Ein Haus für Alle - Menzeldorf.nbhs.de

Das Ziel der Tagespfl ege ist es, den Verbleib
alter Menschen in der häuslichen Umgebung zu
sichern. Das Team der Tagespfl ege betreut Senioren,
die psychisch instabil sind, die an einer
Demenz vom Typ Alzheimer oder Multiinfarktdemenz
erkrankt sind, sowie altersdepressive,
desorientierte und isolierte Menschen. Wichtig
ist uns, ihnen trotz ihrer Pfl egebedürftigkeit und
altersbedingter Einschränkungen Freude am gemeinsamen
Erleben in der Gruppe zu geben.
Wir verfügen über langjährige Erfahrung bei
der Betreuung von altersverwirrten Menschen
und wissen, dass die Angehörigen mit der Pfl ege
oftmals an ihre Grenzen stoßen. So können auf
Dauer schwer zu bewältigende Konfl ikte entstehen.
Die Tagespfl ege kann an dieser Stelle
Entlastung bieten, in dem sie die Angehörigen
direkt und indirekt unterstützt.
Angehörigengruppe bringt den Stein ins Rollen
Die Angehörigengruppe der Tagespfl ege, die
sich regelmäßig ein Mal im Monat trifft, äußerte
im Jahr 2000 den Wunsch, eine Entlastung
in der Pflege auch an den Wochenenden zu
erfahren. Für das Team der Tagespfl ege stellte
dieser Wunsch eine besondere Herausforderung
dar. Auf der einen Seite musste der zusätzliche
Einsatz der Mitarbeiter berücksichtigt werden,
auf der anderen Seite sollte und musste eine
Wochenendöffnung fi nanzierbar sein. Bei der
Pfl egekasse wurden schließlich fünf zusätzliche
Plätze an zwei Samstagen im Monat beantragt,
die heute stets voll ausgelastet sind.
Die meisten Senior/innen haben eine hohe
Pfl egebedürftigkeit verbunden mit einer ausgeprägten
Demenz. Für diese Besucher ist der
Samstag eine angenehme Bereicherung, weil
durch die sehr kleine Gruppe jedes Mal eine
ganz individuelle Betreuung gewährleistet
ist. Damit die Angehörigen auch wirklich den
ganzen Samstag Nachmittag für sich nutzen
können, wurden die Öffnungszeiten bewusst
auf 10.00 bis 18.00 Uhr gelegt. Wir arbeiten mit
einer speziell dafür eingestellten Honorarkraft
und einer ausgebildeten Pfl egekraft.
Wie gestalten wir den Samstag?
Tagespfl ege
Kerstin Hupe
Wir beginnen unsere Arbeit um 10.00 Uhr vormittags
und holen die Besucher von zu Hause ab.
In der Regel starten wir sofort mit einem Ausfl ug.
Ein Problem stellen die oft sehr hohen Veranstaltungskosten
dar, die zum Beispiel ein Besuch im
Zirkus mit sich bringt. Trotzdem bemühen wir uns,
die Ausfl üge abwechslungsreich zu gestalten. Wir
waren unter anderem im Chinesischen Garten,
auf der Pfaueninsel, im Schloss Charlottenburg,
in Diedersdorf, beim Schiffshebewerk in Niederfi
now, im Naturkundemuseums, im Zoo und im
Aquarium. Dabei werden die persönlichen Wünsche
der Besucher/innen berücksichtigt. In der
Regel kehren wir in ein Gasthaus ein, um einen
Imbiss einzunehmen und fahren dann am frühen
Nachmittag zurück in die Tagespfl ege, um dort
Mittag zu essen. Nach der anschließenden Mittagsruhe
wird Kaffee getrunken. Kurz nach 17.00
Uhr beginnt die Heimfahrt der Besucher.
Was bedeutet der Samstag für die Angehörigen?
Zunächst dachten wir, dass das zusätzliche
Angebot insbesondere von berufstätigen Angehörigen
genutzt wird. Es hat sich aber gezeigt,
dass auch Angehörige, die im Rentenalter sind,
die Möglichkeit der Samstagsbetreuung nutzen,
um Freizeitaktivitäten wahrzunehmen.
„Für uns ist der Samstag der einzige Tag, an
dem wir uns richtig entspannen können, da wir
in der Woche arbeiten. Es ist die einzige Möglichkeit,
in der wir auch mal etwas ohne meine
Mutter unternehmen können.“
Die Angehörigen nutzen den Samstag für sich
selbst, um sich zu erholen, um ins Kino gehen
oder um sich mit Freunden zu treffen. Sie nutzen
ihn zur Selbstpfl ege, um aufatmen zu können
und wieder Kraft für den Alltag zu tanken.
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