Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de
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Die Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />
pfl egt seit 1983 mit erfahrenen Pfl egekräften.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />
Arzt versuchen sie sicher zu stellen, dass sich<br />
die Patienten trotz Krankheit und Behin<strong>de</strong>rung<br />
weiter in ihrer vertrauten Umgebung wohlfühlen<br />
können.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Die AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse Berlin)<br />
hat mit <strong>de</strong>n Sozialstationen <strong>de</strong>s Paritätischen<br />
Wohlfahrtverban<strong>de</strong>s eine Qualitätsvereinbarung<br />
getroffen. Es wur<strong>de</strong>n bestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>für</strong> die Patientendokumentationen festgelegt, unter<br />
an<strong>de</strong>rem das Führen von Ergebnisqualitätsbögen<br />
bei unterschiedlichen Krankheitsbil<strong>de</strong>rn, eine<br />
regelmäßige Erhebung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit<br />
und ein Beschwer<strong>de</strong>managementsystem.<br />
Das bereitgestellte Beschwer<strong>de</strong>management<br />
soll die Entgegennahme und Bearbeitung von<br />
Beschwer<strong>de</strong>n unterstützen. Wichtig hierbei ist,<br />
die Patienten immer wie<strong>de</strong>r zu ermutigen, davon<br />
Gebrauch zu machen und <strong>de</strong>r Sozialstation im<br />
Beschwer<strong>de</strong>fall eine kurze Bearbeitungszeit<br />
zu gewähren, um Rückmeldung über weitere<br />
Vorgehensweisen geben zu können. Dabei das<br />
Gleichgewicht zu halten, ist ein Drahtseilakt mit<br />
immer neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wird anhand eines Beispiels<br />
die Systematik <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />
erläutert.<br />
Grundschritte <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />
Die Ziele <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements lassen<br />
sich nur erreichen, wenn es <strong>für</strong> <strong>de</strong>n unzufrie<strong>de</strong>nen<br />
Kun<strong>de</strong>n einen einfachen und leichten<br />
Beschwer<strong>de</strong>weg gibt, eine sach- und problemgerechte<br />
Beschwer<strong>de</strong>reaktion und -bearbeitung<br />
sowie eine systematische Auswertung <strong>de</strong>s informativen<br />
Inhaltes <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong> erfolgt.<br />
Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Schöneberg<br />
Elisabeth Heldt, Sabine Thiemann<br />
Die wesentlichen Elemente <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>managements<br />
sind:<br />
• Beschwer<strong>de</strong>stimulation<br />
• Beschwer<strong>de</strong>annahme<br />
• Beschwer<strong>de</strong>reaktion<br />
• Beschwer<strong>de</strong>bearbeitung<br />
• Beschwer<strong>de</strong>auswertung<br />
• Beschwer<strong>de</strong>management-Controlling<br />
• Beschwer<strong>de</strong>-Reporting<br />
<strong>Ein</strong> beispielhafter Beschwer<strong>de</strong>gang (siehe Beschwer<strong>de</strong>erfassungsbogen<br />
Seite 82)<br />
Frau D. ist eine 77-jährige Patientin, die vor<br />
vier Jahren einen Apoplex (Schlaganfall) erlitt.<br />
Dadurch hat sie Feinmotorikstörungen und kann<br />
nur stark eingeschränkt mit <strong>de</strong>r rechten Hand<br />
zugreifen. Die linke Hand ist durch eine ältere<br />
Fraktur versteift. Die Angehörigen wohnen zwei<br />
Straßen weiter, sind berufstätig und haben Kin<strong>de</strong>r.<br />
Frau D. unterhält sich gerne und lei<strong>de</strong>t unter<br />
<strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>samkeit, da sie vor <strong>de</strong>r Erkrankung ein<br />
geselliger Mensch war. Sie ist auf Hilfe im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Körperpfl ege und in <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>haltsführung<br />
angewiesen.<br />
Beschwer<strong>de</strong>stimulation<br />
,,Beschwer<strong>de</strong>n sind erwünscht und ein Geschenk“<br />
... und eigentlich bekommen wir alle<br />
gerne Geschenke.<br />
Die Beschwer<strong>de</strong>stimulation erfolgte durch die<br />
Mitarbeiter/innen im Spätdienst. Sie bemerkten<br />
eine zunehmen<strong>de</strong> Unzufrie<strong>de</strong>nheit bei Frau D.<br />
Der Anruf in <strong>de</strong>r Sozialstation kostete sie viel<br />
Überwindung. <strong>Ein</strong> Mitarbeiter besuchte sie zu<br />
<strong>Haus</strong>e, um die Beschwer<strong>de</strong> aufzunehmen. Diesen<br />
Service nahm sie gerne in Anspruch, <strong>de</strong>nn die<br />
<strong>Ein</strong>samkeit belastete sie sehr und sie versuchte,<br />
das Gespräch mit allen möglichen Mitteln<br />
zu verlängern. Die Beschwer<strong>de</strong> war eigentlich<br />
sehr schnell Nebensache (was sie im Gespräch<br />
auch äußerte).<br />
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