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mauer 1/05 korrigiert - Nordfriisk Instituut

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wurde in der Mitte des Giebels durch zwei<br />

kurze, in kleine Wandständer eingezapfte Balkenstücke<br />

unterstützt, die wie die beiden seitlich<br />

vorschießenden Rähm-Enden von Kopfbändern<br />

getragen wurden. An dieses Hauptgerüst<br />

wurde etwa um 1800 eine rund 3 Meter<br />

breite „Abseite“ an der straßenabgewandten<br />

Längswand angebaut, die sich schon durch die<br />

weitgehende Verwendung von Kiefernholz<br />

deutlich vom Kerngerüst abhebt.<br />

Abgesehen von der Verwendung eines<br />

durchgesteckten Ankerbalkens weist das Kerngerüst<br />

ähnliche Gefügemerkmale wie die<br />

Zweiständergerüste Stapelholms<br />

der ersten Hälfte bis<br />

Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

auf: den innen angeblatteten<br />

Längsriegel, die angeblatteten<br />

Kopfbänder, die<br />

Ständer auf Findlingen; die<br />

noch naturwüchsigen Balken.<br />

Daher dürfen wir es<br />

ebenfalls in etwa die gleiche<br />

Zeit datieren. Eine noch ältere<br />

Zeitangabe lassen die<br />

gezapfte Riegelkette oberhalb<br />

des angeblatteten<br />

Längsriegels sowie die ehemaligen<br />

gezapften Kopfbänder<br />

der einen giebelseitigen<br />

Vorkragung kaum zu.<br />

Trotz gefügemäßiger Gemeinsamkeiten<br />

kann es<br />

sich hier in Hemmingstedt nicht um ein ehemaliges<br />

Hallenhaus, ein kleines bäuerliches<br />

Wohngebäude, handeln. Diese Deutung verbietet<br />

nicht so sehr das Fehlen von Abseiten –<br />

sie könnten später abgebrochen worden sein,<br />

ohne Spuren im Gerüst zu hinterlassen, wie es<br />

ebenfalls für die Stapelholmer Bauten zutrifft<br />

– als die Verzimmerung des Ankerbalkens mit<br />

Hochrähm und die enge Gebindefolge. Beides<br />

deutet auf einen Speicherbau hin.<br />

Speicherbauten sind im Allgemeinen wandständrig<br />

und traufseitig erschlossen. Das trifft<br />

zunächst auch auf unser Beispiel zu. Doch er-<br />

DER MAUERANKER HEFT 1-2 ·JUNI 20<strong>05</strong><br />

21

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