Little Sisters<br />

Gleich als die Schule wie<strong>de</strong>r begann, fragte<br />

Nana ihre Freundinnen, ob sie nicht Lust hätten,<br />

eine Band zu grün<strong>de</strong>n – die Little Sisters waren<br />

geboren. Je<strong>de</strong>s Kind fand sein Lieblingsinstru-<br />

Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

Anja Henatsch, Christian Spatscheck<br />

ment. Die erste Schwierigkeit war: Was singen<br />

wir und wie singen wir es, damit es auch leicht<br />

zu spielen ist, da keine <strong>de</strong>r Little Sisters Erfahrungen<br />

im Umgang mit ihrem Instrument hatte.<br />

Wir suchten also nach einem Thema und kamen<br />

auf die Wünsche <strong>de</strong>r Mädchen zu sprechen. Die<br />

Kin<strong>de</strong>r verfassten einen Text, <strong>de</strong>r ihren Vorstellungen<br />

entsprach und übten, ihn rhythmisch<br />

sprechen. Nana, die Sängerin machte sich<br />

montags im Computerkurs mit <strong>de</strong>n Computern<br />

in <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage vertraut und tippte die<br />

Lie<strong>de</strong>r fl eißig ab. Lia lernte schnell einen leichten<br />

„Boum-tchack“-Rhythmus am Schlagzeug. Helena<br />

machte sich mit <strong>de</strong>n Saiten <strong>de</strong>r Bassgitarre vertraut<br />

und Bibi lernte ihre ersten bei<strong>de</strong>n Akkor<strong>de</strong><br />

auf <strong>de</strong>m Keyboard zu spielen. Diese Komposition<br />

motivierte die Kin<strong>de</strong>r zur Weiterarbeit an einem<br />

zweiten Lied, einem Rap.<br />

Das erste Konzert<br />

Nach drei Monaten gaben die Little Sisters<br />

bereits ihr erstes kleines Konzert auf <strong>de</strong>m Schulfest<br />

<strong>de</strong>r Barnim-Grundschule und kurz darauf<br />

spielten sie während <strong>de</strong>s Sommerfestes <strong>de</strong>s Jugendbereiches<br />

im Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

VD13. Vor <strong>de</strong>n Konzerten wur<strong>de</strong> in Extraproben<br />

intensiv geübt: Sowohl das Zusammenspiel, das<br />

gegenseitige Zuhören als auch das Verhalten auf<br />

<strong>de</strong>r Bühne waren hier wichtige Schwerpunkte.<br />

Fähigkeiten verbessern<br />

Nach <strong>de</strong>n Sommerferien boten wir in <strong>de</strong>r Kifrie-<br />

Jugend-Etage Schlagzeug- und Keyboardgruppen<br />

an. Den Little Sisters war klar gewor<strong>de</strong>n, dass<br />

sie ihr Instrument näher kennen lernen müssen,<br />

um einzeln und als Band Fortschritte machen<br />

zu können. Bibi nahm in <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage<br />

am Keyboard-, Lia am Schlagzeugunterricht teil<br />

und Nana engagierte sich in <strong>de</strong>r Trommelgruppe.<br />

Außer<strong>de</strong>m nahmen die Little Sisters neue Musikerinnen<br />

auf, <strong>de</strong>nn sie suchten noch dringend eine<br />

Gitarristin. Aissata erklärte sich dazu bereit, lieh<br />

sich aus <strong>de</strong>r Jugen<strong>de</strong>tage eine Gitarre und nahm<br />

am Gitarrenunterricht bei uns teil. Sie stellte jedoch<br />

fest, dass ihr das Gitarrenspiel nicht so viel<br />

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46 Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

Spaß machte und unterstützte lieber Nana beim<br />

Singen und Trommeln. Der letzte Neuzugang,<br />

Vivien, versucht sich nun im Gitarrenspiel und<br />

singt im Moment als Backgroundsängerin. Ihr<br />

erster gemeinsamer Auftritt war im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Nikolausfestes <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage und <strong>de</strong>r<br />

Kifrie-Medienwerkstatt, wo die Little Sisters <strong>de</strong>m<br />

Publikum ihren Rap vorstellten.<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

Da sich die Little Sisters nun häufi g in <strong>de</strong>r<br />

Jugen<strong>de</strong>tage aufhalten, haben sie bestimmte<br />

Verantwortlichkeiten übernommen. Sie grün<strong>de</strong>ten<br />

mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn gemeinsam die<br />

„Futtergruppe“, die sich um das regelmäßige<br />

<strong>Ein</strong>kaufen von Getränken, Joghurt und Knabberzeug,<br />

das tägliche Auffüllen <strong>de</strong>s Kühlschrankes<br />

sowie um die Abrechnung <strong>de</strong>r Vertrauenskasse<br />

kümmert.<br />

Auch eine Aquariumgruppe, <strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>r<br />

jeweils einen „Patenfi sch“ in <strong>de</strong>r Jugen<strong>de</strong>tage<br />

haben, ist von <strong>de</strong>n Little Sisters wie<strong>de</strong>r neu<br />

belebt wor<strong>de</strong>n. Sie entfernen regelmäßig die<br />

Schnecken, füttern die Fische und helfen bei<br />

<strong>de</strong>r Reinigung.<br />

Wie seid ihr dazu gekommen, eine Band zu<br />

grün<strong>de</strong>n?<br />

Lia: „Es war Nanas I<strong>de</strong>e. Nana hatte gehört,<br />

dass man hier Musik machen kann. Nana hat<br />

dann Bibi gefragt, Bibi hat mich gefragt und ich<br />

habe Helena gefragt. Erst haben wir die Musikinstrumente<br />

ausprobiert und dann sind wir eine<br />

Band gewor<strong>de</strong>n.“<br />

Was fi n<strong>de</strong>t ihr am besten an eurer Band?<br />

Helena: „Na ja, das Musikmachen und die Erleichterung<br />

nach einem Auftritt, wenn man ein<br />

Konzert gegeben hat.“<br />

Bibi: „Den Applaus.“<br />

Nana: „Dass alle zuhören, wenn wir spielen.“<br />

Wie seid ihr <strong>de</strong>nn zu euren Texten gekommen?<br />

Nana: „Wir haben uns alle hingesetzt und haben<br />

zum Beispiel bei <strong>de</strong>m Lied „We are the girls“<br />

gesagt dass wir die Mädchen sind und gerne<br />

Pommes Frites essen und Anja hat das aufgeschrieben<br />

und wir haben es dann auf englisch<br />

gemacht.“<br />

Helena: „Bei <strong>de</strong>m Rap haben wir alle zusammen<br />

I<strong>de</strong>en gesammelt und daraus dann ein Lied gemixt,<br />

sag ich mal. Die Texte sind über uns.“<br />

Lia: „ ... über Kin<strong>de</strong>r.“<br />

Nana: „ ... über was wir alles so machen wollen,<br />

dass wir machen können was wir wollen.“<br />

Was ist <strong>de</strong>nn eure Lieblingsmusik?<br />

Lia: „Unterschiedlich.“<br />

Helena: „Ich höre gerne Madonna und Shakira.“<br />

Nana: „Ich höre gerne Hiphop.“<br />

Bibi: „Ich höre gerne Blümchen, Brosis, Usher<br />

und noch viel mehr.“<br />

Orientiert ihr euch an eurer Lieblingsmusik?<br />

Lia: „Nee, eigentlich nicht.“<br />

Bibi: „Doch schon, <strong>de</strong>r Rap ist auch ein bisschen<br />

Hiphop.“<br />

Wür<strong>de</strong>t ihr gerne etwas an eurer Band verän<strong>de</strong>rn?<br />

Bibi: „Nö, nur noch viel Spaß haben.“<br />

Nana: „Mein Wunsch ist nur, dass wir alle zusammen<br />

bleiben.“<br />

Helena: „Dass nicht mehr so viele Kin<strong>de</strong>r dazukommen.“<br />

Lia: „Nö.“


Lia, 10 Jahre (Schlagzeug)<br />

Little Sisters Rap<br />

Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

Die „Little Sisters“<br />

Helena, 11 Jahre (Gesang) Die Little Sisters bei einer gemeinsamen Probe im<br />

Probenraum <strong>de</strong>r Kifrie-Jugend-Etage<br />

Wir sind lustig, wir haben Geld,<br />

Wir sind die reichsten Kids auf dieser Welt<br />

Wenn ihr’s nicht glaubt, dann seht doch selbst,<br />

Wir sind die besten Kids auf dieser Welt<br />

Wir sind englisch,<br />

Wir sind <strong>de</strong>utsch,<br />

Wir sind afrikanisch<br />

Und das ist toll<br />

Wir reisen auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />

Und machen nur was uns gefällt<br />

Ich bin Bibi,<br />

Ich bin Nana,<br />

Ich bin Helena und das ist Lia<br />

Wir hampeln wie die Affen<br />

Auch wenn die Leute gaffen<br />

Soll’n die doch nur lachen,<br />

Die hab’n uns nichts zu sagen,<br />

Sonst geht’s <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Kragen<br />

Wir sind mutig, wir sind stark, schön nett<br />

und wun<strong>de</strong>rbar!<br />

Nana (Gesang) und Bibi (Keyboard), bei<strong>de</strong> 10 Jahre<br />

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48<br />

Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

Medienwerkstatt<br />

Gedichtverfi lmung „Herr von Ribbeck“<br />

Neben fortlaufen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>okursen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche arbeitet die Kifrie-Medienwerkstatt<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Partnern in Projekten<br />

zusammen. In diesem Rahmen kooperieren wir<br />

seit einigen Jahren auch mit Schulen in unserer<br />

Umgebung. Dabei gehen wir hinaus in die Schulen<br />

und erarbeiten mit ganzen Schulklassen einen<br />

Vi<strong>de</strong>ofi lm.<br />

Mit <strong>de</strong>r Klasse 5a <strong>de</strong>r Fläming-Grundschule<br />

haben wir im Oktober und November 2002 eine<br />

Verfi lmung <strong>de</strong>s Gedichtes „Herr von Ribbeck auf<br />

Haveland“ durchgeführt.<br />

Wie laufen solche Projekte ab?<br />

Bei einem Vortreffen mit <strong>de</strong>r Lehrerin wur<strong>de</strong>n<br />

die Vorstellungen und Erwartungen an <strong>de</strong>s<br />

Projekt geklärt. Auf dieser Basis planten wir die<br />

Inhalte und <strong>de</strong>n Ablauf. Für die Durchführung <strong>de</strong>s<br />

eigentlichen Projektes an <strong>de</strong>r Schule stan<strong>de</strong>n<br />

uns drei volle Schulvormittage zur Verfügung.<br />

Wir hatten die Klasse in zwei Gruppen mit je 12<br />

Kin<strong>de</strong>rn aufgeteilt. Je<strong>de</strong> Gruppe erstellte eine<br />

eigene Version <strong>de</strong>s Films.<br />

Für <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Filme wur<strong>de</strong> festgelegt,<br />

dass die Kin<strong>de</strong>r zunächst das Gedicht<br />

vor laufen<strong>de</strong>r Kamera aufsagen sollten. Danach<br />

hatte je<strong>de</strong> Gruppe die Aufgabe, das Gedicht als<br />

Spielfi lm zu planen und als Schauspieler dar-<br />

Die Kin<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r böse Sohn — Szene aus <strong>de</strong>r „Herr<br />

von Ribbeck“<br />

zustellen. Pro Gruppe stand ein fester Betreuer<br />

<strong>de</strong>r Medienwerkstatt zur Verfügung, ein dritter<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r Medienwerkstatt sowie die einzelnen<br />

Fachlehrer kamen am dritten Drehtag als<br />

unterstützen<strong>de</strong> Kräfte hinzu.<br />

Nach <strong>de</strong>n Dreharbeiten wur<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n<br />

Filme von zwei Mitarbeitern <strong>de</strong>r Medienwerkstatt<br />

geschnitten und auf Vi<strong>de</strong>okassetten überspielt.<br />

Anschließend gab es eine Vi<strong>de</strong>opremiere <strong>für</strong> die<br />

Schulklasse. Als spezielle Projektergänzung haben<br />

wir nach <strong>de</strong>r Premiere noch Interviews mit<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn durchgeführt. Die Schüler haben sich<br />

dabei gegenseitig über <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>s Projektes<br />

und darüber, was ihnen gefallen hat (und was<br />

ihnen nicht gefallen hat) unterhalten. Aus einem<br />

Zusammenschnitt dieser Interviews und <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Filmen wur<strong>de</strong> dann von <strong>de</strong>r Medienwerkstatt<br />

ein Sen<strong>de</strong>band <strong>de</strong>s Filmes erstellt. Dieser Film<br />

konnte von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Medienwerkstatt<br />

<strong>für</strong> sich zu <strong>Haus</strong>e kopiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Zusätzlich wur<strong>de</strong> von uns die Gelegenheit<br />

genutzt, diesen Film auf unserem Sen<strong>de</strong>platz<br />

„Kifrie-TV“ Freitags um 18:15 Uhr auf <strong>de</strong>m Offenen<br />

Kanal Berlin (OKB) zu zeigen. Dadurch war <strong>de</strong>r<br />

Film auch <strong>für</strong> Freun<strong>de</strong> und Verwandte <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

im Berliner TV-Kabelnetz öffentlich zu sehen.<br />

Wir sind im Fernsehen!<br />

„Am ersten Tag kamen die Filmleiter zu uns in<br />

die Schule. Danach teilten wir uns in die Sportmannschaften<br />

ein. Als wir eingeteilt wur<strong>de</strong>n, kam<br />

die A-Gruppe in <strong>de</strong>n Filmraum und die B-Gruppe<br />

Herr von Ribeck wird begraben


lieb im Klassenraum. Wir besprachen anschließend,<br />

wer welches Material mitbringt.<br />

Am zweiten Tag sind wir zur Kifrie-Medienwerkstatt<br />

gegangen. Dort haben wir die Texte <strong>de</strong>s<br />

Gedichtes in die laufen<strong>de</strong> Kamera gesprochen.<br />

Bevor wir gegangen sind, wur<strong>de</strong>n wir und <strong>de</strong>r<br />

Kameramann mit <strong>de</strong>m Gebrauch <strong>de</strong>r Kamera<br />

vertraut gemacht.<br />

Nun kam <strong>de</strong>r dritte und letzte Tag und das<br />

Projekt näherte sich so langsam seinem En<strong>de</strong>.<br />

Endlich war <strong>de</strong>r große Tag da! Wir wuselten alle<br />

aufgeregt nach unten, wo schon <strong>de</strong>r weiße PKW<br />

mit <strong>de</strong>n Filmleitern und <strong>de</strong>m benötigten Material<br />

stand. Je<strong>de</strong>r nahm sich etwas und trug es in das<br />

Schulgebäu<strong>de</strong> hinein. Oben und unten bauten<br />

wir Kin<strong>de</strong>r das Material <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Film auf. Danach<br />

zogen sich alle um. <strong>Ein</strong> paar Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n auch<br />

geschminkt. Jetzt konnten die Dreharbeiten beginnen.<br />

Etwa drei Wochen später konnten man<br />

uns bewun<strong>de</strong>rn, sowohl auf einer Vi<strong>de</strong>okassette<br />

wie auch im Fernsehen.“<br />

Rea und Marisa<br />

Statements <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r zum Film<br />

Was hat Dir beson<strong>de</strong>rs gut gefallen?<br />

„Die witzigen Passagen im Film.“<br />

„Die Pannen.“<br />

„Die Szene, als <strong>de</strong>r böse Sohn <strong>de</strong>s Herrn Ribbeck<br />

die Kin<strong>de</strong>r verscheucht hat.“<br />

Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

„Als <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong> Birnbaum umgefallen<br />

ist.“<br />

„Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r zwei Filme war verschie<strong>de</strong>n, aber<br />

bei<strong>de</strong> gut.“<br />

„Unser Teamwork.“<br />

„Dass die Unfälle und Pannen im Abspann noch<br />

gezeigt wur<strong>de</strong>n.“<br />

„Die Rollen wur<strong>de</strong>n sehr gut verteilt, auch die, die<br />

nicht vor <strong>de</strong>r Kamera stan<strong>de</strong>n, waren gut.“<br />

Wie habt ihr euch gefühlt?<br />

„Aufgeregt, ich hatte Lampenfi eber, aber es war<br />

toll, vor <strong>de</strong>r Kamera zu stehen.“<br />

„Aufregend, aber gut.“<br />

„Es war ungewohnt.“<br />

Wie war das gemeinsame Arbeiten am Film?<br />

„Ganz gut, aber es gab auch kleine Pannen.“<br />

„Anstrengend, aber toll.“<br />

Es gab kaum Streitigkeiten, wir haben uns immer<br />

wie<strong>de</strong>r gut geeinigt.“<br />

Wie fan<strong>de</strong>st Du das Projekt?<br />

„Sehr toll, es gab einen guten Kameramann, gute<br />

Zusammenarbeit und viel Spaß.“<br />

„Das Thema war gut ausgewählt, passend zur<br />

Schule.“<br />

„Eigentlich war alles toll, ich hätte nichts an<strong>de</strong>rs<br />

gemacht.“<br />

„<strong>Ein</strong>en Film zu machen war eine sehr gute I<strong>de</strong>e,<br />

es was mal was außergewöhnliches.“<br />

„Es war sehr abwechslungsreich, nicht immer<br />

Unterricht und schuften an <strong>de</strong>r Schule.“<br />

Die Kifrie-Jugend-Etage und Medienwerkstatt<br />

bietet Kurse und Projekte <strong>für</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zwischen 9 und<br />

21 Jahren an. Das Angebot teilt sich in<br />

die Programmbereiche Musik, Computer<br />

und Vi<strong>de</strong>o auf. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n<br />

Ferienprogramme, in <strong>de</strong>nen Workshops,<br />

Fahrten und internationale Begegnungen<br />

stattfi n<strong>de</strong>n, organisiert.<br />

49


50 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim VD 13<br />

Graffi ti-Workshop in Ravensbrück<br />

Graffi ti-Ausstellung: Von <strong>de</strong>r Zeichnung ...<br />

... über die Skizze ... ... zum fertigen Bild.


Das Jahr 2002 brachte <strong>für</strong> das Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreizeitheim VD 13 neben <strong>de</strong>r Festigung<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Angebotspalette eine Vielzahl<br />

von neuen Entwicklungen und Höhepunkten. Zusätzlich<br />

zur allgemeinen För<strong>de</strong>rung von Kin<strong>de</strong>rn<br />

und Jugendlichen konnten wir drei umfangreiche<br />

Integrations- und För<strong>de</strong>rprojekte etablieren.<br />

Der größere Teil unserer Besucher/innen ist<br />

nicht-<strong>de</strong>utscher Herkunft. Die meisten Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendlichen kommen aus türkischen Familien,<br />

an<strong>de</strong>re sind aus osteuropäischen o<strong>de</strong>r<br />

afrikanischen Län<strong>de</strong>rn. Diese unterschiedlichen<br />

kulturellen Hintergrün<strong>de</strong> machen das Jugendzentrum<br />

zu einer interkulturellen Begegnungsstätte<br />

im Stadtteil Frie<strong>de</strong>nau.<br />

Lernför<strong>de</strong>rung und Integrationsarbeit <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

nicht-<strong>de</strong>utscher Herkunft<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>r Unterstützung von Kin<strong>de</strong>rn<br />

bei <strong>de</strong>n Schularbeiten konnte im Laufe <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2002 ein umfangreiches Lernhilfeprojekt<br />

weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n, nach <strong>de</strong>m bis heute<br />

täglich ca. 70 Schüler/innen <strong>de</strong>r 3. bis 10. Klasse<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Mit dieser Arbeit ermöglichen<br />

wir die Integration von Kin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Schulalltag,<br />

die aufgrund schwieriger Voraussetzungen (zum<br />

Beispiel mangeln<strong>de</strong>r Kenntnisse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache) <strong>de</strong>n Lernanfor<strong>de</strong>rungen ohne Unterstützung<br />

nicht gewachsen sind.<br />

Flexible Gruppenarbeit <strong>für</strong> männliche Jugendliche<br />

Die Erfahrungen <strong>de</strong>r vergangenen zwei Jahre<br />

haben gezeigt, dass die Angebote <strong>de</strong>r offenen<br />

Jugendarbeit manchmal nicht ausreichten, um<br />

die Konfl iktpotenziale junger Heranwachsen<strong>de</strong>r<br />

zu bearbeiten. Aus diesem Grund entwickelten<br />

wir ein spezielles Gruppenangebot, mit <strong>de</strong>m<br />

wir insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Aggression und Gewaltbereitschaft<br />

dieser Jugendlichen begegnen. Hier<br />

kombinieren wir Freizeitangebote (Schwerpunkte<br />

Sport und Graffi ti) mit Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen um<br />

Konfl ikte und <strong>de</strong>ren Lösungsmöglichkeiten. Ziel<br />

ist es, gemeinsam mit <strong>de</strong>n Jugendlichen Hand-<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim VD 13<br />

Sabine Röseler<br />

lungsoptionen zu entwickeln, die jenseits einer<br />

gewaltsamen Konfl iktaustragung liegen.<br />

Spielmobil auf <strong>de</strong>m Dürer Platz<br />

Schon seit einigen Jahren wahrnehmbar und<br />

im Gespräch ist die Situation einer Kin<strong>de</strong>rgruppe<br />

nicht-<strong>de</strong>utscher Herkunft im Alter zwischen<br />

3 und 13 Jahren, die ihre Freizeit täglich unbeaufsichtigt<br />

auf <strong>de</strong>m Dürer Platz verbringt. Diese<br />

Kin<strong>de</strong>r verbringen ihre Kindheit zumeist ohne<br />

Aufsicht auf <strong>de</strong>r Straßeund ohne sinnvolle o<strong>de</strong>r<br />

för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Freizeitbeschäftigung. Die Älteren „beaufsichtigen“<br />

die Jüngeren, was einerseits eine<br />

Überfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r älteren Kin<strong>de</strong>r, an<strong>de</strong>rerseits<br />

mangelhafte Fürsorge <strong>für</strong> die jüngeren Kin<strong>de</strong>r<br />

zur Folge hat. Mittels eines mobilen Spielangebots,<br />

das regelmäßig einmal wöchentlich und<br />

während <strong>de</strong>r Sommerferien vier Wochen täglich<br />

durchgeführt wur<strong>de</strong>, kamen die Kin<strong>de</strong>r erstmals<br />

in <strong>de</strong>n Genuss einer angeleiteten und betreuten<br />

Freizeitgestaltung. Sie nahmen die Spielangebote<br />

auf <strong>de</strong>m Platz, die von Bewegungsspielen<br />

bis hin zu ruhigen Beschäftigungen (Malen und<br />

Ytong-Steinbearbeitung) reichten, begeistert<br />

auf. Überdies wur<strong>de</strong>n sie durch Ausfl üge in die<br />

umliegen<strong>de</strong>n Jugen<strong>de</strong>inrichtung mit weiteren Angeboten<br />

<strong>de</strong>r offenen Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit<br />

bekannt gemacht. Diese nutzen sie nun regelmäßig,<br />

wodurch ein dauerhafter Kontakt zu <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn und ihren Familien entstan<strong>de</strong>n ist.<br />

Jugendkultur und Ge<strong>de</strong>nkstättenpädagogik<br />

<strong>Ein</strong> beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt <strong>de</strong>s Jahres 2002<br />

war eine Fahrt zur KZ-Ge<strong>de</strong>nkstätte Ravensbrück<br />

mit 22 Jugendlichen. Das Projekt wur<strong>de</strong> geför<strong>de</strong>rt<br />

von <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sprogramm Civitas und war ein<br />

voller Erfolg.<br />

Ge<strong>de</strong>nkstättenbesuche und mo<strong>de</strong>rne Jugendkultur<br />

– wie geht das zusammen?<br />

Diese bei<strong>de</strong>n, scheinbar nicht zu vereinbaren<strong>de</strong>n<br />

Gegensätze zu verbin<strong>de</strong>n, war das Anliegen<br />

eines Graffi tiworkshops, <strong>de</strong>r mit Jugendlichen<br />

eine Woche lang während <strong>de</strong>r Herbstferien in <strong>de</strong>r<br />

51


52 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim VD 13<br />

Jugendherberge <strong>de</strong>r KZ Ge<strong>de</strong>nkstätte Ravensbrück<br />

bei Fürstenberg durchgeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Graffi tibegeisterte Besucher/innen <strong>de</strong>s Freizeitheims<br />

VD 13 wur<strong>de</strong>n gemeinsam mit Jugendlichen<br />

aus <strong>de</strong>m bran<strong>de</strong>nburgischen Bernau an<br />

die kreative Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit politischen<br />

und historischen Inhalten herangeführt. Dabei<br />

stan<strong>de</strong>n die Themen Faschismus, Gewalt und im<br />

Beson<strong>de</strong>ren rechte Gewalt im Mittelpunkt.<br />

Die Jugendherberge <strong>de</strong>r KZ-Ge<strong>de</strong>nkstätte<br />

Ravensbrück bot i<strong>de</strong>ale Möglichkeiten, historisches<br />

Lernen mit <strong>de</strong>r Refl exion <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Erfahrungen <strong>de</strong>r Teilnehmer/innen mit rechter<br />

Gewalt zu kombinieren. Die Ergebnisse dieser<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung wur<strong>de</strong>n künstlerisch in<br />

Graffi ti-Bil<strong>de</strong>r umgesetzt.<br />

Die Gruppe <strong>de</strong>r insgesamt 22 Jugendlichen,<br />

Betreuer/innen und Workshopleiter setzte sich<br />

aus acht verschie<strong>de</strong>nen Nationalitäten zusammen.<br />

Diese große Bandbreite an kulturellen Hintergrün<strong>de</strong>n<br />

mün<strong>de</strong>te in einen oft erstaunlichen<br />

Austausch über Erfahrungen mit Ausgrenzungen<br />

auf Grund von kultureller Zugehörigkeit, <strong>de</strong>s Aussehens<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r politischen Haltung.<br />

Die ersten Tage <strong>de</strong>s Workshops waren intensiven<br />

Gesprächen gewidmet: Auf <strong>de</strong>m Programm<br />

stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte mit einer<br />

äußerst informativen Führung, <strong>de</strong>r Austausch<br />

über eigene geschichtliche Kenntnisse zum<br />

Nationalsozialismus und über persönliche Erfahrungen<br />

mit rechter Gewalt. Die Informationen<br />

über die Geschichte <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Faschismus<br />

wur<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Erlebnisbericht einer ehemals<br />

im KZ Ravensbrück Inhaftierten veranschaulicht.<br />

Diesem <strong>Ein</strong>stieg folgten Diskussionen über Begriffs<strong>de</strong>fi<br />

nitionen von „Gewalt“.<br />

Die auf so vielfältige Weise angeregten Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

spiegelten sich schnell in<br />

interessanten Entwürfen <strong>für</strong> die Graffi tis wie<strong>de</strong>r.<br />

Zweifellos stellte die Umsetzung <strong>de</strong>r Entwürfe mit<br />

<strong>de</strong>r Spraydose auf <strong>de</strong>r Leinwand <strong>de</strong>n Höhepunkt<br />

<strong>de</strong>s Workshops dar. So entstan<strong>de</strong>n 16 Graffi ti-<br />

Bil<strong>de</strong>r in verschie<strong>de</strong>nen Formaten.<br />

Die angefertigten Graffi tis sollen nun <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

präsentiert wer<strong>de</strong>n. So wird an einer<br />

Internetpräsentation und an <strong>de</strong>r Erstellung von<br />

Postkarten mit <strong>de</strong>n Motiven <strong>de</strong>r Graffi tis gearbeitet.<br />

Für größeres Aufsehen soll jedoch eine<br />

Wan<strong>de</strong>rausstellung mit A2-Plakaten sorgen,<br />

wo<strong>für</strong> bereits Interesse aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Teilen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik bekun<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong><br />

(Informationen zur Wan<strong>de</strong>rausstellung unter<br />

030 - 75 60 60 23).<br />

Nicht zuletzt trug zum Gelingen <strong>de</strong>s Workshops<br />

auch die ausgewogene Freizeitgestaltung<br />

bei. Nicht nur hier erfuhren wir je<strong>de</strong>rzeit Unterstützung<br />

durch das Team <strong>de</strong>r Jugendherberge,<br />

bei <strong>de</strong>nen wir uns im Nachhinein noch einmal<br />

bedanken möchten.<br />

Als Resümee lässt sich festhalten: Es ist<br />

durchaus möglich, die sogenannte „politisch<br />

uninteressierte Jugend“ <strong>für</strong> eine politische<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung zu motivieren – wenn ein<br />

Medium gefun<strong>de</strong>n wird, das ihren Interessen<br />

entgegenkommt.<br />

<strong>Alle</strong> Angebote auf einen Blick<br />

Schularbeitsgruppen<br />

• Lerngruppen <strong>de</strong>r 3. bis 6. Klasse<br />

• Lerngruppen <strong>de</strong>r 7. bis 10.Klasse<br />

Offene Arbeit und Kurse<br />

• Café und Aufenthaltsraum, Kurse und<br />

Gruppen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r bis 14 Jahre (Theater,<br />

Tanz, Selbstverteidigung, Skaten,<br />

Malen und Zeichen, Holzwerken etc.)<br />

• Café und Aufenthaltsraum, Kurse und<br />

Gruppen <strong>für</strong> Jugendliche ab 14 Jahre<br />

(Graffi ti, Fußball, Volleyball, Tanz etc.)<br />

Wochenen<strong>de</strong>n, Ferien und mobile Angebote<br />

Ausflüge, Übernachtungswochenen<strong>de</strong>n,<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendreisen, Jugendkulturprojekte,<br />

Ge<strong>de</strong>nkstättenfahrten), mobile<br />

Feriengestaltung in Berlin<br />

Beratungen<br />

• Ausbildungs- und Berufsberatung durch<br />

das Jobmobil<br />

• Erziehungs- und Familienberatung<br />

• Elternstammtisch — Austausch bei Erziehungsfragen


Grafi k: Stefanie Schulz<br />

BT-Schülerclub in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburg- und Teltow-Grundschule<br />

Stefanie Schulz<br />

Der BT-Schülerclub ist als regelfi nanzierte<br />

Schulstation unter <strong>de</strong>r Trägerschaft <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

Schöneberg e. V. im Dezember<br />

2001 eingerichtet wor<strong>de</strong>n. Er befi n<strong>de</strong>t sich in<br />

Räumen <strong>de</strong>r Teltow- und Bran<strong>de</strong>nburg-Grundschulen.<br />

Es fi n<strong>de</strong>t eine enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Schulen statt. Täglich kommen<br />

bis zu 60 Schüler und verbringen hier ihre Zeit<br />

in <strong>de</strong>n Pausen, während <strong>de</strong>r Schulzeit o<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Freizeit.<br />

Im Vormittagsbereich versteht sich <strong>de</strong>r BT-<br />

Schülerclub als Schulstation. Hier wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r<br />

einzeln o<strong>de</strong>r in kleinen Gruppen sozialpädagogisch<br />

betreut. Nach <strong>de</strong>m Unterricht versteht<br />

sich <strong>de</strong>r BT-Schülerclub als Freizeiteinrichtung<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen festen und offenen Angeboten<br />

<strong>für</strong> die Schüler und auch ihre Eltern.<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Schulen wird<br />

die Schulsozialarbeit an diesem Standort koordi-<br />

53


54 BT-Schülerclub in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburg- und Teltow-Grundschule<br />

niert und ausgeweitet. Im täglichen Miteinan<strong>de</strong>r<br />

geht es viel um das Lösen von Konfl ikten. Es<br />

gibt Konkurrenzen in vielen Formen (Nationalität,<br />

Religion, Schulzugehörigkeit, Geschlechter),<br />

die zu Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen führten. Die<br />

Mitarbeiter/innen <strong>de</strong>s BT-Schülerclubs stehen<br />

<strong>de</strong>n Beteiligten bei <strong>de</strong>n Konfl ikten begleitend<br />

zur Seite und för<strong>de</strong>rn das Miteinan<strong>de</strong>r.<br />

Es gibt zwei fest angestellte Mitarbeiter/innen,<br />

die <strong>de</strong>n Schülern/innen, Eltern und Lehrer/innen<br />

<strong>für</strong> Gespräche und Beratungen zur Verfügung<br />

stehen. Des weiteren führen Honorarkräfte und<br />

ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

feste Freizeitangebote durch.<br />

Der BT-Schülerclub hat sehr gute Räumlichkeiten<br />

von <strong>de</strong>n Schulen zur Verfügung gestellt<br />

bekommen und kann je<strong>de</strong>rzeit auf weitere Schulräume<br />

zurückgreifen (Turnhallen, Werkräume,<br />

Aula etc.). Im ersten Stock <strong>de</strong>r Ebersstraße 9<br />

befi n<strong>de</strong>n sich zwei Gruppenräume, ein großer<br />

Bewegungsraum, ein Entspannungsraum, ein<br />

Kreativraum, ein Büro und im Erdgeschoss ein<br />

<strong>Haus</strong>aufgabenraum, Café und eine Küche.<br />

Durch die unkomplizierte und kooperative<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Schulen und <strong>de</strong>m<br />

Schulhausmeister ist auch eine Ferienöffnung<br />

möglich.<br />

Schulsozialarbeit in <strong>de</strong>r Praxis be<strong>de</strong>utet <strong>für</strong><br />

<strong>de</strong>n BT-Schülerclub Hilfe bei <strong>de</strong>r Überwindung<br />

persönlicher (familiärer) und schulischer Probleme<br />

und die enge Zusammenarbeit mit Schule,<br />

Eltern und an<strong>de</strong>ren Beteiligten.<br />

Der Schülerclub ist Anlaufpunkt <strong>für</strong> Schüler<br />

und Schülerinnen während <strong>de</strong>r Unterrichtszeit<br />

und in <strong>de</strong>r Freizeit<br />

• bei Konfl ikten je<strong>de</strong>r Art<br />

• als Ruhepunkt<br />

• <strong>für</strong> die Teilnahme an vielfältigen Freizeitprogrammen,<br />

zum Beispiel Judo, Jazz-<br />

Tanz, Töpfern, <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung,<br />

diverse Sportangebote, Märchenoma,<br />

Konfliktlotsenausbildung und vieles<br />

mehr.<br />

Der Schülerclub ist Anlaufpunkt <strong>für</strong> Eltern<br />

• bei schulischen o<strong>de</strong>r familiären Problemen,<br />

die ihre Kin<strong>de</strong>r betreffen<br />

• als Treffpunkt von Eltern mit Eltern<br />

• als Vermittler zwischen Eltern und an<strong>de</strong>ren<br />

• als Beratungsstelle.<br />

Der Schülerclub ist Anlaufpunkt <strong>für</strong> Lehrer/innen<br />

• als vermitteln<strong>de</strong> Unterstützung zwischen<br />

Jugendhilfe und Schule<br />

• als Unterstützung bei Unterrichtsprojekten<br />

• zum Austausch über die Entwicklung einzelner<br />

Schüler/-innen, die <strong>de</strong>n Schülerclub<br />

besuchen<br />

• bei <strong>de</strong>r Entwicklung eines Schulkonzeptes<br />

(Ganztagsschule).


