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Nr. 30 Die Stadt der Bücher - Hotel Alt Connewitz

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oulevard<br />

„Mein Leipzig lob‘<br />

ich mir ...“<br />

Jamina Jahnel im Gespräch mit<br />

Cheryl Shepard<br />

Sportlich elegant und mit<br />

schnellem Schritt betritt sie das<br />

Café Pilot (Bosestraße 1) und<br />

setzt sich mit einem freundlichen<br />

Lächeln an meinen Tisch.<br />

Cheryl Shepard, 1966 in New<br />

York geboren, wirkt fit und gut<br />

gelaunt. „Kein Wunder“, sagt<br />

sie, „nach einem zweistündigen<br />

Fitnesstraining fühlt man sich<br />

wie neu geboren“ und bestellt<br />

sofort eine große Flasche Mineralwasser.<br />

Als Schauspielerin<br />

und Mutter von drei Kindern ist<br />

der körperliche Ausgleich besonders<br />

wichtig. Und zudem ist<br />

es eine wunderbare Möglichkeit,<br />

sich um das eigene Wohlbefinden<br />

zu kümmern. Ihr Akzent<br />

klingt dabei wie eine Mischung<br />

aus Amerikanisch, Schweizerdeutsch<br />

und Hochdeutsch. „Als<br />

ich vier Jahre alt war, sind meine<br />

Eltern mit mir und meinen<br />

Schwestern in die Schweiz gezogen.“<br />

Dort ist sie aufgewachsen,<br />

zur Schule gegangen und<br />

hat ihre Schauspielausbildung<br />

von 1982 – 1986 in Zürich absolviert.<br />

„Schon als Kind habe<br />

ich mir in den Kopf gesetzt,<br />

Schau spielerin zu werden.“ Der<br />

erste Anlauf mit 12 Jahren ist<br />

aufgrund ihres zarten Alters<br />

gescheitert aber schon mit 15<br />

Jahren hat sie die Eignungs prüfung<br />

bestanden. Nach der Ausbildung<br />

spielte Sie in verschiedenen<br />

Theater produk tionen mit.<br />

Eine ihrer ersten Theaterrollen<br />

erhielt sie 1987 am Staatstheater<br />

Stuttgart. „Ich sollte eine große<br />

Rolle im Wintermärchen von<br />

Shakespeare spielen. Wochenlang<br />

haben wir geprobt. Doch<br />

zur Premiere kam es nie.“<br />

Frustriert, aber mit neuem Mut<br />

im Gepäck, ging sie 1988 nach<br />

Mannheim, wo sie bis 1990<br />

Ensemblemitglied am Nationaltheater<br />

war. Hier hatte sie auch<br />

zum ersten Mal beim Film<br />

„Blut geleckt“ und damit eine<br />

Schlüs sel erfahrung für ihre weitere<br />

berufliche Laufbahn gemacht.<br />

„Arbeiten, Spaß haben<br />

und mich ausprobieren“ war<br />

die Devise. Während der Produktion<br />

verliebte sie sich und<br />

bekam kurz darauf ihr erstes<br />

Kind. Zwei weitere Kinder folgten.<br />

Zwischenzeitlich zog sie mit<br />

ihrer Familie an den Bodensee<br />

und war neben kleineren Filmrollen<br />

in erster Linie für ihre<br />

Familie da. Doch das schauspielerische<br />

Verlangen wuchs stetig.<br />

„Ich wollte drehen, gesunde<br />

glückliche Kinder haben und<br />

eine funktionierende Partnerschaft.<br />

Irgendwann bin ich körperlich<br />

an meine Grenzen gestoßen“,<br />

berichtet sie ernst. Trotz<br />

der Trennung von ihrem ersten<br />

Mann meisterte sie auch schwierige<br />

Lebenslagen und schaffte<br />

es, das TV-Publikum in Serien<br />

wie „Hinter Gittern“ (1997–<br />

1999) „Freunde fürs Leben“<br />

(1996) und der ARD-Vorabendserie<br />

„Sternenfänger“ (2001 –<br />

2002) zu begeistern. Neben<br />

ihren Serienrollen stand sie auch<br />

für diverse Filme (u. a. „Ein Vater<br />

zum Verlieben“, 2001) sowie<br />

Kinoproduktionen wie „Suche<br />

impotenten Mann fürs Leben“<br />

(2001) vor der Kamera. Seit<br />

acht Jahren spielt sie Dr. Elena<br />

Eich horn, eine ehrgeizige aber<br />

ausgeglichene, alleinerziehende<br />

Mutter in einer der erfolgreichsten<br />

deutschen Fernsehserien<br />

„In aller Freund schaft“.<br />

Die ersten Jahre verbrachte sie<br />

viele Stunden am Flughafen und<br />

entschied sich 2007 mit ihrer<br />

Familie vom Bodensee nach<br />

Cheryl Shepard und Jamina Jahnel<br />

unterhalten sich gut gelaunt im „Café Pilot“.<br />

Das „Café Pilot“ befindet sich im Centraltheater und ist auch am Abend<br />

ein beliebter Treffpunkt von Studenten, Künstlern und Schauspielern.<br />

Leipzig zu ziehen. „Leipzig ist<br />

eine sehr schöne und spannende<br />

Stadt. Ich bewundere die alte<br />

Bausubstanz und freue mich,<br />

wenn wieder ein neues Objekt<br />

saniert wurde.“ 2006 heiratete<br />

Cheryl Shepard Nikolaus Okonkwo<br />

und ist mittlerweile mit der<br />

Familie in Leipzig „angekommen“.<br />

„Leipzig ist so vielfältig<br />

und es gibt so viele Dinge, die<br />

ich hier noch nicht gesehen<br />

habe“. Neben ihrer Leidenschaft<br />

zu Leipzig engagiert sich Cheryl<br />

Shepard für den Verein Hand<br />

in Hand International, im Speziellen<br />

für ein Brunnen- und<br />

Sanitärprojekt in Ghana (Afrika).<br />

„Für mich ist es wichtig, Toleranz,<br />

Weltoffenheit und Neugierde<br />

für andere Kulturen<br />

weiterzugeben.“ Mit diesem<br />

Projekt unterstützt sie die<br />

Menschen mit einfachen, aber<br />

überlebenswichtigen Din gen.<br />

Um das Pro jekt abschließen zu<br />

können, ist sie auf finanzielle<br />

Unter stützung angewiesen.<br />

Doch nicht genug: Ein weiteres<br />

soziales Projekt in Afrika steht<br />

in Aussicht, über das sie bald<br />

berichten wird. Wir sind gespannt!<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 29

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