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Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel

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47. Wiesenkerbel<br />

Wiesenkerbel gehört wie auch sein kleinerer Verwandter,<br />

der Wiesenkümmel, zu den Doldengewächsen<br />

und ist die Wildform der Gewürzpflanze<br />

Kerbel. Er liebt etwas feuchten Boden und ist auf<br />

48. Wilde Malve<br />

Die Wilde Malve, auch Rosspappel genannt, gehört<br />

zu den Malvengewächsen. Sie ist eine auffällige,<br />

dekorative, buschig wachsende Pflanze, die an<br />

Wegrändern, an Böschungen, auf Brachen und in<br />

Gärten zu finden ist, dort meist in der Nähe von<br />

Komposthaufen. Sie kommt hier noch relativ häufig<br />

(zerstreut) vor. Sie liebt lockere, nährstoffreiche und<br />

stickstoffhaltige Böden. Ihre Blüten sind rosa-violett<br />

mit dunkler Aderung, die fünf Blütenblätter etwa 2<br />

cm lang und am oberen Rand in der Mitte gefurcht.<br />

Die Blüten sitzen in Büscheln in den Blattachseln.<br />

Der Stängel ist ästig und spärlich behaart. Er wächst<br />

liegend, aufsteigend oder aufrecht und kann eine<br />

Höhe von 80 cm bis zu 1,50 m erreichen. Die<br />

oberen Blätter sind bis zu zwei Drittel handförmig<br />

eingeschnitten, die unteren Blätter bis zu 7-lappig<br />

und gekerbt. Die Wilde Malve ist seit jeher eine<br />

Heilpflanze. Sie enthält Schleim- und Gerbstoffe,<br />

ätherisches Öl und andere Wirkstoffe und wird<br />

bei Erkrankungen der Atmungsorgane, Katarrhen,<br />

Entzündungen im Hals- und Rachenraum,<br />

Hautentzündungen, Verbrennungen und Magen-<br />

Darmbeschwerden in Form von Tee oder Aufgüssen<br />

Wiesen und an Wegrändern zu finden. Da er sehr<br />

häufig vorkommt und bis zu 1,30 m hoch wird, ist<br />

er mit seinen weißen, filigranen Doldenblüten nicht<br />

zu übersehen. Diese Dolden setzen sich aus 8 bis<br />

16 strahlenförmig angeordneten kleineren, langstieligen<br />

Dolden zusammen. Der Stängel wächst<br />

steif aufrecht, ist verzweigt und kantig gerieft, im<br />

unteren Bereich rau behaart. Er bildet Knoten, aus<br />

denen stängelumfassend zwei- bis dreifach fiederteilig<br />

die Blätter wachsen. Wenn die Blätter noch<br />

jung sind, lassen sie sich gut in Wildkräutersalaten<br />

verwenden. Der dem Wiesenkerbel ähnliche Wiesenkümmel,<br />

die Wildform des Kümmel, der kleiner<br />

und zierlicher ist mit glattem Stängel, kommt<br />

selten vor; in <strong>Oberhavel</strong> mit nur fünf Vorkommen<br />

(Mitte und nördlich).<br />

angewendet. Junge Malvenblätter lassen sich auch<br />

als Zugabe zu Wildkräutersalaten verwenden. Die<br />

Wilde Malve stammt ursprünglich aus Asien. In<br />

China gilt eine Malvenart als eine der ältesten<br />

dort angebauten Gemüsepflanzen. Der lat. Name<br />

„Malva“ soll mit dem griechischen „malache“, auch<br />

„moloche“ (billiges Nahrungsmittel der Armen)<br />

zusammenhängen oder mit dem hebräischen<br />

„malluah“ (salatähnliches Gemüse).<br />

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