Der Schülerclub Oase existiert seit neun<br />

Jahren in <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule, einer<br />

Integrationsschule in Frie<strong>de</strong>nau. Die inhaltliche<br />

Ausrichtung <strong>de</strong>r Schülerclubarbeit beinhaltet die<br />

Aspekte Freizeit, Bildung, Beratung und Erziehung.<br />

Arbeitsprinzip <strong>de</strong>s Schülerclubs ist es,<br />

Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern an <strong>de</strong>r<br />

Programmgestaltung zu beteiligen, so dass ihre<br />

Wünsche und Vorstellungen in die Arbeit <strong>de</strong>s<br />

Schülerclubs mit einfl ießen.<br />

Schwerpunkt Medienpädagogik<br />

Medienpädagogik gehört seit Bestehen <strong>de</strong>s<br />

Schülerclubs zum pädagogischen Programm<br />

<strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>richtung. Bei <strong>de</strong>r Planung, Gestaltung<br />

und Durchführung von medienpädagogischen<br />

Projekten ist <strong>de</strong>r Schülerclub Oase stets von<br />

<strong>de</strong>r Medienwerkstatt unterstützt und beraten<br />

wor<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r Kooperation <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>richtungen<br />

sind einige Filmbeiträge entstan<strong>de</strong>n, die<br />

mit Schüler/innen <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

sowie <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Schulen entwickelt,<br />

verfi lmt und anschließend einem breiten Publikum<br />

(Eltern, Schule, Ausstrahlung beim Offenen<br />

Kanal Berlin) präsentiert wur<strong>de</strong>n. Hierbei stan<strong>de</strong>n<br />

die Themen und Geschichten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r im<br />

Mittelpunkt. <strong>Ein</strong> Teil <strong>de</strong>r Projektarbeit umfasste<br />

die Schulung <strong>de</strong>r Teilnehmer/innen in Kamera-,<br />

Regie-, Ton- und Schnitttechnik. Diese erworbenen<br />

Kompetenzen ermöglichten es <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn,<br />

einen Filmbeitrag selbst zu erstellen. Derartige<br />

Projekte sind ein i<strong>de</strong>ales Lernfeld <strong>für</strong> Schüler/<br />

innen, miteinan<strong>de</strong>r kreative I<strong>de</strong>en zu entwickeln,<br />

sich auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, Standpunkte zu beziehen,<br />

eigene Fähigkeiten einzusetzen und vom<br />

Können <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren zu profi tieren.<br />

www.jugendnetz-berlin.<strong>de</strong><br />

Im April 2002 hat <strong>de</strong>r Schülerclub OASE eine<br />

Son<strong>de</strong>rför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Deutschen Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendstiftung im Rahmen <strong>de</strong>s Programms „jugendnetz-berlin.<strong>de</strong>“<br />

erhalten. Diese För<strong>de</strong>rung<br />

hat uns ermöglicht, die bisherige medienpädagogische<br />

Arbeit, die auf <strong>de</strong>n Inhalten Vi<strong>de</strong>o und<br />

Schülerclub Oase in <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

Wal<strong>de</strong>mar Palmowski<br />

Film basierte, um <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r neuen Medien<br />

(Computerprojekte, digitale Filmarbeit, digitale<br />

Fotografi e, Kommunikation und Interaktion im<br />

Netz) zu erweitern.<br />

Ziel <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung sollte sein, die Position <strong>de</strong>r<br />

Schülerclubs an Berliner Schulen zu stärken. Im<br />

Fall <strong>de</strong>r OASE hat die För<strong>de</strong>rung ihre volle Wirkung<br />

erzielt. Die Ausstattung <strong>de</strong>r Schule konnte<br />

durch <strong>de</strong>n Schülerclub OASE erweitert wer<strong>de</strong>n.<br />

Konzepte <strong>für</strong> eine gemeinsame Nutzung von<br />

Medien und medienpädagogischen Kompetenzen<br />

sind entwickelt wor<strong>de</strong>n. Schüler/innen <strong>de</strong>r<br />

Uckermark-Grundschule sowie <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Schulen hatten ab Sommer 2002 die Möglichkeit,<br />

verschie<strong>de</strong>ne Angebote aus <strong>de</strong>m Bereich<br />

<strong>de</strong>r neuen Medien zu nutzen.<br />

Gestaltung einer Homepage<br />

In <strong>de</strong>r ersten Woche <strong>de</strong>r Herbstferien 2002<br />

hat <strong>de</strong>r Schülerclub Oase mit Schüler/innen <strong>de</strong>r<br />

Uckermark-Grundschule eine eigene Homepage<br />

entwickelt und gestaltet. Schüler/innen <strong>de</strong>r 5.<br />

und 6. Klassenstufe, haben in Zusammenarbeit<br />

mit einer Künstlerin, Medienpädagogen und <strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiter/innen <strong>de</strong>s Schülerclubs, Webseiten<br />

entworfen und gestaltet. Je<strong>de</strong> Schüler/in konnte<br />

eigene Geschichten, Bil<strong>de</strong>r und Gestaltungselemente<br />

überlegen und diese in Form von Text- und<br />

Bildkollagen zu einer Internetseite ausarbeiten.<br />

An dieser Stelle waren die kreativen Fähigkeiten<br />

gefragt. Mit Zeitschriften, Schere, Klebe- und<br />

Buntstiften ausgestattet, fertigten die Schüler/<br />

innen eine Bildkollage an, die anschließend mit<br />

Bild- und Textbearbeitungsprogrammen sowie<br />

einem speziellen Programm zur Programmierung<br />

von Webseiten weiterbearbeitet wur<strong>de</strong>. Kenntnisse<br />

über und <strong>de</strong>r sichere Umgang mit <strong>de</strong>r<br />

Computerhardware (Rechner, Monitor, Maus,<br />

Disketten, CD-ROM, Scanner und Drucker) wur<strong>de</strong>n<br />

im Verlauf <strong>de</strong>r Woche vermittelt und von <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmer/innen erlernt. Die entstan<strong>de</strong>nen Seiten<br />

<strong>de</strong>r Schüler/innen zeigen eine bunte Vielfalt<br />

zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Freizeitinteressen, Stars,<br />

Berufswünschen , Freundschaften und Vorlieben<br />

von Schüler/innen im Alter von 10-12 Jahren.<br />

55


56 Schülerclub Oase in <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

Im zweiten Teil <strong>de</strong>r Projektwoche widmeten<br />

sich die Teilnehmer/innen <strong>de</strong>m Freizeitprogramm<br />

<strong>de</strong>s Schülerclubs. Angebote wie <strong>de</strong>r Fußballclub<br />

OASE, Mädchengruppe, <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung,<br />

Kochgruppe und viele an<strong>de</strong>re wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />

Sicht <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r beschrieben und Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

dieser Angebote hervorgehoben. Die Seiten zu<br />

<strong>de</strong>n Freizeitangeboten <strong>de</strong>s Schülerclubs sind so<br />

gestaltet wor<strong>de</strong>n, dass sie nicht nur Informationen,<br />

son<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>ne Arbeiten und Beiträge<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, die von ihnen hergestellt und erdacht<br />

wur<strong>de</strong>n, enthalten. Beispiele hier<strong>für</strong> sind: Rätsel,<br />

Rezepte, Bastelanleitung <strong>für</strong> ein Sorgenpüppchen,<br />

Fußball-Stecktabelle und so weiter.<br />

Besuchen Sie unsere Seite unter www.oase.na<br />

chbarschaftsheim-schoeneberg.<strong>de</strong> – wir wür<strong>de</strong>n<br />

uns über einen Gruß o<strong>de</strong>r eine kritische Rückmeldung<br />

in unserem Gästebuch freuen.<br />

Welche Projekte sind <strong>für</strong> 2003 geplant?<br />

Durch eine erneute Projektför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendstiftung im Jahr 2003<br />

können die bestehen<strong>de</strong>n Angebote weitergeführt<br />

und neue Projektvorhaben realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Pfl ege und Erweiterung <strong>de</strong>r Homepage unter<br />

Mitwirkung von Schüler/innen, Lehrer/innen<br />

und Eltern<br />

• Erweiterte Nutzung <strong>de</strong>s Internets, um Partnerschaften<br />

mit an<strong>de</strong>ren Projektgruppen (auch<br />

Partnergruppen in Frankreich und Polen) aufzubauen<br />

und zu pfl egen<br />

• Chat-Angebote zu kin<strong>de</strong>r- und jugendspezifi<br />

schen Themen vorstellen und erproben<br />

• Internet zur Unterstützung und Recherche bei<br />

<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>aufgaben<br />

• Nutzung <strong>de</strong>s Internets durch Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m<br />

Offenen Schülercafe<br />

(Der Umgang mit <strong>de</strong>n neuen Medien soll im<br />

Alltag <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r stattfi n<strong>de</strong>n und nicht einigen<br />

wenigen Kursteilnehmern vorbehalten sein.<br />

An<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>r Schule setzt eine solche<br />

Nutzung <strong>de</strong>s Mediums bei <strong>de</strong>n Fragestellungen,<br />

bei <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r an, wovon<br />

wir uns gute Lernbereitschaft versprechen.)<br />

• Schülerzeitung von Schüler/innen <strong>de</strong>r 6. Klassenstufe<br />

• Umgang mit Computerspielen erlernen<br />

• Gestaltung eigener Comics und Cartoons<br />

(Präsentation auf <strong>de</strong>r Schülerclub-Website)<br />

und großer Wandcartoons bzw. Graffi ti<br />

Bei <strong>de</strong>n aufgeführten Projektvorhaben<br />

erwerben die Teilnehmer/innen umfassen<strong>de</strong><br />

Kenntnisse im Umgang mit <strong>de</strong>n neuen Medien,<br />

lernen die Nutzung unterschiedlicher Programme,<br />

treten miteinan<strong>de</strong>r in Interaktion zu verschie<strong>de</strong>nen<br />

Themen und Aufgabenstellungen. Die<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit neuen Inhalten formt<br />

eigene Standpunkte und för<strong>de</strong>rt die kritische<br />

und bewusste Nutzung <strong>de</strong>r neuen Medien.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Medienwerkstatt<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims, <strong>de</strong>r Uckermark-Grundschule<br />

und an<strong>de</strong>ren Kooperationspartnern<br />

wer<strong>de</strong>n wir versuchen, die oben aufgeführten<br />

Projekte im Jahr 2003 durchzuführen.<br />

Das Programm <strong>de</strong>s Schülerclubs orientiert<br />

sich an <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r 9- bis 12-Jährigen:<br />

Offene Arbeit<br />

• Mädchen- und Jungenarbeit<br />

• Offener Schülertreff<br />

• Mädchentreff<br />

Rund um die Schule<br />

• <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

• Klassensprecherseminare<br />

Sportgruppen und -kurse<br />

• Judo<br />

• Yoga<br />

• Tanzkurse<br />

• Fußballgruppen<br />

Freizeit und Hobby<br />

• Theater<br />

• Pausenfrühstück und Mittagstisch<br />

• Gestaltung <strong>de</strong>s Schulgartens<br />

• Medienarbeit<br />

Beratung und Unterstützung in Konfl iktsituationen


Merkez hat von Montag bis Sonntag von 10.00<br />

bis 22.00 Uhr geöffnet. Die küchenverantwortliche<br />

Familie öffnet und schließt die Räume und<br />

sorgt <strong>für</strong> Sauberkeit. Die Familien wechseln sich<br />

ab, oft übernehmen auch die Jugendlichen aus<br />

dieser Familie diese Dienste.<br />

Täglich halten sich etwa 100 Menschen unterschiedlichen<br />

Alters im Merkez auf. <strong>Alle</strong> sind<br />

sehr froh und stolz, nun endlich einen Platz<br />

gefun<strong>de</strong>n zu haben.<br />

Aus <strong>de</strong>r Baugruppe am Dienstag hat sich die<br />

Besucherversammlung entwickelt. Immer mehr<br />

Personen, die bereit waren, die Selbstorganisation<br />

<strong>de</strong>s La<strong>de</strong>ns mit zu tragen, nahmen an<br />

diesen Sitzungen teil. Nach längeren Diskussionen<br />

entschie<strong>de</strong>n sich die Nutzer <strong>für</strong> folgen<strong>de</strong><br />

Struktur:<br />

• <strong>Ein</strong>e monatlich tagen<strong>de</strong> Besucherversammlung,<br />

die sich aus allen Besuchern, Outreach<br />

und <strong>de</strong>m Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. zusammensetzt, stellt die <strong>Haus</strong>ordnung<br />

auf und wählt das Komitee.<br />

• Das Komitee, dass sich aus sechs Senioren,<br />

sechs Jugendlichen und drei Personen mittleren<br />

Alters zusammensetzt, entschei<strong>de</strong>t über<br />

die Angebote, schlichtet bei Konfl ikten und<br />

wählt die „Führungsgruppe“.<br />

• Die „Führungsgruppe“, die sich aus zwei<br />

Senioren, zwei Jugendliche und einer Person<br />

mittleren Alters zusammensetzt, sorgt<br />

<strong>für</strong> die <strong>Ein</strong>haltung <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>ordnung, vergibt<br />

die Räume, verwirklicht das Angebot und organisiert<br />

<strong>de</strong>n Küchendienst. Die Treffen fi n<strong>de</strong>n<br />

wöchentlich statt.<br />

Diese Grundstruktur ist als Mo<strong>de</strong>ll zu verstehen<br />

und kann ergänzt o<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Regelmäßige Angebote im Merkez<br />

Den Senioren ist es gelungen, kostenlose Beratungsangebote<br />

zu organisieren. So gibt es:<br />

Merkez — Generationsübergreifen<strong>de</strong>r Treffpunkt<br />

Agnes Mack-Ajtai, Ilias Bakir<br />

• Je<strong>de</strong>n Donnerstag eine Pfl egeversicherungs-<br />

und Sozialberatung durch eine türkischen Mitarbeiterin<br />

<strong>de</strong>s VdK<br />

• Begleitung zu Ämtern (bei Bedarf Übersetzungshilfe<br />

durch ehrenamtliche Personen)<br />

• Zweimal im Monat ehrenamtliche Rechtsberatung<br />

durch zwei Rechtsanwälte<br />

• Montags und freitags Gesprächskreis von<br />

Frauen zum Deutschlernen, ehrenamtliche<br />

Leitung durch eine pensionierte Deutschlehrerin<br />

• Sazkurse unter <strong>de</strong>r Leitung eines türkischen<br />

Musiklehrers<br />

• <strong>Ein</strong>mal monatlich Rentenberatung durch einen<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversicherungsanstalt<br />

• <strong>Ein</strong>mal wöchentlich Schnei<strong>de</strong>r- und Nähkurs<br />

mit einer Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Internationalen<br />

Bun<strong>de</strong>s<br />

• einmal monatlich Beratung über die Rechte<br />

in <strong>de</strong>r Türkei durch einen türkischen Rechtsanwalt.<br />

Höhepunkte im Jahr 2002<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres war ein Berater von <strong>de</strong>r<br />

Berliner Bank eingela<strong>de</strong>n und informierte zum<br />

Thema Euro.<br />

Von 25. April bis 28. Mai haben viele Senioren<br />

an einer Multiplikatorenschulung <strong>de</strong>r AWO<br />

teilgenommen. Zum Abschluss gab es ein Fest,<br />

zu <strong>de</strong>m auch <strong>de</strong>r Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg<br />

Herr Ekkehard Band und <strong>de</strong>r<br />

türkischer Generalkonsul Herr Aydin Duruson<br />

eingela<strong>de</strong>n waren, um an <strong>de</strong>r feierlichen Überreichung<br />

<strong>de</strong>r Zertifi kate teilzunehmen.<br />

Zweieinhalb Monate lang fand mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims ein Computerkurs<br />

statt. Die Hälfte <strong>de</strong>r Teilnehmer/innen waren<br />

Frauen aus <strong>de</strong>r Umgebung.<br />

Im Sommer haben einige Familien gemeinsame<br />

Ausfl üge zum Wannseeheim unternommen,<br />

dort gegrillt und zur Saz gesungen.<br />

Gelegentlich feiern die Familien im Merkez<br />

Familienfeste o<strong>de</strong>r Geburtstage. Wir selbst<br />

57


58 Merkez — Generationsübergreifen<strong>de</strong>r Treffpunkt<br />

organisieren auch gemeinsame Feste <strong>für</strong> die<br />

Familien.<br />

Mit <strong>de</strong>r bezirklichen Seniorenvertretung organisierten<br />

wir in diesem Jahr mehrmals gemeinsame<br />

Nachmittage mit Essen und Musikbegleitung.<br />

Auch das Weihnachtsfest haben wir gemeinsam<br />

gefeiert und <strong>für</strong> das Büffet gesorgt.<br />

Im Herbst veranstalteten wir einen gemeinsamen<br />

Museumsbesuch mit <strong>de</strong>r AWO Kreuzberg.<br />

Von Outreach wur<strong>de</strong> ein Tavlaturnier gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim VD13<br />

und <strong>de</strong>n Senioren organisiert.<br />

Es fan<strong>de</strong>n mehrere Sitzungen von Seiten <strong>de</strong>s<br />

Bezirksamtes in unseren Räumlichkeiten statt<br />

und die Mitarbeiter informierten sich über die<br />

Arbeit in Merkez.<br />

Outreach bietet dienstags eine Beratung <strong>für</strong><br />

Jugendliche und ihre Eltern an, donnerstags gab<br />

es offene Jugendarbeit bis 22.00 Uhr. In <strong>de</strong>n<br />

Wintermonaten kam donnerstags JobMobil zur<br />

Berufsberatung und zur Hilfe bei Bewerbungsschreiben<br />

<strong>für</strong> Jugendliche. In <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />

kamen die Jugendliche erst spät am Abend<br />

zum Treffpunkt, so das wir die Räumlichkeiten<br />

ganz <strong>für</strong> uns nutzen konnten.<br />

Pläne <strong>für</strong> das nächste Jahr:<br />

• Wir möchten in unseren Räumen Bücher zur<br />

Ausleihe anbieten können.<br />

• Wir möchten sportliche Angebote <strong>für</strong> Jugendliche<br />

und Rentner organisieren.<br />

• Das Nutzen von Internetmöglichkeit in unseren<br />

Räumen möchten wir erweitern und<br />

bekannter machen.<br />

• Wir brauchen noch Hilfe bei <strong>de</strong>r Beratung von<br />

jungen Familien.<br />

• <strong>Ein</strong> Skat- und Tavla- (Backgammon) Turnier<br />

mit Preisen und Auszeichnungen möchten wir<br />

dieses Jahr wie<strong>de</strong>r organisieren.<br />

• Bei Straßenfesten möchten wir mitmachen<br />

und auch beim Trö<strong>de</strong>ln <strong>für</strong> die Familien.<br />

• <strong>Ein</strong>mal im Monat möchten wir ein offenes<br />

Frühstück anbieten <strong>für</strong> Familien in <strong>de</strong>r Nachbarschaft.<br />

• Es wäre gut eine Wan<strong>de</strong>rgruppe <strong>für</strong> die Jugendliche<br />

und auch <strong>für</strong> die Ältere aufzubauen.<br />

• Im Keller wollen wir eine Volkstanzgruppe<br />

etablieren.<br />

• <strong>Ein</strong>e Drogenberatung <strong>für</strong> die Jugendliche und<br />

ihre Eltern soll künftig angeboten.<br />

Wir brauchen unbedingt noch fi nanzielle und<br />

materielle Hilfen <strong>für</strong> folgen<strong>de</strong> Vorhaben:<br />

• Wir wollen unseren Vorgarten neu bepfl anzen<br />

und im Merkez diverse Schönheitsreparaturen<br />

durchführen.<br />

• <strong>Ein</strong> Zaun muss errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Kellerräume sanieren wir gera<strong>de</strong>, da<strong>für</strong><br />

brauchen wir aber noch Material und Möbel.<br />

• Der Zustand unsere Möblierung ist bedauerlich<br />

und unzureichend. Es han<strong>de</strong>lt sich um ausrangierte,<br />

teilweise <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r konzipierte Tische<br />

und Stühle. Sie sind zu klein und verursachen<br />

bei <strong>de</strong>n Senioren Rückenschmerzen.<br />

Am 30. November 2001 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r generationsübergreifen<strong>de</strong><br />

Treffpunkt eröffnet. Träger<br />

sind das Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. und OUTREACH Mobile Jugendarbeit,<br />

ein Projekt <strong>de</strong>s Verbands <strong>für</strong> sozial-kulturelle<br />

Arbeit, Lan<strong>de</strong>sverband Berlin e. V.<br />

Im Merkez treffen sich vor allem türkische<br />

Senioren und Jugendliche, aber auch Deutsche<br />

verschie<strong>de</strong>ner Altersstufen.


In unserem <strong>Haus</strong> treffen sich über 80 verschie<strong>de</strong>ne<br />

Gruppen: Gesprächskreise, anonyme<br />

Gruppen, Initiativen, Mutter-Kind-Gruppen<br />

und Freizeitgruppen. Wir als Mitarbeiter/innen<br />

unterstützen und begleiten die Gruppen in allen<br />

Aspekten ihrer Arbeit (Anleitung in <strong>de</strong>r Gründungsphase,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Beratung in<br />

organisatorischen Belangen, bei Bedarf Krisenintervention<br />

im Gruppenprozess, Unterstützung<br />

bei Veranstaltungen zu bestimmten Themen etc.).<br />

<strong>Ein</strong>en weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit bil<strong>de</strong>t<br />

die telefonische und persönliche Beratung <strong>für</strong> alle<br />

Interessierten in Gesundheits- und Selbsthilfeangelegenheiten,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Information<br />

über die bei uns im <strong>Haus</strong> und darüber hinaus<br />

berlinweit existieren<strong>de</strong>n Selbsthilfegruppen.<br />

Schwerpunkt Gesundheit<br />

Um das Thema Gesundheit und Selbsthilfemöglichkeiten<br />

noch mehr ins öffentliche<br />

Interesse zu rücken und die Arbeit <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

in diesem Kontext darzustellen,<br />

wur<strong>de</strong> im Mai ein Straßenfest unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Gesundheitsmeile Frie<strong>de</strong>nau – Aktiv wer<strong>de</strong>n,<br />

gesund bleiben“ (siehe Seite 61) veranstaltet.<br />

Aber auch an<strong>de</strong>re gesundheitsrelevante Themen<br />

wur<strong>de</strong>n 2002 verwirklicht.<br />

Gute Zusammenarbeit und ihre Ergebnisse<br />

Resultierend aus <strong>de</strong>n fachlichen Gesprächen<br />

während <strong>de</strong>r Gesundheitsmeile Frie<strong>de</strong>nau entwickelte<br />

sich eine sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf (Projekt<br />

Gesundheit 21) und <strong>de</strong>n Selbsthilfekontaktstellen<br />

aus Steglitz und Zehlendorf. <strong>Ein</strong> Ergebnis dieser<br />

Zusammenarbeit ist die Veröffentlichung <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Zeitung „Gesundheit im Südwesten“.<br />

Das sehr gelungene erste Exemplar <strong>de</strong>r kostenlosen,<br />

zukünftig vierteljährlich erscheinen<strong>de</strong>n<br />

Zeitung ist auch unter www.berlin-suedwest.<strong>de</strong>/<br />

gesundheit im Internet zu fi n<strong>de</strong>n.<br />

Im September veranstaltete das Frauengesundheitsnetz<br />

Tempelhof-Schöneberg, an <strong>de</strong>m<br />

Selbsthilfetreffpunkt<br />

Kerstin Bönsch, Ralph Krüger<br />

sich eine Kollegin von uns beteiligt, die Frauengesundheitswochen<br />

Tempelhof-Schöneberg.<br />

Im Anschluss an die umfangreiche Auftaktveranstaltung<br />

im Rathaus Schöneberg fan<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>zentrale Veranstaltungen aller am Frauengesundheitsnetz<br />

beteiligten <strong>Ein</strong>richtungen statt.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung organisierten<br />

wir unter Beteiligung vieler Selbsthilfegruppen<br />

aus unserem <strong>Haus</strong> eine Ausstellung mit <strong>de</strong>m<br />

Titel „Frauen und Selbsthilfe“.<br />

Wenn Essen zur Sucht wird ...<br />

Im Frühsommer organisierten wir ein gemeinsames<br />

Treffen aller sechs Ess-Störungsgruppen<br />

im <strong>Haus</strong>, um einen gegenseitigen Austausch <strong>de</strong>r<br />

Betroffenen zu ermöglichen und das Interesse an<br />

einer gruppenübergreifen<strong>de</strong>n Veranstaltung zu<br />

erfragen. Unsere I<strong>de</strong>e stieß auf reges Interesse<br />

bei <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen. Gemeinsam sammelten<br />

wir I<strong>de</strong>en <strong>für</strong> eine mögliche Veranstaltung.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>r Vorschläge entstand <strong>de</strong>r<br />

zweitägige Workshop „Wenn Essen zur Sucht<br />

wird ...“, <strong>de</strong>ssen erster Teil im November mit<br />

guter Beteiligung stattfand.<br />

Themenbezogene Vortragsreihen<br />

Die regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorträge zu<br />

gesundheitsrelevanten Inhalten fassen wir seit<br />

2001 in themenbezogenen Vortragsreihen zusammen.<br />

Die jeweiligen Schwerpunkte än<strong>de</strong>rn sich<br />

im Halbjahresrhythmus. Das Thema <strong>de</strong>s ersten<br />

Halbjahres lautete „Ängste und Depressionen“.<br />

Im zweiten Halbjahr organisierten wir Vorträge<br />

zum Bereich „Sucht“. Hervorheben möchten<br />

wir <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs gelungenen und lebensnahen<br />

Vortrag „Wege aus <strong>de</strong>r Alkoholerkrankung“<br />

von Herrn Prof. Dr. Salloch-Vogel vom Jüdischen<br />

Krankenhaus Berlin. Um die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Kiezoase Schöneberg weiter auszubauen,<br />

veranstalteten wir unsere Vortragsreihe in<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>n dortigen Kollegen/innen<br />

und an zwei Terminen im Jahr in <strong>de</strong>n dortigen<br />

Räumen.<br />

59


60 Selbsthilfetreffpunkt<br />

Ehrenamtliche Arbeit<br />

Inhaltliche Anregungen aus <strong>de</strong>n Selbsthilfegruppen<br />

be<strong>de</strong>uten <strong>für</strong> unsere Arbeit eine große<br />

Bereicherung, über die wir uns sehr freuen.<br />

Wir sind bemüht, die vorgebrachten I<strong>de</strong>en und<br />

Projekte – wenn möglich – zu unterstützen o<strong>de</strong>r<br />

gemeinsam zu realisieren.<br />

<strong>Ein</strong> aktuelles Beispiel: In <strong>de</strong>r bei uns bis vor<br />

kurzem existieren<strong>de</strong>n AD(H)S-Gruppe (AufmerksamkeitsDefi<br />

zit- und HyperaktivitätsSyndrom)<br />

engagierte sich eine Teilnehmerin beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>für</strong> die Belange <strong>de</strong>r von AD(H)S Betroffenen.<br />

Sie entwickelte sich immer mehr zur Fachfrau<br />

in eigener Sache, die von an<strong>de</strong>ren vermehrt<br />

zu Rate gezogen wur<strong>de</strong> und die sich sehr <strong>für</strong><br />

themenbezogene Veranstaltungen im <strong>Haus</strong> engagierte.<br />

Gemeinsam entstand die I<strong>de</strong>e eines ehrenamtlichen<br />

Beratungsangebotes <strong>für</strong> Betroffene<br />

(siehe auch Seite 28). Als sich die räumlichen<br />

Möglichkeiten in <strong>de</strong>r Rubensstraße 28 ergaben,<br />

stellte das Nachbarschaftsheim <strong>de</strong>n benötigten<br />

Raum und die Infrastruktur zur Verfügung und die<br />

Betroffene ging mit viel Elan und Kreativität an<br />

die Sache. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten<br />

ist es nun geschafft. Seit September fi n<strong>de</strong>t eine<br />

regelmäßige ehrenamtliche Beratung statt, die<br />

von vielen Betroffenen und Angehörigen genutzt<br />

wird. <strong>Ein</strong> offener Treffpunkt befi n<strong>de</strong>t sich parallel<br />

dazu im Aufbau.<br />

Neue Räume – neue Möglichkeiten<br />

Durch die Anmietung <strong>de</strong>r neuen Räume in <strong>de</strong>r<br />

Rubensstraße 28, welche <strong>de</strong>r Selbsthilfetreffpunkt<br />

teilweise nutzen kann, war es uns möglich,<br />

unser Spektrum nochmals zu erweitern.<br />

Die schon seit Jahren im <strong>Haus</strong> existieren<strong>de</strong><br />

NachbarschaftsBörse hat endlich einen Raum<br />

(und mehr Zeit), in <strong>de</strong>m sie ihre vielfältigen<br />

Tauschaktionen erfolgreich weiter ausbauen<br />

konnte.<br />

Des weiteren konnten wir das Projekt „Mama<br />

Afrika“, welches sich <strong>für</strong> eine verbesserte Lebenssituation<br />

afrikanischer Frauen und die kulturelle<br />

Aufklärung in Berliner Schulen einsetzt, bei uns<br />

aufnehmen.<br />

Im neuen großen Gruppenraum gibt es noch<br />

viele Möglichkeiten <strong>für</strong> Gruppen und an<strong>de</strong>re<br />

