Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de
Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de
Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wie in <strong>de</strong>n Jahren zuvor waren die Qualitätssicherung<br />
und die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit das Ziel<br />
<strong>de</strong>r alltäglichen Arbeit. Innerhalb <strong>de</strong>s im Jahre<br />
2000 begonnenen Qualitätssicherungsprozesses<br />
haben uns Kun<strong>de</strong>n- und Mitarbeiterumfragen<br />
und das Beschwer<strong>de</strong>management zu <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsschwerpunkten geführt. Die Auswertungen<br />
zeigten, dass Kontinuität in <strong>de</strong>r Pfl ege<br />
bezüglich Zeit und Personal <strong>de</strong>r Hauptwunsch<br />
und bei Nicht-Erfüllung <strong>de</strong>r größte Kritikpunkt<br />
waren.<br />
In einem Qualitätszirkel setzten wir uns<br />
mit diesen Anfor<strong>de</strong>rungen auseinan<strong>de</strong>r und<br />
erarbeiteten ein Konzept zur Anwendung <strong>de</strong>r<br />
Bezugspfl ege. Wir stellten Pfl egeteams von jeweils<br />
zwei bis drei Mitarbeiter/innen zusammen,<br />
die verantwortlich, sich gegenseitig vertretend<br />
eine Patientengruppe versorgen. Dadurch<br />
wollten wir eine hohe Kontinuität erreichen. <strong>Alle</strong><br />
Mitarbeiter/innen tragen nun in ihren Teams<br />
die gleiche Verantwortung <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Pfl egeprozess,<br />
<strong>für</strong> das einheitliche Vorgehen in <strong>de</strong>r Pfl ege und<br />
<strong>für</strong> die Weitergabe von Informationen.<br />
Wir begannen mit <strong>de</strong>r Umsetzung dieses neuen<br />
Konzeptes zuerst im Bereich <strong>de</strong>r Krankenpfl ege<br />
<strong>für</strong> drei Pfl egeteams. Anfangsschwierigkeiten<br />
durch Personalmangel, unvorhergesehene Ausfälle<br />
von Mitarbeiter/innen durch Krankheit o<strong>de</strong>r<br />
Schwangerschaft und vielen Dienst- o<strong>de</strong>r Freiwünschen,<br />
die sich nicht immer unter einen Hut<br />
bringen ließen, mussten überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Rückmeldungen von Patienten und Mitarbeitern<br />
zeigten jedoch, dass wir auf <strong>de</strong>m richtigen Weg<br />
waren. So haben wir uns entschlossen, dieses<br />
Konzept auch auf <strong>de</strong>n Bereich Altenpfl ege und<br />
<strong>Haus</strong>pfl ege zu übertragen.<br />
In <strong>de</strong>r Altenpfl ege erfolgte die Umsetzung<br />
reibungslos und erhöhte die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiterinnen. Durch die Vielzahl <strong>de</strong>r Aushilfskräfte,<br />
die überwiegend an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n die<br />
<strong>Haus</strong>pfl egepatienten betreuen, gestaltet sich die<br />
Umsetzung im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Haus</strong>pfl ege komplizierter.<br />
Hier arbeiten bisher erst zwei Pfl egeteams<br />
im Frühdienst und drei Spätdienstgruppen nach<br />
<strong>de</strong>m Kleinteammo<strong>de</strong>ll.<br />
Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-Wilmersdorf<br />
Martina Mentzendorff, Britta Walther<br />
„In diesem Jahr wur<strong>de</strong> in unserer Sozialstation<br />
<strong>de</strong>r Versuch gestartet, im Bereich <strong>de</strong>r Krankenpfl<br />
ege die Gruppenpfl ege einzuführen. Schon<br />
mehrfach angedacht, ließ sich bisher in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren diese I<strong>de</strong>e nicht optimal<br />
im Dienstplan umsetzen.<br />
Durch die neu entstan<strong>de</strong>ne Vertrautheit zwischen<br />
Pfl egekraft und Patienten können Pfl egeabläufe<br />
durch das neue Konzept optimiert,<br />
die täglich wechseln<strong>de</strong>n Befi ndlichkeiten <strong>de</strong>s<br />
Patienten besser wahrgenommen wer<strong>de</strong>n und<br />
diese in <strong>de</strong>r Pfl ege ganzheitlichere Beachtung<br />
fi n<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>geleitete Pfl egemaßnahmen können<br />
kontinuierlicher weitergeführt wer<strong>de</strong>n, da weniger<br />
Informationen durch zu viele Übergaben verloren<br />
gehen und <strong>de</strong>r Pfl egeprozess konstanter miterlebt<br />
wird. Die Zusammenarbeit zwischen Patient,<br />
Pfl egekraft und Ärzten kann besser abgestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n und sichert <strong>de</strong>m Patienten eine optimale<br />
Behandlung und Pfl ege.“<br />
Eva Huber, Sabine Sack (Krankenpfl ege)<br />
„Im März 2002 habe ich als neue Kollegin<br />
angefangen, in <strong>de</strong>r Palliativpfl ege zu arbeiten.<br />
Zu dieser Zeit wur<strong>de</strong>n unsere drei Krankenpfl egegruppen<br />
quasi von allen Krankenschwestern und -<br />
pfl egern gleichermaßen betreut. Zwei Kolleginnen<br />
hatten zu dieser Zeit bereits damit angefangen,<br />
sich eine Stammgruppe aufzubauen. Auf eigne<br />
Faust kämpften sie da<strong>für</strong>, nur in einer Gruppe<br />
eingesetzt zu wer<strong>de</strong>n. Das war nicht einfach.<br />
Wir an<strong>de</strong>ren wechselten ca. alle zwei bis drei<br />
Tage die Pflegegruppen. Dies be<strong>de</strong>utete <strong>für</strong><br />
mich jeweils sechs bis acht neue schwerkranke<br />
Tumorpatient/innen, sechs bis acht neue fragen<strong>de</strong><br />
Gesichter von Angehörigen, sechs bis acht<br />
frem<strong>de</strong> Wohnungen, unbekannte Anfahrtswege<br />
und Parkplatzsituationen. Ich musste die Krankengeschichten<br />
dieser Patient/innen in knapp<br />
bemessener Zeit aufnehmen, Entscheidungen<br />
<strong>für</strong> die Pfl ege treffen und dies an Kolleg/innen<br />
telefonisch o<strong>de</strong>r schriftlich weitergeben. Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>n Patientengruppen, wie zum Beispiel<br />
Neuaufnahme von Patient/innen, Verschlechterung<br />
o<strong>de</strong>r auch Besserung im Krankheitsverlauf,<br />
die Begleitung im Sterbeprozess und letztend-<br />
87