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Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel

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55. Bittersüßer Nachtschatten<br />

Der Bittersüße Nachtschatten, auch Bittersüß genannt,<br />

gehört wie die Tomate, die Kartoffel und<br />

die Aubergine zu den Nachtschattengewächsen.<br />

Er wächst auf brachliegenden Flächen, in Gärten,<br />

in Au- und Bruchwäldern und an Ufern und<br />

liebt feuchten, nähr- und stickstoffhaltigen Boden.<br />

In <strong>Oberhavel</strong> kommt er häufig vor. Seine Blüten<br />

sind dunkelviolett und haben fünf spitz zulaufende<br />

kleine Blütenblätter, die etwas nach Mäusen riechen.<br />

Sie sehen den Blüten der Kartoffel, die aber<br />

gelblich sind, sehr ähnlich und bilden auch nach<br />

dem Verblühen kleine grüne Knöllchen, die später<br />

rot werden. Die Blüten des Nachtschatten wachsen<br />

in Doldentrauben. Der Stängel ist unten holzig<br />

und wächst entweder aufrecht, aufsteigend,<br />

liegend oder auch windend. Seine dunkelgrünen<br />

Blätter sind länglich-eiförmig, kahl, manchmal eingeschnitten<br />

gelappt. Der Bittersüße Nachtschatten<br />

ist stark giftig. Er enthält Alkaloide und gilt als Heilpflanze.<br />

Sein Name rührt vermutlich daher, dass er<br />

Sommer<br />

auch mit schattigen Plätzen vorlieb nimmt und seine<br />

Blüten und Blätter relativ dunkel gefärbt sind.<br />

Sein lateinischer Name „Solanum“ bedeutet: trösten,<br />

lindern, weil diese giftigen Alkaloide in geringer<br />

Dosis eine einschläfernde Wirkung haben.<br />

56. Echtes Labkraut<br />

Das Echte Labkraut hat viele Verwandte, zum Beispiel<br />

den Waldmeister oder das Klettende Labkraut,<br />

das so gut an der Kleidung haftet, wenn man ihm<br />

beim Spaziergang zu nah kommt. Das Echte Labkraut<br />

hat nadelförmige, quirlständige kleine, dunkelgrüne<br />

Blättchen und weiße bis zartgelbe feine<br />

Blütenrispen, die nach Honig duften. Es ist bei uns<br />

an Wegrändern und in Wiesen häufig zu finden und<br />

ist auch bei Insekten beliebt. Das Besondere dieser<br />

alten Heilpflanze ist, dass sie das Ferment Lab enthält,<br />

das Milch gerinnen lässt und das wir ansonsten<br />

nur vom Kälbermagen kennen. Es hilft dem<br />

Kalb, die Milch zu verdauen. Früher wurde Labkraut<br />

zur Käseherstellung verwendet.<br />

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