Interessierte.<br />

Leistungsspektrum<br />

• telefonische und persönliche Beratung<br />

in allen selbsthilfe- und gesundheitsrelevanten<br />

Fragen<br />

• Unterstützung <strong>de</strong>r Selbsthilfegruppen<br />

im <strong>Haus</strong><br />

• Kurse, Vorträge, Workshops etc. zu<br />

überwiegend gesundheitsrelevanten<br />

Themen<br />

• Vermittlung von Rechtsberatungsterminen<br />

• Ausstellungen<br />

• Verwaltung <strong>de</strong>r gesamten internen und<br />

externen Raumnutzung und Vermietung<br />

<strong>für</strong> drei Häuser


Gesundheitsmeile Frie<strong>de</strong>nau<br />

Straßenfest am 25. Mai 2002 auf <strong>de</strong>r Fregestraße<br />

Das vielfältige Kulturprogramm lockte Alt und Jung Für Autos gesperrt! ... und trotz<strong>de</strong>m war viel los in<br />

<strong>de</strong>r Fregestraße<br />

Aktiv wer<strong>de</strong>n – gesund bleiben<br />

Am 25. Mai 2002 verwan<strong>de</strong>lte sich die Fregestraße zwischen Saar- und Holsteinischer Straße in die<br />

Gesundheitsmeile Frie<strong>de</strong>nau. Die Arbeitsbereiche Familienbildung, Selbsthilfe- und Seniorentreffpunkt<br />

<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims Schöneberg lu<strong>de</strong>n ein, <strong>für</strong> die Gesundheit aktiv zu wer<strong>de</strong>n.<br />

In persönlichen Gesprächen informierten sich die Besucher/innen über die vielfältigen Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Selbsthilfe und die Gesundheitsangebote in Tempelhof-Schöneberg und näherer Umgebung. Die fachlich<br />

beteiligten Kolleg/innen nutzten die Veranstaltung zum Auf- bzw. Ausbau <strong>de</strong>r Vernetzung zwischen <strong>de</strong>n<br />

teilnehmen<strong>de</strong>n Gesundheitsprojekten, Gruppen, Verbän<strong>de</strong>n und Ämtern. Insgesamt beteiligten sich ca.<br />

35 <strong>Ein</strong>richtungen und Gruppen an <strong>de</strong>m Fest.<br />

Wie bin<strong>de</strong> ich das Tragetuch richtig?<br />

Aktivitäten & Aktionen<br />

Spannen<strong>de</strong> Angebote <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

Es bestand die Möglichkeit, an verschie<strong>de</strong>nen Schnupperangeboten aus <strong>de</strong>m Kursprogramm <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

und Mitmachaktionen <strong>für</strong> Groß und Klein teilzunehmen. Insbeson<strong>de</strong>re das Zähneputzen<br />

im Kariestunnel <strong>de</strong>r LAG Kariesprophylaxe und die Kreativangebote wur<strong>de</strong> begeistert angenommen.<br />

Das Kulturprogramm wur<strong>de</strong> geprägt durch verschie<strong>de</strong>ne musikalische Darbietungen und zwei Theaterstücke<br />

(unter an<strong>de</strong>rem von <strong>de</strong>n Grauen Zellen <strong>de</strong>s Theaters <strong>de</strong>r Erfahrungen), die sich humorvoll mit <strong>de</strong>m<br />

Thema Krankheit auseinan<strong>de</strong>r setzten. Das internationale, kulinarische Angebot mit leckeren gesun<strong>de</strong>n<br />

Speisen und Getränken fand großen Anklang bei <strong>de</strong>n Besucher/innen.<br />

Trotz <strong>de</strong>s wechselhaften Wetters und <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n schwanken<strong>de</strong>n Besucherzahl war die<br />

Veranstaltung ein großer Erfolg mit sehr guter Resonanz aller Beteiligten.<br />

61


Berliner Abendblatt <strong>für</strong> Steglitz-Zehlendorf vom 5. Juni 2002<br />

62 Presseseite


Älteren Menschen wer<strong>de</strong>n im Seniorentreffpunkt<br />

vielfältige Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme<br />

mit an<strong>de</strong>ren, zur Weiterbildung und<br />

Gesundheitsvorsorge sowie zur allgemeinen Freizeitgestaltung<br />

geboten. Gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Angebote geben die Möglichkeit, in freundlicher,<br />

entspannter Umgebung etwas <strong>für</strong> Körper, Geist<br />

und Seele zu tun. Interkulturelle Begegnungen<br />

und solche <strong>de</strong>r Generationen wer<strong>de</strong>n angeregt<br />

und ermöglicht.<br />

Neben Senioren- und altersgemischten<br />

Hobbygruppen bietet <strong>de</strong>r Seniorentreffpunkt<br />

verschie<strong>de</strong>ne Vorträge, Informationsangebote,<br />

Ausfl üge, Reisen, Möglichkeiten zu Ausstellungen<br />

und viele weitere Veranstaltungen an. Beson<strong>de</strong>rs<br />

hervorheben möchten wir dieses Jahr das<br />

Gedächtnistraining und an dieser Stelle eine<br />

Teilnehmerin und die Leiterin <strong>de</strong>r Gruppe zu<br />

Wort kommen lassen:<br />

Gedächtnistraining leicht gemacht!<br />

„Seit zwei Jahren gibt Frau Janine Rosenberger<br />

Gedächtnistraining <strong>für</strong> Senioren im Nachbarschaftsheim<br />

in <strong>de</strong>r Fregestraße 53. Durchschnittlich<br />

sind wir zwölf Teilnehmerinnen, ein<br />

sehr nettes, lockeres Team. Es wird viel gelacht,<br />

weil viele Übungen so lustig sind. Wir helfen uns<br />

gegenseitig und unterstützen uns, wenn eine mal<br />

was nicht weiß. Zur Halbzeit wird Pause gemacht<br />

mit Atemübungen und leichter Gymnastik.<br />

Unsere Kursleiterin, Frau Janine, ist lieb und<br />

charmant. Sie erklärt einem die Themen so wun<strong>de</strong>rbar,<br />

dass es <strong>für</strong> je<strong>de</strong> verständlich ist. Die Themen<br />

sind sehr wechselhaft und lehrreich. Auch<br />

gibt es <strong>Haus</strong>aufgaben auf. Da wir alle <strong>Haus</strong>frauen<br />

sind, hat je<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ehrgeiz, dieselben zu schaffen.<br />

Nicht immer fi n<strong>de</strong> ich die Lösung gleich und greife<br />

zum Lexikon. So trainiere ich mein Gedächtnis<br />

und verbringe mit Tätigkeiten die langen Winteraben<strong>de</strong>.<br />

Nach längeren Pausen sage ich oft, es<br />

wird Zeit, dass Frau Janine Rosenberger wie<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>m Gedächtnistraining beginnt.“<br />

Elvira Sowa<br />

Seniorentreffpunkt<br />

Violet Schäfer<br />

„Guten Tag,<br />

lich . i . . . o . . e . z . m Gedächtnistraining!<br />

Unser Thema heute heißt: weiß.<br />

Was ist alles weiß?<br />

Mit solchen Wortsammlungen machen wir uns zu<br />

Beginn <strong>de</strong>s Kurses erst einmal warm. In heiterer<br />

Run<strong>de</strong> wird eifrig gesammelt. Erstaunlich, was<br />

da zusammenkommt.<br />

Die linke Gehirnhälfte ist <strong>für</strong> die Sprache, das<br />

logische Denken, die rechte eher <strong>für</strong> die Fantasie,<br />

Kreativität, Emotion zuständig und gleichzeitig<br />

<strong>für</strong> die linke Körperhälfte, umgekehrt koordiniert<br />

die linke Gehirnhälfte die rechte Körperseite.<br />

Wir arbeiten nach <strong>de</strong>r ganzheitlichen Metho<strong>de</strong><br />

(<strong>Ein</strong>beziehung von Körper, Geist und Seele)<br />

<strong>de</strong>r Wiener Ärztin Dr. Franziska Stengel. Beim<br />

ganzheitlichen Gedächtnistraining wer<strong>de</strong>n die<br />

Hirnfunktionen nicht isoliert trainiert, son<strong>de</strong>rn<br />

durch die abwechslungsreichen Übungen miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft. Dies ermöglicht gera<strong>de</strong> älteren<br />

Menschen, die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter<br />

zu erhalten, sich diverse Memotechniken anzueignen,<br />

die fl ui<strong>de</strong> Intelligenz (Reaktion, I<strong>de</strong>en) zu<br />

trainieren und somit eine Kompetenz im Alltag<br />

zu behalten. Es wer<strong>de</strong>n Konzentration, Wahrnehmung,<br />

Wortfi ndung, Formulierung, Merkfähigkeit,<br />

Kreativität, logisches und assoziatives Denken<br />

trainiert und zwar mit allen unseren menschlichen<br />

Sinnen.<br />

Teller • Apfel • Fernglas • Buch • Gabel •<br />

Schuhe • Butter • Tasche • Stein • Hut<br />

Um sich diese Dinge zu merken, könnten Sie<br />

versuchen, sich Eselsbrücken zu bauen, sich<br />

die Sachen bildlich vorzustellen (weißer Teller,<br />

roter Apfel u. s. w.), sie in Gruppen zusammenzufassen<br />

o<strong>de</strong>r aber sich eine kleine Geschichte<br />

auszu<strong>de</strong>nken: Auf <strong>de</strong>n Teller lege ich <strong>de</strong>n Apfel<br />

und schaue mit <strong>de</strong>m Fernglas in das Buch usw.<br />

Je absur<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>sto leichter merkt es sich. Decken<br />

Sie nun die Zeile bitte ab.<br />

Es ist an <strong>de</strong>r Zeit, unseren Stoffwechsel mit<br />

etwas Bewegung anzuregen, im Sitzen, möglicherweise<br />

bei fl otter Musik. Sie schlagen sich<br />

63


64 Seniorentreffpunkt<br />

mit bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n auf die Oberschenkel, dann<br />

mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n über Kreuz auf die Schultern,<br />

klatschen dann in die Hän<strong>de</strong>. Danach die Hän<strong>de</strong><br />

über Kreuz auf die Oberschenkel schlagen, dann<br />

die linke und rechte Hand parallel auf die Schultern<br />

schlagen und wie<strong>de</strong>r in die Hän<strong>de</strong> klatschen.<br />

Und nun, mehrmals im Wechsel: 1 - 2 - 3, 1 - 2 - 3<br />

... eine gute Koordinationsübung.<br />

Jetzt schreiben Sie die Dinge auf, an die sie<br />

sich noch erinnern. Wie viele Begriffe wussten<br />

Sie noch? Kontrollieren Sie sich selbst. Wie ist es<br />

Ihnen gelungen, sich die Dinge zu merken? Wer<br />

hat Lust, uns von seinen persönlichen Techniken<br />

und Eselsbrücken zu erzählen?<br />

So, nun kommen wir noch einmal zur Merkfähigkeit,<br />

nämlich <strong>de</strong>m Merken von Zahlen. Zahlen<br />

sind an sich abstrakt, <strong>de</strong>shalb sucht man sich<br />

zum Merken eigene Eselsbrücken. Versuchen<br />

Sie, sich nach Ihrem Prinzip folgen<strong>de</strong> Zahlen<br />

(eventuell erst nur eine Reihe) einzuprägen:<br />

6 4 5 8 2 0<br />

1 3 7 6 8 1<br />

4 3 9 2 7 5<br />

Gibt es Assoziationen zu an<strong>de</strong>ren Daten, Nummern,<br />

<strong>Ein</strong>teilungen in Blöcke, Visuelles? Decken<br />

Sie dann die Zahlen ab und versuchen Sie, sie<br />

richtig aufzuschreiben. Hat’s geklappt?<br />

<strong>Ein</strong>e kreative Schreibübung wird Sie sicher<br />

zum Schmunzeln bringen und ganz nebenbei<br />

üben Sie die Formulierung: Stellen Sie sich vor,<br />

Sie sind zum Nordpol gereist und möchten eine<br />

Postkarte an Ihre Lieben daheim schreiben, ohne<br />

jedoch die Worte „Winter“, „weiß“, „Kälte“,<br />

„Schnee“ und „Eis“ zu verwen<strong>de</strong>n. Viel Spaß!<br />

Das Vorlesen in <strong>de</strong>r Gruppe ist sehr amüsant.<br />

Ich hoffe, dass Ihnen <strong>de</strong>r kleine virtuelle<br />

Ausfl ug zum Gedächtnistraining gefallen hat.<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 biete ich unter an<strong>de</strong>rem<br />

im Nachbarschaftsheim Schöneberg Gedächtnistrainingskurse<br />

an. Pro Kurs sind wir etwa 10<br />

bis 14 Teilnehmer/innen. Viele von ihnen sind<br />

mit Begeisterung zum wie<strong>de</strong>rholten Mal dabei.<br />

<strong>Ein</strong>ige sind regelrecht aufgeblüht und berichten<br />

dies auch selbst.<br />

Deshalb möchte ich noch ein paar <strong>Ein</strong>drücke,<br />

Erfahrungen und Reaktionen <strong>de</strong>r<br />

Teilnehmer/innen anfügen.<br />

• Frau X. sucht nicht mehr ständig ihre Handtasche:<br />

Sie hat unser geübtes Prinzip übernommen<br />

und trainiert, wie sie heiter berichtet.<br />

• Neulich erzählte mir Frau Y., wie glücklich sie<br />

sei, weil ihr gesagt wur<strong>de</strong>, dass sie neuerdings<br />

ganz an<strong>de</strong>rs telefoniere: so kommunikativ<br />

und fröhlich, man höre es schon an <strong>de</strong>r<br />

Stimme. Sie strahlt keine Verbitterung mehr<br />

aus, son<strong>de</strong>rn Selbstbewusstsein und Zuversicht.<br />

Frau Y. rechnete nach: Sie hatte genau<br />

fünf Wochen Gedächtnistrainingskurs hinter<br />

sich und war begeistert und zufrie<strong>de</strong>n. Sie<br />

traut sich wie<strong>de</strong>r etwas zu, ist neugierig gewor<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> sagte sie noch:<br />

„”Hat ja doch alles keinen Sinn mehr!” Nach<br />

zehn Kursterminen hat sie beschlossen, sich<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>n nächsten Kurs anzumel<strong>de</strong>n.<br />

• Frau Z. freut sich, dass sie keine Koordinationsschwierigkeiten<br />

(linke/rechte Körperseite,<br />

bzw. Gehirnhälfte) mehr hat beim „Denken<br />

und Machen”.<br />

Ich kann bei allen Teilnehmern/innen eine<br />

<strong>de</strong>utliche Verbesserung <strong>de</strong>r Wahrnehmung und<br />

damit <strong>de</strong>r Merkfähigkeit feststellen. <strong>Alle</strong> haben<br />

ihrem Lerntyp entsprechen<strong>de</strong> Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

sogenannten Eselsbrücken fi n<strong>de</strong>n können. Es<br />

gibt viele Erfolgserlebnisse, die sich auch auf<br />

<strong>de</strong>n Alltag übertragen. Das ist auch <strong>für</strong> mich als<br />

Kursleiterin immer wie<strong>de</strong>r eine Bereicherung.<br />

Auf Wie<strong>de</strong>rsehen!“<br />

In <strong>de</strong>r Seniorenarbeit engagierten sich<br />

im vergangenen Jahr 26 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen. Sie sind als<br />

Gruppenleiter/innen o<strong>de</strong>r Kontaktpersonen<br />

tätig, unterstützen <strong>Ein</strong>zelpersonen, engagieren<br />

sich in <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit, leisten<br />

Schreib- und Verwaltungsarbeiten im Büro<br />

o<strong>de</strong>r unterstützen die Hauptamtlichen bei<br />

Veranstaltungen.


Der Frie<strong>de</strong>nauer Frauenchor blickt auf das Jahr zurück<br />

Chorgruppen<br />

Frie<strong>de</strong>nauer Frauenchor und Konzertchor Frie<strong>de</strong>nau<br />

Je<strong>de</strong>n Montag treffen wir uns um 20.00 Uhr im Rathaus Frie<strong>de</strong>nau zum Singen. Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sängerinnen<br />

ist bemüht zu kommen, <strong>de</strong>nn es sind immer beglücken<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>m Lernen <strong>de</strong>r Texte und <strong>de</strong>r<br />

Musik hat sich so manche Freundschaft entwickelt. Für alle Sängerinnen ist ein Chorgemeinschaftsgefühl<br />

entstan<strong>de</strong>n.<br />

Das Angebot zum Chorwochenen<strong>de</strong> in Schmargendorf in <strong>de</strong>r Uckermark wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r von vielen begeistert<br />

angenommen. Mit Fahrgemeinschaften und Bahn fi elen wir in Schmargendorf ein. Gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m dortigen Frauenchor wur<strong>de</strong> gesungen, gelacht und zu Johanni gefeiert. Unser Beitrag zum Dorffest<br />

wur<strong>de</strong> viel beklatscht und vom Bürgermeister mit Rosen und Sekt belohnt. Der Abend mit Tanz blieb allen<br />

in guter Erinnerung. Für das Jahr 2003 ist unser Chor bereits im Hotel „Zur Mühle“ vorgemerkt und die<br />

Chorfrauen freuen sich bereits auf das Wie<strong>de</strong>rsehen.<br />

In diesem Jahr ist unser Chor gewachsen und die Neuen fühlten sich gleich bei uns wohl. Je<strong>de</strong> neue<br />

Sängerin ist uns herzlich willkommen. Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung zum Mitsingen, son<strong>de</strong>rn<br />

nur die Freu<strong>de</strong> am gemeinsamen Singen.<br />

Wie zur Schulzeit wur<strong>de</strong> bei uns immer die zweite Reihe bevorzugt. Vor kurzer Zeit sagte unser Chorleiter<br />

Rolf Ahrens: „In unserem Chor gibt es jetzt nur noch die zweite Reihe.“ Wir haben gelacht und verstan<strong>de</strong>n:<br />

Bei uns gibt es jetzt nur noch eine große, halbrun<strong>de</strong> erste Reihe.<br />

Der Konzertchor Frie<strong>de</strong>nau Der Frie<strong>de</strong>nauer Frauenchor singt unter <strong>de</strong>r Leitung<br />

von Rolf Ahrens<br />

Der Konzertchor Frie<strong>de</strong>nau blickt auf das Jahr zurück<br />

„Ich sag a<strong>de</strong> ...“<br />

Noch war es nicht ganz so weit. Aber etwas Abschiedsstimmung legte sich doch über das traditionelle<br />

Chorwochenen<strong>de</strong> im Januar. Es war das letzte Mal, das wir im <strong>Haus</strong> am Rupenhorn das Jahr einsangen.<br />

„Fröhlichkeit und leichtes Leben ...“ – unter diesem musikalischen Motto stan<strong>de</strong>n alle Chorfreizeiten<br />

im ehemaligen <strong>Haus</strong> <strong>de</strong>s Berliner Architekten Erich Men<strong>de</strong>lssohn, mit <strong>de</strong>ssen Räumlichkeiten sich viele<br />

Erinnerungen verbin<strong>de</strong>n. Vor allem natürlich unermüdliche Proben, damit „Musica, die ganz lieblich<br />

Kunst“ sich wirklich „ehrenwert“ entfaltet. Die schönen Winteraben<strong>de</strong> mit Tanz und Darbietungen, mit<br />

Gesprächen und gemeinsamem Singen am Karmin trugen ebenso wie die ge<strong>de</strong>ckten Tische dazu bei,<br />

dass das Arbeitsprogramm auch immer ein bisschen Erholung war.<br />

65


66 Chorgruppen<br />

„Unglaublich schöne Schnulzen“<br />

Über 30 Grad am 15. Juni – ein Hitzerekord. Trotz<strong>de</strong>m ein rappelvoller Schlesiensaal im Rathaus<br />

Frie<strong>de</strong>nau. Auch Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Ekkehard Band war Gast in unserem<br />

Sommerkonzert „Unglaublich schöne Schnulzen“. Schlager, Evergreens und ein Musical-Querschnitt von<br />

Gershwins „Porgy and Bess“ sowie die tropischen Temperaturen ließen das Publikum dahinschmelzen.<br />

Eigentlich sollte <strong>de</strong>r Sparstrumpf die ersten Euros <strong>für</strong> die Brasilienreise schlucken. Aber dann kam<br />

die Flut. Und somit fl oss <strong>de</strong>r Erlös <strong>de</strong>m Dres<strong>de</strong>ner Verein „Frauen helfen Frauen“ zu. Zwölf Chorfrauen<br />

beteiligten sich am Frauenkunstfest , das am 1. September in <strong>de</strong>r Raatswaage in Lankwitz stattfand. Der<br />

Verkauf von selbstgemachter Marmela<strong>de</strong>, Papierblumen und unserer Konzert-CDs trug dazu, Flutopfern<br />

zu helfen.<br />

Abschied vom <strong>Haus</strong> am Rupenhorn<br />

Auf unserer zweiten Chorfreizeit vom 13. bis 15. September blickten wir zurück auf das umfangreiche<br />

Repertoire, das wir hier einstudiert haben: Mozart, Brahms, Bartok, Rossini, Gershwin. Zwischen „Summertime<br />

...“ und Gabriele Faurés Requiem spannt Rolf Ahrens einen weiten Bogen. Aber wir ahnen bereits:<br />

„It takes a long pull to get there“ – zu <strong>de</strong>utsch: „Der Weg wird lang sein bis dorthin“. Unser Reiseziel:<br />

Mini-wanka! Diejenigen, die keine Noten lesen können, sind diesmal fast gleichberechtigt.<br />

Der Jahreshöhepunkt<br />

Zum ersten Mal kein Advents- o<strong>de</strong>r Weihnachtskonzert. Statt<strong>de</strong>ssen am 24. November die Aufführung<br />

<strong>de</strong>s Requiems von Gabriele Fauré. Das große Orchester ist <strong>für</strong> uns eine neue bereichern<strong>de</strong> Erfahrung,<br />

<strong>de</strong>r solistische Ersatz in letzter Minute erweist sich als ein Glücksgriff von Rolf Ahrens. Umsonst unser<br />

Bangen, ob wir mit einem geistlichen Konzert genügend Publikum anlocken. Mit 500 Zuhörern ist <strong>de</strong>r<br />

Willy-Brandt-Saal im Rathaus Schöneberg bis auf <strong>de</strong>n letzten Platz besetzt. Der Catering Service <strong>de</strong>s<br />

Don-Bosco-Heimes in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburghalle sorgt anschließend <strong>für</strong> ein lebhaftes Gedränge rund um die<br />

weißen Bistrotische.<br />

Wan<strong>de</strong>rausstellung<br />

Seit Jahren fokussiert sie, was mit und ohne Partitur geschieht. Nun wur<strong>de</strong> daraus eine Wan<strong>de</strong>rausstellung.<br />

Im Nachbarschaftsheim Schöneberg zeigte unsere „Fotografi n“ Sigi Möhring-Roth Bil<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>m Chorleben. Probenarbeiten, Konzertauftritte, unsere erste und bisher einzige Chorreise nach Stettin<br />

und geheime Momente hielt sie mit scharfem Blick und ihrer Kamera fest.<br />

„Sing mit mir ...“<br />

Nicht nur Tenöre, son<strong>de</strong>rn auch Bässe folgten <strong>de</strong>m Ruf, „<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Leben eine Wen<strong>de</strong> verleiht“. Zum<br />

ersten Mal überschritt die Zahl <strong>de</strong>r Chormitglie<strong>de</strong>r die 90. Für Frauen gibt es <strong>de</strong>rzeit einen Aufnahmestopp.<br />

Doch die Anzahl <strong>de</strong>r Tenöre und Bässe wächst weiterhin und nähert sich mit 29 Männern beim letzten<br />

Konzert allmählich <strong>de</strong>r angestrebtem Marke: 60 Frauen, 40 Männer.<br />

Auch die Zahl <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Abendkasse verkauften Karten steigt – ein Zeichen, dass sich das Publikum<br />

nicht mehr ausschließlich aus Angehörigen und Freun<strong>de</strong>n zusammensetzt. Bei<strong>de</strong> Jahreskonzerte wur<strong>de</strong>n<br />

mit Vi<strong>de</strong>o und Tonmitschnitt festgehalten. Von bei<strong>de</strong>n Mitschnitten wur<strong>de</strong> eine CD hergestellt, vorerst<br />

allerdings nur <strong>für</strong> das Chorarchiv.


Schule <strong>de</strong>s Lebens<br />

Die Theaterarbeit mit Jung und Alt zog sich<br />

als thematischer Leitfa<strong>de</strong>n durch das Jahr 2002.<br />

Nach<strong>de</strong>m im Herbst 2001 das Projekt „Generationsübergreifen<strong>de</strong><br />

Kulturarbeit gegen Rassismus,<br />

Frem<strong>de</strong>nfeindlichkeit und Intoleranz“ mit<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms Civitas<br />

in die Startlöcher geschoben wur<strong>de</strong>, kurbelte<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen nun die ersten drei<br />

Partnerschaften mit Berliner Schulen an und<br />

die praktische Zusammenarbeit begann. Je<strong>de</strong><br />

Gruppe hatte ihr „Patenkind“ gefun<strong>de</strong>n. Die<br />

Grauen Zellen kooperierten mit Jugendlichen<br />

<strong>de</strong>r Boelsche-Oberschule aus Friedrichshagen,<br />

<strong>de</strong>r Ostschwung stieg mit <strong>de</strong>r Erich-Maria-<br />

Remarque-Oberschule aus Hellersdorf in <strong>de</strong>n<br />

Theaterring und die Spätzün<strong>de</strong>r spielten mit<br />

Schüler/innen <strong>de</strong>r Ernst-Schering-Oberschule<br />

aus <strong>de</strong>m Wedding.<br />

Die Kooperationen zielten darauf hin, <strong>de</strong>n<br />

Dialog zwischen Jugendlichen und Senioren<br />

spielerisch in Gang zu bringen, die Schulen mit<br />

Angeboten von außen zu bereichern und dann<br />

zusammen etwas auf die Bühne zu bringen. Dies<br />

sollte in Form von intergenerativen Workshops,<br />

Aufführungen <strong>de</strong>r Altentheaterproduktionen in<br />

<strong>de</strong>n Schulen und gemeinsamer Szenenentwicklung<br />

vonstatten gehen. Manchmal verlief die<br />

Theatertag Schule <strong>de</strong>s Lebens am 27. November 2002<br />

im Saalbau Neukölln – alle Akteure auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Eva Bittner, Johanna Kaiser, Stephan Rumphorst<br />

Anbahnungsphase in Sachen gemeinsames<br />

Theaterspiel wie geschmiert und <strong>de</strong>r kreative<br />

Funke sprang sofort über, manchmal waren die<br />

Hür<strong>de</strong>n zunächst ziemlich hoch und mussten<br />

mit Geduld und Spucke abgetragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>n Fortschritten, die im Laufe <strong>de</strong>s Jahres<br />

erzielt wur<strong>de</strong>n, waren wir auf je<strong>de</strong>n Fall sehr<br />

zufrie<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Ein</strong> Blick auf die Spätzün<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Ernst-Schering-Oberschule<br />

...<br />

Am 30. Mai um 19.00 Uhr fand ihr erster<br />

Auftritt in <strong>de</strong>r Weddinger Schule statt. Um die<br />

vierzig Zuschauer waren da und <strong>de</strong>r verantwortliche<br />

Lehrer war in Anbetracht <strong>de</strong>r Tatsache, dass<br />

zum ersten Mal eine Altentheatergruppe zu Gast<br />

war, damit ganz zufrie<strong>de</strong>n. Das Publikum setzte<br />

sich aus Schülern, <strong>de</strong>ren Eltern und Lehrern zusammen<br />

und war von „Wir geben Ihrer Zukunft<br />

ein Zuhause“ sehr angetan, was angesichts<br />

<strong>de</strong>s Themas – die Zukunft <strong>de</strong>r Rente – keine<br />

Selbstverständlichkeit ist. Wahrscheinlich hat<br />

sie vor allem das lebendige Spiel <strong>de</strong>r älteren<br />

Frauen begeistert. Nach <strong>de</strong>r Aufführung halfen<br />

alle beim Abbau <strong>de</strong>r Bühne und unterhielten<br />

sich mit <strong>de</strong>n Spielerinnen. Wir konnten sicher<br />

sein, die Schüler/innen im Workshop wie<strong>de</strong>r<br />

anzutreffen.<br />

Partnerschaft: Erich-Maria-Remarque-Oberschule<br />

und Theatergruppe Ostschwung<br />

67


68 Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Somit hat eine exemplarische Pionierarbeit<br />

ihren Auftakt genommen. An dieser Weddinger<br />

Schule gibt es fast keine Arbeitsgemeinschaften<br />

und die kreativen Angebote <strong>de</strong>s Stun<strong>de</strong>nplans<br />

kommen wie überall zu kurz. Von <strong>de</strong>n Schülern<br />

sind 65% Auslän<strong>de</strong>r, unter <strong>de</strong>n Eltern herrscht<br />

eine hohe Arbeitslosigkeit. Für die Zeit nach <strong>de</strong>r<br />

Schule bietet <strong>de</strong>r Bezirk kaum Freizeitmöglichkeiten.<br />

Die Jungs halten sich häufi g in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r<br />

U-Bahn-Stationen auf, Mädchen sind – <strong>de</strong>m konventionellen<br />

Rollenmuster entsprechend – viel<br />

zu <strong>Haus</strong>e. Wie oft an konfl iktträchtigen Schulen<br />

sind wir auch hier auf sehr engagierte und offene<br />

Lehrer gestoßen, die das Theaterprojekt das<br />

ganze Jahr über bestens unterstützten.<br />

... auf die Grauen Zellen in Friedrichshagen ...<br />

Auf die emotionale Öffnung <strong>de</strong>r Schüler/innen<br />

im Zusammenspiel von Jung und Alt waren wir<br />

auch bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren „Patenkin<strong>de</strong>rn“ sehr<br />

gespannt. In <strong>de</strong>n ersten Junitagen machten<br />

sich die Grauen Zellen nach Friedrichshagen<br />

auf und begannen dort mit einem Workshop,<br />

zeigten am folgen<strong>de</strong>n Vormittag ihre Produktion<br />

„Blauer Büffel“ und präsentierten dann einen<br />

spritzigen Beitrag <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Projekttag <strong>de</strong>r gesamten<br />

Schule. Nach <strong>de</strong>r Sommerpause hatten sie<br />

durch das neue Schuljahr eine komplett neue<br />

Gruppe vor sich, aber trotz knapper Zeit bekamen<br />

sie wun<strong>de</strong>rbar die Kurve, einen Beitrag <strong>für</strong> <strong>de</strong>n<br />

gemeinsamen Theatertag „Schule <strong>de</strong>s Lebens“<br />

im November vorzubereiten.<br />

... und <strong>de</strong>n Ostschwung in Hellersdorf<br />

Der Ostschwung bestritt sofort eine ganze<br />

Projektwoche En<strong>de</strong> Juni in Hellersdorf. Die<br />

dazugehörige Aufführung wur<strong>de</strong> im September<br />

nachgereicht. Auch hier war <strong>de</strong>r Drang zum<br />

Theaterspielen groß. Für die Projektwoche<br />

mel<strong>de</strong>ten sich mehr Schüler an, als Plätze vorhan<strong>de</strong>n<br />

waren und im Klassenzimmer herrschte<br />

dann drangvolle Enge. Das war uns eine Lehre<br />

– nach <strong>de</strong>r Sommerpause zogen Jung und Alt<br />

zu gemeinsamen Workshops in Räumlichkeiten<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Schule um, was allen Beteiligten<br />

mehr Möglichkeiten zur Entfaltung bot.<br />

Theatertag Schule <strong>de</strong>s Lebens am 27. November<br />

im Saalbau Neukölln<br />

Dieser spannen<strong>de</strong>, generationsübergreifen<strong>de</strong><br />

