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<strong>Auschwitz</strong>-Lü<strong>ge</strong>" hat inzwischen mit einer Gesamtaufla<strong>ge</strong> von weit<br />
über 100.000 Exemplaren Verbreitung in der ganzen Welt <strong>ge</strong>funden<br />
und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Nun wurde kürzlich auch<br />
sie beschlagnahmt. Als Vorwand diente im Wesentlichen das<br />
Vorwort von Rechtsanwalt Manfred Roeder.<br />
Zu<strong>ge</strong><strong>ge</strong>ben - dieses Vorwort enthielt viel zu<strong>ge</strong>spitzte Polemik. Es<br />
sprach aber doch in seinem Kern nur Wahrheiten aus, die zwar von<br />
bestimmten Kreisen nicht <strong>ge</strong>rn <strong>ge</strong>hört werden, die aber<br />
nichtsdestoweni<strong>ge</strong>r Wahrheiten bleiben. Es war eben die<br />
wahrhafti<strong>ge</strong> Rede eines mit Recht zorni<strong>ge</strong>n Mannes. Wenn solche<br />
Worte als Verbotsvorwand für einen nicht <strong>ge</strong>rn <strong>ge</strong>sehenen<br />
Tatsachenbericht herhalten müssen, so ist das beschämend und<br />
entlarvend zugleich. -<br />
Es ist zu begrüßen, dass Thies Christophersen sich trotz diesen und<br />
manch anderen behördlichen Schikanen zu einer Neuaufla<strong>ge</strong> seiner<br />
notwendi<strong>ge</strong>n Schrift entschlossen hat. Ich möchte mit meinem<br />
Vorwort, um das der Verfasser mich <strong>ge</strong>beten hat, nicht erneut<br />
Anlass zu einer Beschlagnahme <strong>ge</strong>ben. Deshalb werde ich mich im<br />
fol<strong>ge</strong>nden auf die Feststellung eini<strong>ge</strong>r unbestreitbarer Tatsachen<br />
beschränken, die die Glaubwürdigkeit und Geschichtstreue von<br />
Christophersens Bericht unterstreichen.<br />
Christophersen beschreibt <strong>Auschwitz</strong> als ein La<strong>ge</strong>r, in dem man als<br />
Häftling zwar arbeiten musste, in dem es sich aber doch leben ließ.<br />
Das mag manchem, der sich bisher über Konzentrationsla<strong>ge</strong>r des<br />
Dritten Reichs ausschließlich von den einheitlich <strong>ge</strong>steuerten<br />
Massenmedien unterrichten ließ, zunächst unglaubwürdig<br />
erscheinen. Indessen sieht es so aus, als wolle man diese<br />
Darstellung von <strong>Auschwitz</strong> jetzt auch offiziell wenigstens zum Teil<br />
<strong>ge</strong>lten lassen. Spricht doch kein Gerin<strong>ge</strong>rer als der Leitende<br />
Oberstaatsanwalt Dr. Adalbert Rückerl, der seit 1966 die "Zentrale<br />
Stelle der Landesjustizverwaltun<strong>ge</strong>n zur Aufklärung<br />
nationalsozialistischer Verbrechen" in Ludwigsburg leitet, in seinem<br />
kürzlich erschienenen Buch "NS-Vernichtungsla<strong>ge</strong>r im Spie<strong>ge</strong>l<br />
deutscher Strafprozesse" betont davon, dass <strong>Auschwitz</strong> - übri<strong>ge</strong>ns<br />
auch Majdanek - eine "Doppelfunktion" <strong>ge</strong>habt habe: es sei sowohl<br />
"Konzentrationsla<strong>ge</strong>r" als auch "Vernichtungsla<strong>ge</strong>r" <strong>ge</strong>wesen. Nur<br />
Belzec, Sobibor, Treblinka und Chelmno hätten "ausschließlich zur<br />
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