Metalworking World 2/2012 - Sandvik Coromant
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nnn Im äußersten Nordosten Italiens unweit<br />
von Venedig und der schönen Stadt Padua liegt<br />
die Gemeinde Vedelago in der Provinz Treviso.<br />
In diesem industriellen Zentrum hat Rössl&Duso<br />
seinen Hauptsitz, ein Familienunternehmen, das<br />
als Auftragsfertiger für Hersteller von Präzisionsanlagen<br />
tätig ist.<br />
„Wir konstruieren unsere Maschinen selbst“,<br />
erklärt der Produktionsleiter, Gianni Bordignon.<br />
„Oft gibt es keine andere Alternative, wenn es<br />
auf Genauigkeit, Flexibilität und Schnelligkeit<br />
ankommt.“<br />
Ein Blick auf Bordignons Hände verrät, dass<br />
er, wie so viele andere in dieser Region, sein<br />
Leben lang hart gearbeitet hat. Er war schon<br />
vor 42 Jahren dabei, als Rössl&Duso mit einer<br />
Handvoll Mitarbei-<br />
tern und einigen<br />
Aufträgen für die<br />
Lieferung von<br />
Bauteilen an die<br />
Schwerindustrie<br />
seine Tore öffnete,<br />
und war auch noch<br />
Jahre später mit von<br />
der Partie, als das<br />
Unternehmen einen strategischen Wandel<br />
vollzog und sich auf neue Sparten verlegte.<br />
DAs wAr AnfAng 2000. China und Indien<br />
entwickelten sich in rasendem Tempo zu<br />
industriellen Großmächten mit einem Energieverbrauch,<br />
der die vorhandenen Kapazitäten bei<br />
weitem überstieg.<br />
Ein kurzer<br />
Blick auf die<br />
Zeichnung vor<br />
der Programmierung<br />
einer<br />
Fräsmaschine.<br />
Halbschale einer<br />
Turbine<br />
„Wir kamen zu dem<br />
Schluss, dass wir uns<br />
auf das Energieerzeugungsgeschäft<br />
verlegen<br />
sollten, und diesen<br />
Schritt haben wir nicht<br />
bereut“, erinnert sich<br />
Bordignon, der zum<br />
Führungsteam des<br />
umstrukturierten Unternehmens gehörte.<br />
„In den letzten zehn Jahren sind wir trotz zwei<br />
Weltwirtschaftskrisen von 40 auf 150 Mitarbeiter<br />
gewachsen, aber jeder Tag war und ist eine neue<br />
Herausforderung“, sagt er.<br />
Rössl&Duso belieferte bereits die Schifffahrt-<br />
und Stahlindustrie. Jetzt galt es, sich mit<br />
Energieerzeugung und Turbinentechnik<br />
auseinanderzusetzen. Heute fertigt das Unternehmen<br />
Bauteile für die größten Gas-, Dampf- und<br />
Wasserturbinen der Welt, die Städte von 150.000<br />
Einwohnern mit Strom versorgen können.<br />
rössl&Duso<br />
DAs itAlienisChe unternehmen<br />
rössl&duso befasst sich mit<br />
dem Bau von Präzisionsanlagen in<br />
verschiedenen sektoren – von der<br />
schwerindustrie bis zur energieerzeugung.<br />
der vor 42 Jahren gegründete<br />
familienbetrieb mit sitz in vedelago<br />
im nordosten italiens hat sich im<br />
laufe der Jahre zu einem<br />
Unternehmen mit 150 mitarbeitern<br />
und einem Zweitwerk in der<br />
westitalienischen region Piemonte<br />
sowie einem dritten Werk im<br />
kroatischen Pula entwickelt.<br />
rössl&duso ist als auftragsfertiger<br />
für internationale Giganten wie<br />
ansaldo energy, alstom Power<br />
systems, siemens, General electric<br />
und Bhel tätig, die in der energieerzeugung<br />
italiens, deutschlands und<br />
indiens führend sind. darüber hinaus<br />
bedient rössl&duso weltweit die<br />
schifffahrt-, stahl- und erdölindustrie.<br />
im Zuge des fortschreitenden<br />
rückgangs der europäischen<br />
schwerindustrie in den 1990er<br />
Jahren und des aufstiegs chinas zur<br />
industriemacht verlegte sich<br />
rössl&duso auf die fertigung von<br />
Bauteilen für Präzisionsanlagen, die<br />
den energiehunger der angehenden<br />
Wirtschaftsgroßmächte stillen<br />
konnten.<br />
das Unternehmen spezialisierte<br />
sich rasch auf Gas-, Wind-,<br />
dampf- und Wasserturbinen und<br />
setzte dabei auf ein qualitätsorientiertes<br />
konzept, das darauf abzielt,<br />
den Wünschen der kunden in einem<br />
anspruchsvollen und volatilen markt<br />
schnellstmöglich gerecht zu werden.<br />
solChe ungetüme zu bauen, ist kein<br />
leichtes Unterfangen. „Drehmaschinen für<br />
derartige Projekte kann man nicht kaufen“, meint<br />
Renzo Cecchetto, Leiter der Drehabteilung bei<br />
Rössl&Duso. „Die muss man selbst bauen. Es<br />
kann sein, dass wir ein 180 Tonnen schweres<br />
Stahlwerkstück von zehn Metern Länge und<br />
drei Metern Durchmesser bearbeiten, und der<br />
Rundlauffehler darf nur 0,02 Millimeter<br />
betragen.“ Die Werkzeuge müssen einer solchen<br />
Aufgabe gewachsen sein.<br />
„Wir mussten verschiedene Maschinenkonstruktionen<br />
ausprobieren, um herauszufinden,<br />
welche Werkzeuge wir brauchten“, erzählt<br />
Bordignon. „Von uns wurde verlangt, Maschinen<br />
zu bauen, die es bis dahin noch gar nicht gab.<br />
Das erfordert Vertrauen – sowohl in sich selbst<br />
als auch in seine Partner.“<br />
Rössl&Duso wandte sich an <strong>Sandvik</strong> <strong>Coromant</strong>,<br />
einen Partner, mit dem das Unternehmen schon<br />
seit 25 Jahren zusammenarbeitet. Als es darum<br />
Ein CoroMill<br />
390 Fräser<br />
bearbeitet<br />
eine Schulter<br />
an der<br />
Formhälfte<br />
eines<br />
Kompressors.<br />
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