Theateransatz sollte nicht nur im Verborgenen<br />

blühen, son<strong>de</strong>rn mit seinen verschie<strong>de</strong>nen Spielarten<br />

ins Rampenlicht gerückt und genauer unter<br />

die Lupe genommen wer<strong>de</strong>n. En<strong>de</strong> November<br />

war es soweit: 60 junge wie alte Darsteller/innen<br />

knabberten aufgeregt an <strong>de</strong>n Fingernägeln und<br />

präsentierten dann voller Schwung und Begeisterung<br />

ihre höchst verschie<strong>de</strong>nartigen Arbeitsergebnisse.<br />

Die Themen reichten von Jung-Alt-Konfl<br />

ikten über Gewalt bis zu Ohnmachtsgefühlen.<br />

Die Formen variierten vom Schattenspiel über<br />

Sketche bis hin zum Standbildtheater. <strong>Ein</strong>e<br />

beson<strong>de</strong>re Kooperation <strong>de</strong>s Theaters <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

und <strong>de</strong>r Jugendgeschichtswerkstatt<br />

Miphgasch e. V. beschäftigte sich mit <strong>de</strong>m 9.<br />

November 1938 und <strong>de</strong>m 9. November 1989. <strong>Ein</strong>e<br />

höherkarätige Diskussionsrun<strong>de</strong> versuchte,<br />

diese intergenerative Arbeitsweise genauer zu<br />

durchleuchten und zu bewerten. Nachmittags<br />

spielten die Fahren<strong>de</strong>n Frauen ihre Produktion<br />

„Unterwegs“. <strong>Ein</strong> musikalisches Free-Style-Programm<br />

run<strong>de</strong>te die ganze Sache ab.<br />

<strong>Ein</strong> Mammutprogramm auf einen Tag gepackt,<br />

<strong>de</strong>r mit Sicherheit alle Beteiligten stark gefor<strong>de</strong>rt,<br />

aber mit ebenso großer Sicherheit <strong>für</strong> alle ein<br />

großer Erfolg war. Die Partnerschaft war geglückt,<br />

die große Bühne erobert und eine Portion Respekt<br />

<strong>für</strong>einan<strong>de</strong>r sichtbar gewor<strong>de</strong>n.<br />

Gruppen Spieler/innen<br />

Fahren<strong>de</strong> Frauen 7<br />

Graue Zellen 11<br />

Küchenschaben 3<br />

Ostschwung 11<br />

Spätzün<strong>de</strong>r 12<br />

Dokumentarfi lme 2<br />

Aktuelle Produktionen 7<br />

Veranstaltungen Anzahl<br />

Workshops an Schulen 28<br />

Workshop Graue Stars 20<br />

Tourneen 8<br />

Vorstellungen 54<br />

Aktionen, Feste, Tagungen 12


„Ich spreche Workshop immer falsch aus!“<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

(Erinnerung an <strong>de</strong>n Workshop <strong>de</strong>r Grauen Zellen in <strong>de</strong>r Boelsche-Oberschule in Friedrichshagen am 3.<br />

Juni )<br />

„Du trittst in ein wilhelminisch-wuchtiges Schulgebäu<strong>de</strong>, und schon sitzt dir die Kindheit im Nacken.<br />

Dieser unverwechselbare Geruch, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Mauern nistet, ein Gemisch aus Speisung, nasser Wolle,<br />

Gummistiefeln, Schweiß und Klo. Dir fällt gleich so manche Eskapa<strong>de</strong> ein. Aber das ist ja zig Jahre her. Du<br />

steigst nach<strong>de</strong>nklich und <strong>de</strong>utlich langsamer als damals die Stufen hinauf zu einem generationsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Workshop.<br />

Mein Sohn lacht immer, wenn ich „Workshop“ sage, ich spreche die Werkstatt auf Englisch wohl falsch<br />

aus.<br />

Empfang mit ohrenbetäuben<strong>de</strong>m Lärm. Die Jugend, die hier einen scharfen Projekttag absolvieren<br />

will, blökt in <strong>de</strong>n Raum, rempelt und fl äzt. Die haben Turnschuhe an <strong>de</strong>n großen Füßen, die an urzeitliche<br />

Ungetüme erinnern. Da kommt keine Liebe auf <strong>de</strong>n ersten Blick auf, nee, nee.<br />

<strong>Ein</strong>marsch <strong>de</strong>r Dompteure! Der Klassenlehrer und die Theaterpädagogin schaffen es, dass sich die<br />

Hor<strong>de</strong> zu einem großen Kreis entfl echtet. Dazwischen wir, die Grauen Zellen vom Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen.<br />

Vorstellungsrun<strong>de</strong>. Namen fl iegen durch <strong>de</strong>n großen Raum, wer nölt und nuschelt, muss noch mal ran.<br />

Und siehe da, die ersten Schülerköpfe wer<strong>de</strong>n rot. Bei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Alten und <strong>de</strong>n Jungen gleichsam, macht<br />

die Beschimpfungsrun<strong>de</strong> sichtlich Spaß. Wir sagen solche Sachen: Die Jugendlichen sind taub, weil sie<br />

immer zu laute Musik hören. Die Jugendlichen sind in <strong>de</strong>r Straßenbahn rücksichtslos u. s. w. Die Schüler<br />

feuern zurück: Die Alten wissen alles besser, sind starrsinnig und regen sich immer gleich auf. Wird aber<br />

nach ihren Großeltern gefragt, hören wir, dass es sich da um recht spendable Familienmitglie<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt.<br />

So, so: Lieb, aber ein bisschen doof.<br />

Nach <strong>de</strong>r Aufwärmphase teilen sich Schüler in Grüppchen auf je eine Graue Zelle auf. Da gibt es dann<br />

schon die ersten Sympathie-Punkte. Zum Thema Missverständnisse zwischen Jung und Alt wer<strong>de</strong>n nun<br />

gemeinsam Szenen erarbeitet. Die Namen <strong>de</strong>r Schüler wer<strong>de</strong>n vertraut, und wir machen etwas gemeinsam.<br />

Die szenischen Vorschläge spru<strong>de</strong>ln nur so aus uns heraus. Am witzigsten ist <strong>für</strong> mich die Nummer,<br />

die Gisela mit ihrer Gruppe zeigt: Schnell war ein Schild gemalt: Disko – Kein <strong>Ein</strong>tritt über 30! Die Gruppe<br />

schmuggelt die vermummte Gisela am <strong>Ein</strong>lasser vorbei. Wir wollen schließlich unserer Oma zeigen, was<br />

hier so abgeht.<br />

Was, schon vier Stun<strong>de</strong>n um?! Die Zeit ist wie im Fluge vergangen, und die jungen Geschöpfe in <strong>de</strong>n<br />

großen Turnschuhen sind plötzlich irgendwie zum Liebhaben. Abschied mit Küsschen.“<br />

Karin Fischer<br />

Workshop „Schule <strong>de</strong>s Lebens“ (zweite Reihe ganz<br />

rechts: Karin Fischer)<br />

Improvisation „Jung und Alt auf <strong>de</strong>m Weg in die<br />

Disco“<br />

69


Berliner Abendblatt <strong>für</strong> Söneberg vom 16. Oktober 2002<br />

Berliner Morgenpost vom 28. November 2002<br />

70 Presseseite


Al Nadi — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> arabische Frauen<br />

Lina Ganama, Hannah Drexel<br />

Al Nadi ist eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle<br />

<strong>für</strong> arabische Frauen unterschiedlichster<br />

Nationalitäten aus ganz Berlin. Al Nadi<br />

existiert seit 1979 und wird unterstützt von <strong>de</strong>r<br />

Auslän<strong>de</strong>rbeauftragten <strong>de</strong>s Senats von Berlin.<br />

Wir wollen Fahrrad fahren!<br />

Es fi ng damit an, dass unsere Besucherinnen<br />

– arabische Frauen aus ganz Berlin – immer<br />

wie<strong>de</strong>r die Photos <strong>de</strong>s ersten Fahrradkurses aus<br />

<strong>de</strong>m Jahr 1989 bewun<strong>de</strong>rten, die schön gerahmt<br />

in unseren Räumen hängen. Immer öfter wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Wunsch geäußert: Wir wollen auch Fahrrad<br />

fahren lernen! Aber wo und wann? Nach einigem<br />

Hin und Her riefen wir in <strong>de</strong>r Jugendverkehrsschule<br />

Schöneberg an und vereinbarten sechs<br />

Termine. Als es soweit war, kamen elf freudig<br />

aufgeregte Frauen, einige hatten wegen <strong>de</strong>r<br />

Ferien ihre Kin<strong>de</strong>r dabei.<br />

Unabhängigkeit durch’s Fahrrad<br />

Warum viele unserer Besucherinnen nicht<br />

Fahrrad fahren können, liegt an <strong>de</strong>n traditionellen<br />

Vorstellungen, die in <strong>de</strong>n meisten arabischen<br />

Län<strong>de</strong>rn noch weit verbreitet sind. Dort ist es<br />

nicht üblich, dass Mädchen Fahrrad fahren lernen,<br />

weil sie damit angeblich Gefahr laufen, ihre<br />

Jungfräulichkeit zu verlieren, was einer familiären<br />

Katastrophe gleich käme.<br />

Hier erleben die Frauen, dass es völlig normal<br />

ist, als Frau Fahrrad zu fahren und entwickeln <strong>de</strong>n<br />

Wunsch, mit ihren Kin<strong>de</strong>rn gemeinsam fahren zu<br />

können, mit ihnen Ausfl üge zu machen, kleine<br />

<strong>Ein</strong>käufe per Fahrrad zu erledigen und sich insgesamt<br />

unabhängiger bewegen zu können.<br />

Die meisten Teilnehmerinnen am Fahrradkurs<br />

hatten schon zuvor auf eigene Faust Lernversuche<br />

unternommen, meist mit Hilfe ihrer Kin<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>m Hof. Diese waren allerdings regelmäßig<br />

gescheitert. Die Straße wie<strong>de</strong>rum ist zu gefährlich,<br />

um dort fahren zu lernen, außer<strong>de</strong>m sind<br />

ihnen oft die hiesigen Verkehrszeichen nicht<br />

bekannt.<br />

Als wir zum ersten Termin in die Jugendverkehrsschule<br />

kamen, war es <strong>für</strong> die Frauen eine<br />

sehr große Überraschung, dass dort ein Polizist<br />

in Uniform stand, <strong>de</strong>r sie sehr freundlich begrüßte<br />

und sich als ihr künftiger Fahrradlehrer vorstellte.<br />

Je mehr er re<strong>de</strong>te, <strong>de</strong>sto erstaunter wur<strong>de</strong>n sie.<br />

Für die meisten Frauen war dies das erste Mal<br />

in ihrer Zeit in Deutschland, dass sie die Polizei<br />

im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes als „Freund und<br />

Helfer“ erlebten. Polizei als solche ist bei <strong>de</strong>n<br />

meisten Migrant/innen sehr negativ und mit viel<br />

Angst besetzt. Dies beruht auf oft existentiell<br />

bedrohlichen, negativen persönlichen o<strong>de</strong>r von<br />

An<strong>de</strong>ren gemachten Erfahrungen mit Polizei in<br />

Form von Bun<strong>de</strong>sgrenzschutz, Kripo o<strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>.<br />

Die Frauen fragten uns, ob alle<br />

Polizisten so nett seien und als wir diese Frage<br />

an „unseren“ Polizisten weitergaben, war er<br />

seinerseits erstaunt über diese Frage. Er sagte,<br />

er sei Verkehrspolizist und es sei seine Aufgabe,<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen Fahrradfahren beizubringen<br />

und überhaupt Leuten zu helfen.<br />

Die Frage <strong>de</strong>r Frauen hatte sein Interesse<br />

geweckt und so fragte er im Laufe <strong>de</strong>r Zeit nach<br />

unserem Projekt und unserem Träger, nach<br />

unseren Aktivitäten, woher die Frauen <strong>de</strong>nn<br />

kämen u. s. w. Wir erzählten ihm daraufhin viel<br />

über die Geschichten <strong>de</strong>r einzelnen Frauen, je<strong>de</strong><br />

entwe<strong>de</strong>r Flüchtlingsfrau o<strong>de</strong>r nachgezogene<br />

Ehefrau, aus <strong>de</strong>m Irak, <strong>de</strong>m Libanon, Syrien, aus<br />

Marokko und Israel, die meisten alleinstehend<br />

mit Kin<strong>de</strong>rn, von ihren Männern verlassen, einige<br />

ohne festen Aufenthalt, obwohl schon seit<br />

sechs, zehn o<strong>de</strong>r 13 Jahren in Deutschland. Vor<br />

allem die aufenthaltsrechtliche Problematik war<br />

ihm völlig neu und insgesamt zeigte er sich sehr<br />

berührt von <strong>de</strong>n unterschiedlichen Schicksalen<br />

<strong>de</strong>r Frauen.<br />

Zum ersten Termin kamen in Unkenntnis<br />

<strong>de</strong>r sportlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse einige Frauen in<br />

Schuhen mit hohen Absätzen und die Kopftuchträgerinnen<br />

unter ihnen in langen Mänteln. Daraufhin<br />

wur<strong>de</strong> zum nächsten Termin von unserem<br />

Verkehrspolizisten passen<strong>de</strong>s Schuhwerk und<br />

Bekleidung „verordnet“. Nach<strong>de</strong>m die Kin<strong>de</strong>rfahrrä<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Verkehrsschule durch Verstellen<br />

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72 Al Nadi — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> arabische Frauen<br />

<strong>de</strong>r Lenker und Sättel auf Erwachsenengröße<br />

gebracht waren, konnte es losgehen.<br />

Am ersten Tag gab es viele Stürze und blaue<br />

Flecken, manche Frauen wollten bald aufgeben.<br />

Dank <strong>de</strong>r ungeheuren Geduld und Motivationskraft<br />

unseres Fahrrradlehrers, ist dies zum Glück<br />

nicht passiert. Er half <strong>de</strong>n Frauen immer wie<strong>de</strong>r<br />

auf, wenn sie gestürzt waren und machte mit<br />

ihnen diverse Gleichgewichtsübungen. Er erklärte<br />

ihnen, dass Erwachsene prinzipiell langsamer<br />

lernen als Kin<strong>de</strong>r und die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Frauen unterstützten<br />

ihn in seinen Bemühungen.<br />

Beim zweiten Termin konnte eine Teilnehmerin,<br />

die beim ersten Mal sehr oft hingefallen<br />

war, schon das Gleichgewicht halten und nach<br />

kurzer Zeit fahren ohne hinzufallen. Dies ermutigte<br />

die an<strong>de</strong>ren Frauen so sehr, dass schon<br />

beim dritten Termin alle Frauen eine längere<br />

Strecke fahren konnten ohne hinzufallen. Bei<br />

<strong>de</strong>n nächsten Terminen wur<strong>de</strong>n nacheinan<strong>de</strong>r<br />

alle Verkehrszeichen erklärt und anschließend<br />

verschie<strong>de</strong>ne Fahrübungen mit Ampel und Zeichen<br />

durchgeführt, was allen Frauen beson<strong>de</strong>rs<br />

viel Spaß machte, weil es sich fast wie auf einer<br />

richtigen Straße anfühlte.<br />

Am letzten Tag waren alle Frauen beson<strong>de</strong>rs<br />

aufgeregt, <strong>de</strong>nn die Fahrradprüfung auf <strong>de</strong>m Par-<br />

cour, die auch die Schulklassen üblicherweise<br />

machen, stand an. Von elf Teilnehmerinnen haben<br />

schließlich neun die Prüfung bestan<strong>de</strong>n.<br />

Urkun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n verteilt<br />

Zum Abschluss <strong>de</strong>s Kurses bekam je<strong>de</strong> Frau,<br />

die die Prüfung geschafft hatte, eine Urkun<strong>de</strong><br />

überreicht – ganz offi ziell mit Handschlag und<br />

Foto. Die Frauen waren begeistert! Der ganze Kurs<br />

hatte in einer sehr angenehmen und lustigen<br />

Atmosphäre stattgefun<strong>de</strong>n, immer hatte unser<br />

Verkehrspolizist Kaffee gekocht, die Frauen hatten<br />

je<strong>de</strong>s Mal arabische Kekse mitgebracht. <strong>Alle</strong><br />

wollten am liebsten mit <strong>de</strong>m Kurs weiter machen<br />

o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st möglichst bald wie<strong>de</strong>r kommen.<br />

Sein Vorschlag war, dass die Frauen, die wollten,<br />

in <strong>de</strong>n normalen Öffnungszeiten <strong>de</strong>r Jugendverkehrsschule<br />

kommen und dann ohne Aufsicht<br />

auf <strong>de</strong>m Parcour fahren könnten. Zusätzlich<br />

vereinbarten wir, in <strong>de</strong>n Osterferien 2003 noch<br />

einmal einen Kurs durchzuführen.<br />

Mehrere Teilnehmerinnen <strong>de</strong>s Kurses haben<br />

vor, sich sobald <strong>de</strong>r Frühling kommt, ein eigenes<br />

Fahrrad zu kaufen. Und sicherlich wer<strong>de</strong>n sie<br />

auch einmal damit zur Jugendverkehrsschule<br />

Schöneberg fahren!<br />

Beratungsangebote<br />

Das <strong>de</strong>utsch-arabische Sozialarbeiterinnen-<br />

Team bietet Beratung und Unterstützung in<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Aufenthaltsrecht, Sozialhilfe,<br />

Ehe, Trennung und Scheidung, Kin<strong>de</strong>rerziehung,<br />

Kita und Schule.<br />

Bildungsangebote<br />

• Alphabetisierungskurse<br />

• Deutschkurse<br />

• <strong>Haus</strong>aufgabenhilfe<br />

Freizeit- und Kulturangebote<br />

• Ausfl üge<br />

• Gymnastikkurse<br />

• Nähkurse


Kidöb — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei<br />

Atiye Altül, Sebahat Sayik<br />

Kidöb besteht seit über zwanzig Jahren unter<br />

<strong>de</strong>r Trägerschaft <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims und<br />

wird von <strong>de</strong>r Senatsverwaltung <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />

Arbeit und Frauen geför<strong>de</strong>rt. Ziele <strong>de</strong>r Arbeit<br />

sind die Stärkung <strong>de</strong>s Selbstvertrauens <strong>de</strong>r<br />

Frauen und Mädchen durch multifunktionale<br />

Beratung, Sprach- und Freizeitkurse sowie Kultur-<br />

und Informationsveranstaltungen. Dadurch<br />

wer<strong>de</strong>n Informations<strong>de</strong>fi zite abgebaut und die<br />

Motivation zur Integration gestärkt.<br />

Kidöb wird wöchentlich von ca. 150 Frauen<br />

und Mädchen besucht, von <strong>de</strong>nen ca. 100 feste<br />

Gruppen besuchen, während die an<strong>de</strong>ren die<br />

Beratung und die Kultur- und Informationsveranstaltungen<br />

nutzen, aber auch <strong>de</strong>n Austausch<br />

mit an<strong>de</strong>ren Frauen suchen.<br />

Vereinzelt nutzen auch <strong>de</strong>utsche Frauen die<br />

offenen Angebote bzw. das Kursangebot. So<br />

nahmen zum Beispiel drei <strong>de</strong>utsche Frauen am<br />

Hut-Nähkurs und zwei Frauen aus Sri Lanka am<br />

Deutschkurs teil.<br />

Kidöb ist im Netz <strong>de</strong>r Angebote <strong>für</strong> Frauen und<br />

Mädchen aus <strong>de</strong>r Türkei und <strong>de</strong>ren Familien im<br />

Südwesten Berlins nach wie vor von zentraler<br />

Be<strong>de</strong>utung. Die Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Tempelhof-Schöneberger<br />

Initiativen mit und <strong>für</strong><br />

Migrantinnen, mit <strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbeauftragten<br />

<strong>de</strong>s Bezirks, mit <strong>de</strong>r Volkshochschule und <strong>de</strong>m<br />

Sozialverband VdK gehört zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r<br />

Arbeit. Die Kooperation hat zum Ziel, <strong>für</strong> die jeweiligen<br />

Probleme <strong>de</strong>r Frauen und <strong>de</strong>ren Familien<br />

das bestmögliche Angebot bereitzuhalten.<br />

<strong>Haus</strong>aufgabenhilfe <strong>für</strong> Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

Zur <strong>Haus</strong>aufgabenhilfe kamen an drei<br />

Nachmittagen in <strong>de</strong>r Woche regelmäßig 12 bis<br />

15 Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren (Klassenstufen<br />

5 bis 10 verschie<strong>de</strong>ner Schulformen).<br />

Sie kommen, weil sie durch ihre Eltern nicht die<br />

nötige Hilfestellung und Unterstützung bei<br />

<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>aufgaben erfahren und sie teilweise<br />

beson<strong>de</strong>rer sprachliche För<strong>de</strong>rung bedürfen.<br />

Viele suchen aber auch <strong>für</strong> an<strong>de</strong>re altersspezifi<br />

sche Themen und Probleme, die sich aus einem<br />

Leben zwischen zwei Kulturen ergeben können,<br />

eine pädagogische Ansprechpartnerin und <strong>de</strong>n<br />

Kontakt und Austausch zu an<strong>de</strong>ren gleichaltrigen<br />

Mädchen.<br />

<strong>Ein</strong> Jahr <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

„Am 15 Januar 2002 starteten wir die <strong>Haus</strong>aufgabenhilfe.<br />

Gleich zu Beginn <strong>de</strong>s Semesters<br />

war die Liste <strong>für</strong> die Anmeldung voll belegt. Tatsächlich<br />

kamen im Schnitt 12 bis 15 Mädchen zur<br />

Betreuung, die unsere Hilfe ganze drei Stun<strong>de</strong>n<br />

in Anspruch nahmen.<br />

In <strong>de</strong>n Schulferien boten wir ein Ferienprogramm<br />

an, <strong>für</strong> das sich die Mädchen vorher entschie<strong>de</strong>n<br />

hatten. Wir schauten uns auf Wunsch<br />

<strong>de</strong>r Mehrheit Vi<strong>de</strong>ofi lme in Kidöb an und aßen<br />

dabei Selbstgemachtes. Dies gefi el <strong>de</strong>n Mädchen<br />

so sehr, dass wir es wie<strong>de</strong>rholten.<br />

Aslihan (15 Jahre) und Esra (14 Jahre) besuchen regelmäßig die <strong>Haus</strong>aufgabenhilfe im Kidöb<br />

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74 Kidöb — Treffpunkt, Beratung und Kurse <strong>für</strong> Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s zweiten Semesters häuften<br />

sich die <strong>Haus</strong>aufgaben <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen, so<br />

dass sie verstärkt unsere Hilfe und Unterstützung<br />

brauchten.<br />

En<strong>de</strong> Oktober veranstalteten wir unsere – inzwischen<br />

traditionelle – Halloweenfeier, wobei<br />

die Mehrheit die Feier mit Freu<strong>de</strong> organisierte<br />

und großes Gefallen daran fand. Sie verklei<strong>de</strong>ten<br />

und schminkten sich und brachten Leckereien<br />

zum Essen mit.<br />

Am 19. Dezember war unser letzter Tag in<br />

diesem Jahr. Wie vereinbart wur<strong>de</strong>n mit einigen<br />

Mädchen <strong>Haus</strong>aufgaben gemacht, während<br />

an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n kleinen Gruppenraum festlich<br />

schmückten und Getränke bereitstellten. Gegen<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages saßen wir gemütlich an unserem<br />

Weihnachtstisch und feierten gemeinsam.“<br />

Filiz, Honorarmitarbeiterin<br />

Esra, 14 Jahre<br />

„Ich bin seit knapp einem Jahr Mitglied <strong>de</strong>r<br />

<strong>Haus</strong>aufgabengruppe bei Kidöb. Schon während<br />

meiner Praktikantenzeit habe ich nachmittags bei<br />

<strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung <strong>de</strong>r Mädchen ausgeholfen<br />

und hatte dadurch Gelegenheit, eine<br />

Beziehung zu <strong>de</strong>n Mädchen aufzubauen.<br />

Nach meinem Praktikum habe ich dann eine<br />

Honorarstelle als <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuerin<br />

bekommen. Dies war natürlich außeror<strong>de</strong>ntlich<br />

positiv <strong>für</strong> die Mädchen und auch <strong>für</strong> mich. Sie<br />

kannten mich schon und brauchten sich nicht an<br />

eine neue Person zu gewöhnen. Ich glaube, dass<br />

ich eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu <strong>de</strong>n<br />

Mädchen aufgebaut habe. Es wer<strong>de</strong>n nicht nur<br />

<strong>Haus</strong>aufgaben gemacht, son<strong>de</strong>rn auch allgemeine<br />

Probleme und Sorgen in <strong>de</strong>r Schule, im Freun<strong>de</strong>skreis<br />

und in <strong>de</strong>r Familie besprochen.<br />

Wäre diese vertrauensvolle und freundschaftliche<br />

Atmosphäre nicht vorhan<strong>de</strong>n, dann wür<strong>de</strong>n<br />

die Mädchen sich sicherlich nicht noch freiwillig<br />

in <strong>de</strong>n Ferien mit uns treffen, um ein schönes<br />

Ferienprogramm zu gestalten.“<br />

Gökcen, Honorarmitarbeiterin<br />

Aslihan, 15 Jahre<br />

Bildungsangebote<br />

• Alphabetisierungskurse<br />

• Deutschkurse<br />

• <strong>Haus</strong>aufgabenhilfe<br />

• Vorträge<br />

• Mutter-Kind-Gruppe<br />

• Gesundheitskreis<br />

Interkulturelle Freizeit- und Kulturangebote<br />

• Ausstellungen<br />

• Ausfl üge<br />

• Bibliothek<br />

• Nähkurse<br />

• Sazkurs<br />

• Freizeitgruppe<br />

• Offenes Frühstück<br />

Sozial- und Rechtsberatung<br />

(letztere durch einen Rechtsanwalt)


Der Berufsorientierungskurs „Frauen auf<br />

neuen Wegen“ wur<strong>de</strong> erstmalig 1985 im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. angeboten<br />

– damals noch vorrangig mit <strong>de</strong>m Ziel, Frauen<br />

nach einer Phase <strong>de</strong>r Familienarbeit <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>reinsstieg<br />

ins Berufsleben zu ermöglichen.<br />

Die Zielgruppe hat sich mittlerweile erweitert.<br />

Der Kurs richtet sich an erwerbslose Frauen und<br />

Mütter zwischen 25 und 55 Jahren, mit und ohne<br />

Ausbildung, die aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n<br />

Unterstützung und Beratung bei <strong>de</strong>r Neugestaltung<br />

ihrer Lebenssituation in Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>r Berufsrückkehr suchen. Ziel <strong>de</strong>s Kurses ist<br />

es, <strong>de</strong>n Frauen die erfor<strong>de</strong>rlichen Informationen,<br />

Anregungen und Orientierung zu geben,<br />

damit sie <strong>de</strong>n Mut haben, ihr weiteres Leben<br />

im persönlichen und berufl ichen Bereich aktiv<br />

zu gestalten. Die <strong>für</strong> die Entwicklung einer tragfähigen<br />

integrierten Berufs- und Lebensplanung<br />

notwendigen Basis- und Schlüsselqualifi kationen<br />

sowie Medienkompetenz wer<strong>de</strong>n im Kurs<br />

vermittelt, zum Teil auch mit Unterstützung von<br />

externen Expertinnen.<br />

2001 wur<strong>de</strong> ein weiterer Kurs unter <strong>de</strong>m Titel<br />

„Frauen ergreifen neue Chancen“ im Familientreffpunkt<br />

Kurmärkische Straße eingerichtet.<br />

Kursmodalitäten<br />

Der Kurs fi n<strong>de</strong>t zweimal jährlich über drei<br />

Monate zweimal wöchentlich von 9.00 bis<br />

13.00 Uhr statt und wird im Teamteaching von<br />

zwei Kursleiterinnen durchgeführt. Dazu gehören<br />

jeweils zwei Wochenendseminare sowie einige<br />

Nachbetreuungsseminare, die die Teilnehmerinnen<br />

noch über einen längeren Zeitraum bei<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung ihrer im Kurs geplanten Perspektiven<br />

und Handlungsschritte begleiten und<br />

unterstützen.<br />

Themenschwerpunkte<br />

Die Ten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>s Vorjahres, dass zunehmend<br />

mehr langzeitarbeitslose Frauen an <strong>de</strong>n Kursen<br />

teilnehmen, hielt an. In Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

ansteigen<strong>de</strong>n Arbeitslosigkeit und <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Diskussion um eine verän<strong>de</strong>rte Arbeits-<br />

Berufsorientierungskurse <strong>für</strong> Frauen<br />

Marianne Konermann, Christiane Pods<br />

marktpolitik prägte das Thema „Arbeitslosigkeit<br />

– psychische Folgen – persönlicher Umgang damit“<br />

weiterhin die Kursarbeit. Zu <strong>de</strong>n psychischen<br />

Beeinträchtigungen als Folge einer schon länger<br />

bestehen<strong>de</strong>n Arbeitslosigkeit kam noch die Erfahrung<br />

„Mobbing am Arbeitsplatz“ hinzu, von<br />

<strong>de</strong>r Frauen vermehrt berichteten.<br />

Die anfänglich wenig zuversichtliche Stimmung<br />

aufgrund dieser Problemlage und wenig<br />

aussichtsreicher Perspektiven wan<strong>de</strong>lte sich jedoch<br />

in bei<strong>de</strong>n Kursen rasch. Wir stellen immer<br />

wie<strong>de</strong>r fest, dass sich die Teilnehmerinnen nach<br />

anfänglicher Skepsis („Was hat es <strong>für</strong> einen Sinn,<br />

wenn ich nach meinen Neigungen und Fähigkeiten<br />

frage, wenn ich sowieso keinen Job bekomme?“)<br />

mit Gewinn auf eine intensive Beschäftigung<br />

mit ihrer Berufsbiographie, ihren Wünschen<br />

und Interessen, ihren Stärken und Schwächen<br />

sowie ihrem Qualifi kationsprofi l einließen und<br />

die Gruppe als einen stabilisieren<strong>de</strong>n Faktor bei<br />

diesem Prozess erleben.<br />

Unterschied zu Maßnahmen <strong>de</strong>s Arbeitsamtes<br />

Der Vorteil unserer Arbeit gegenüber <strong>de</strong>n Beruforientierungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsamtes,<br />

die auf <strong>de</strong>n ersten Blick ähnliche Inhalte anbieten,<br />

sehen wir darin, dass die Teilnahme freiwillig<br />

erfolgt und keinerlei Mel<strong>de</strong>verpfl ichtung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Arbeits- o<strong>de</strong>r Sozialamt beinhaltet. Dies<br />

ermöglicht unseres Erachtens<br />

• die Aufarbeitung von negativen Erfahrungen<br />

mit <strong>de</strong>m Arbeitsamt und die Entwicklung einer<br />

Strategie mit unabhängigen Beraterinnen<br />

• Offenheit in bezug auf biographische Knackpunkte<br />

• ergebnisoffene Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m<br />

persönlichen Potential<br />

• eine frauenspezifi sche Herangehensweise,<br />

die im Hinblick auf weibliche Familientätigkeit<br />

ressourcen- statt <strong>de</strong>fi zitorientiert vorgeht<br />

• die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r sozialen Kompetenz und<br />

Toleranz durch eine Atmosphäre ohne Druck<br />

und Konkurrenz.<br />

75


76 Berufsorientierungskurse <strong>für</strong> Frauen<br />

Die Frauen unserer Zielgruppe schätzen eine<br />

solche solidarische und unterstützen<strong>de</strong> Gruppenatmosphäre,<br />

in <strong>de</strong>r sie ihr Selbstbewusstsein<br />

stärken und ohne Kontrolle und Vorgaben neue<br />

Perspektiven <strong>für</strong> sich erarbeiten können. Aufgrund<br />

dieser Faktoren wird eine Nachhaltigkeit<br />

<strong>de</strong>r Berufswegplanung erreicht, die nicht auf die<br />

möglichst schnelle <strong>Ein</strong>glie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />

o<strong>de</strong>r eine sofortige – evtl. aus Angst vor<br />

Sanktionen unüberlegte – Maßnahmeaufnahme<br />

abzielt, son<strong>de</strong>rn vielmehr auf eine integrierte<br />

Berufs- und Lebensplanung setzt, die auch<br />

längerfristig tragfähig ist.<br />

Sehr bewährt <strong>für</strong> die Kursarbeit hat sich die<br />

<strong>Ein</strong>bindung in <strong>de</strong>n „Verbund <strong>für</strong> Beschäftigung<br />

und Qualifi zierung“. Die Teilnehmerinnen konnten<br />

schon während <strong>de</strong>s Kurses auch außerhalb <strong>de</strong>r<br />

