Metalworking World 2/2012 - Sandvik Coromant
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36 metalworking world<br />
METaLLE<br />
in dER ELEkTRonik<br />
‘‘innovation<br />
Marktprognosen zufolge soll allein die nachfrage nach<br />
tablet-computern bis 2015 bei fast 400 Millionen Stück<br />
liegen. in dieser kurzen Zeit wird man rund 250 neue<br />
Smartphone-Modelle auf dem Weltmarkt lancieren.“<br />
nnn Egal, wie die Hersteller ihr neuestes mobiles Gerät<br />
nennen, die Verbraucher wollen es unbedingt besitzen und<br />
scheuen sich auch nicht, es ständig und überall zu benutzen.<br />
Die Intensität der Nutzung von Verbraucherelektronik gepaart<br />
mit den steigenden Käufererwartungen an Verfügbarkeit<br />
und Strapazierfähigkeit der Geräte lässt Hersteller zu neuen<br />
Werkstoffen wie etwa Metallen greifen. Dies wiederum<br />
schafft eine Nachfrage nach innovativen Fertigungsprozessen,<br />
die Produktivität und Oberflächengüte verbessern.<br />
„Marktprognosen zufolge soll allein die Nachfrage nach<br />
Tablet-Computern bis 2015 bei fast 400 Millionen Stück<br />
liegen“, sagt Magnus Holst, Geschäftsentwickler bei <strong>Sandvik</strong><br />
<strong>Coromant</strong>. „In dieser kurzen Zeit wird man rund 250 neue<br />
Smartphone-Modelle auf dem Weltmarkt lancieren. Wie die<br />
Forschung zeigt, sind die Verbraucher fleißige Anwender<br />
ihrer Geräte. Das war in früheren Generationen anders.“<br />
Da die Menschen ständig Zugang zu Internet, Online-<br />
Shopping, eBooks und elektronischen Spielen haben möchten<br />
und erwarten, jederzeit Apps herunterladen, Telefonate führen<br />
und SMS schicken zu können, haben die Konstrukteure<br />
erkannt, dass elektronische Geräte robuster werden müssen.<br />
Sie sollen nicht nur gut funktionieren, sondern auch trotz<br />
ständigem Gebrauch (und Missbrauch) lange halten.<br />
AngesiChts Der steigenDen Nachfrage nach mobiler<br />
Technologie fühlen sich die Hersteller ermuntert, die<br />
Materialwahl für ihre Geräte zu überdenken. Metalle werden<br />
immer beliebter, wenn es um Teile<br />
geht, die besonders verschleißfest und<br />
robust sein sollen. Holst räumt<br />
allerdings ein: „Wenn Metalle jedoch<br />
mit Kunststoffen und Polymeren<br />
konkurrieren und die Verbrauchererwartungen<br />
erfüllen sollen, müssen sie<br />
elektronische Geräte nicht nur<br />
langlebiger, sondern auch attraktiver<br />
machen.“<br />
Der wichtigste Faktor für die<br />
Gehäuse wurden bisher meist<br />
aus Kunststoff gefertigt.<br />
Robustheit eines Geräts ist<br />
das Gehäuse. Bei der<br />
Materialwahl sind verschiedene<br />
Aspekte zu beachten:<br />
Die Funkübertragung darf<br />
nicht gestört werden. Das<br />
Material muss temperaturund<br />
rostbeständig, ergonomisch<br />
und so abgedichtet<br />
Aluminium und Aluminium-<br />
sein, dass die Wasserdichtiglegierungen sind gute<br />
keit des Geräts gewährleistet Alternativen.<br />
ist. Außerdem sollte es die<br />
Umwelt so wenig wie möglich belasten.<br />
Aluminium und Aluminiumlegierungen haben sich hier<br />
bereits etabliert. Ein führender Computerhersteller setzte<br />
Maßstäbe, als er einen Laptop mit einem Aluminiumgehäuse<br />
auf den Markt brachte. Die aus einem Stück Aluminium<br />
gefertigte Unibody-Konstruktion von weniger als zwei<br />
Millimetern Dicke schützt Rechner und Display und bietet<br />
ein schlichtes, weniger komplexes Design, das mit einer<br />
geringeren Zahl von Komponenten auskommt. Der Benutzer<br />
erhält ein extrem dünnes, leichtes und dennoch strapazierfähiges<br />
Notebook, das den Belastungen durch täglichen<br />
Gebrauch gewachsen ist. Für eine andere Laptop-Serie führte<br />
derselbe Hersteller als einer der ersten Titangehäuse ein.<br />
„Auch Edelstahl wird bei einigen elektronischen<br />
Produkten zunehmend Verwendung finden“, erklärt Bertil<br />
Isaksson, Leiter der Anwendungsentwicklung bei<br />
<strong>Sandvik</strong> <strong>Coromant</strong>. „Das gilt vor allem für Teile wie<br />
Ein/Aus-Tasten, die besonders verschleißfest sein<br />
müssen.“ Einige Hersteller wenden sich zudem exotischeren<br />
Legierungen zu, die durch Verbindung von<br />
Aluminium, Kupfer, Titan und Nickel die Festigkeit<br />
von Metall und die Flexibilität von Kunststoff<br />
erreichen.<br />
„In vieler Hinsicht gibt die Werkstoffentwicklung<br />
im Flugzeugbau – ein Beispiel sind Titanlegierungen<br />
– einen Einblick in die Trends, die in anderen