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Nr. 30 Die Stadt der Bücher - Hotel Alt Connewitz
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Die Stadt der Bücher<br />
Museum für Druckkunst Leipzig<br />
Im Herzen von Plagwitz, in der<br />
Nonnenstraße 38, befindet sich<br />
das 1994 gegründete und seit<br />
2000 als private Stiftung arbeitende<br />
Museum für Druckkunst.<br />
Die Sammlung ist durch die<br />
Reich haltigkeit und Vielfalt seiner<br />
Exponate einmalig und schlägt<br />
eine Brücke zwischen Geschichte<br />
und Gegenwart der Druck technik.<br />
Neben der Aus stellung von<br />
noch funktionstüchtigen Maschinen<br />
aus verschiedenen druckgewerblichen<br />
Bereichen liegt<br />
die Besonderheit des Museums<br />
in der interaktiven Wissensvermittlung.<br />
Buchdrucker, Schriftsetzer<br />
und Schriftgießer führen<br />
die Arbeitsmethoden an den<br />
Maschinen praktisch vor und geben<br />
Interessierten die Mög lichkeit,<br />
sich selbst einmal im Umgang<br />
mit Bleilettern und Druckpressen<br />
auszuprobieren.<br />
In der Schriftgießerei wird Schritt<br />
für Schritt die Herstellung der<br />
Druckformen veranschaulicht.<br />
Die Besucher können einem der<br />
letzten noch aktiven Schriftgießer<br />
in Deutschland über die Schulter<br />
schauen und den Einsatz von<br />
Schriftschablonen, Stahlstempeln<br />
und Matrizen miterleben. In der<br />
Schriftgießerei ist auch eine Holzstichwerkstatt<br />
untergebracht.<br />
Zur Illustration von Büchern und<br />
Zeitschriften werden hier mittels<br />
Plattenkamera, Schusterkugel<br />
und Tonschneide maschine feinste<br />
Schraffuren erzeugt.<br />
In der komplett eingerichteten<br />
Handsetzerei kann man beim<br />
Setzen und Drucken von Texten<br />
oder Bild-Typographien selbst<br />
aktiv werden. Die Druckerei beherbergt<br />
einen umfangreichen<br />
Bestand an einsatzbereiten<br />
Druckmaschinen und -pressen<br />
für den Hoch-, Tief- und Flachdruck.<br />
Umgeben von dem typischen<br />
Geruch nach Druckerschwärze<br />
und Maschinenöl, wird<br />
der vorgeführte Druckvorgang<br />
zum authentischen Erlebnis. Originalwerkzeuge<br />
findet man auch<br />
in der Buchbindewerkstatt. Mithilfe<br />
von Pappschere, Heftlade<br />
und Packpresse kommt noch<br />
heute die traditionelle Technik<br />
des Handbuchbindens im Rahmen<br />
von Workshops zum Einsatz.<br />
Als interaktive Druckwerkstatt<br />
vermittelt das Museum für<br />
Druckkunst in lebendiger Form<br />
die Geheimnisse der „Schwarzen<br />
Kunst“ und begeistert täglich<br />
Jung & Alt.<br />
Tel. +49 (0)341/231-620<br />
www.druckkunst-museum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo – Fr 10 – 17 Uhr,<br />
So 11 – 17 Uhr<br />
Anna Gudat<br />
Mit der Schwingzylinderdruckmaschine „Victoria-Front DF“ (1964)<br />
ist eine Leistung von 2000 Drucken pro Stunde möglich.<br />
Das Museum ist in einem Art-Déco Gebäude (um 1920) untergebracht,<br />
das seit seiner Erbauung der „Schwarzen Kunst“ gewidmet ist.<br />
Druckplatte: Altes Rathaus Leipzig<br />
<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 23