Kurszeiten das Informations- und Beratungsbüro<br />

Kick <strong>für</strong> ihre Internetrecherche nach Stellenangeboten,<br />

<strong>für</strong> die Nutzung <strong>de</strong>r Weiterbildungsdatenbanken<br />

und das Erstellen <strong>de</strong>r Bewerbungsunterlagen<br />

an <strong>de</strong>n dortigen Computer-Arbeitsplätzen<br />

nutzen. <strong>Ein</strong>e sinnvolle Ergänzung stellten auch<br />

die dort angebotenen Veranstaltungen zu kursrelevanten<br />

Themen dar.<br />

Der dreimonatige Informations- und Orientierungskurs<br />

wen<strong>de</strong>t sich an erwerbslose Frauen<br />

und Mütter, die einen (Wie<strong>de</strong>r-)<strong>Ein</strong>stieg in<br />

das Berufsleben planen und Unterstützung<br />

und Beratung bei <strong>de</strong>r Neugestaltung ihrer<br />

Lebenssituation suchen.<br />

Schwerpunkte:<br />

• Wie sieht meine gegenwärtige Situation<br />

aus?<br />

• Wie kann ich mit Verän<strong>de</strong>rungen in meinem<br />

Leben umgehen?<br />

• Wo liegen meine Fähigkeiten?<br />

• Welche Wünsche und Ziele möchte ich<br />

verwirklichen?<br />

Informationen zu Themen wie:<br />

• Aus- und Weiterbildung<br />

• Umschulungsmöglichkeiten und <strong>de</strong>ren<br />

Finanzierung<br />

• Arbeits-, Renten- und Familienrecht<br />

• Arbeitsmarktsituation <strong>für</strong> Frauen<br />

• Bewerbungstraining<br />

• Computereinführungskurs<br />

• Lern- und Arbeitstechniken


Am 22. Februar fand die offi zielle Eröffnung<br />

<strong>de</strong>s Kick statt. Wir haben uns sehr darüber<br />

gefreut, dass Kollegen/innen aus <strong>de</strong>n Bezirksämtern,<br />

von <strong>de</strong>r Servicegesellschaft SPI, <strong>de</strong>n<br />

Kooperationspartnern Pestalozzi-Fröbel-<strong>Haus</strong><br />

und Kiezoase, Bezirkspolitiker/innen und an<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Weg ins Kick gefun<strong>de</strong>n haben, um die neuen<br />

Räume und das Angebot persönlich kennen zu<br />

lernen. Inzwischen ist das Kick als <strong>Ein</strong>richtung<br />

im Stadtteil etabliert und akzeptiert.<br />

Maßnahmen zur berufl ichen Integration nach<br />

§ 19 Abs. 1 BSHG<br />

Im vergangenen Jahr waren wir hauptsächlich<br />

beschäftigt mit <strong>de</strong>r Vorbereitung von insgesamt<br />

fünf Beschäftigungs- und Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

<strong>für</strong> insgesamt 52 Sozialhilfeempfänger/<br />

innen (FKZ- Maßnahmen nach § 19 Abs. 1 BSHG)<br />

in Kooperation mit <strong>de</strong>m Bezirksamt Tempelhof-<br />

Schöneberg. Mit diesen Maßnahmen sollen arbeitslose<br />

Menschen wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />

integriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Rahmenbedingungen zur Durchführung<br />

dieser Maßnahmen sind häufi g sehr schwierig,<br />

da sie sehr abhängig von <strong>de</strong>r prekären <strong>Haus</strong>haltssituation<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Berlin sind. So war<br />

<strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Maßnahmen im Frühjahr geplant,<br />

wur<strong>de</strong> von Monat zu Monat verschoben, bis<br />

dann endlich im September die Projekte beginnen<br />

konnten. Immer wie<strong>de</strong>r mussten wir in<br />

Gesprächen mit interessierten Teilnehmer/innen<br />

erklären, warum <strong>de</strong>r Maßnahmebeginn nicht<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n konnte und sie ermutigen<br />

durchzuhalten. Wir hatten im Vorfeld zahlreiche<br />

Bewerbungsgespräche geführt, in <strong>de</strong>nen wir <strong>de</strong>n<br />

berufl ichen und persönlichen Hintergrund sowie<br />

die Motivation <strong>de</strong>r Bewerber/innen erfragten.<br />

Wichtig ist <strong>für</strong> uns auch, die Erwartungen <strong>de</strong>r<br />

potentiellen Teilnehmer/innen, ihre konkreten<br />

Interessen an eine Arbeit und ihre I<strong>de</strong>en in bezug<br />

auf ihre weitere berufl iche Perspektive kennen<br />

zu lernen.<br />

Die 52 Mitarbeiterinnen wur<strong>de</strong>n in diversen<br />

Arbeitsbereichen <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />

Schöneberg sowie <strong>de</strong>r Kiezoase und <strong>de</strong>s Pe-<br />

Kick — Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Marianne Konermann<br />

stalozzi-Fröbel-<strong>Haus</strong>es eingesetzt. Für einige<br />

bestand erstmalig die Notwendigkeit, externe<br />

<strong>Ein</strong>satzstellen zu akquirieren, weil die zur Verfügung<br />

stehen<strong>de</strong>n Praxisstellen nicht ausreichten.<br />

<strong>Ein</strong>satzstellen sind im pädagogischen Bereich die<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten, Schülerclubs, Schulstationen,<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeiteinrichtungen und<br />

die Familienbildung. Im sozialen Bereich kommen<br />

die Cafés, Seniorenarbeit, Sozialstationen, Tagespfl<br />

ege, Wohngemeinschaften <strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell<br />

erkrankte Menschen, die Verwaltung sowie die<br />

<strong>Haus</strong>technik in Frage.<br />

Qualifi zierung<br />

Die Qualifi zierung verläuft <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Teilnehmer/innen sehr unterschiedlich. Priorität<br />

<strong>für</strong> Menschen nicht-<strong>de</strong>utscher Herkunft mit<br />

Sprachschwierigkeiten haben Deutschkurse, die<br />

wir mit <strong>de</strong>r Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg<br />

realisieren. Für die Teilnehmer/innen, die<br />

im pädagogischen Bereich arbeiten, führen wir<br />

die Qualifi zierung hausintern durch. Inhalte <strong>de</strong>r<br />

Qualifi zierung sind Entwicklungspsychologie, Pädagogik,<br />

Spiele und Beschäftigung mit Kin<strong>de</strong>rn,<br />

Kommunikationstraining, Erste Hilfe u. s. w. Die<br />

Qualifi zierung <strong>für</strong> die Teilnehmer/innen aus <strong>de</strong>m<br />

Bereich <strong>Haus</strong>technik und soziale Dienstleistung<br />

organisieren wir jeweils individuell <strong>für</strong> <strong>de</strong>n einzelnen<br />

in Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Bildungsträgern,<br />

zum Beispiel <strong>de</strong>m Deutschen Roten Kreuz, <strong>de</strong>r Johanniter-Unfallhilfe,<br />

<strong>de</strong>n Volkshochschulen, <strong>de</strong>m<br />

Frauencomputerzentrum, Durchblick, <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

<strong>für</strong> Kultur und Bildung, <strong>de</strong>m Arbeitskreis<br />

Medienpädagogik und an<strong>de</strong>ren. Das Spektrum<br />

reicht hier von <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>technik<br />

über <strong>de</strong>n Gabelstaplerführerschein, <strong>de</strong>n Lehrgang<br />

zum Nachholen von Schulabschlüssen, einem<br />

breiten Spektrum von EDV-Kursen über eine<br />

Qualifi zierung zum Ernährungsberater bis zum<br />

Qualifi zierungslehrgang <strong>für</strong> die <strong>Haus</strong>pfl ege. In immer<br />

wie<strong>de</strong>r stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>zelgesprächen wird<br />

mit <strong>de</strong>n einzelnen Maßnahmeteilnehmer/innen<br />

<strong>de</strong>r Qualifi zierungsbedarf herausgearbeitet und<br />

in aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Schritten realisiert. Ziel<br />

dieser Gespräche ist die Entwicklung einer beruflichen<br />

Perspektive über das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

77


78 Kick — Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

hinaus. Dabei kooperieren wir selbstverständlich<br />

auch mit <strong>de</strong>m Arbeitsamt Berlin-Südwest.<br />

Sozialpädagogische Begleitung<br />

Während <strong>de</strong>r Maßnahme wer<strong>de</strong>n die<br />

Teilnehmer/innen sozialpädagogisch begleitet.<br />

Der Bedarf ist bei <strong>de</strong>n einzelnen sehr unterschiedlich.<br />

<strong>Ein</strong>ige benötigen diese Unterstützung nicht,<br />

an<strong>de</strong>re sind mit einer Reihe von persönlichen<br />

Problemen (Schul<strong>de</strong>n, Strafverfahren, familiäre<br />

Schwierigkeiten, Gewaltbeziehungen)<br />

so belastet, dass eine intensive sozialpädagogische<br />

Begleitung während <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />

Probleme, mit <strong>de</strong>nen wir in unserer Arbeit<br />

immer wie<strong>de</strong>r konfrontiert sind, sind unentschuldigte<br />

Fehlzeiten, mangeln<strong>de</strong>s Durchhaltevermögen,<br />

Alkoholismus, geringe Frustrationstoleranz,<br />

psychische Probleme sowie unrealistische<br />

Selbsteinschätzung. Aber wir haben auch viele<br />

Teilnehmer/innen, die wirklich auf ihre Chance<br />

gewartet haben und <strong>für</strong> die die Maßnahme <strong>de</strong>r<br />

Kick ist, richtig durchzustarten. Ihre Motivation<br />

ist sehr hoch verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Entscheidung,<br />

ihre persönliche und berufliche Situation zu<br />

verän<strong>de</strong>rn.<br />

Die Abbruchquote ist niedrig, in unseren<br />

Maßnahmen beträgt sie noch nicht einmal ein<br />

Prozent.<br />

Kick ist auch <strong>für</strong> die Maßnahmeteilnehmer/<br />

innen eine ganz wichtige Anlaufstelle. Die ersten<br />

Bewerbungsgespräche fi n<strong>de</strong>n hier statt, ebenso<br />

die Gespräche zur berufl ichen Integration. Die<br />

Mitarbeiter/innen im Kick sind <strong>de</strong>n Teilnehmer/<br />

innen vertraut. Außer<strong>de</strong>m stehen ihnen die Angebote<br />

<strong>de</strong>s Kicks (PC Arbeitsplätze zum Erstellen<br />

von Bewerbungsunterlagen, zur Recherche von<br />

Stellenangeboten und Weiterbildungsmöglichkeiten)<br />

auch nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Maßnahme zur<br />

Verfügung.<br />

Im Kick wer<strong>de</strong>n Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>s Verbun<strong>de</strong>s<br />

koordiniert und durchgeführt.<br />

Kick bietet Unterstützung rund um die Arbeitsplatzsuche.<br />

An <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen PC-<br />

Arbeitsplätzen können sich Interessierte<br />

einen Überblick über Stellenangebote aus<br />

<strong>de</strong>m Internet verschaffen sowie Weiterbildungsdatenbanken<br />

nutzen.<br />

Darüber hinaus bieten wir<br />

• Bewerbungstraining und -beratung<br />

• Informations- und Bildungsveranstaltungen<br />

rund um die Arbeitsplatzsuche<br />

• Arbeitsvermittlung


<strong>Ein</strong> Jahr wie je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re?<br />

Das Jahr 2002 war <strong>für</strong> das Ambulante Hospiz<br />

Schöneberg das Jahr <strong>de</strong>r Umbrüche und <strong>de</strong>r<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen. Um es gleich vorwegzunehmen:<br />

Nie wur<strong>de</strong>n von uns so viele Menschen<br />

– Schwerstkranke, Angehörige, Freun<strong>de</strong> sowie<br />

Trauern<strong>de</strong> – begleitet wie in diesem Jahr. Wie<br />

sich jedoch beim Lesen dieses Artikels erweisen<br />

wird, war dies nicht „business as usual“.<br />

Unsere Arbeit orientiert sich an <strong>de</strong>m Ziel,<br />

Schwerstkranken und ihren Zugehörigen zu<br />

ermöglichen, die letzte Lebensphase selbstbestimmt<br />

zu gestalten. Dabei steht die Wahrung <strong>de</strong>r<br />

Menschenwür<strong>de</strong> und die daraus resultieren<strong>de</strong><br />

Respektierung lebensgeschichtlicher und lebensweltlicher<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten je<strong>de</strong>s einzelnen im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/<br />

„Wir bauen ein Hospiz!“ — Stand auf <strong>de</strong>r Gesundheitsmeile<br />

Das künftige Stationäre Hospiz in <strong>de</strong>r Kantstraße<br />

16<br />

Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Stefan Schütz<br />

innen ergänzen die professionellen Angebote<br />

<strong>de</strong>r Palliativpfl ege und -medizin, in <strong>de</strong>m sie als<br />

einfühlsame Experten <strong>für</strong> Lebensnormalität<br />

auftreten und so einen Raum schaffen <strong>für</strong> die<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Abschied und <strong>de</strong>n mannigfaltigen sich daraus<br />

ergeben<strong>de</strong>n Fragestellungen.<br />

2002 wur<strong>de</strong>n von uns 58 Menschen begleitet.<br />

Obwohl die Zahl <strong>de</strong>r Ehrenamtlichen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Jahres auf 32 zurückgegangen ist, konnten nahezu<br />

alle Begleitungsanfragen von unserem Dienst<br />

umgehend beantwortet wer<strong>de</strong>n. Die Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>n Ärzt/innen von Home Care Berlin e. V.<br />

konnte ausgebaut wer<strong>de</strong>n, und auch die Kontakte<br />

zu Berliner Krankenhäusern intensivierten sich.<br />

Die von jeher enge Kooperation mit <strong>de</strong>r Sozialstation<br />

Frie<strong>de</strong>nau konnte auch in diesem Jahr<br />

wie<strong>de</strong>r unter Beweis gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Planung nimmt Formen an.<br />

Es gibt viel zu tun. Die Umbauarbeiten sollen im<br />

November 2003 abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

79


80 Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Der Dienst ist etabliert und das Vertrauen <strong>de</strong>r<br />

Kooperationspartner ist gewachsen. Dies spiegelt<br />

sich in einer Ten<strong>de</strong>nz wie<strong>de</strong>r, die in diesem Jahr<br />

<strong>de</strong>utlich zu beobachten war: <strong>Ein</strong>e be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Zahl <strong>de</strong>r von uns begleiteten, meist an Krebs erkrankten<br />

Menschen verstarb innerhalb kürzester<br />

Zeit. So war es keine Seltenheit, dass unsere<br />

Begleiter/innen oft nur ein bis zwei Besuche machen<br />

und mit <strong>de</strong>n an sie vermittelten Menschen<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>s Krankheitsbil<strong>de</strong>s oft<br />

nur noch nonverbal kommunizieren konnten. Dies<br />

for<strong>de</strong>rt von unseren Ehrenamtlichen ein extremes<br />

Maß an <strong>Ein</strong>fühlungsvermögen und an innerer<br />

Bereitschaft, sich in zugespitzte, äußerst intime<br />

Situationen zu begeben – zu Menschen, die im<br />

Grun<strong>de</strong> Unbekannte waren.<br />

En<strong>de</strong> 2001 lief auch die durch das Land Berlin<br />

gesicherte Anschubfi nanzierung ambulanter Hospizdienste<br />

aus. Ab <strong>de</strong>m 1. Januar 2002 sollten die<br />

Personalkosten <strong>de</strong>r Koordinierungskräfte nach<br />

<strong>de</strong>m § 39a SGB V von <strong>de</strong>n Gesetzlichen Krankenkassen<br />

fi nanziert wer<strong>de</strong>n. Die Rahmenvereinbarungen<br />

<strong>für</strong> das im Eilverfahren En<strong>de</strong> 2001<br />

verabschie<strong>de</strong>te Gesetz hielten bis Herbst 2002<br />

an, so dass lange Zeit Unklarheit über die Modalitäten<br />

herrschte. Nun steht fest, dass unter<br />

an<strong>de</strong>rem die Koordinationskräfte bis 2005 bestimmte<br />

Zusatzqualifi kationen (Palliativpfl ege,<br />

Koordination) erwerben müssen, um eine weitere<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Dienstes zu gewährleisten. Kriterien<br />

<strong>für</strong> die Höhe <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung sind die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

geleisteten Sterbebegleitungen und die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r qualifi zierten Ehrenamtlichen. Großes Manko<br />

<strong>de</strong>r Gesetzesregelung: Sterbebegleitungen, die<br />

im Krankenhaus o<strong>de</strong>r im Heim geleistet wer<strong>de</strong>n<br />

sowie reine Trauerbegleitungen wer<strong>de</strong>n nicht<br />

mitgezählt. Kritiker <strong>de</strong>s Gesetzes be<strong>für</strong>chten<br />

eine zu starke „Medizinisierung und Professionalisierung“<br />

dieses so wichtigen ehrenamtlichen<br />

Bereiches innerhalb <strong>de</strong>r Versorgung sterben<strong>de</strong>r<br />

Menschen.<br />

<strong>Ein</strong> lang gehegter Traum wird wahr – das Stationäre<br />

Hospiz<br />

Unsere Hoffnung, ein stationäres Hospiz<br />

aufzubauen, war En<strong>de</strong> 2001 auf einen nie dagewesenen<br />

Nullpunkt gesunken. Und damit nicht<br />

genug. Zu unserem Projekt im Auguste-Viktoria-<br />

Krankenhaus konnte <strong>de</strong>r neue Träger Vivantes<br />

lange Zeit keine Aussage machen, so dass wir<br />

nicht mehr in <strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>halt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>für</strong> die<br />

Jahre 2002/2003 eingestellt wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Doch zu <strong>de</strong>r sich ausbreiten<strong>de</strong>n Hoffnungslosigkeit<br />

mischte sich auch neuer Pioniergeist. Wir<br />

begannen, auf eigene Faust nach geeigneten Objekten<br />

zu suchen und erwogen, „unser“ Hospiz<br />

aus eigener Kraft entstehen zu lassen. Im Sommer<br />

dann geschah unverhofft das Unerwartete: <strong>Ein</strong><br />

geeignetes <strong>Haus</strong> wur<strong>de</strong> gefun<strong>de</strong>n!<br />

Mittlerweile ist das <strong>Haus</strong> in <strong>de</strong>r Kantstaße 16<br />

erworben, die architektonische Grobplanung ist<br />

abgeschlossen und ein erster Stiftungsantrag ist<br />

gestellt. Die Stimmung unter <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen<br />

ist geprägt von Freu<strong>de</strong> und Optimismus und<br />

vor allem von <strong>de</strong>m Wunsch, ein <strong>Haus</strong> zu schaffen,<br />

in <strong>de</strong>m viele schwerstkranke Menschen eine<br />

letzte Heimat fi n<strong>de</strong>n.<br />

Beratung<br />

• Beratung und Unterstützung in allen<br />

sozialen, fi nanziellen und persönliche<br />

Fragen<br />

Information<br />

• Vorträge und Seminare, die mit vielfältigen<br />

Themen <strong>de</strong>r Hospizarbeit und <strong>de</strong>r<br />

Situation Sterben<strong>de</strong>r vertraut machen<br />

Vermittlung<br />

• Vermittlung von Hilfen wie Pfl ege und<br />

qualifi zierte Scherztherapie<br />

Begleitung<br />

• Seelische und praktische Begleitung<br />

durch unseren geschulten, ehrenamtlichen<br />

Besuchsdinst


Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

„Je mehr im Jahr 2001 die Planung und Umsetzung <strong>de</strong>s stationären Hospizes in die Ferne rückte, <strong>de</strong>sto<br />

trüber wur<strong>de</strong> diesbezüglich die Stimmung bei uns ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Wir konnten auch<br />

nicht verhehlen, dass wir enttäuscht waren. Enttäuscht darüber, dass <strong>de</strong>r schon bewilligte öffentliche Bauzuschuss<br />

wegen <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>haltssperren nicht ausbezahlt wer<strong>de</strong>n konnte. Enttäuscht auch <strong>de</strong>shalb, weil die<br />

Vivantes GmbH nicht in <strong>de</strong>r Lage war, uns gegenüber eine klare Aussage bezüglich <strong>de</strong>r Hospizpläne auf <strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auguste-Viktoria-Krankenhauses anzubieten. Tapfer kämpften wir gegen die aufkommen<strong>de</strong><br />

Resignation an, rechneten aber nicht mehr damit, in absehbarer Zeit doch noch das dringend benötigte<br />

Hospiz in Betrieb nehmen zu können.<br />

Somit wur<strong>de</strong>n bei unseren regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Besuchsdiensttreffen die Berichte über <strong>de</strong>n neuesten<br />

Stand <strong>de</strong>r Dinge bezüglich <strong>de</strong>s Stationäres Hospizes bloß noch mü<strong>de</strong> abgenickt. Ab und zu fl ammte<br />

vielleicht ein kurzer heftiger Ärger auf, <strong>de</strong>r jedoch schnell verrauchte, weil die Begleitung Sterben<strong>de</strong>r<br />

Vorrang hatte.<br />

Im Februar 2002 mel<strong>de</strong>te sich nach über einjährigem Schweigen die Vivantes GmbH, bekun<strong>de</strong>te Interesse<br />

an einer möglichen Zusammenarbeit und bot auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wenckebach-Krankenhauses zwei<br />

Gebäu<strong>de</strong>teile an. Im Laufe <strong>de</strong>r nächsten Wochen wur<strong>de</strong>n weitere Objekte von an<strong>de</strong>ren Anbietern in <strong>de</strong>r<br />

weiteren o<strong>de</strong>r näheren Umgebung <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims besichtigt. Keine dieser Optionen entsprach<br />

jedoch <strong>de</strong>n von uns gewünschten Vorstellungen und Bedürfnissen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m stieg bei uns in diesen Frühlingswochen die Spannung, es war zu spüren, dass nach Monaten<br />

<strong>de</strong>r Stagnation endlich so etwas wie Bewegung in das Projekt kam. Als uns von <strong>de</strong>r Geschäftsführung zu<strong>de</strong>m<br />

signalisiert wur<strong>de</strong>, das Hospiz wer<strong>de</strong> auf je<strong>de</strong>n Fall realisiert, ob mit o<strong>de</strong>r ohne fi nanziellen Zuschuss<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, schöpften wir neue Zuversicht.<br />

Diese Zuversicht spiegelte sich an unserem Stand anlässlich <strong>de</strong>r vom Nachbarschaftsheim organisierten<br />

Gesundheitsmeile wi<strong>de</strong>r. Wir hatten – frei nach <strong>de</strong>m Motto „Wir bauen ein Hospiz“ symbolisch ein Miniatur-Hospiz<br />

aufgebaut, sehr zur Freu<strong>de</strong> von unzähligen Kin<strong>de</strong>rn, die unsere „Puppenstube“ auch gleich<br />

in Beschlag nahmen.<br />

Wir konnten allerdings nicht ahnen, dass sich schon<br />

kurz darauf, nämlich Mitte Juni, unser sehnlichster Wunsch<br />

erfüllen wür<strong>de</strong>. An unserem Besuchsdienstabend Anfang<br />

Juli erfuhren wir plötzlich, dass das Nachbarschaftsheim in<br />

<strong>de</strong>r Kantstraße in Steglitz das Gebäu<strong>de</strong> eines ehemaligen<br />

Dialysezentrums <strong>für</strong> das Hospiz zu erwerben ge<strong>de</strong>nke.<br />

Gelähmt vom freudigem Schreck waren wir nun kaum in<br />

<strong>de</strong>r Lage, die aufregen<strong>de</strong> Nachricht gebührend zu feiern.<br />

In <strong>de</strong>n ereignisarmen Sommerwochen hatten wir jedoch<br />

genügend Zeit und Musse, uns in aller Ruhe wie<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>m Gedanken vertraut zu machen, vielleicht doch bald<br />

unser Hospiz zu eröffnen.<br />

Von September an begann in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung, <strong>de</strong>m Architekten, <strong>de</strong>m Ricam-Hospiz<br />

als Ratgeber und <strong>de</strong>r Sozialstation als wichtigstem Partner<br />

die Umbauplanung <strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>es. Dank <strong>de</strong>ren tatkräftiger<br />

Unterstützung wer<strong>de</strong>n wir, wenn alles weiterhin so gut<br />

läuft, im Jahr 2003 das Gebäu<strong>de</strong> umbauen, einrichten<br />

und ein Team von hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern zusammenstellen.<br />

Und wir freuen uns schon jetzt darauf, En<strong>de</strong> 2003 unser<br />

Hospiz Schöneberg-Steglitz einzuweihen!“<br />

(Christiane May)<br />

81


82 Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

Beschwer<strong>de</strong>erfassungsbogen<br />

Die Schwester wäscht nicht mein Gesicht und die Arme, sie ist zu faul dazu. Frech ist<br />

sie, weil sie mir einfach einen Tennisball in die kranke Hand gelegt hat.<br />

Beschwer<strong>de</strong>erfassungsbogen <strong>de</strong>r Sozialstati on Frie<strong>de</strong>nau (zum Beispiel im Text)<br />

5. Wann und wie oft ist es schon passiert?<br />

Regelmäßig in <strong>de</strong>n letzten 3 Monaten<br />

1. Beschwer<strong>de</strong>empf änger<br />

6. Welcher Scha<strong>de</strong>n ist dadurch entstan<strong>de</strong>n?<br />

Ich fühle mich nicht ausreichend umsorgt und bin traurig über die Unverschämtheiten.<br />

Name und Arbeitsbereich: Schwester M., Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau, Cranachstraße 7<br />

7. Was war ihrer Meinung nach <strong>de</strong>r Fehler <strong>de</strong>s Mitarbeiters?<br />

Datum und Uhrzeit: 18.Februar 2002 um 14.30 Uhr<br />

Die Schwester hat mich nicht richtig gewaschen und ich musste alles alleine machen –<br />

das strengt sehr an.<br />

Beschwer<strong>de</strong>weg:<br />

Persönlicher Kontakt<br />

8. Welcher Mitarbeiter/Umstand hat die Beschwer<strong>de</strong> verursacht?<br />

Telefon<br />

Das sind die Schwestern die Morgens zu mir kommen, die Abends kommen sind alle<br />

sehr nett und liebenswürdig.<br />

Brief<br />

Kummerkasten<br />

9. Wie viele Mitarbeiter machen diesen Fehler?<br />

Ganz viele die am Morgen zu mir kommen<br />

10. Was hätte <strong>de</strong>r Mitarbeiter nach Ihrer Meinung an<strong>de</strong>rs machen können?<br />

2. Beschwer<strong>de</strong>f ührer<br />

Mich komplett waschen und mich nicht so traktieren, dass ich alles alleine machen soll.<br />

Nicht so unverschämt sein, Ballspiele habe ich als Kind gespielt, ich will mehr Respekt.<br />

Anre<strong>de</strong>, Name, Vorname: Frau D.<br />

Patient: Wolkenkuckucksheim<br />

Bemerkungen:<br />

Frau D. möchte sich noch gerne über allgemeine Dinge unterhalten, die nicht pflegerelevant<br />

sind.<br />

3. Betroffener Bereich<br />

Krankenpflege <strong>Haus</strong>pflege Verwaltung<br />

5. Abschließen<strong>de</strong>r Bescheid<br />

Leitung Sozialarbeit <strong>Ein</strong>satzleitung<br />

Ich wer<strong>de</strong> ihnen jetzt erläutern, welche Schritte ich unternehmen wer<strong>de</strong>.<br />

Ich spreche unter vier Augen (vertraulich) mit <strong>de</strong>m beteiligten Mitarbeiter und lasse mir<br />

<strong>de</strong>ssen Sichtweise erläutern. Sind Sie damit einverstan<strong>de</strong>n?<br />

Na, ja wenn es sein muss, aber nachher sind die Schwestern böse mit mir und ich habe Angst<br />

das sie nicht mehr gerne zu mir kommen.<br />

Erstbeschwer<strong>de</strong> Folgebeschwer<strong>de</strong><br />

Wünschen Sie ein pers önliches Ge spräch zur Beschwer<strong>de</strong>annahme?<br />

Dem Beschwer<strong>de</strong>führer gegebene Zusagen: Wir wer<strong>de</strong>n diskret und unauffällig nachfragen.<br />

Ich wer<strong>de</strong> Ihnen in 4 Tagen eine Rückmeldung/Auswertung geben. Wünschen Sie zur<br />

Rückmeldung ein persönliches Gespräch (evtl. auch mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern)?<br />

4. Beschwer<strong>de</strong>inhalt<br />

Ja, kommen sie zu mir nach <strong>Haus</strong>e, aber alleine, dann können wir Kaffee trinken.<br />

1. Worüber genau m öchten Sie sich beschweren?<br />

2. Was genau ist Ihr Anliegen?<br />

Wir bedanken uns <strong>für</strong> ihren Anruf/Inhalt/Beschwer<strong>de</strong> und freuen uns darüber, dass Sie diesen<br />

Weg gewählt haben. Wir bitten bei erneutem Anliegen uns wie<strong>de</strong>r zu informieren. Es ist uns<br />

eine Hilfe, diese Information von Ihnen zu bekommen.<br />

Die Schwestern pflegen nicht richtig und sind faul und frech. Ich will richtig<br />

gewaschen wer<strong>de</strong>n und nicht alles alleine machen müssen.<br />

3. Was ist genau geschehen?<br />

Wie war Ihrer Meinung nach die genaue Si tuation und wie haben Sie sie empfun<strong>de</strong>n?


