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2000 - Fachgebiet Hochspannungstechnik

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- 19 -<br />

unebenen Batteriedeckeloberfläche zu gewährleisten,<br />

wurde zwischen Elektrode und Prüfobjekt<br />

eine Scheibe aus elektrisch leitfähigem<br />

Silikonkautschuk gelegt. Ein konstanter<br />

Anpressdruck war dabei durch die Masse der<br />

Messingelektrode von 2 kg gewährleistet. Der<br />

in der Batterie enthaltene Elektrolyt wurde über<br />

den Minuspol mit Erdpotenzial verbunden und<br />

bildete somit die Gegenelektrode der Anordnung.<br />

Die zwischen den beiden Batteriepolen<br />

anliegende Potenzialdifferenz von 12 V war<br />

relativ zu der Beanspruchungsspannung von<br />

≥ 1 kV vernachlässigbar, so dass für den Elektrolyt<br />

näherungsweise von einem konstanten<br />

Potenzial ausgegangen werden konnte.<br />

Bei dem Batteriedeckel wurden drei markante<br />

Bereiche unterschieden, für die verschiedene<br />

Durchschlagspannungen zu erwarten waren.<br />

Daher wurde die Messelektrode auf den Einfüllöffnungen,<br />

auf den Füllstandsanzeigern, den<br />

sogenannten „Charge Eyes“ sowie an Stellen<br />

abseits der zuvor genannten Bereiche platziert,<br />

um auf diese Weise ein Festigkeitsprofil des<br />

Deckels zu erhalten. Die als Gegenelektrode<br />

dienende Batterieflüssigkeit wies Kriecheigen-<br />

Bild 1<br />

Prüfanordnung zur Bestimmung der<br />

Gleichspannungsfestigkeit einer<br />

Fahrzeugbatterie<br />

schaften auf. Daher bestand die Gefahr, dass der elektrisch leitfähige Elektrolyt entlang der<br />

Verschlussstopfen und der Charge Eyes an bzw. auf die Batterieoberfläche gelangte und<br />

dadurch die Festigkeit der Isolierstrecke signifikant verschlechterte. Um einen derartigen<br />

Einfluss zu kontrollieren wurden die Durchschlagspannungen sowohl mit trockenen als auch<br />

mit elektrolytbenetzten Stopfen und Charge Eyes ermittelt.<br />

Die Bestimmung der elektrischen Festigkeit erfolgte in Form eines 60-s-Stufentests mit einer<br />

Stufenhöhe von 2 kV, wobei die Anfangsspannung 8 kV betrug. Lediglich bei den Messungen<br />

an den Einfüllöffnungen mit befeuchteten Verschlussstopfen wurden aufgrund der geringeren<br />

Festigkeit dieser Bereiche der Isolierung die Stufenweite auf 1 kV und die Anfangsspannung<br />

auf 5 kV reduziert. Für jede der zu untersuchenden Deckelregion wurden mindestens sechs<br />

Einzelmessungen durchgeführt und anschließend aus den ermittelten Werten der arithmetische<br />

Mittelwert sowie die Standardabweichung errechnet. Alle Messungen fanden bei<br />

Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % statt.<br />

Erste Testreihen in einem abgedunkelten Raum hatten gezeigt, dass bei einer stetigen<br />

Erhöhung der Spannung dem eigentlichen Durchschlag der Isolierstrecke des öfteren hör- und<br />

sichtbare Entladungserscheinungen bei deutlich niedrigeren Spannungswerten vorausgingen.<br />

Da insbesondere die sichtbaren Entladungen bereits zu einer Entzündung eines in der Batterie<br />

vorhandenen Gases ausreichen können, wurden bei jedem Versuchsdurchlauf stets die Teilentladungs(TE)-Einsetzspannung,<br />

die Spannungen, bei denen erste hör- und sichtbare Entladungen<br />

auftraten, sowie die Durchschlagspannung protokolliert. Als TE-Einsetzspannung<br />

wurde hierbei die Spannung definiert, bei der erste TE mit einem Ladungsinhalt > 30 pC auftraten.

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