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A THEOLOGICAL JOURNAL XLIV 2002 Published by the Protestant ...

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UWE F. W. BAUER<br />

literarisches ÑSubjektì im Sinne der intentio operis von Umberto<br />

Eco 22 . Die biblische Erz‰hlung nutzt die reale Geografie bzw. kreiert<br />

neue geografische Begriffe gem‰fl ihrer erz‰hlerischen Intention, um<br />

die assoziative Fantasie der Rezipienten zu wecken. Genau dies bezeichnet<br />

ich als Poesie des Raumes. Dasselbe nochmals in Anlehnung<br />

an die Terminologie des Philosophen Paul Ricoeur 23 gesagt: Die prim‰ren<br />

Referenzen, die die geografischen Bezeichnungen innerhalb<br />

der allt‰glichen Kommunikation hatten oder haben, sind durch das<br />

literarische Genre der Erz‰hlung zerstˆrt und durch neue sekund‰re<br />

Referenzen innerhalb der Welt des Textes ersetzt.<br />

Kunstworte wie Moriya, die innerhalb der allt‰glichen Kommunikation<br />

gar keine Referenz besitzen, funktionieren ausschliefllich in<br />

dieser Welt des Textes. In dieser Welt des Textes wird die Einbildungskraft<br />

ins Spiel versetzt und ereignet sich die Poesie des Raumes.<br />

22 U. Eco, Zwischen Autor und Text. Interpretation und ‹berinterpretation, M¸nchen,<br />

Wien, 1994, 31.<br />

23 P. Ricoeur, ÑPhilosophische und <strong>the</strong>ologische Hermeneutikì, ders. / E. J¸ngel,<br />

Metapher: Zur Hermeneutik religiˆser Sprache, M¸nchen, 1972, 31ff.<br />

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