Die Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

pfl egt seit 1983 mit erfahrenen Pfl egekräften.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Arzt versuchen sie sicher zu stellen, dass sich<br />

die Patienten trotz Krankheit und Behin<strong>de</strong>rung<br />

weiter in ihrer vertrauten Umgebung wohlfühlen<br />

können.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse Berlin)<br />

hat mit <strong>de</strong>n Sozialstationen <strong>de</strong>s Paritätischen<br />

Wohlfahrtverban<strong>de</strong>s eine Qualitätsvereinbarung<br />

getroffen. Es wur<strong>de</strong>n bestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>für</strong> die Patientendokumentationen festgelegt, unter<br />

an<strong>de</strong>rem das Führen von Ergebnisqualitätsbögen<br />

bei unterschiedlichen Krankheitsbil<strong>de</strong>rn, eine<br />

regelmäßige Erhebung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />

und ein Beschwer<strong>de</strong>managementsystem.<br />

Das bereitgestellte Beschwer<strong>de</strong>management<br />

soll die Entgegennahme und Bearbeitung von<br />

Beschwer<strong>de</strong>n unterstützen. Wichtig hierbei ist,<br />

die Patienten immer wie<strong>de</strong>r zu ermutigen, davon<br />

Gebrauch zu machen und <strong>de</strong>r Sozialstation im<br />

Beschwer<strong>de</strong>fall eine kurze Bearbeitungszeit<br />

zu gewähren, um Rückmeldung über weitere<br />

Vorgehensweisen geben zu können. Dabei das<br />

Gleichgewicht zu halten, ist ein Drahtseilakt mit<br />

immer neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird anhand eines Beispiels<br />

die Systematik <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />

erläutert.<br />

Grundschritte <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />

Die Ziele <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements lassen<br />

sich nur erreichen, wenn es <strong>für</strong> <strong>de</strong>n unzufrie<strong>de</strong>nen<br />

Kun<strong>de</strong>n einen einfachen und leichten<br />

Beschwer<strong>de</strong>weg gibt, eine sach- und problemgerechte<br />

Beschwer<strong>de</strong>reaktion und -bearbeitung<br />

sowie eine systematische Auswertung <strong>de</strong>s informativen<br />

Inhaltes <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong> erfolgt.<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

Elisabeth Heldt, Sabine Thiemann<br />

Die wesentlichen Elemente <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />

sind:<br />

• Beschwer<strong>de</strong>stimulation<br />

• Beschwer<strong>de</strong>annahme<br />

• Beschwer<strong>de</strong>reaktion<br />

• Beschwer<strong>de</strong>bearbeitung<br />

• Beschwer<strong>de</strong>auswertung<br />

• Beschwer<strong>de</strong>management-Controlling<br />

• Beschwer<strong>de</strong>-Reporting<br />

<strong>Ein</strong> beispielhafter Beschwer<strong>de</strong>gang (siehe Beschwer<strong>de</strong>erfassungsbogen<br />

Seite 82)<br />

Frau D. ist eine 77-jährige Patientin, die vor<br />

vier Jahren einen Apoplex (Schlaganfall) erlitt.<br />

Dadurch hat sie Feinmotorikstörungen und kann<br />

nur stark eingeschränkt mit <strong>de</strong>r rechten Hand<br />

zugreifen. Die linke Hand ist durch eine ältere<br />

Fraktur versteift. Die Angehörigen wohnen zwei<br />

Straßen weiter, sind berufstätig und haben Kin<strong>de</strong>r.<br />

Frau D. unterhält sich gerne und lei<strong>de</strong>t unter<br />

<strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>samkeit, da sie vor <strong>de</strong>r Erkrankung ein<br />

geselliger Mensch war. Sie ist auf Hilfe im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Körperpfl ege und in <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>haltsführung<br />

angewiesen.<br />

Beschwer<strong>de</strong>stimulation<br />

,,Beschwer<strong>de</strong>n sind erwünscht und ein Geschenk“<br />

... und eigentlich bekommen wir alle<br />

gerne Geschenke.<br />

Die Beschwer<strong>de</strong>stimulation erfolgte durch die<br />

Mitarbeiter/innen im Spätdienst. Sie bemerkten<br />

eine zunehmen<strong>de</strong> Unzufrie<strong>de</strong>nheit bei Frau D.<br />

Der Anruf in <strong>de</strong>r Sozialstation kostete sie viel<br />

Überwindung. <strong>Ein</strong> Mitarbeiter besuchte sie zu<br />

<strong>Haus</strong>e, um die Beschwer<strong>de</strong> aufzunehmen. Diesen<br />

Service nahm sie gerne in Anspruch, <strong>de</strong>nn die<br />

<strong>Ein</strong>samkeit belastete sie sehr und sie versuchte,<br />

das Gespräch mit allen möglichen Mitteln<br />

zu verlängern. Die Beschwer<strong>de</strong> war eigentlich<br />

sehr schnell Nebensache (was sie im Gespräch<br />

auch äußerte).<br />

83


84 Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

Wer sich beschwert, ist an einer weiteren Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Sozialstation interessiert.<br />

Er ist bereit, bei akzeptablem Han<strong>de</strong>ln aus <strong>de</strong>m<br />

Negativen etwas Positives zu gestalten und mit<br />

uns <strong>de</strong>n Weg weiter zu gehen. Etwas Besseres<br />

kann uns nicht geschehen, auch in Hinblick auf<br />

die Kun<strong>de</strong>nbindung. Ob ein Unternehmen die<br />

Beschwer<strong>de</strong>stimulierung för<strong>de</strong>rt, kann man an<br />

<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r eingegangenen Beschwer<strong>de</strong>n erkennen.<br />

Es geht nicht darum, die Beschwer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn die Unzufrie<strong>de</strong>nheiten zu minimieren.<br />

Beschwer<strong>de</strong>annahme<br />

Auf die Beschwer<strong>de</strong>stimulierung erfolgte die<br />

Beschwer<strong>de</strong>annahme — bei Frau D. zum Teil<br />

telefonisch und dann bei einem <strong>Haus</strong>besuch.<br />

Den Besuch genoss Frau D. sichtlich. Sie hatte<br />

Kaffee und Kuchen vorbereitet und war sehr<br />

guter Laune.<br />

Pflicht <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>annehmers ist es,<br />

eine Beschwer<strong>de</strong> schriftlich zu dokumentieren.<br />

Die Schriftform gibt <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n die<br />

Gewissheit, ernst genommen zu wer<strong>de</strong>n, zeigt<br />

hohe Verbindlichkeit und dient als Nachweis<br />

<strong>de</strong>s Bearbeitungsprozesses. Außer<strong>de</strong>m wird<br />

die Schriftform durch <strong>de</strong>n Rahmenvertrag <strong>de</strong>r<br />

Kostenträger und das Qualitätssicherungsgesetz<br />

von <strong>de</strong>n ambulanten Pfl egeeinrichtungen gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Des weiteren ist sie ein unverzichtbares<br />

Instrument <strong>für</strong> statistische Auswertungen und<br />

Qualitätsverbesserungen in allen Bereichen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Ein</strong>richtung.<br />

Beschwer<strong>de</strong>reaktion und -bearbeitung<br />

Da die Beschwer<strong>de</strong> von Frau D. mehrere<br />

Mitarbeiter und einen längeren Zeitraum betraf,<br />

behan<strong>de</strong>lten wir die Beschwer<strong>de</strong> offen im<br />

Beschwer<strong>de</strong>zirkel, um gemeinsam die Ursachen<br />

zu erkennen und diese in Zukunft vermei<strong>de</strong>n zu<br />

können.<br />

Die angesprochenen Mitarbeiter waren sehr<br />

betroffen über die Äußerungen von Frau D. Die<br />

Beschwer<strong>de</strong> betraf alle Kolleg/innen im Frühdienst.<br />

Warum beschrieb Frau D. diese Mitarbeiter<br />

als „faul und frech“, während sie <strong>für</strong> die<br />

Mitarbeiter/innen im Spätdienst Worte wie „nett<br />

und liebenswürdig“ fand? Wir erkannten, dass<br />

alle Mitarbeiter, die Frau D. am Morgen betreuten,<br />

sie auffor<strong>de</strong>rten, sich bei <strong>de</strong>r Körperpfl ege das<br />

Gesicht und auch die Arme alleine zu waschen<br />

– nicht aus Faulheit, son<strong>de</strong>rn um die Patientin<br />

zu aktivieren und zu mobilisieren. Auf Grund <strong>de</strong>r<br />

Anamnese und <strong>de</strong>s Krankheitsbilds ist es <strong>für</strong><br />

Frau D. angenehmer, sich waschen zu lassen, als<br />

sich aktiv an <strong>de</strong>r Körperpfl ege zu beteiligen (was<br />

anstrengend <strong>für</strong> sie ist und unterbewusst <strong>für</strong> sie<br />

einen Verlust an Zuwendung be<strong>de</strong>utet).<br />

Die „Frechheit“ <strong>de</strong>r Mitarbeiter war auch<br />

schnell geklärt. Der weiche Schaumgummiball,<br />

<strong>de</strong>n die Mitarbeiter/innen mitbrachten, ist zum<br />

Training <strong>de</strong>r rechten Hand und zur Stärkung <strong>de</strong>r<br />

Feinmotorik nötig. In <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Patientin<br />

stellte <strong>de</strong>r Ball und die damit verbun<strong>de</strong>ne Auffor<strong>de</strong>rung<br />

in wie<strong>de</strong>rholt mit <strong>de</strong>r Hand zusammen<br />

zu pressen eine Respektlosigkeit dar, da sie ja<br />

kein kleines Kind mehr sei.<br />

In Absprache mit <strong>de</strong>r Patientin und <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

<strong>Haus</strong>arzt wur<strong>de</strong> eine Therapeutin <strong>für</strong><br />

krankengymnastische Übungen bestellt, auch um<br />

die <strong>Ein</strong>samkeit und die Mobilität zu behan<strong>de</strong>ln.<br />

Dadurch wur<strong>de</strong>n neue For<strong>de</strong>rungen an an Frau D.<br />

gestellt, die <strong>für</strong> sie gefühlsmäßig sofort wie<strong>de</strong>r<br />

eine Überfor<strong>de</strong>rung darstellten.<br />

Der Beschwer<strong>de</strong>zirkel erarbeitet Maßnahmen<br />

Bei <strong>de</strong>r Körperpflege sollten auch die<br />

Spätdienstmitarbeiter/innen die Patientin zur<br />

Mitarbeit animieren, aber mit viel mehr Lob<br />

von allen Seiten. Statt <strong>de</strong>s Schaumgummiballs<br />

wur<strong>de</strong> eine neutrale Schaumstoffrolle gebastelt,<br />

die Frau D. weniger wie ein Kin<strong>de</strong>r-Spielzeug erschien.<br />

Nach Absprache mit <strong>de</strong>m Arzt und <strong>de</strong>r<br />

Therapeutin wur<strong>de</strong>n die Krankengymnastiktermine<br />

auf einmal wöchentlich reduziert. <strong>Ein</strong>e<br />

Mitarbeiterin <strong>de</strong>r Sozialstation im Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr wur<strong>de</strong> eingesetzt, um mit Frau D.<br />

alle 14 Tage gemeinsame Spaziergänge zu unternehmen.<br />

Die Sozialarbeiter/innen unternahmen<br />

noch größere Anstrengungen, um Frau D.<br />

die monatlich stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Patientenausfl üge<br />

schmackhaft zu machen.


Beschwer<strong>de</strong>auswertung<br />

Nach zehn Monaten war Frau D. in <strong>de</strong>r Lage,<br />

die Körperpflege alleine durchzuführen. Die<br />

Mitarbeiter gaben nur noch Hilfestellungen im<br />

Bedarfsfall o<strong>de</strong>r beim Wannenbad. Die Schaumstoffrolle<br />

wur<strong>de</strong> noch einige Male umgestaltet<br />

bis Frau D. sich mit ihr anfreun<strong>de</strong>n konnte. Die<br />

Kostenübernahme krankengymnastischer Übungen<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Krankenkasse sehr schnell<br />

abgelehnt. Heute bezahlt Frau D. zweimal im<br />

Monat die therapeutischen Maßnahmen privat<br />

und ihr Lieblingsmotto lautet: „Wer rastet, <strong>de</strong>r<br />

rostet.“<br />

Fazit<br />

<strong>Ein</strong> Jahr nach <strong>Ein</strong>gang <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong> ist<br />

Frau D. von <strong>de</strong>r Pfl egekasse in die Pfl egestufe 1<br />

zurückgestuft wor<strong>de</strong>n und die <strong>Ein</strong>sätze mussten<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n. Sie nimmt regelmäßig an <strong>de</strong>n<br />

Ausfl ügen, die durch die Sozialstation veranstaltet<br />

wer<strong>de</strong>n, teil. Sie ist einerseits zwar zufrie<strong>de</strong>n<br />

über die neu gewonnene Selbstständigkeit, fühlt<br />

sich aber an<strong>de</strong>rerseits bestraft durch die Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Pfl egestufe.<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

Die regelmäßigen Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheitsabfragen<br />

waren zu Beginn <strong>für</strong> die Patient/innen sehr<br />

ungewohnt und neu, jedoch zeigte die Auswertung,<br />

dass wir auf <strong>de</strong>m richtigen Weg sind. In<br />

Aussicht stand (bei Erfüllen <strong>de</strong>r Vorgaben und<br />

korrektem Ausfüllen <strong>de</strong>r Ergebnisqualitätsformulare)<br />

eine 1 bis 3%ige Entgelterhöhung <strong>für</strong><br />

Leistungen im Krankenpfl egebereich durch die<br />

AOK. In <strong>de</strong>n letzten Jahren gab es eine regelmäßige<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r Vergütungen, so dass<br />

die Mitarbeiter mit Eifer bei <strong>de</strong>r Arbeit waren,<br />

um auch hier ein Zeichen <strong>für</strong> gute Arbeit zu setzen.<br />

Mit Freu<strong>de</strong> können wir berichten, dass die<br />

Leistungen so gut waren, dass wir <strong>de</strong>n 3%igen<br />

Qualitätszuschlag erhalten haben.<br />

Die Meinungen <strong>de</strong>r Mitarbeiter über die zusätzliche<br />

Arbeit beim Führen <strong>de</strong>r Ergebnisqualitätsbögen<br />

waren sehr geteilt. <strong>Ein</strong>erseits ist es<br />

eine nicht zu unterschätzen<strong>de</strong> Mehrarbeit. Der<br />

„Schreibkram“ nimmt ohnehin viel Zeit in Anspruch.<br />

Der <strong>Ein</strong>druck entstand, dass die schriftliche<br />

Darstellung wichtiger ist, als die eigentliche<br />

Pfl ege. Nicht nur als Nachweis <strong>de</strong>n Patienten,<br />

Angehörigen, sowie <strong>de</strong>n Kostenträgern <strong>de</strong>r Kranken-<br />

und Pfl egekassen gegenüber, son<strong>de</strong>rn auch<br />

aus haftungsrechtlichen Grün<strong>de</strong>n.<br />

• Kooperationspartner <strong>de</strong>r GSW (Gemeinnützige<br />

Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft<br />

Berlin mbH)<br />

• Mitglied <strong>de</strong>r Qualitätsgemeinschaft <strong>de</strong>s<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverban<strong>de</strong>s<br />

• Zertifi ziert nach DIN EN ISO 9001 von <strong>de</strong>r<br />

DQS (Deutsche Gesellschaft zu Zertifi zierung<br />

von Managmentsystemen mbH)<br />

Leistungsangebot<br />

• Beratung zur Pfl egefi nanzierung<br />

• <strong>Haus</strong>- und Krankenpfl ege<br />

• <strong>Alle</strong> Leistungen <strong>de</strong>r Pfl egeversicherung,<br />

Krankenkassen und Sozialämter, (speziell<br />

<strong>für</strong> türkische Bevölkerung)<br />

• Ambulante Sterbebegleitung<br />

• Sozialberatung<br />

• Mobiler Hilfsdienst, wie Begleitung zu<br />

Behör<strong>de</strong>n und Ärzten<br />

• Hilfsmittelberatung und -verleih<br />

• Hilfe zur Führung <strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>haltes<br />

85


Berliner Morgenpost vom 13. Juli 2002<br />

86 Presseseite


Wie in <strong>de</strong>n Jahren zuvor waren die Qualitätssicherung<br />

und die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit das Ziel<br />

<strong>de</strong>r alltäglichen Arbeit. Innerhalb <strong>de</strong>s im Jahre<br />

2000 begonnenen Qualitätssicherungsprozesses<br />

haben uns Kun<strong>de</strong>n- und Mitarbeiterumfragen<br />

und das Beschwer<strong>de</strong>management zu <strong>de</strong>n<br />

Arbeitsschwerpunkten geführt. Die Auswertungen<br />

zeigten, dass Kontinuität in <strong>de</strong>r Pfl ege<br />

bezüglich Zeit und Personal <strong>de</strong>r Hauptwunsch<br />

und bei Nicht-Erfüllung <strong>de</strong>r größte Kritikpunkt<br />

waren.<br />

In einem Qualitätszirkel setzten wir uns<br />

mit diesen Anfor<strong>de</strong>rungen auseinan<strong>de</strong>r und<br />

erarbeiteten ein Konzept zur Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Bezugspfl ege. Wir stellten Pfl egeteams von jeweils<br />

zwei bis drei Mitarbeiter/innen zusammen,<br />

die verantwortlich, sich gegenseitig vertretend<br />

eine Patientengruppe versorgen. Dadurch<br />

wollten wir eine hohe Kontinuität erreichen. <strong>Alle</strong><br />

Mitarbeiter/innen tragen nun in ihren Teams<br />

die gleiche Verantwortung <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Pfl egeprozess,<br />

<strong>für</strong> das einheitliche Vorgehen in <strong>de</strong>r Pfl ege und<br />

<strong>für</strong> die Weitergabe von Informationen.<br />

Wir begannen mit <strong>de</strong>r Umsetzung dieses neuen<br />

Konzeptes zuerst im Bereich <strong>de</strong>r Krankenpfl ege<br />

<strong>für</strong> drei Pfl egeteams. Anfangsschwierigkeiten<br />

durch Personalmangel, unvorhergesehene Ausfälle<br />

von Mitarbeiter/innen durch Krankheit o<strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft und vielen Dienst- o<strong>de</strong>r Freiwünschen,<br />

die sich nicht immer unter einen Hut<br />

bringen ließen, mussten überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Rückmeldungen von Patienten und Mitarbeitern<br />

zeigten jedoch, dass wir auf <strong>de</strong>m richtigen Weg<br />

waren. So haben wir uns entschlossen, dieses<br />

Konzept auch auf <strong>de</strong>n Bereich Altenpfl ege und<br />

<strong>Haus</strong>pfl ege zu übertragen.<br />

In <strong>de</strong>r Altenpfl ege erfolgte die Umsetzung<br />

reibungslos und erhöhte die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiterinnen. Durch die Vielzahl <strong>de</strong>r Aushilfskräfte,<br />

die überwiegend an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n die<br />

<strong>Haus</strong>pfl egepatienten betreuen, gestaltet sich die<br />

Umsetzung im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>pfl ege komplizierter.<br />

Hier arbeiten bisher erst zwei Pfl egeteams<br />

im Frühdienst und drei Spätdienstgruppen nach<br />

<strong>de</strong>m Kleinteammo<strong>de</strong>ll.<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Wilmersdorf<br />

Martina Mentzendorff, Britta Walther<br />

„In diesem Jahr wur<strong>de</strong> in unserer Sozialstation<br />

<strong>de</strong>r Versuch gestartet, im Bereich <strong>de</strong>r Krankenpfl<br />

ege die Gruppenpfl ege einzuführen. Schon<br />

mehrfach angedacht, ließ sich bisher in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren diese I<strong>de</strong>e nicht optimal<br />

im Dienstplan umsetzen.<br />

Durch die neu entstan<strong>de</strong>ne Vertrautheit zwischen<br />

Pfl egekraft und Patienten können Pfl egeabläufe<br />

durch das neue Konzept optimiert,<br />

die täglich wechseln<strong>de</strong>n Befi ndlichkeiten <strong>de</strong>s<br />

Patienten besser wahrgenommen wer<strong>de</strong>n und<br />

diese in <strong>de</strong>r Pfl ege ganzheitlichere Beachtung<br />

fi n<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>geleitete Pfl egemaßnahmen können<br />

kontinuierlicher weitergeführt wer<strong>de</strong>n, da weniger<br />

Informationen durch zu viele Übergaben verloren<br />

gehen und <strong>de</strong>r Pfl egeprozess konstanter miterlebt<br />

wird. Die Zusammenarbeit zwischen Patient,<br />

Pfl egekraft und Ärzten kann besser abgestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n und sichert <strong>de</strong>m Patienten eine optimale<br />

Behandlung und Pfl ege.“<br />

Eva Huber, Sabine Sack (Krankenpfl ege)<br />

„Im März 2002 habe ich als neue Kollegin<br />

angefangen, in <strong>de</strong>r Palliativpfl ege zu arbeiten.<br />

Zu dieser Zeit wur<strong>de</strong>n unsere drei Krankenpfl egegruppen<br />

quasi von allen Krankenschwestern und -<br />

pfl egern gleichermaßen betreut. Zwei Kolleginnen<br />

hatten zu dieser Zeit bereits damit angefangen,<br />

sich eine Stammgruppe aufzubauen. Auf eigne<br />

Faust kämpften sie da<strong>für</strong>, nur in einer Gruppe<br />

eingesetzt zu wer<strong>de</strong>n. Das war nicht einfach.<br />

Wir an<strong>de</strong>ren wechselten ca. alle zwei bis drei<br />

Tage die Pflegegruppen. Dies be<strong>de</strong>utete <strong>für</strong><br />

mich jeweils sechs bis acht neue schwerkranke<br />

Tumorpatient/innen, sechs bis acht neue fragen<strong>de</strong><br />

Gesichter von Angehörigen, sechs bis acht<br />

frem<strong>de</strong> Wohnungen, unbekannte Anfahrtswege<br />

und Parkplatzsituationen. Ich musste die Krankengeschichten<br />

dieser Patient/innen in knapp<br />

bemessener Zeit aufnehmen, Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> die Pfl ege treffen und dies an Kolleg/innen<br />

telefonisch o<strong>de</strong>r schriftlich weitergeben. Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>n Patientengruppen, wie zum Beispiel<br />

Neuaufnahme von Patient/innen, Verschlechterung<br />

o<strong>de</strong>r auch Besserung im Krankheitsverlauf,<br />

die Begleitung im Sterbeprozess und letztend-<br />

87


Das Ziel <strong>de</strong>r Tagespfl ege ist es, <strong>de</strong>n Verbleib<br />

alter Menschen in <strong>de</strong>r häuslichen Umgebung zu<br />

sichern. Das Team <strong>de</strong>r Tagespfl ege betreut Senioren,<br />

die psychisch instabil sind, die an einer<br />

Demenz vom Typ Alzheimer o<strong>de</strong>r Multiinfarkt<strong>de</strong>menz<br />

erkrankt sind, sowie alters<strong>de</strong>pressive,<br />

<strong>de</strong>sorientierte und isolierte Menschen. Wichtig<br />

ist uns, ihnen trotz ihrer Pfl egebedürftigkeit und<br />

altersbedingter <strong>Ein</strong>schränkungen Freu<strong>de</strong> am gemeinsamen<br />

Erleben in <strong>de</strong>r Gruppe zu geben.<br />

Wir verfügen über langjährige Erfahrung bei<br />

<strong>de</strong>r Betreuung von altersverwirrten Menschen<br />

und wissen, dass die Angehörigen mit <strong>de</strong>r Pfl ege<br />

oftmals an ihre Grenzen stoßen. So können auf<br />

Dauer schwer zu bewältigen<strong>de</strong> Konfl ikte entstehen.<br />

Die Tagespfl ege kann an dieser Stelle<br />

Entlastung bieten, in <strong>de</strong>m sie die Angehörigen<br />

direkt und indirekt unterstützt.<br />

Angehörigengruppe bringt <strong>de</strong>n Stein ins Rollen<br />

Die Angehörigengruppe <strong>de</strong>r Tagespfl ege, die<br />

sich regelmäßig ein Mal im Monat trifft, äußerte<br />

im Jahr 2000 <strong>de</strong>n Wunsch, eine Entlastung<br />

in <strong>de</strong>r Pflege auch an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n zu<br />

erfahren. Für das Team <strong>de</strong>r Tagespfl ege stellte<br />

dieser Wunsch eine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

dar. Auf <strong>de</strong>r einen Seite musste <strong>de</strong>r zusätzliche<br />

<strong>Ein</strong>satz <strong>de</strong>r Mitarbeiter berücksichtigt wer<strong>de</strong>n,<br />

auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite sollte und musste eine<br />

Wochenendöffnung fi nanzierbar sein. Bei <strong>de</strong>r<br />

Pfl egekasse wur<strong>de</strong>n schließlich fünf zusätzliche<br />

Plätze an zwei Samstagen im Monat beantragt,<br />

die heute stets voll ausgelastet sind.<br />

Die meisten Senior/innen haben eine hohe<br />

Pfl egebedürftigkeit verbun<strong>de</strong>n mit einer ausgeprägten<br />

Demenz. Für diese Besucher ist <strong>de</strong>r<br />

Samstag eine angenehme Bereicherung, weil<br />

durch die sehr kleine Gruppe je<strong>de</strong>s Mal eine<br />

ganz individuelle Betreuung gewährleistet<br />

ist. Damit die Angehörigen auch wirklich <strong>de</strong>n<br />

ganzen Samstag Nachmittag <strong>für</strong> sich nutzen<br />

können, wur<strong>de</strong>n die Öffnungszeiten bewusst<br />

auf 10.00 bis 18.00 Uhr gelegt. Wir arbeiten mit<br />

einer speziell da<strong>für</strong> eingestellten Honorarkraft<br />

und einer ausgebil<strong>de</strong>ten Pfl egekraft.<br />

Wie gestalten wir <strong>de</strong>n Samstag?<br />

Tagespfl ege<br />

Kerstin Hupe<br />

Wir beginnen unsere Arbeit um 10.00 Uhr vormittags<br />

und holen die Besucher von zu <strong>Haus</strong>e ab.<br />

In <strong>de</strong>r Regel starten wir sofort mit einem Ausfl ug.<br />

<strong>Ein</strong> Problem stellen die oft sehr hohen Veranstaltungskosten<br />

dar, die zum Beispiel ein Besuch im<br />

Zirkus mit sich bringt. Trotz<strong>de</strong>m bemühen wir uns,<br />

die Ausfl üge abwechslungsreich zu gestalten. Wir<br />

waren unter an<strong>de</strong>rem im Chinesischen Garten,<br />

auf <strong>de</strong>r Pfaueninsel, im Schloss Charlottenburg,<br />

in Die<strong>de</strong>rsdorf, beim Schiffshebewerk in Nie<strong>de</strong>rfi<br />

now, im Naturkun<strong>de</strong>museums, im Zoo und im<br />

Aquarium. Dabei wer<strong>de</strong>n die persönlichen Wünsche<br />

<strong>de</strong>r Besucher/innen berücksichtigt. In <strong>de</strong>r<br />

Regel kehren wir in ein Gasthaus ein, um einen<br />

Imbiss einzunehmen und fahren dann am frühen<br />

Nachmittag zurück in die Tagespfl ege, um dort<br />

Mittag zu essen. Nach <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Mittagsruhe<br />

wird Kaffee getrunken. Kurz nach 17.00<br />

Uhr beginnt die Heimfahrt <strong>de</strong>r Besucher.<br />

Was be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>r Samstag <strong>für</strong> die Angehörigen?<br />

Zunächst dachten wir, dass das zusätzliche<br />

Angebot insbeson<strong>de</strong>re von berufstätigen Angehörigen<br />

genutzt wird. Es hat sich aber gezeigt,<br />

dass auch Angehörige, die im Rentenalter sind,<br />

die Möglichkeit <strong>de</strong>r Samstagsbetreuung nutzen,<br />

um Freizeitaktivitäten wahrzunehmen.<br />

„Für uns ist <strong>de</strong>r Samstag <strong>de</strong>r einzige Tag, an<br />

<strong>de</strong>m wir uns richtig entspannen können, da wir<br />

in <strong>de</strong>r Woche arbeiten. Es ist die einzige Möglichkeit,<br />

in <strong>de</strong>r wir auch mal etwas ohne meine<br />

Mutter unternehmen können.“<br />

Die Angehörigen nutzen <strong>de</strong>n Samstag <strong>für</strong> sich<br />

selbst, um sich zu erholen, um ins Kino gehen<br />

o<strong>de</strong>r um sich mit Freun<strong>de</strong>n zu treffen. Sie nutzen<br />

ihn zur Selbstpfl ege, um aufatmen zu können<br />

und wie<strong>de</strong>r Kraft <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Alltag zu tanken.<br />

89


90 Tagespfl ege<br />

„Der Samstag be<strong>de</strong>utet <strong>für</strong> mich sehr viel. Dadurch<br />

kann ich mich spontan mit einer Freundin<br />

treffen.“<br />

Was be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>r Samstag <strong>für</strong> die Betreuer?<br />

Die Besucher <strong>de</strong>r Samstaggruppe sind<br />

überwiegend in hohen Pfl egestufen eingeteilt.<br />

Das wie<strong>de</strong>rum erfor<strong>de</strong>rt einen hohen Betreuungsschlüssel.<br />

Durch die kleine Gruppengröße<br />

(fünf Patienten/innen) ist eine sehr individuelle<br />

und intensive Betreuung möglich, die fast einer<br />

<strong>Ein</strong>zelbetreuung gleicht.<br />

Da <strong>de</strong>r Samstag erst um 10.00 Uhr beginnt,<br />

können auch wir etwas länger ausschlafen, <strong>de</strong>nn<br />

immerhin haben wir eine anstrengen<strong>de</strong> Woche<br />

hinter uns. Die Aktivitäten ermöglichen ein abwechslungsreiches<br />

Arbeiten und lassen individuelle<br />

Planungsfreiheiten zu. Wir sehen, dass<br />

es <strong>de</strong>n <strong>de</strong>menziell erkrankten Besucher/innen<br />

sehr gut gefällt und dadurch ist dieser Wochenenddienst<br />

eine sehr erfüllen<strong>de</strong> Arbeit.<br />

Wie sieht die Zukunft aus?<br />

Es ist ganz natürlich, dass die Besucherzahlen<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Jahre schwanken. Jedoch muss<br />

gera<strong>de</strong> am Samstag auf eine gute Auslastung<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n. Es lohnt sich nicht, diese Gruppe<br />

mit zwei Besuchern bestehen zu lassen. Wir<br />

versuchen auf je<strong>de</strong>n Fall, <strong>de</strong>n Samstag aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Unser Angebot <strong>für</strong> 14 Plätze:<br />

• Grund- und Behandlungspfl ege<br />

• Training <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>s täglichen<br />

Lebens<br />

• Physiotherapie (<strong>Ein</strong>zel- und Gruppenangebote<br />

als gezielte Präventions- und<br />

Rehabilitationsmaßnahme)<br />

• Ergotherapie (För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r intellektuellen,<br />

taktilen und motorischen Fähigkeiten)<br />

• Aktivitäten (z. B. Tanztee, Geburtstagsfeiern,<br />

Ausfl üge und Feste)<br />

• Frühstück, Mittagessen und Kaffee, Zwischenmahlzeit<br />

• Fahrdienst, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Wohnung abholt<br />

und auch wie<strong>de</strong>r nach <strong>Haus</strong>e fährt<br />

• kostenloser Probetag!<br />

• Angehörigentreffen (je<strong>de</strong>n dritten Mittwoch<br />

im Monat), Beratung von Angehörigen<br />

• Beratung über Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Zur Entlastung von Angehörigen ist die Tagespfl<br />

ege je<strong>de</strong>n zweiten Samstag <strong>für</strong> fünf<br />

Besucher/innen in <strong>de</strong>r Zeit von 10.00 bis<br />

18.00 Uhr geöffnet.


Wohngemeinschaften <strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell erkrankte Menschen<br />

Karen Gebert<br />

Im Alter ist man nicht mehr so fl exibel, kann<br />

sich schwerer einer neuen Situation anpassen.<br />

Der Wunsch vieler alter Menschen ist es, auch<br />

wenn Krankheiten und Gebrechen hinzukommen,<br />

so lange wie möglich zu <strong>Haus</strong>e in <strong>de</strong>r vertrauten<br />

Umgebung zu bleiben. Das ist zunächst auch kein<br />

Problem. Die Sozialstationen können im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r ambulanten <strong>Haus</strong>- und Krankenpfl ege eine<br />

Versorgung in <strong>de</strong>r eigenen Häuslichkeit sicherstellen.<br />

Problematisch wird es, wenn <strong>de</strong>r alte<br />

Mensch einer „Rund-um-die-Uhr“ Betreuung<br />

bedarf, wenn er nicht mehr alleine sein kann,<br />

ohne dass Gefahr besteht, dass er sich o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re gefähr<strong>de</strong>t.<br />

Diese Situation tritt häufi g dann auf, wenn eine<br />

<strong>de</strong>menzielle Erkrankung im fortgeschrittenen<br />

Stadium vorliegt. Hier gerät die ambulante Pfl ege<br />

an ihre Grenzen, <strong>de</strong>nn sie erfolgt in <strong>Ein</strong>sätzen<br />

und gewährt keine 24-stündige Präsenz einer<br />

Pfl egekraft. Immer wie<strong>de</strong>r hatten wir Anfragen<br />

von Angehörigen und Betreuern nach einer<br />

Wohnform, die <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>menziell<br />

Erkrankten entgegenkommt.<br />

<strong>Ein</strong> Pfl egeheim, durch seine Vielzahl von Bewohnern<br />

auf einen streng durchstrukturierten<br />

Tagesablauf angewiesen, ist <strong>für</strong> <strong>de</strong>n <strong>de</strong>menziell<br />

erkrankten alten Menschen nicht die geeignete<br />

Wohnform. Er kann sich <strong>de</strong>r festgelegten Tagesstruktur<br />

nicht mehr anpassen. Lange, gleich<br />

aussehen<strong>de</strong> Flure mit einer Vielzahl davon<br />

abgehen<strong>de</strong>r Türen tragen noch zu seiner Orientierungslosigkeit<br />

bei. In Wohngemeinschaften<br />

lebt <strong>de</strong>r alte Mensch in einer kleinen Wohngruppe<br />

mit familienähnlichen Strukturen, einem festen<br />

Pfl egeteam, welches eng mit <strong>de</strong>n Angehörigen<br />

und Betreuern kooperiert und die Biographie<br />

<strong>de</strong>r Bewohner beim gemeinsamen Leben <strong>de</strong>s<br />

Alltags berücksichtigt. Durch die Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r individuellen Betreuung entsteht eine wür<strong>de</strong>volle,<br />

<strong>de</strong>m Krankheitsbild gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Lebenssituation.<br />

Da das Nachbarschaftsheim Schöneberg es<br />

sich zur Aufgabe gemacht hat, <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

aller im Kiez leben<strong>de</strong>n Menschen gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n, war das Angebot einer rund-um-die-Uhr-<br />

Versorgung im Rahmen <strong>de</strong>r ambulanten Pfl ege<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell erkrankte alte Menschen die<br />

logische Konsequenz einer immer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Nachfrage. Diese 24-stündige Präsenz<br />

von Pfl egekräften (dabei sind drei Mitarbeiter<br />

pro Schicht bei sechs Bewohnern eher die Regel<br />

als die Ausnahme) ist möglich, wenn min<strong>de</strong>stens<br />

sechs <strong>de</strong>menziell erkrankte Bewohner ihren<br />

hohen Pfl ege- und Betreuungsbedarf in einen<br />

Topf werfen.<br />

Das Leben in <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft<br />

Der <strong>Haus</strong>arzt von Frau W., 86 Jahre alt, teilte<br />

unserer Sozialstation mit, dass seine Patientin<br />

in <strong>de</strong>r letzten Zeit zunehmend vergesslich und<br />

<strong>de</strong>sorientiert sei und nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage, ihren<br />

