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Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de

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Ambulantes Hospiz Schöneberg<br />

„Je mehr im Jahr 2001 die Planung und Umsetzung <strong>de</strong>s stationären Hospizes in die Ferne rückte, <strong>de</strong>sto<br />

trüber wur<strong>de</strong> diesbezüglich die Stimmung bei uns ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Wir konnten auch<br />

nicht verhehlen, dass wir enttäuscht waren. Enttäuscht darüber, dass <strong>de</strong>r schon bewilligte öffentliche Bauzuschuss<br />

wegen <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>haltssperren nicht ausbezahlt wer<strong>de</strong>n konnte. Enttäuscht auch <strong>de</strong>shalb, weil die<br />

Vivantes GmbH nicht in <strong>de</strong>r Lage war, uns gegenüber eine klare Aussage bezüglich <strong>de</strong>r Hospizpläne auf <strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auguste-Viktoria-Krankenhauses anzubieten. Tapfer kämpften wir gegen die aufkommen<strong>de</strong><br />

Resignation an, rechneten aber nicht mehr damit, in absehbarer Zeit doch noch das dringend benötigte<br />

Hospiz in Betrieb nehmen zu können.<br />

Somit wur<strong>de</strong>n bei unseren regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Besuchsdiensttreffen die Berichte über <strong>de</strong>n neuesten<br />

Stand <strong>de</strong>r Dinge bezüglich <strong>de</strong>s Stationäres Hospizes bloß noch mü<strong>de</strong> abgenickt. Ab und zu fl ammte<br />

vielleicht ein kurzer heftiger Ärger auf, <strong>de</strong>r jedoch schnell verrauchte, weil die Begleitung Sterben<strong>de</strong>r<br />

Vorrang hatte.<br />

Im Februar 2002 mel<strong>de</strong>te sich nach über einjährigem Schweigen die Vivantes GmbH, bekun<strong>de</strong>te Interesse<br />

an einer möglichen Zusammenarbeit und bot auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wenckebach-Krankenhauses zwei<br />

Gebäu<strong>de</strong>teile an. Im Laufe <strong>de</strong>r nächsten Wochen wur<strong>de</strong>n weitere Objekte von an<strong>de</strong>ren Anbietern in <strong>de</strong>r<br />

weiteren o<strong>de</strong>r näheren Umgebung <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims besichtigt. Keine dieser Optionen entsprach<br />

jedoch <strong>de</strong>n von uns gewünschten Vorstellungen und Bedürfnissen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m stieg bei uns in diesen Frühlingswochen die Spannung, es war zu spüren, dass nach Monaten<br />

<strong>de</strong>r Stagnation endlich so etwas wie Bewegung in das Projekt kam. Als uns von <strong>de</strong>r Geschäftsführung zu<strong>de</strong>m<br />

signalisiert wur<strong>de</strong>, das Hospiz wer<strong>de</strong> auf je<strong>de</strong>n Fall realisiert, ob mit o<strong>de</strong>r ohne fi nanziellen Zuschuss<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, schöpften wir neue Zuversicht.<br />

Diese Zuversicht spiegelte sich an unserem Stand anlässlich <strong>de</strong>r vom Nachbarschaftsheim organisierten<br />

Gesundheitsmeile wi<strong>de</strong>r. Wir hatten – frei nach <strong>de</strong>m Motto „Wir bauen ein Hospiz“ symbolisch ein Miniatur-Hospiz<br />

aufgebaut, sehr zur Freu<strong>de</strong> von unzähligen Kin<strong>de</strong>rn, die unsere „Puppenstube“ auch gleich<br />

in Beschlag nahmen.<br />

Wir konnten allerdings nicht ahnen, dass sich schon<br />

kurz darauf, nämlich Mitte Juni, unser sehnlichster Wunsch<br />

erfüllen wür<strong>de</strong>. An unserem Besuchsdienstabend Anfang<br />

Juli erfuhren wir plötzlich, dass das Nachbarschaftsheim in<br />

<strong>de</strong>r Kantstraße in Steglitz das Gebäu<strong>de</strong> eines ehemaligen<br />

Dialysezentrums <strong>für</strong> das Hospiz zu erwerben ge<strong>de</strong>nke.<br />

Gelähmt vom freudigem Schreck waren wir nun kaum in<br />

<strong>de</strong>r Lage, die aufregen<strong>de</strong> Nachricht gebührend zu feiern.<br />

In <strong>de</strong>n ereignisarmen Sommerwochen hatten wir jedoch<br />

genügend Zeit und Musse, uns in aller Ruhe wie<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>m Gedanken vertraut zu machen, vielleicht doch bald<br />

unser Hospiz zu eröffnen.<br />

Von September an begann in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung, <strong>de</strong>m Architekten, <strong>de</strong>m Ricam-Hospiz<br />

als Ratgeber und <strong>de</strong>r Sozialstation als wichtigstem Partner<br />

die Umbauplanung <strong>de</strong>s <strong>Haus</strong>es. Dank <strong>de</strong>ren tatkräftiger<br />

Unterstützung wer<strong>de</strong>n wir, wenn alles weiterhin so gut<br />

läuft, im Jahr 2003 das Gebäu<strong>de</strong> umbauen, einrichten<br />

und ein Team von hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern zusammenstellen.<br />

Und wir freuen uns schon jetzt darauf, En<strong>de</strong> 2003 unser<br />

Hospiz Schöneberg-Steglitz einzuweihen!“<br />

(Christiane May)<br />

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