Tel. (0202) 479550 Fax (0202) 4795570 - Eigentümerjournal
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auf an, inwieweit nach Treu und<br />
Glauben unter Berücksichtigung<br />
der Belange der Parteien der<br />
Schutz vor Konkurrenz geboten<br />
ist, um dem Mieter den vertragsgemäßen<br />
Gebrauch der Mietsache<br />
auch weiterhin zu gewährleisten.<br />
Eindeutiger ist die Lage, wenn der<br />
Konkurrenzschutz ausdrücklich<br />
mietvertraglich vereinbart wird.<br />
Wird dieser vertraglich vereinbarte<br />
Konkurrenzschutz später wieder<br />
aufgehoben, steht dem Mieter<br />
Von Fall zu Fall<br />
aber der allgemeine außervertragliche<br />
Konkurrenzschutz zu.<br />
Der Konkurrenzschutzanspruch<br />
des Mieters besteht auch dann,<br />
wenn sich in der unmittelbaren<br />
Umgebung des Mietobjekts andere<br />
konkurrierende Läden befinden.<br />
Den Konkurrenzschutz schuldet<br />
der Vermieter nach seinen Möglichkeiten<br />
(Urteil des Kammergerichts<br />
vom 17.1.2005 – 8 U 212/04<br />
–). Dr. tt<br />
Mietzahlung durch einen Dritten<br />
Bei Abschluß eines Mietvertrages<br />
wird der Vermieter verpflichtet,<br />
dem Mieter das Mietobjekt zu<br />
überlassen; andererseits ist der<br />
Mieter zur Zahlung der vereinbarten<br />
Miete verpflichtet. Diese<br />
Pflicht zur Mietzahlung besteht<br />
für den Mieter auch dann, wenn<br />
er eigentlich nur „Strohmann“<br />
sein sollte, das Mietobjekt aber im<br />
Grunde für einen Dritten vorgesehen<br />
ist.<br />
Dieser Dritte kann vom Vermieter<br />
auch dann nicht auf Zahlung des<br />
Mietzinses in Anspruch genommen<br />
werden, wenn er die Mietzahlung<br />
mehrfach vorgenommen<br />
hat. Dabei kommt es nicht daraus<br />
an, welche Gründe den Dritten<br />
veranlaßt haben, die Miete zu<br />
zahlen.<br />
Ein rechtlicher Anspruch des Vermieters<br />
auf Zahlung der Miete gegenüber<br />
dem Dritten besteht nur<br />
dann, wenn ein „Schuldbeitritt“<br />
vereinbart worden ist, d.h., wenn<br />
der Dritte verbindlich die Erklärung<br />
abgegeben hat, für die<br />
Mietzahlung einstehen zu wollen.<br />
Ein Schuldbeitritt des Dritten<br />
kann aber nicht einfach wegen<br />
dessen Verhalten angenommen<br />
werden. Wegen der weitreichenden<br />
Folgen kann ein Schuldbeitritt<br />
nur dann angenommen werden,<br />
wenn sich aus der Erklärung<br />
des Dritten dessen Wille ergibt,<br />
die fremde Schuld in einem bestimmten<br />
Umfang zu übernehmen<br />
(Urteil des Oberlandesgerichts<br />
München vom 14.10.2004 – 19 U<br />
4033/04 –). Dr. O.<br />
Anlieger gegen Straßenumbau<br />
(VG Gießen, Beschl. v. 18.5.2004 – 10 G 5821/03)<br />
Die Anlieger einer Straße können<br />
bei einem von der Gemeinde beabsichtigten<br />
Straßenumbau beanspruchen,<br />
daß die Erreichbarkeit<br />
ihrer Grundstücke nicht erheblich<br />
verschlechtert wird.<br />
(Nichtamtl. Leitsatz)<br />
Anmerkung:<br />
Für Anlieger, die von ihren<br />
Grundstücken aus einer gewerblichen<br />
Tätigkeit nachgehen, ist die<br />
Beschaffenheit der Straße vor den<br />
Grundstücken von wesentlicher<br />
Bedeutung. So fragt sich, ob die<br />
Anlieger gegen eine von der Gemeinde<br />
beabsichtigte Verringerung<br />
der Fahrbahnbreite von 8 m<br />
auf durchschnittlich 6,5 m vorgehen<br />
können. Die Anlieger mein-<br />
Mai 2005 | <strong>Eigentümerjournal</strong>. 9