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Wissenswelten
Gebäude, die Bände sprechen: Lesen und Licht, Form und Inhalt. Die Architekten verneigen sich
vor Werten und Worten. Mit modernen Bibliotheken als Schatzkammern der geistigen Kultur.
Ordnung wie im Grimm’schen Wörterbuch
Anfang und Ende. Von links nach rechts. Alles schön der
Reihe nach: Wo sonst, wenn nicht in Bibliotheken,
herrscht Ordnung. Und im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-
Zentrum in Berlin führt der Raster ein besonders
strenges Regiment: Der Architekt Max Dudler hat das
Gebäude gestaltet, das 2009 fertiggestellt wurde. Als
Ordnungsgröße ließ der Schweizer das Buchregal durch
alle Gestaltungsebenen rattern: 60 Zentimeter tief ist es.
8 Schaufenster
Redaktion: Norbert Philipp
Und davor ein 90 Zentimeter breiter Gang. Daraus
konstruiert sich der Raster, den der Architekt durch die
Räume dekliniert, auch durch den imposanten Lesesaal,
der sich – in Kirschholz gekleidet – über die gesamte
Gebäudelänge und seine ganze Höhe erstreckt. Dort
stapeln sich die Lesebereiche terrassenförmig
übereinander. Zweieinhalb Millionen Bücher sind in der
größten Freihandbücherei Europas zugänglich. Und das
von acht Uhr früh bis Mitternacht.
Fotos: Stefan Müller, Rudi Meisel