Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de
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34 Ambulante Familienpfl ege<br />
<strong>Ein</strong>satz bei Familie B. wegen Erkrankung an<br />
Multipler Sklerose<br />
„Frau B. ist seit einigen Jahren an Multipler<br />
Slerose (MS) erkrankt. Sie ist verheiratet und hat<br />
vier Kin<strong>de</strong>r im Alter von 16, 12, 5 und 2,5 Jahren.<br />
Der Vater ist voll berufstätig, die Mutter aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und ihrer Krankheit seit vielen Jahren<br />
<strong>Haus</strong>frau.<br />
Als ich in die Familie kam, war Frau B. wegen<br />
eines akuten Krankheitsschubes im Krankenhaus.<br />
Meine Arbeitszeit war meist von 11.00 bis<br />
19.00 Uhr. Zuerst musste mit <strong>de</strong>m Vater geregelt<br />
wer<strong>de</strong>n, welches Kind wann nach <strong>Haus</strong>e kommt,<br />
bzw. wann und von welcher <strong>Ein</strong>richtung abgeholt<br />
wer<strong>de</strong>n musste. Die Großen waren weitestgehend<br />
selbständig, benötigten aber am Nachmittag<br />
einen Ansprechpartner und mussten bei <strong>de</strong>n<br />
<strong>Haus</strong>aufgaben unterstützt wer<strong>de</strong>n. Die Familie<br />
wohnt in einem Doppelhaus mit großem Garten,<br />
glücklicherweise kam jemand zur Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>halts und <strong>de</strong>s Gartens. Es war voller<br />
<strong>Ein</strong>satz gefragt, zumal die bei<strong>de</strong>n Kleinen viel Zeit<br />
und Energie beanspruchten. Unter <strong>de</strong>n Geschwistern<br />
herrschte teilweise auch nicht Eitel Sonnenschein!<br />
Da Frau B. nicht arbeiten ging, waren die<br />
Kin<strong>de</strong>r in die täglich anfallen<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>arbeiten<br />
nicht eingebun<strong>de</strong>n, Sachen wur<strong>de</strong>n zum Beispiel<br />
ausgezogen und fallen gelassen – die Zimmer <strong>de</strong>r<br />
Großen sahen <strong>de</strong>mentsprechend aus.<br />
Mit <strong>de</strong>r Mutter telefonierte ich häufig, um<br />
Alltagsabläufe zu besprechen. Nach <strong>de</strong>m stationären<br />
Aufenthalt ging die Mutter in eine<br />
Rehabilitationsklinik und ich betreute weiterhin<br />
die Familie. Als Frau B. zurückkehrte, wur<strong>de</strong> die<br />
Pfl ege auf vier Stun<strong>de</strong>n täglich reduziert. Frau B.<br />
<strong>Ein</strong> Teil <strong>de</strong>s Familienpfl egeteams vor <strong>de</strong>r Sozialstation<br />
in <strong>de</strong>r Hähnelstraße<br />
konnte nur sehr langsam laufen, hatte Probleme<br />
mit <strong>de</strong>n Treppen im <strong>Haus</strong>. Deshalb bestand <strong>für</strong><br />
mich weiterhin die Aufgabe, die bei<strong>de</strong>n Kleinen<br />
abzuholen, zu kochen, mit ihnen zu spielen und<br />
die anfallen<strong>de</strong>n <strong>Haus</strong>arbeiten zu verrichten.<br />
Für die Zeit <strong>de</strong>s Krankenhausaufenthaltes<br />
und <strong>de</strong>r Reha-Maßnahme wur<strong>de</strong>n die Kosten <strong>für</strong><br />
die Familienpfl ege übernommen. Als ich nach<br />
sechs Monaten die Familie verließ, hatte unsere<br />
<strong>Ein</strong>richtung noch keine Zusage von <strong>de</strong>r Krankenkasse,<br />
ob die Kosten <strong>für</strong> die Familienpfl ege nach<br />
<strong>de</strong>m stationären Aufenthalt genehmigt wür<strong>de</strong>n.<br />
Eigentlich dürfen wir erst nach einer Kostenzusage<br />
<strong>de</strong>r Krankenkasse in <strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>satz bei einer<br />
Familie. Was hätte die Familie tun sollen, wenn<br />
wir gewartet hätten?<br />
Drei Monate nach Beendigung <strong>de</strong>r Pflege<br />
erhielten wir die schriftliche Bewilligung <strong>de</strong>r<br />
Krankenkasse.“<br />
Bettina Rähmer (Familienpfl egerin)<br />
<strong>Ein</strong>satz bei Familie S. wegen <strong>de</strong>s plötzlichen<br />
To<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Mutter<br />
Herr S. war nach <strong>de</strong>m Tod seiner Frau mit<br />
<strong>de</strong>n vier Kin<strong>de</strong>rn allein und voll berufstätig. Es<br />
gab kaum familiäre Ressourcen, so dass Herr S.<br />
sich alleine um die vier Kin<strong>de</strong>r kümmern musste.<br />
Nach<strong>de</strong>m die Krankenkasse vier Wochen eine<br />
Hilfe bewilligt hatte, sprang das Jugendamt ein<br />
und bewilligte eine anschließen<strong>de</strong> Familienpfl ege.<br />
Karin D. versorgte fünf Nächte in <strong>de</strong>r Woche<br />
von 22.00 Uhr bis 7.30 Uhr die neugeborenen<br />
Zwillinge. So konnte gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass<br />
Pfl egerin Ababa Tafa Aye mit Nina und Jeremy beim<br />
Familienpfl egeeinsatz