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100 // Das grosse fressen 101<br />
Der GourMett<br />
thema Diesmal:<br />
StudentenSpeiSunG<br />
curt ist 20.000 superhelDen! – nun haben wir einen mit ganz besonDeren fähigkeiten gefunDen: Der<br />
Gourmett kann unmengen an lebensmitteln in seinen Doch recht fleischigen körper hinein vertilgen,<br />
wie sonst keiner. unD Das erzählt er euch ...<br />
Es weht ein anderer Wind durch die Redaktion. Zumindest den armen GourMett und seine kulinarische Kolumne betreffend.<br />
Dem wurde nämlich Redaktionsdrache Kadda vor die Nase gesetzt. Vorbei die Zeiten, als man mit Tim Öse bei einem Weizen<br />
über Lieblingsrestaurants sinnierte und der vorgestrige Redaktionsschluss nur noch ein schwaches Glimmen in einer belanglosen,<br />
verblassenden Vergangenheit war. Jetzt herrscht Zucht und Ordnung. Jetzt werden Fakten, Fakten, Fakten herangeschafft.<br />
und der Drachen spie auch prompt Feuer: „Du klapperst mal die ganzen Studentenkantinen ab! Eine Mensa nach der anderen<br />
– so was interessiert die Leute, jetzt, zum Semesteranfang!“ Mit der Befürchtung, drei Seiten lang über kahle Betonwände<br />
und verkochten Eintopf mit tristen Aufbackbrötchen auf abgeteilten Hartplastik-Tellern schreiben zu müssen, begab sich<br />
der geknickte, unterjochte GourMett auf sein kulinarisch-investigatives Abenteuer.<br />
Gastronomisch werden die Studenten in Nürnberg und Erlangen durch das Studentenwerk betreut. Die Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts kocht, brüht und serviert in insgesamt acht Mensen, sechs davon in Erlangen und Nürnberg<br />
(siehe Liste). Bezahlt wird mit einem bargeldlosen Kartensystem. Wichtig zu erwähnen, dass nicht nur Studenten<br />
Inhaber einer Karte sein können. Es gibt praktischerweise auch Gästekarten aus Gästekartenautomaten, welche<br />
man sich vor Ort aufladen kann. Der Speiseplan verrät: Es sind täglich wechselnd standardmäßig drei Gerichte zu<br />
verköstigen. Ein vegetarisches ohne Fleisch, eines ohne Schwein und einmal für den gemeinen Allesesser. Über die<br />
Vielfalt der Speisen wird vorbildlichst auch online aufgeklärt. Hier ist der GourMett hin und her gerissen zwischen<br />
freudigen „Aha“s und ernüchterten „Okay“s. Es findet sich sowohl eine „Leipziger Schwarzbierpfanne vom Rind“,<br />
als auch der „Gebackene Camembert“ aus den Achtzigern wieder. „Kartoffel-Spinat-Auflauf mit Ingwer-Kurkumasoße“<br />
im selben Tagesangebot mit „Seelachsfilet paniert mit Remoulade und Kartoffeln“.<br />
Doch wer hier über die einfacheren Gerichte Marke Hausmannskost vorschnell die Nase<br />
rümpft, dem gehört eigentlich eine saftige Ohrfeige verpasst. Denn Folgendes fällt bei<br />
allen Testbesuchen des GourMetts auf: alles läuft äußerst organisiert und gut durchdacht<br />
ab. Es müssen aberwitzig viele studentische Gierschlünde zur gleichen Zeit unterschiedlichst<br />
gefüllt werden. und es muss alles im Rahmen des Budgets ablaufen. Die<br />
souverän agierenden Mitarbeiter tischen nämlich für sagenhafte 1,60 bis maximal 2,60<br />
Euro auf. Gäste zahlen rund das Doppelte. Wahnsinn auch, was der Meute vielleicht<br />
nicht auf den ersten Blick auffallen mag: es wird ausschließlich Mehrweggeschirr verwendet,<br />
Produkte werden in Mehrwegverpackungen geliefert, vom Toilettenpapier<br />
bis zur Küchenrolle wird ausschließlich auf Recycling, bei den Reinigungsmitteln auf<br />
umweltverträglichkeit geachtet. Tee und Kaffee kommen aus fairem Handel, und es<br />
wird viel Wert auf die Etiketten Bio, Regional und Saisonal gelegt. All diese Dinge<br />
und noch vieles mehr waren zum wiederholten Male der bayerischen Staatsregierung<br />
auch 2010 das „Bayerische umweltsiegel in Gold“ für besondere Nachhaltigkeit wert.<br />
Erschlagen von all diesen Eindrücken bleibt dem GourMett Folgendes festzuhalten: Großkantinenbusiness<br />
ist ‘ne ganz krasse Nummer, besonders, wenn der hohe Anspruch „hinter<br />
den Kulissen“ weiter aufrechterhalten wird. um die Studenten in der Region muss sich niemand<br />
Sorgen machen – rundum wohlgenährt, abseits von Dosenravioli, wird das Studium<br />
zumindest nicht an der kulinarischen Komponente scheitern. und als Gast bekommt man<br />
neben einem günstigen Spitzenmittagessen auch noch „studentisches Ambiente“ geboten<br />
(ob das jetzt pure Nostalgie oder die Blonde aus dem Erstsemester oder gar der weise,<br />
schnarchende Altprof sein mag), ohne sich anschließend mit vollem Magen selber wieder<br />
hinter die Schulbank quetschen zu müssen.<br />
PROST – EuER GOuRMETT!<br />
überSIchT mIT<br />
eSSenSauSGabeZeITen<br />
während deS SemeSTerS:<br />
ErlangEn:<br />
menSa lanGemarckPlaTZ<br />
Langemarckplatz 4<br />
mo-Do: 11:30-14:00 uhr<br />
fr: 11:30-14:00 uhr<br />
SüdmenSa<br />
erwin-rommel-Straße 60<br />
mo-Do: 11:15-14:15 uhr<br />
fr: 11:15-14:00 uhr<br />
nürnbErg:<br />
menSa InSel SchüTT<br />
a.-Sacharow-platz 1<br />
mo-fr: 11:30-14:00 uhr<br />
menSa reGenSburGer STr.<br />
regensburger Str. 160<br />
mo-fr: 11:30-14:00 uhr<br />
menSaTerIa ohm<br />
Wollentorstr. 4<br />
mo-Do: 11:30-14:00 uhr