Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de

2002 war für uns als Team geprägt von
vielen Veränderungen – Veränderungen, die
wir gezielt anstrebten und Schritt für Schritt
durchführten.
Einige kleine Schritte gingen wir bereits
jeden Tag, ohne dass uns dieses bewusst war.
Durch die gemeinsame Nutzung der Räume
und das direkte Neben- und Miteinander der
Hort- und Schulkinder war unsere Einrichtung
schon immer ein Ort, wo Groß und Klein sich
begegneten. Ausflüge wurden in den Ferien
oft mit allen Kindern gemeinsam gemacht, die
Hort- und Kindergartenerzieherinnen planten
Feste gemeinsam und Probleme wurden immer
im gesamten Team besprochen. Was wir
punktuell schon praktizierten, waren Ansätze
der Altersmischung. Und genau dort wollten wir
hin. Veränderungswünsche einiger Kolleginnen
hinsichtlich ihres Arbeitsschwerpunktes führten
dann zu erneuten Überlegungen und sehr
schnell konnte sich das gesamte Team dafür
begeistern.
Gemeinsam für Groß und Klein
Große Altersmischung heißt, Kinder von
zwei bis zehn Jahren in Gruppen zu mischen,
die Unterteilung zwischen Hort und Kindergarten
aufzulösen. Das Team ist für alle Kinder
verantwortlich. Natürlich wollten wir nicht
voreilig handeln. Die Umstrukturierung würde
eine Vielzahl von Veränderungen nicht nur für
alle Kinder, sondern auch für die Arbeit jeder
einzelnen Kollegin bedeuten.
Kindertagesstätte Fregestraße
Karin Höhne, Ingrid Wagner-Omar
Arbeitswochenende in Brandenburg
Um diese neuen Ideen in Ruhe und in aller Ausführlichkeit
besprechen zu können, organisierten
wir ein Arbeitswochenende außerhalb Berlins
und arbeiteten zwei ganze Tage angestrengt
an unserer neuen Konzeption. Wir erstellten
komplette Wochenpläne und Zeitpläne – alles
schien uns so perfekt. Aber leider schien es nur
perfekt, denn am Ende war alles so verwirrend, so
kompliziert. Keiner hätte sich je merken können,
wann, was, wo stattfi ndet! Völlig durcheinander
und auch etwas enttäuscht fuhren wir nach
Berlin zurück.
Hatten wir unsere Ansprüche an den Inhalt und
die Qualität dieses Arbeitswochenendes zu hoch
angesetzt? Die Antwort fanden wir sehr schnell:
JA! Wir hatten versucht, alles unter einen Hut zu
bekommen: Da waren die Arbeitszeitwünsche
der Kolleginnen, die verschiedenen Vorlieben,
Neigungen und Fähigkeiten, die unterschiedlichen
Bedürfnisse der Kinder, der Anspruch an
die pädagogische Arbeit. Aber in einem Punkt
waren wir uns einig: Wir wollten uns weiter in
Richtung große Altersmischung bewegen!
Anregungen von außen
Wenige Tage später hospitierten drei Kolleginnen
in einer Kita, die schon seit vielen Jahren die
große Altersmischung praktiziert. Dieser Besuch
war sehr wichtig und hilfreich für uns, manches
von unserer Planung wurde bestätigt, anderes
mussten wir korrigieren. Die Aussage der dortigen
Leiterin: „In der großen Altersmischung geht es
nicht darum, immer und überall alle Kinder zu
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