Alltag selbständig zu gestalten. Frau W. lernten<br />

wir bei einem <strong>Haus</strong>besuch als sehr freundliche<br />

alte Dame kennen. Ihr Erscheinungsbild wies<br />

darauf hin, dass sie die Körperpfl ege stark vernachlässigte.<br />

Auch ihre Kleidung war schmutzig<br />

und teilweise zerrissen. Die Wohnung war<br />

sehr verkramt und verdreckt und ein starker<br />

Uringeruch ließ eine Inkontinenz vermuten.<br />

Im Kühlschrank türmten sich Lebensmittel mit<br />

abgelaufenem Verfalldatum, teilweise stark<br />

verschimmelt.<br />

Im Verlauf <strong>de</strong>s Gespräches stellte sich heraus,<br />

dass Frau W. zu ihrer fi nanziellen Situation keinerlei<br />

Angaben machen konnte. <strong>Ein</strong>e Nachbarin<br />

(Angehörige hatte Frau W. nicht mehr), die sich<br />

ein wenig um Frau W. kümmerte, teilte mit, dass<br />

regelmäßige Ausgaben, wie Miete, Strom und<br />

Telefon per Dauerauftrag vom Konto abgebucht<br />

wur<strong>de</strong>n und sie ab und zu mit Frau W. zur Bank<br />

ging, um Geld abzuheben. Beim Amtsgericht<br />

regten wir eine Betreuung <strong>für</strong> Frau W. an und<br />

beantragten Leistungen <strong>de</strong>r Pfl egeversicherung<br />

bei <strong>de</strong>r Pfl egekasse.<br />

Frau W. bekam die Pflegestufe eins, eine<br />

Betreuerin <strong>für</strong> die Bereiche Vermögenssorge,<br />

Vertretung gegenüber Ämtern und Behör<strong>de</strong>n<br />

und Öffnen <strong>de</strong>r Post wur<strong>de</strong> eingesetzt.<br />

Unsere Sozialstation versorgte Frau W. mit<br />

täglich drei <strong>Ein</strong>sätzen. Nach einem Jahr war<br />

91


92<br />

Wohngemeinschaften <strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell erkrankte Menschen<br />

die Demenz so weit fortgeschritten, dass ein<br />

Verbleiben in <strong>de</strong>r eigenen Wohnung <strong>für</strong> Frau W.<br />

nicht mehr möglich war. Inzwischen hatte Frau<br />

W. die Pfl egestufe zwei. Frau W. war körperlich<br />

noch sehr mobil, packte min<strong>de</strong>stens zweimal in<br />

<strong>de</strong>r Woche ihren Koffer, um ihre Mutter zu besuchen<br />

und verschwand. Immer wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> sie<br />

von Nachbarn, Mitarbeitern <strong>de</strong>r Sozialstation<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Polizei nach <strong>Haus</strong>e gebracht, <strong>de</strong>nn<br />

selbst fand sie nicht mehr zurück. Dabei war<br />

sie nicht angemessen geklei<strong>de</strong>t, teilweise nur<br />

im Nachthemd und mit <strong>Haus</strong>schuhen. Nach<strong>de</strong>m<br />

Frau W. ihre Kartoffeln ohne Wasser kochte und<br />

nur durch das <strong>Ein</strong>schreiten einer aufmerksamen<br />

Nachbarin ein Brand verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n konnte,<br />

entfernten wir die Sicherung aus <strong>de</strong>m Herd. Frau<br />

W. war darüber sehr ungehalten, <strong>de</strong>nn sie kochte<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlich gerne. Ihr Verhalten wur<strong>de</strong><br />

zunehmend aggressiv. Sie begann, in kurzen<br />

Abstän<strong>de</strong>n – teilweise alle zehn Minuten – bei<br />

Nachbarn zu klingeln und das auch mitten in<br />

<strong>de</strong>r Nacht. Sie fragte nach ihrer Mutter, wollte zu<br />

ihr nach <strong>Haus</strong>e und war sehr ungehalten, wenn<br />

sie die Antwort bekam, dass ihre Mutter doch<br />

längst verstorben sei.<br />

Nach Absprache mit <strong>de</strong>r Betreuerin zog Frau<br />

W. in die Wohngemeinschaft, die von einem<br />

festen Pfl egeteam unserer Sozialstation rund<br />

um die Uhr betreut wird. Frau W. bezog ihr Zimmer,<br />

welches mit ihren Möbeln, die ihr vertraut<br />

waren (und ihr Sicherheit in <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Orientierungslosigkeit gaben), ausgestattet<br />

wur<strong>de</strong>. Mit Hilfe und Unterstützung <strong>de</strong>s Pfl egeteams<br />

begann Frau W. wie<strong>de</strong>r, verschie<strong>de</strong>ne<br />

<strong>Haus</strong>haltstätigkeiten, wie Staubwischen und<br />

Saugen, Wäsche zusammenlegen, Abwaschen<br />

und Abtrocknen, zu übernehmen. Vor allem das<br />

Kochen war Frau W. noch sehr vertraut und mit<br />

Hilfe und Anleitung <strong>de</strong>r Pfl egekräfte beteiligte<br />

sie sich hier lei<strong>de</strong>nschaftlich. Da am Tage immer<br />

etwas zu tun war und sich auch immer jemand<br />

fand, mit <strong>de</strong>m Frau W. sich unterhalten konnte,<br />

stellte sich nach und nach <strong>de</strong>r Tag/Nacht –Rhythmus<br />

wie<strong>de</strong>r ein, <strong>de</strong>nn nach einem ausgefüllten<br />

Tag war Frau W. am Abend mü<strong>de</strong>. So ergibt sich<br />

die Tagesstruktur in <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft aus<br />

<strong>de</strong>m gemeinsam gelebten Alltag und immer sehr<br />

sensibel auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Bewohner abgestimmt. Durch das gemeinsame<br />

<strong>Ein</strong>kaufen wur<strong>de</strong> auch die Weglauften<strong>de</strong>nz bei<br />

Frau W. zunehmend weniger. Natürlich suchte<br />

sie auch hier weiter nach ihrer Mutter, aber oft<br />

ließ sich Frau W. durch Gespräche o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Tätigkeiten ablenken. Manchmal nicht – dann<br />

ging sie, unauffällig gefolgt von einer Pfl egekraft,<br />

die sie nach einiger Zeit „zufällig“ traf und Frau<br />

W. in die Wohngemeinschaft zurück begleitete.<br />

Frau W. fühlte sich überwiegend als Gast in <strong>de</strong>r<br />

Wohngemeinschaft. Die Pfl egekräfte stellten<br />

sich auf die Realität von Frau W. ein. Frau W.<br />

reagierte immer weniger aggressiv – sie wur<strong>de</strong><br />

ernst genommen!<br />

Frau W. ist inzwischen verstorben. <strong>Ein</strong> schwerer<br />

Schlaganfall machte sie bettlägerig. Sie war<br />

nicht mehr ansprechbar, konnte sich nicht mehr<br />

mitteilen. Die Pfl egekräfte kannten sie nach zwei<br />

Jahren intensiven miteinan<strong>de</strong>r Umgehens sehr<br />

genau. Sie kannten ihre Gewohnheiten, ihre Bedürfnisse<br />

und ihre Vorlieben und so lebte Frau<br />

W. ihre letzten Wochen vom Pfl egeteam liebevoll<br />

umsorgt. Frau W. musste nicht mehr in das Krankenhaus.<br />

Sie konnte zu <strong>Haus</strong>e sterben.<br />

Inzwischen gibt es in Berlin ca. vierzig Wohngemeinschaften.<br />

Da es sich nicht um <strong>Ein</strong>richtungen,<br />

son<strong>de</strong>rn um ganz normale private Wohnungen<br />

han<strong>de</strong>lt, kann hier nur ein Schätzwert angegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. kann inzwischen auf drei Jahre Pfl ege in<br />

einer Wohngemeinschaft – seit Oktober 2002<br />

auch in einer weiteren Wohngemeinschaft – zurückblicken,<br />

die uns davon überzeugt haben, mit<br />

dieser Form <strong>de</strong>r Betreuung <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Personenkreis<br />

<strong>de</strong>menziell erkrankter Menschen <strong>de</strong>n richtigen<br />

Weg eingeschlagen zu haben. Natürlich stehen<br />

wir immer wie<strong>de</strong>r vor neuen und sehr vielschichtigen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen: Das können Probleme<br />

mit einem Bewohner o<strong>de</strong>r einer Bewohnerin sein,<br />

die das Zusammenleben <strong>de</strong>r Gruppe erschweren<br />

und sich auch belastend auf das Team auswirken.<br />

Nicht zu vergessen die externen Probleme zum<br />

Beispiel mit Kostenträgern, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

Krankenkasse. All das kann uns aber nicht abschrecken<br />

– im Gegenteil: Wir wachsen daran!<br />

Die Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau bietet in zwei<br />

Wohngemeinschaft <strong>für</strong> <strong>de</strong>menziell erkrankte<br />

alte Menschen im Rahmen <strong>de</strong>r ambulanten<br />

Pfl ege eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung an.<br />

In häuslicher Atmosphäre unterstützt ein<br />

Team von examinierten Alten- und <strong>Haus</strong>pflegerinnen<br />

bei größtmöglichem Erhalt<br />

<strong>de</strong>r Selbständigkeit die Bewohner in allen<br />

Situationen <strong>de</strong>s täglichen Lebens.


Der Kieztreff am Grazer Platz 14 wur<strong>de</strong> am<br />

1. November 2001 eröffnet. In Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft GSW bietet das<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. verschie<strong>de</strong>ne<br />

Beratungstermine an (Sozialberatung,<br />

Mietersprechstun<strong>de</strong>). Nach und nach sollen<br />

sich weitere Beratungsangebote etablieren.<br />

Auch im Jahr 2002 konnte die gute Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft GSW<br />

fortgesetzt und weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Möglichkeit, am Grazer Platz gemeinsam einen<br />

kleinen La<strong>de</strong>n zu nutzen, um <strong>für</strong> die Anwohner ein<br />

Angebot zu etablieren und als Ansprechpartner<br />

vor Ort zu sein, setzten wir in diesem Jahr in die<br />

Tat um. Schnell und unbürokratisch erfolgten<br />

Renovierung und <strong>Ein</strong>richtung sowie die Verteilung<br />

von 2.300 Flyern in die <strong>Haus</strong>halte, so dass wir am<br />

4. November mit einer kleinen Eröffnungsfeier<br />

<strong>de</strong>n Kieztreff einweihen konnten.<br />

Als erstes gemeinsames Angebot etablierte<br />

sich jeweils donnerstags von 15.00 bis 18.00<br />

Uhr die Sozialberatung <strong>de</strong>r Sozialstationen<br />

Frie<strong>de</strong>nau <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims und die<br />

Mietersprechstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r GSW. Zu<strong>de</strong>m suchten<br />

wir nach Interessenten <strong>für</strong> neue Projekte, um<br />

nach und nach weitere Angebote – entsprechend<br />

<strong>de</strong>r Nachfrage <strong>de</strong>r Anwohner – im Kieztreff zu<br />

etablieren. Die Bemühungen, <strong>de</strong>n Kieztreff als<br />

nachbarschaftliche Begegnungsstätte zu beleben,<br />

stellt auch weiterhin ein uns wichtiges<br />

Anliegen dar.<br />

Patientenausfl üge<br />

Trotz immer knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r fi nanzieller<br />

Ressourcen im Bereich <strong>de</strong>r ambulanten Pfl ege<br />

haben wir auch im Jahr 2002 unsere Patientenausfl<br />

üge als ein zusätzliches Angebot unserer<br />

Sozialstationen erhalten können. Die monatlich<br />

stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ausfl üge erfreuen sich großer Beliebtheit<br />

– sind sie doch eine selten gewor<strong>de</strong>ne<br />

Möglichkeit, einfach Zeit <strong>für</strong> Gespräche zu haben,<br />

mit an<strong>de</strong>ren Menschen in Kontakt zu kommen<br />

und mal etwas an<strong>de</strong>res zu sehen, als die eigenen<br />

vier Wän<strong>de</strong>.<br />

Kieztreff am Grazer Platz<br />

Franziska Lichtenstein, Karen Gebert<br />

Auch im Jahr 2003 wer<strong>de</strong>n wir die Ausfl üge<br />

<strong>für</strong> unsere Patienten ermöglichen. Das ist nicht<br />

zuletzt durch das Engagement ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter möglich, die unsere Ausfl üge regelmäßig<br />

begleiten.<br />

Weihnachtsfeier<br />

Am 11. Dezember fand die alljährliche Weihnachtsfeier<br />

<strong>für</strong> unsere Patienten bei<strong>de</strong>r Sozialstationen<br />

und <strong>de</strong>r Wohngemeinschaften statt.<br />

Auch einige Besucher <strong>de</strong>r Tagespfl ege zählten<br />

zu <strong>de</strong>n diesjährigen Gästen. Die Organisation<br />

dieser Feier oblag unseren Sozialarbeiterinnen<br />

und <strong>de</strong>ren Praktikantin. In diesem Jahr nahmen<br />

90 Besucher an <strong>de</strong>r Feier teil – so viele wie noch<br />

nie! Wie gewohnt wur<strong>de</strong> bei selbstgebackenem<br />

Kuchen und Kaffee ein vielfältiges und abwechslungsreiches<br />

Programm geboten. Die Anwesenheit<br />

vieler Mitarbeiter und ehrenamtlicher Helfer<br />

sorgten da<strong>für</strong>, dass sich die Gäste rundherum<br />

gut betreut fühlten. <strong>Alle</strong>s in allem war es ein<br />

sehr gelungener Nachmittag, <strong>de</strong>r bei unseren<br />

Patienten großen Anklang fand.<br />

Der Kieztreff am Grazer Platz 14 wur<strong>de</strong><br />

am 1. November 2001 eröffnet. In Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft<br />

GSW bietet das Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V. verschie<strong>de</strong>ne Beratungstermine<br />

an:<br />

• Sozialberatung<br />

• Mietersprechstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft<br />

GSW<br />

Nach und nach sollen sich weitere Beratungsangebote<br />

etablieren.<br />

93


94 Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Statistische Auswertung 1993 bis 2002<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Vereinsbetreuungen im Vergleich zu ehrenamtlichen Betreuungen<br />

55<br />

5<br />

74<br />

32<br />

149<br />

103<br />

218<br />

141<br />

264<br />

223<br />

264<br />

254<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2002<br />

61 bis 70 Jahre<br />

14%<br />

51 bis 60 Jahre<br />

19%<br />

Vereinsbetreuung Ehrenamtliche Betreuungen<br />

Alter <strong>de</strong>r betreuten Personen im Jahr 2002<br />

über 70 Jahre<br />

13%<br />

bis 30 Jahre<br />

17%<br />

41 bis 50 Jahre<br />

19%<br />

31 bis 40 Jahre<br />

18%


Am 1. Januar 1992 ist das Betreuungsrecht in<br />

Kraft getreten. Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong> die sogenannte<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtreform 10 Jahre alt. Das Ziel <strong>de</strong>r<br />

Reform war die Verbesserung und Stärkung <strong>de</strong>r<br />

Rechte körperlich, geistig o<strong>de</strong>r seelisch behin<strong>de</strong>rter<br />

Menschen. Die Umsetzung dieses Zieles<br />

war und ist <strong>de</strong>m Betreuungsverein Verpfl ichtung.<br />

Im Jahr 2002 waren bun<strong>de</strong>sweit <strong>für</strong> etwa eine<br />

Million Menschen gesetzliche Betreuungen<br />

eingerichtet. Etwa 68 % davon wer<strong>de</strong>n ehrenamtlich<br />

geführt.<br />

1992<br />

Die Anerkennung als Betreuungsverein<br />

erhielt das Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. am 26. Juni 1992 nach § 1908 Abs. 1 und 2<br />

BGB durch die damalige Senatsverwaltung <strong>für</strong><br />

Soziales. Am 01. Oktober 1992 nahm <strong>de</strong>r Cura-<br />

Betreuungsverein <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Amtsgerichtsbezirk<br />

Schöneberg die Arbeit auf.<br />

2002<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Bezirksfusion zum 1. Januar<br />

2001 wur<strong>de</strong> die Zuständigkeit <strong>de</strong>r Berliner<br />

Betreuungsvereine neu geordnet. Die zuständige<br />

Senatsverwaltung hatte im Rahmen einer<br />

Ausschreibung auf unsere Bewerbung hin <strong>de</strong>m<br />

Cura-Betreuungsverein <strong>de</strong>n ZuschIag <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bezirk<br />

Steglitz-Zehlendorf (Steglitz und Zehlendorf<br />

gehörten bisher zum Amtsgerichtsbezirk Schöneberg)<br />

erteilt. Wir bewarben uns aber auch <strong>für</strong><br />

<strong>de</strong>n Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

mit einem neuen Konzept, welches die Senatsverwaltung<br />

überzeugte. Der Cura-Betreuungsverein<br />

wur<strong>de</strong> beauftragt, in Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

in gleicher Qualität einen zweiten Betreuungsverein<br />

zu etablieren. Dieser sollte einen beson<strong>de</strong>ren<br />

konzeptionellen Schwerpunkt verfolgen. In <strong>de</strong>r<br />

bisherigen Arbeit <strong>de</strong>s Cura-Betreuungsvereins<br />

ist es <strong>für</strong> die Vereinsbetreuer selbstverständlich,<br />

auch die rechtliche Betreuung von Migranten<br />

zu übernehmen. Der neue Betreuungsverein<br />

soll verstärkt Migranten <strong>für</strong> die ehrenamtliche<br />

rechtliche Betreuung werben und schulen. Die<br />

Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Anna Fischer<br />

Beratung in türkischer und russischer Sprache<br />

ist an diesem Standort möglich.<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m DUO-Betreuungsverein<br />

Für <strong>de</strong>n Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist<br />

<strong>de</strong>r Duo-Betreuungsverein <strong>de</strong>s Nachbarschaftshauses<br />

Urbanstraße e. V. zuständig. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Cura-Betreuungsvereine sowie <strong>de</strong>r Duo-Betreuungsverein<br />

schlossen 2002 eine Kooperationsvereinbarung<br />

zur Vernetzung <strong>de</strong>r Fortbildung und<br />

Beratungsangebote <strong>für</strong> ehrenamtliche rechtliche<br />

Betreuer. Für das zweite Halbjahr 2002 ist erstmals<br />

ein gemeinsames Fortbildungsverzeichnis<br />

erschienen. Ehrenamtliche Betreuer haben damit<br />

ein breit gefächertes Fortbildungsangebot<br />

zu unterschiedlichen Zeiten.<br />

Im Jahr <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtreform <strong>de</strong>s alten Vormundschafts-<br />

und Pfl egschaftsrechtes konnte <strong>de</strong>r<br />

Cura-Betreuungsverein sein 10-jähriges Bestehen<br />

feiern und verweist hier auf die folgen<strong>de</strong> statistische<br />

Auswertung <strong>de</strong>r 10-jährigen Tätigkeit.<br />

Ehrenamtliche gesetzliche Betreuer und<br />

Betreuerinnen gesucht!<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Sie<br />

• Fähigkeit, sich auf an<strong>de</strong>re Menschen<br />

einstellen zu können<br />

• Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit auch mit schwierigen<br />

Menschen<br />

• Keine Scheu vor Behör<strong>de</strong>n und Verwaltungsarbeiten<br />

• Organisationsfähigkeiten<br />

• Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit<br />

Wir bieten Ihnen<br />

• Beratung und Unterstützung<br />

• Fortbildung, Qualifi zierung<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

95


96 Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Statistische Auswertung 1993 bis 2002<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

31 22 3<br />

37 31<br />

Wohnsituation <strong>de</strong>r betreuten Personen<br />

3<br />

88<br />

55<br />

6<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2002<br />

Eigene Wohnung Heim bzw. Wohngemeinschaft Ohne Wohnsitz (obdachlos)<br />

Auslösefaktoren <strong>de</strong>r Betreuung<br />

Nicht berücksichtig wur<strong>de</strong>n in dieser Grafi k die Betreuungen, die durch Unfälle ausgelöst wur<strong>de</strong>n,<br />

da ihr Anteil verschwin<strong>de</strong>nd gering und grafi sch nicht darstellbar ist.<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

26<br />

8 14 8<br />

22 16 23 23 19<br />

38<br />

73<br />

50<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2002<br />

131<br />

34<br />

83<br />

56<br />

4<br />

109<br />

61<br />

172<br />

31<br />

76<br />

72<br />

16<br />

138<br />

Alter Behin<strong>de</strong>rung Psychische Erkrankung Sucht<br />

72<br />

174<br />

29<br />

75<br />

70<br />

15<br />

140<br />

68


Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Aynur Keles, Helmar Czadzeck<br />

Auf Grund <strong>de</strong>r Neuordnung <strong>de</strong>r Stadtbezirke<br />

erfolgte eine Ausschreibung <strong>de</strong>r Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Soziales und Frauen <strong>für</strong> Leistungen<br />

zur planmäßigen Information über Vorsorgevollmachten<br />

und Betreuungsverfügungen nach<br />

<strong>de</strong>m Betreuungsgesetz. Auf diese Ausschreibung<br />

hat sich das Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

e. V. beworben und erhielt im Januar 2002 <strong>de</strong>n<br />

Zuschlag. Seit Mai 2002 wur<strong>de</strong> das Angebot<br />

beworben und am 13. September 2002 fand in<br />

<strong>de</strong>n Räumlichkeiten <strong>de</strong>s Nachbarschaftshauses<br />

Lietzensee in <strong>de</strong>r Herbartstraße 25 die offi zielle<br />

Eröffnung <strong>de</strong>s Cura-Betreuungsvereins <strong>für</strong> Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

statt.<br />

Beim Aufbau von Cura Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf konnte auf die gesammelten<br />

Erfahrungswerte <strong>de</strong>s bereits seit zehn Jahren<br />

bestehen<strong>de</strong>n Cura-Betreuungsvereins Steglitz-<br />

Zehlendorf zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n. Von großem<br />

Nutzen war die fachliche Begleitung beim Aufbau<br />

<strong>de</strong>s Projekts. Damit konnte vom Beginn an ein<br />

auf Qualität ausgerichtetes Leistungsangebot<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf gewährleistet die inhaltlichen und<br />

lokalen Voraussetzungen <strong>für</strong> die Erfüllung <strong>de</strong>s<br />

Leistungskatalogs <strong>de</strong>r Senatsverwaltung:<br />

• Planmäßige Gewinnung ehrenamtlicher Betreuer<br />

• <strong>Ein</strong>führung ehrenamtlicher Betreuer in ihre<br />

Aufgaben<br />

• Beratung ehrenamtlicher Betreuer<br />

• Planmäßige Information über Vorsorgevollmachten<br />

und Betreuungsverfügung<br />

• Fortbildung ehrenamtlicher Betreuer<br />

• Organisation <strong>de</strong>s Erfahrungsaustausches<br />

zwischen <strong>de</strong>n ehrenamtlichen Betreuern<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Netzwerk- und Gremienarbeit<br />

• Konkrete Hilfestellung <strong>für</strong> ehrenamtliche Betreuer<br />

• Dokumentation (Dokumentation <strong>de</strong>r Leistungen<br />

nach Art und Umfang, Erstellen eines<br />

Sachberichts, Statistische Erfassung<br />

<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Betreuungen und <strong>de</strong>r Betreuer<br />

usw.)<br />

Seit <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>führung <strong>de</strong>r regelmäßigen Sprechzeiten<br />

(siehe auch Kasten nächste Seite) und<br />

<strong>de</strong>r Bewerbung <strong>de</strong>s Angebots seit Mai 2002<br />

haben ehrenamtliche Betreuer/innen, An- und<br />

Zugehörige, Bürger/innen und Vertreter/innen<br />

von Institutionen und Organisationen (unter<br />

an<strong>de</strong>rem die Spastikerhilfe e. V., die Koordinierungsstelle<br />

<strong>für</strong> ambulante Rehabilitation<br />

älterer Menschen Charlottenburg Wilmerdsorf,<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>psychiatrische Verbund und die<br />

Altenhilfe GmbH, verschie<strong>de</strong>ne Sozialstationen<br />

und Altenheime) zahlreich das Beratungsangebot<br />

in Anspruch genommen bzw. <strong>de</strong>n Kontakt zu<br />

Cura eigenen Klienten vermittelt, wie folgen<strong>de</strong><br />

Zahlen belegen:<br />

Beratungstätigkeit im Dezember<br />

Art und Leistung Anzahl<br />

Aufklären<strong>de</strong> Beratung<br />

vor Übernahme einer<br />

19<br />

Betreuung<br />

Individuell einführen<strong>de</strong><br />

Beatung zu Beginn einer<br />

4<br />

Betreuung<br />

Begleiten<strong>de</strong> Beratung<br />

ehrenamtlicher Betreuer<br />

103<br />

• davon 68 persönlich<br />

• und 35 telefonisch<br />

Beratung über Vorsorgevollmachten<br />

und Betreu-<br />

16<br />

ungsverfügungen<br />

Beratung an<strong>de</strong>rer Interessenten<br />

52<br />

97


98<br />

Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betreuer im Dezember<br />

Potenzielle ehrenamtlichen<br />

Betreuer, die<br />

noch nicht vom Gericht<br />

bestellt wur<strong>de</strong>n<br />

Ehrenamtliche Betreuer,<br />

die zwar nicht vom Verein<br />

gewonnen wur<strong>de</strong>n, aber<br />

<strong>de</strong>ssen Angebote regelmäßig<br />

nutzen<br />

2<br />

32<br />

Betreuer insgesamt 37<br />

Anzahl und Art <strong>de</strong>r Betreuungen im Dezember<br />

Bestellte ehrenamtliche<br />

Betreuungen 28<br />

Vereinsbetreuungen<br />

nach § 1896 BGB i. V. m.<br />

17<br />

§ 1897 II BGB<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt ist die interkulturelle<br />

Arbeit. Hier be<strong>de</strong>utet die Beratung und Ausführung<br />

von Betreuungen mit interkulturellem<br />

Hintergrund in erster Linie, sich mit <strong>de</strong>n kulturell<br />

bedingten Wertvorstellungen, <strong>de</strong>n Ansichten und<br />

Haltungen <strong>de</strong>r Menschen aus an<strong>de</strong>ren Kulturen<br />

über das Leben und <strong>de</strong>n Tod, über persönliche<br />

und familiäre Entwicklungsphasen, über religiöse<br />

Fragen, über Krankheit und Gesundheit vertraut<br />

zu machen.<br />

Ziel ist die Entwicklung und <strong>de</strong>r Aufbau<br />

von Strukturen hinsichtlich <strong>de</strong>r Arbeit mit<br />

Menschen ausländischer Herkunft im Bereich<br />

<strong>de</strong>s Betreuungsrechtes, welches <strong>de</strong>n meisten<br />

nicht o<strong>de</strong>r nur marginal bekannt ist. Dies ist<br />

insbeson<strong>de</strong>re darauf zurückzuführen, dass die<br />

in Deutschland gesetzlich gesicherte Fürsorgepfl<br />

icht innerhalb <strong>de</strong>r Familie und <strong>de</strong>s Staates in<br />

<strong>de</strong>n Herkunftslän<strong>de</strong>rn nur teilweise geregelt ist.<br />

Literatur zum Betreuungsrecht in unterschiedlichen<br />

Fremdsprachen existiert nur begrenzt und<br />

ist <strong>de</strong>n Bürgern ausländischer Herkunft in <strong>de</strong>r<br />

Regel unzugänglich.<br />

Der Bedarf an rechtlichen Betreuungen und<br />

Beratungen zum Betreuungsrecht <strong>für</strong> Bürger ausländischer<br />

Herkunft ist groß. Der Personenkreis<br />

<strong>de</strong>r rechtlich betreuten Migrant/innen glie<strong>de</strong>rt<br />

sich in zwei Hauptgruppen. Die in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

immigrierten Bürger/innen kommen im Alter<br />

mit <strong>de</strong>n auf sie zukommen<strong>de</strong>n gesundheitlichen<br />

und sozialen Problemen nicht zurecht, während<br />

die jüngeren Generationen aufgrund mitunter<br />

fehlen<strong>de</strong>r schulischer Qualifi kationen <strong>de</strong>n Anschluss<br />

an das berufl iche Leben gar nicht o<strong>de</strong>r<br />

nur schwer fi n<strong>de</strong>n und von <strong>de</strong>r Familie nicht mehr<br />

aufgefangen wer<strong>de</strong>n.<br />

Hierzu ein Beispiel<br />

Herr K., heute 22 Jahre alt, ist von Geburt an<br />

geistig behin<strong>de</strong>rt und lebt in einer gemeinsamen<br />

Wohnung mit seinen Eltern und vier weiteren<br />

Geschwistern. Bis vor einem Jahr haben die<br />

Eltern Herrn K. zu <strong>Haus</strong>e betreut und gepfl egt.<br />

Doch dies be<strong>de</strong>utete <strong>für</strong> alle Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />

auf Dauer eine unzumutbare körperliche<br />

und seelische Belastung. <strong>Ein</strong>e Unterbringung<br />

in einer Wohngemeinschaft kam <strong>für</strong> die Eltern<br />

nicht in Frage. Die Eltern verfügen über keinerlei<br />

Deutschkenntnisse.<br />

Da es keine weiteren Angehörigen gibt, musste<br />

eine frem<strong>de</strong> Person die gesetzliche Betreuung<br />

übernehmen. Mit Hilfe eines rechtlichen Betreuers,<br />

welcher die Muttersprache von Herrn K. beherrscht,<br />

wur<strong>de</strong> organisiert, dass Herr K. jetzt<br />

eine Behin<strong>de</strong>rtentagesstätte besucht, was <strong>für</strong><br />

die Familien eine große Entlastung be<strong>de</strong>utet. An<br />

<strong>de</strong>n Nachmittagen und Wochenen<strong>de</strong>n wird Herr<br />

K. nach wie vor durch die Familie versorgt.<br />

Der Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf hat seine Arbeit im Mai 2002<br />

aufgenommen und wur<strong>de</strong> am 13. September<br />

2002 eröffnet.<br />

Sprechzeiten:<br />

Dienstag, 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Donnerstag, 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Beratungen können auch in türkischer und<br />

russischer Sprache geführt wer<strong>de</strong>n!<br />

Sprachvermittlungen in arabischer Sprache<br />

und die Vermittlung von Gebär<strong>de</strong>nsprachdolmetschern<br />

sind möglich.


Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Abgrenzung <strong>de</strong>r rechtlichen Betreuung zur <strong>Ein</strong>zelfallhilfe, Vortrag ........................ Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Adoptiveltern mit Kin<strong>de</strong>rn, Gruppe ......................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

ADS – Aufmerksamkeit-Defi zit-Syndrom, Seminar................................................... Familienbildung<br />

Agoraphobie, Gruppe............................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

AKB – Berlin e. V., Gruppe ...................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Aktivitätengruppe .................................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Aktivitätengruppe <strong>für</strong> 50- bis 60-Jährige ................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Al Anon, Gruppe..................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Alkoholismus, Vortrag ............................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

<strong>Alle</strong> Kin<strong>de</strong>r groß und klein la<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Dschungel ein, Fest.................................... Kita Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Alltagspoeten, Gruppe ........................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Alphabetisierungskurs in Türkisch .......................................................................... Kidöb<br />

Alternativen zur gesetzlichen Rentenversicherung, Vortrag ..................................... Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Angeleitete Selbsthilfegruppe <strong>für</strong> alleinerziehen<strong>de</strong> arabische Frauen ..................... Al Nadi<br />

Angstgruppe .......................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Anonyme Alkoholiker, Gruppe ................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Anonyme Arbeitssüchtige, Gruppe ......................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Ansprüche <strong>de</strong>s Betreuten gegenüber <strong>de</strong>m Sozialamt, Seminar ............................... Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Aquarium, Patientenausfl ug................................................................................... Sozialstationen<br />

Arabisch <strong>für</strong> Fortgeschrittene, Kurs ......................................................................... Al Nadi<br />

Arabisch <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r – Anfänger und Mittelstufe, Kurs .............................................. Al Nadi<br />

Arbeitslosigkeit aus Sicht <strong>de</strong>r Betroffenen, Vortrag ................................................. Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

ARTS Anonymous, Gruppe...................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Asanteman Kroye Kuo Berlin e. V. , Gruppe ............................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Atem und Bewegung, Gruppe ................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Atem und Stimme, Kurs.......................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Aufgabenkreis Aufenthaltsbestimmung, Seminar ................................................... Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Aufgabenkreis Heilbehandlung, Seminar................................................................ Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Aufgabenkreis Vermögenssorge, Seminar............................................................... Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Aufgabenkreis Wohnungsangelegenheiten, Seminar .............................................. Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Autogenes Training, Kurs........................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Hier fi n<strong>de</strong>n Sie viele (wenn auch nicht alle) Angebote <strong>de</strong>s Nachbarschaftheims Schöneberg bzw. <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsbereiche. Nicht je<strong>de</strong>s Schlagwort wird in <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Berichten näher erläutert.<br />

Bei Interesse lohnt es sich jedoch, sich beim entsprechen<strong>de</strong>n Arbeitsbereich näher zu informieren!<br />

99


100 Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Babymassage, Kurs............................................................................................. Familienbildung<br />

Ballspiele, Gruppe................................................................................................. BT-Schülerclub<br />

Basteln und Werken, Kurs...................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Basteln, Gruppe .................................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Bauchtanz am Abend, Kurs.................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Begegnungsfest Italien – Türkei – Berlin ................................................................ Seniorentreffpunkt<br />

Beratung <strong>für</strong> Jugendliche und <strong>de</strong>ren Eltern ............................................................. Merkez<br />

Beratung und Begleitung zu Ämtern....................................................................... Merkez<br />

Berlin-Café am Donnerstag, Ausfl üge..................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Berliner Leberring, Gruppe..................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Berufsvorbereitung Kurs ........................................................................................ Kifrie-Jugend-Etage<br />

BeSIZ – Berliner Service- und Informationszentrum <strong>für</strong> Angehörigenarbeit, Vortrag Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Besuchsdiensttreffen, Gruppe ............................................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Beziehungsabhängigkeit, Gruppe .......................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Bipolare Störungen, Gruppe .................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Bizimgrub, Gruppe ................................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Blue-box-Studio, Gruppe ....................................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Botanischer Garten, Patientenausfl ug.................................................................... Sozialstationen<br />

Brasil Kids, Gruppe................................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Brasilianische Mutter-Kind-Gruppe ........................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Break Dance, Gruppe............................................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Brustkrebs Mammitu I, II und III, Gruppen.............................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Bulimie IV, V und VI, Gruppe .................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Cafébereich <strong>für</strong> Jugendliche, Offenes Angebot..................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Cafébereich <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r, Offenes Angebot................................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Chinesischer Garten, Patientenausfl ug .................................................................. Sozialstationen<br />

Chronische Schmerzen I bis IV, Gruppen ................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

CODA, Gruppe ....................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Computer und Internet <strong>für</strong> Jugendliche, Gruppe ..................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Computerclub, Gruppe .......................................................................................... Schülerclub Oase<br />

Computergrafi k, Kurs ............................................................................................. Kifrie-Jugend-Etage<br />

Computerkurs „Forscher im Netz“ .......................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Computerkurs Grafi k.............................................................................................. Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Dampferfahrt, Ausfl ug ........................................................................................ Al Nadi<br />

Dampferfahrt, Patientenausfl ug............................................................................. Sozialstationen<br />

Das Berliner Schulsystem, Vortrag ......................................................................... Al Nadi<br />

Das neue Zuwan<strong>de</strong>rungsgesetz, Vortrag................................................................. Kidöb<br />

Dekorationskurs <strong>für</strong> Frauen.................................................................................... Merkez<br />

Demenzielle Alterserkrankungen und <strong>de</strong>r Umgang damit, Seminar......................... Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf


Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Der Tod <strong>de</strong>s Betreuten, Seminar ............................................................................. Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Der Weg <strong>de</strong>s Künstlers, Gruppe .............................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Deutsch Alphabetisierung, Kurs ............................................................................. Al Nadi<br />

Deutsch <strong>für</strong> Anfänger und Fortgeschrittene, Kurs .................................................... Kidöb<br />

Deutsch Grundstufe I, Kurs..................................................................................... Al Nadi<br />

Deutsch Konversation, Kurs.................................................................................... Al Nadi<br />

Deutschkurs <strong>für</strong> Frauen .......................................................................................... Merkez<br />

Diätwahn o<strong>de</strong>r Ess-Störung, Vortrag ....................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Die Angsthasen, Gruppe ........................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Disco, Gruppe ........................................................................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Disco, Offenes Angebot.......................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Domäne Dahlem, Patientenausfl ug ........................................................................ Sozialstationen<br />

<strong>Ein</strong>führung in die Mitarbeit im Hospiz, Gruppe ..................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Eltern-Kind-Gruppen .............................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Elternsprechtag, Beratung...................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Muttermythos, Vortrag ............................................................................ Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Endlich mal Zeit <strong>für</strong> mich, Workshop....................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Englisch mit Vorkenntnissen, Kurs.......................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Entstehung <strong>de</strong>r Weltreligionen und ihre Gemeinsamkeiten, Vortrag ........................ Kidöb<br />

Erfahrungsaustausch <strong>für</strong> ehrenamtliche Betreuer/innen, Gruppe............................ Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Erfahrungsaustausch zur Betreuungsarbeit, Gruppe ............................................... Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Erste Hilfe bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn, Seminar ............................................ Familienbildung<br />

Erzählen und Schreiben, Gruppe ............................................................................ Seniorentreffpunkt<br />

Erziehungs- und Familienberatung H.U.G.O. e. V., Beratung .................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Essstörungsgruppe „Die Sechs“, Gruppe................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Ess-Süchtige, Gruppen........................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Fahren<strong>de</strong> Frauen, Theatergruppe..........................................................................<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Familienmanagement – <strong>de</strong>n Familienalltag meistern, Seminar ............................... Familienbildung<br />

Familienpicknick, Ausfl ug ...................................................................................... Familienbildung<br />

Familienpicknick, Ausfl ug ...................................................................................... Kidöb<br />

Familientrö<strong>de</strong>lmarkt, Offenes Angebot ................................................................... Schülerclub Oase<br />

Fel<strong>de</strong>nkrais, Kurs ................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Ferienprogramm Computerprojekt Homepagegestaltung, Gruppe ........................... Schülerclub Oase<br />

Ferienprogramm Computerprojekt Internet <strong>für</strong> <strong>Ein</strong>steiger, Gruppe........................... Schülerclub Oase<br />

Ferienprogramm <strong>für</strong> Jugendliche, Gruppe ............................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Ferienprogramm Indianerprojekt, Gruppe............................................................... Schülerclub Oase<br />

Ferienprogramm Sommeraben<strong>de</strong>, Gruppe.............................................................. Schülerclub Oase<br />

Ferienprogramm Spiele und Aktionen zum Thema Wind, Gruppe ............................ Schülerclub Oase<br />

Film- und Vi<strong>de</strong>ogespräche, Gruppe......................................................................... Kidöb<br />

101


102 Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Filmproduktion 20-Jahre-Uckermark-Schule, Gruppe .............................................. Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Filmproduktion 30-Jahre-<strong>Menzeldorf</strong>, Gruppe ........................................................ Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Fortbildung <strong>für</strong> Fachärzte im Auguste-Viktoria-Krankenhaus, Gruppe...................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Fortbildung <strong>für</strong> FSJ-Mitarbeiter im DRK, Gruppe ...................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Fortbildungsnachmittag zum Thema Ehrenamt, Seminar ..................................... Öffentlichkeitsarbeit, Ehrenamt<br />

Foto-AG, Gruppe .................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Frauen auf neuen Wegen – auch zurück ins Berufsleben, Kurs................................ Berufsorientierungskurse<br />

Frauengruppe Depressionen.................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Frauengruppe Krebs .............................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Frauengruppe SAFIA .............................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Freizeitgruppe ....................................................................................................... Kidöb<br />

Frieda-Kin<strong>de</strong>rbetreuung, Offenes Angebot ............................................................. Familienbildung<br />

Frie<strong>de</strong>nauer Frauenchor ......................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Frühstück, Gruppe ................................................................................................. Kidöb<br />

Fußball I+II, Gruppen ............................................................................................. Schülerclub Oase<br />

Fußball, Gruppe..................................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Fußball, Kurs ......................................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Gartenprojekt, Gruppe........................................................................................ Schülerclub Oase<br />

Geburtsvorbereitung <strong>für</strong> Frauen, Kurs..................................................................... Familienbildung<br />

Gedächtnistraining, Kurs ....................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Gemütliche Sparziergänger, Gruppe....................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Genehmigungspfl icht in <strong>de</strong>r Heilbehandlung und Aufenthaltsbestimmung, Vortrag Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Gesamtgruppentreffen aller Selbsthilfegruppen im <strong>Haus</strong>, Offenes Angebot............ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Gesellschaftsspiele am Tisch spielen, Gruppe........................................................ BT-Schülerclub<br />

Gesprächskreis <strong>für</strong> Frauen zum Deutschlernen....................................................... Merkez<br />

Gesprächskreis in arabischer Sprache mit arabischer Psychologin, Gruppe ............ Al Nadi<br />

Gesundheitskreis, Gruppe ..................................................................................... Kidöb<br />

Gesundheitsmeile Frie<strong>de</strong>nau, Fest ......................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Gewaltfrei erziehen, Seminar................................................................................. Familienbildung<br />

Gitarrengruppen .................................................................................................... Kifrie-Jugend-Etage<br />

Gordon-Familientraining, Seminar ......................................................................... Familienbildung<br />

Graffi ti, Kurs .......................................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Graffi ti-Aktion am zweiten Berliner freiwilligen Tag, Offenes Angebot ..................... Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Graffi ti-Ge<strong>de</strong>nkstätten-Projekt, Reise ..................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Graue Zellen, Theatergruppe.................................................................................. Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Gruppenmusikarbeit.............................................................................................. Merkez<br />

Gymnastik mit Musik, Kurs..................................................................................... Al Nadi<br />

Gymnastik, Gruppe................................................................................................ Seniorentreffpunkt<br />

Hatha-Yoga, Kurs ................................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt


<strong>Haus</strong>aufgabengruppe I+II....................................................................................... Schülerclub Oase<br />

<strong>Haus</strong>aufgabenhilfe, Gruppe ................................................................................... Kidöb<br />

Homepageprojekt, Gruppe..................................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Homöopathische Behandlung von Ängsten und Depressionen, Vortrag .................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Hut-Nähkurs .......................................................................................................... Kidöb<br />

In-Door-Spielplatz, Offenes Angebot ..................................................................... Familienbildung<br />

Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Info-Abend zur Hospizarbeit, Offenes Angebot ....................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Informationen zur Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und<br />

Patientenverfügung, Vortrag...................................................................................<br />

Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Integration- und Lernhilfe, Kurse ............................................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Internetkurs ........................................................................................................... Merkez<br />

Jazz Dance <strong>für</strong> Mädchen, Kurs............................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Jazz Tanz, Gruppe................................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Jobmobil – Ausbildungs- und Berufsberatung......................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Jubiläumsfest 30 Jahre <strong>Menzeldorf</strong> ........................................................................ Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Judo <strong>für</strong> Jungen, Gruppe ......................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Judo <strong>für</strong> Mädchen, Gruppe ..................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Judokurs ................................................................................................................ Schülerclub Oase<br />

Jugendbegegnung in Clermont Ferrand, Gruppe...................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Jugendkulturfreizeit 2002, Gruppe ......................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt, Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreizeitheim<br />

Jugendkulturseminar, Reise.................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Keyboard, Kurs.................................................................................................... Kifrie-Jugend-Etage<br />

Kin<strong>de</strong>rbands, Gruppen........................................................................................... Kifrie-Jugend-Etage<br />

Kin<strong>de</strong>rgeburtstage, Feste ....................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Kin<strong>de</strong>rreise in <strong>de</strong>n Osterferien................................................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Kin<strong>de</strong>rreise mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rgarten .......................................................................... Kita Fregestraße<br />

Kin<strong>de</strong>rreise mit <strong>de</strong>n Hortkin<strong>de</strong>rn ............................................................................ Kita Fregestraße<br />

Kin<strong>de</strong>rturnen, Gruppe ............................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Kitas in freie Trägerschaft übergeben, Seminar ....................................................... Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Kochen <strong>für</strong> Jugendliche, Gruppe ............................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Kochen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r, Gruppe ..................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Kochen, Gruppe ..................................................................................................... Al Nadi<br />

Kochen, Gruppe ..................................................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Kolonie Sonnenbad, Gruppe .................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Konzertchor Frie<strong>de</strong>na ............................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Krabbelgruppe....................................................................................................... Familienbildung<br />

Lachgruppe ......................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Ladies for life – Krebserkrankte Frauen, Gruppe ..................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Laternenfest .......................................................................................................... Kita Fregestraße<br />

103


104 Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Laternenumzug, Fest ............................................................................................. Familienbildung<br />

Lernwerkstatt 50plus, Kurs .................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Literaturgruppe...................................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Mädchengruppe ................................................................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Mädchengruppe .................................................................................................... Schülerclub Oase<br />

Malatelier, Kurs ..................................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Malkreis, Gruppe................................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Männergruppe....................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Märchen vorlesen, Gruppe..................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Mieterberatung...................................................................................................... Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau<br />

Minikids I+II, Kurse................................................................................................ Familienbildung<br />

Mini-Kids, Gruppe ................................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Missbrauch, Gruppe .............................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Mit Gelassenheit durch die Pubertät, Workshop..................................................... Familienbildung<br />

Mittagstisch, Offenes Angebot............................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Mittwochsgruppe .................................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

MSSSVV, Gruppe ................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Musik und Bewegung, Kurs.................................................................................... Familienbildung<br />

Musikalisch-rhythmische Erziehung, Kurs .............................................................. Familienbildung<br />

Musikinstrumentenmuseum, Patientenausfl ug ...................................................... Sozialstationen<br />

Musikkreis............................................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Mutter-Kind-Gruppen............................................................................................. Kidöb<br />

Mutter-Kind-Turnen, Kurs ....................................................................................... Familienbildung<br />

Nachbarschaftsbörse, Offenes Angebot .............................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Nachbarschaftscafé, Offenes Angebot ................................................................... Familienbildung<br />

Nähen mit Anleitung, Gruppe................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Nähen, Kurse......................................................................................................... Al Nadi, Selbsthilfetreffpunkt<br />

Narcotics Anonymous, Gruppe............................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Neue Job-Such-Strategien, Vortrag ......................................................................... Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Nichtraucher, Gruppe ............................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Nikolausfeier......................................................................................................... Kifrie-Jugend-Etage<br />

Nikolausfeier......................................................................................................... Kita Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Norwoodgruppe Anonymous, Gruppe .................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Offensives Altern e. V. , Gruppe........................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

OKB – Offener Kanal Berlin, Gruppe....................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Osteoporose – ein unabwendbares Schicksal? Vortrag........................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Osteoporose, Gruppe ............................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Osterferienprojekt Schuhmacherhandwerk, Gruppe............................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Ostschwung, Theatergruppe .................................................................................. Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen


Patchwork nähen, Kurs........................................................................................ Kidöb<br />

Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Patiententestament, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht, Vortrag ........... Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Patientenverfügung, Vortrag .................................................................................. Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Pausenöffnung, Offenes Angebot........................................................................... Schülerclub Oase<br />

PC-Club – Computerspiele <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r, Gruppe ........................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

PEKiP, Kurse und Folgekurse .................................................................................. Familienbildung<br />

Pfl egeversicherung – Organisation <strong>de</strong>r häuslichen Pfl ege, Seminar........................ Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Pfl egeversicherung, Vortrag ................................................................................... Kidöb<br />

Psychotherapie bei Bipolaren Erkrankungen, Vortrag ............................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Puppen nähen, Kurs .............................................................................................. Familienbildung<br />

Puppentheater, Patientenausfl ug........................................................................... Sozialstationen<br />

Qi Gong und Krebs, Gruppe ................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Raumvergabe an Behin<strong>de</strong>rtenbetreuung, Service ................................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Raumvergabe an Tanzgruppen, Service.................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Rechtsberatung ..................................................................................................... Merkez<br />

Rechtsberatung zu <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>s Familien-, Sozial- und Strafrechts ..................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Reime und Spiele, Kurs.......................................................................................... Familienbildung<br />

Requiem von Gabriel Fauré, Konzert....................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Rheuma, Gruppen ................................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Rheumagruppe <strong>für</strong> Frauen ..................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Rhytmisch-tänzerische Erziehung, Kurs.................................................................. Familienbildung<br />

Rückbildungsgymnastik, Kurs ................................................................................ Familienbildung<br />

Rückenschule, Kurs ............................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Sankt-Martins-Umzug mit Lagerfeuer, Fest .......................................................... Kita Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Saz, Kurse ............................................................................................................. Kidöb, Merkez<br />

Schach, Gruppe..................................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Schlafen und Schreien – (k)ein Kin<strong>de</strong>rspiel, Seminar ............................................. Familienbildung<br />

Schlafstörungen und <strong>de</strong>pressive Verstimmungen, Vortrag ...................................... Al Nadi<br />

Schreibgruppe....................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Schularbeitshilfe, Gruppe...................................................................................... Al Nadi<br />

Schule <strong>de</strong>s Lebens, Workshop ............................................................................... Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Schülertreff, Offenes Angebot................................................................................ Schülerclub Oase<br />

Schulinformationsveranstaltung, Offenes Angebot................................................. Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Schulvi<strong>de</strong>oprojekt Bröndby-Oberschule, Gruppe.................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Schulvi<strong>de</strong>oprojekt Fläming-Grundschule, Gruppe................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Schulvi<strong>de</strong>oprojekt Sölling-Oberschule, Gruppe ...................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Schulvi<strong>de</strong>oprojekt Sophie-Scholl-Oberschule, Gruppe ........................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Schulvi<strong>de</strong>oprojekt Wal<strong>de</strong>nburg-Oberschule, Gruppe .............................................. Kifrie-Medienwerkstatt<br />

105


106 Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Schwangerschaft und Geburt in Berlin, Seminar..................................................... Familienbildung<br />

Schwimmen, Gruppe ............................................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Selbstbewusstsein, Gruppe ................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Selbsthilfe bei Angst, Panik und Phobien, Vortrag.................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Selbstverteidigung <strong>für</strong> Mädchen, Kurs ................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Sexuell übertragbare Krankheiten, Vortrag ............................................................. Kidöb<br />

Singekreis ............................................................................................................. Seniorentreffpunkt<br />

Skatclub, Gruppe................................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Skaten, Kurs .......................................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Sommerfest........................................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Sommerfest........................................................................................................... Kita Fregestraße<br />

Sommerreise......................................................................................................... Tagespfl ege<br />

Sommerreise <strong>für</strong> Jugendliche, Reise....................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Sozial- und Pfl egeversicherungsberatung............................................................... Merkez<br />

Spätzün<strong>de</strong>r, Theatergruppe ................................................................................... Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Spiel- und Kontaktgruppe ...................................................................................... Familienbildung<br />

Sprungbrett I+II, Gruppen ...................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Stilles Qi Gong, Gruppe ......................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Stilles und bewegtes Qi-Gong, Kurs ....................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Stimmungstief und Erschöpfung, Vortrag ............................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Stoffkunst, Gruppe ................................................................................................ Seniorentreffpunkt<br />

Straßentheater, Theatergruppe .............................................................................. Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Street Dance <strong>für</strong> Mädchen, Kurs............................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Supervision, Seminar ............................................................................................ Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Tag <strong>de</strong>r offenen Tür – 10 Jahre Cura, Fest.............................................................. Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Tag <strong>de</strong>r offenen Tür – Eröffnung, Fest ..................................................................... Hort Hohenstaufenstraße<br />

Tai Chi Chuan, Kurs................................................................................................ Selbsthilfetreffpunkt<br />

Theater <strong>für</strong> 12 – 15 Jahre und 9 – 12 Jahre, Gruppen ............................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Theateraufführungen, Offenes Angebot.................................................................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Theateraufführungen, Offenes Angebot.................................................................. Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Theatertag Schule <strong>de</strong>s Lebens, Offenes Angebot.................................................... Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Theater-Tourneen, Offenes Angebot ....................................................................... Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Töpfergruppe I+II ................................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Töpfern, Gruppe .................................................................................................... BT-Schülerclub<br />

Trauer, Seminar ..................................................................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Trauergruppe......................................................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Treff im Café, Offenes Angebot............................................................................... Familienbildung<br />

Treff mit Mittagstisch, Offenes Angebot.................................................................. Schülerclub Oase<br />

Trö<strong>de</strong>l- und Infomarkt, Offenes Angebot................................................................. Familienbildung<br />

Trommel- und Schlagzeuggruppen......................................................................... Kifrie-Jugend-Etage


Trotzen und Grenzen setzen, Seminar .................................................................... Familienbildung<br />

Tutti Frutti, Wan<strong>de</strong>rgruppe ..................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Uebernachtungen, Gruppe.................................................................................. Schülerclub Oase<br />

Umgang mit Wi<strong>de</strong>rstand, Seminar.......................................................................... Familienbildung<br />

Umwelt und Garten, Gruppe .................................................................................. Schülerclub Oase<br />

Verpachtung von Kleingärten, Seminar................................................................ Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Angebotsin<strong>de</strong>x<br />

Versicherungsmöglichkeit <strong>für</strong> psychisch Kranke, Seminar....................................... Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

VHS-Fortbildung im Auguste-Viktoria-Krankenhaus, Gruppe................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Vi<strong>de</strong>ogruppe ......................................................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Vi<strong>de</strong>ogruppe „Krimizeit“........................................................................................ Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Vi<strong>de</strong>ogruppe „Stardoor“ ........................................................................................ Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Vi<strong>de</strong>oprojekt in Frankreich, Vorbereitungsgruppe und Reise................................... Kifrie-Jugend-Etage<br />

Vi<strong>de</strong>owerkstatt, Gruppe ......................................................................................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Vom Strampler bis zum Kaffeeservice (Trö<strong>de</strong>l), Offenes Angebot ............................ Kita Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Vorbereitungskurs zur Hospizarbeit ....................................................................... Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Vorsorgevollmacht, Vortrag .................................................................................... Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Vortrag zu 325-€-Jobs ............................................................................................ Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Was wissen Sie über das Betreuungsrecht, Gruppe ............................................ Cura-Betreuungsverein Steglitz-Zehlendorf<br />

Wege aus <strong>de</strong>r Alkoholerkrankung, Vortrag .............................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Weihnachtsfeier .................................................................................................... Seniorentreffpunkt<br />

Weihnachtsferien Jugendprogramm, Offenes Angebot............................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Weihnachtsferien Kin<strong>de</strong>rprogramm, Offenes Angebot ............................................ Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Wenn Essen zur Sucht wird, Workshop................................................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Winterferienprojekt Superstar, Gruppe................................................................... Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Wirbelsäulengymnastik, Kurs................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Wirkung und Nebenwirkung von Psychopharmaka, Vortrag .................................... Selbsthilfetreffpunkt<br />

Wochenendübernachtung mit Nachbereitung Graffi tiworkshop, Gruppe................. Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Wochenendübernachtung mit Nachbereitung Kulturseminar, Gruppe ..................... Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Workshop mit <strong>de</strong>n Grauen Stars............................................................................. Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Wunschkind – ungewollte Kin<strong>de</strong>rlosigkeit, Gruppe................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Wut tut gut, Vortrag................................................................................................ Familienbildung<br />

Yoga, Gruppe......................................................................................................... Schülerclub Oase<br />

Yoga, Kurs ............................................................................................................. Selbsthilfetreffpunkt<br />

Zoologischen Garten, Patientenausfl ug.................................................................. Sozialstationen<br />

Zuckerfest – Seker Bayrami.................................................................................... Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

107


108 <strong>Alle</strong> Arbeitsbereiche auf einen Blick<br />

Al Nadi – Treffpunkt <strong>für</strong> arabische Frauen<br />

Moselstraße 3, 12159 Berlin<br />

Telefon 852 06 02 · Fax 859 37 91<br />

Hannah Drexel, Lina Ganama<br />

Berufsorientierungskurse <strong>für</strong> Frauen<br />

Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 15 · Fax 85 99 51 11<br />

Marianne Konermann, Christiane Pods<br />

Cura-Betreuungsverein<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Vorarlberger Damm 1, 12157 Berlin<br />

Telefon 85 69 80 -10/-14 · Fax 85 69 80 30<br />

Anna Fischer, Jochen Müller<br />

Familienbildung in Schöneberg und Steglitz<br />

Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 -36/-34 · Fax 85 99 51 11<br />

Claudia Grass, Hanne Voget-Berkenkamp<br />

Finanzverwaltung<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 15 · Fax 85 98 66 98<br />

Andrea Schreiber<br />

Geschäftsführung<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 10 · Fax 85 98 66 98<br />

Georg Zinner<br />

Hort Hohenstaufenstraße<br />

Hohenstaufenstraße 49, 10779 Berlin<br />

Telefon 21 91 36 14<br />

Heike Marx<br />

Kidöb – Treffpunkt <strong>für</strong> Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei<br />

Cranachstraße 63, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 27 80 · Fax 85 60 44 17<br />

Atiye Altül, Sebahat Sayik<br />

Kifrie-Jugend-Etage<br />

Vorarlberger Damm 1, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 10 91 · Fax 855 00 85<br />

Anja Henatsch<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Fregestraße<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 -20/-22 · Fax 85 98 66 98<br />

Karin Höhne, Ingrid Wagner-Ohmar<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Riemenschnei<strong>de</strong>rweg 13, 12157 Berlin<br />

Telefon 79 40 49 94<br />

Babette Kalthoff, Julia Seefi sch<br />

Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

Fregestraße 52, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 34 · Fax 85 98 66 98<br />

Stefan Schütz<br />

BT-Schülerclub<br />

Ebersstraße 9, 10827 Berlin<br />

Telefon 78 71 89 85 · Fax 75 60 78 43<br />

Stefanie Schulz<br />

Cura-Betreuungsverein<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Herbartstraße 25, 12157 Berlin<br />

Telefon 30 30 77 -47/-48 · Fax 30 30 15 90<br />

Aynur Keles, Helmar Czadzeck<br />

Familienpfl ege<br />

Hähnelstraße 5, 12159 Berlin<br />

Telefon 851 51 59 · Fax 851 88 22<br />

Sylvia Braband-Alkabir<br />

Frieda Kin<strong>de</strong>rbetreuung/In-Door-Spielplatz<br />

Breslauer Platz 1, 12159 Berlin<br />

Telefon 75 60 68 26<br />

<strong>Haus</strong>technik<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 25 · Fax 85 98 66 98<br />

Thomas Stähler, Hüseyin Ekmekcioglu<br />

Kick – Beschäftigung und Qualifi zierung<br />

Barbarossastraße 64, 10781 Berlin<br />

Telefon 21 01 48 31 · Fax 21 01 48 80<br />

Marianne Konermann, Stefanie Breuer-In<strong>de</strong>frey<br />

Kieztreff am Grazer Platz<br />

Grazer Platz 14, 12157 Berlin<br />

Telefon 85 60 00 97<br />

Karen Gebert, Franziska Lichtenstein<br />

Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Menzelstraße 7, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 10 91 · Fax 855 00 85<br />

Christian Spatscheck<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße 9, 10781 Berlin<br />

Telefon 216 20 41 · Fax 216 20 41<br />

Christiane Paul, Bettina Lindner<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreizeitheim<br />

Vorarlberger Damm 13-19, 12157 Berlin<br />

Telefon 85 60 49 52 · Fax 85 60 49 54<br />

Sabine Röseler, Horst Freese, Thomas Glaw


Merkez-Nachbarschaftsla<strong>de</strong>n<br />

Rubensstraße 84, 12157 Berlin<br />

Telefon 85 50 61 95<br />

Ilias Bakir<br />

Schülerclub Oase<br />

Rubensstraße 63, 12157 Berlin<br />

Telefon 75 60 43 96<br />

Wal<strong>de</strong>mar Palmowski<br />

Seniorentreffpunkt<br />

Holsteinische Straße 30. 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 39 · Fax 85 99 51 11<br />

Violet Schäfer<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Wilmersdorf<br />

Hähnelstraße 5, 12159 Berlin<br />

Telefon 852 52 70 · Fax 851 88 22<br />

Martina Mentzendorff<br />

Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 76 · Fax 85 98 66 98<br />

Birgit Czajka<br />

Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

Cranachstraße 7, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 42 06 · Fax 855 42 06<br />

Eva Bittner, Johanna Kaiser, Stephan Rumphorst<br />

<strong>Alle</strong> Arbeitsbereiche auf einen Blick<br />

Personalverwaltung<br />

Fregestraße 53, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 98 66 16 · Fax 85 98 66 98<br />

Simone Kynaß, Anke Kupsch<br />

Selbsthilfetreffpunkt<br />

Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin<br />

Telefon 85 99 51 -30/-33 · Fax 85 99 51 11<br />

Kerstin Bönsch, Ralph Krüger<br />

Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />

Cranachstraße 7, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 40 32 · Fax 855 41 10<br />

Elisabeth Heldt<br />

Sozialstation Steglitz-Zehlendorf<br />

Cranachstraße 7, 12157 Berlin<br />

Telefon 85 60 52 41 · Fax 855 41 10<br />

Michaela Michaelis<br />

Tagespfl ege Frie<strong>de</strong>nau<br />

Cranachstraße 59, 12157 Berlin<br />

Telefon 855 02 80<br />

Kerstin Hupe<br />

Wohngemeinschaften<br />

Steinmetzstraße/Pohlstraße<br />

Telefon 85 60 00 97<br />

Karen Gebert<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.<br />

Vorstand: Jürgen Kipp (Vorsitzen<strong>de</strong>r), Havva Korkmaz (Stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>),<br />

Rainer Mohnhaupt (Schatzmeister), Elke Fiedler, Pascale Hugues,<br />

Klaus-Ulrich Reipert, Sabine Sans, Simone Schaefer<br />

Geschäftsführung: Georg Zinner<br />

Redaktion/Gestaltung: Birgit Czajka, Silja Roth<br />

109


<strong>Haus</strong>technik,<br />

<strong>Haus</strong>wirtschaft<br />

Pflege und<br />

Begleitung<br />

Sozialstation<br />

Frie<strong>de</strong>nau-<br />

Schöneberg<br />

Sozialstation<br />

Frie<strong>de</strong>nau-<br />

Wilmersdorf<br />

Sozialstation<br />

Steglitz-<br />

Zehlendorf<br />

Tagespflege<br />

Wohngemeinschaften<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>mentiell<br />

erkrankte Menschen<br />

Familienpflege<br />

Computer- und<br />

Netzwerktechnik<br />

Hospiz<br />

Ambulantes<br />

Hospiz Schöneberg<br />

Stationäres Hospiz<br />

Schöneberg-Steglitz<br />

(im Aufbau)<br />

Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V.<br />

Stadtteil- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gesetzliche<br />

Betreuungen<br />

Cura-<br />

Betreuungsverein<br />

Steglitz-<br />

Zehlendorf<br />

Cura-<br />

Betreuungsverein<br />

Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Ehrenamtliche / freiwillige Mitarbeit<br />

Telefon (030) 85 98 66 85<br />

Vorstand<br />

Geschäftsführung<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

Kita<br />

Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />

Kita<br />

Fregestraße<br />

Kita<br />

Karl-Schra<strong>de</strong>r-Straße<br />

Hort<br />

Hohenstaufenstraße<br />

Frieda<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

In-Door Spielplatz<br />

Finanzverwaltung<br />

Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugend<br />

Kifrie-Jugend-<br />

Etage<br />

Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreizeitheim<br />

VD 13<br />

Kifrie-Medienwerkstatt<br />

Schülerclub<br />

Oase<br />

BT-Schülerclub<br />

Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

Buchhaltung,<br />

<strong>Haus</strong>verwaltung<br />

Familienbildung<br />

Selbsthilfetreffpunkt<br />

und Beratung<br />

Seniorentreffpunkt<br />

Chöre<br />

Nachbarschaftslä<strong>de</strong>n:<br />

Merkez, Kieztreff,<br />

Rubensstraße 28<br />

Theater <strong>de</strong>r<br />

Erfahrungen<br />

Personalverwaltung<br />

Bildung - Beratung - Beschäftigung<br />

Kultur - Selbsthilfe - Qualifizierung<br />

Kick - Beratungsbüro<br />

<strong>für</strong> Arbeitssuchen<strong>de</strong><br />

Berufsorientierung<br />

<strong>für</strong> Frauen<br />

Al Nadi – Treffpunkt<br />

und Beratungsstelle<br />

<strong>für</strong> arabische Frauen<br />

Kidöb – Treffpunkt<br />

und Beratungsstelle <strong>für</strong><br />

Frauen aus <strong>de</strong>r Türkei<br />

110 Organigramm

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