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Die_Auschwitz_l__ge

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Mor<strong>ge</strong>n: Ich spreche von dem Beginn meiner Untersuchun<strong>ge</strong>n, Juli<br />

1943.<br />

RA Peickmann: Welche Delikte haben Sie fest<strong>ge</strong>stellt?<br />

Mor<strong>ge</strong>n: Verzeihen Sie, ich war noch ... darf ich fortfahren?<br />

RA Peickmann: Fassen Sie sich etwas kürzer.<br />

Mor<strong>ge</strong>n: <strong>Die</strong> sonsti<strong>ge</strong>n La<strong>ge</strong>reinrichtun<strong>ge</strong>n waren tadellos in<br />

Ordnung, besonders der Krankenbau. <strong>Die</strong> Führung des La<strong>ge</strong>rs in<br />

Händen des Kommandanten <strong>Die</strong>ster war darauf an<strong>ge</strong>legt, den<br />

Häftlin<strong>ge</strong>n ein menschenwürdi<strong>ge</strong>s Dasein zu bereiten. <strong>Die</strong> Häftlin<strong>ge</strong><br />

hatten freien Post- und Briefverkehr, sie hatten eine große<br />

La<strong>ge</strong>rbücherei, selbst mit fremdsprachi<strong>ge</strong>n Werken, sie hatten<br />

Variete, Film, sportliche Wettkämpfe und sogar ein Bordell. Ähnlich<br />

wie Buchenwald sind un<strong>ge</strong>fähr alle anderen Konzentrationsla<strong>ge</strong>r<br />

ein<strong>ge</strong>richtet <strong>ge</strong>wesen.<br />

Zitiert aus: Wolf <strong>Die</strong>ter Rothe "<strong>Die</strong> Endlösung der Judenfra<strong>ge</strong>"<br />

Dr. Mor<strong>ge</strong>n hat umfangreiche Aussa<strong>ge</strong>n auch über an<strong>ge</strong>bliche<br />

Vergasun<strong>ge</strong>n <strong>ge</strong>macht. Insoweit ist er den Lü<strong>ge</strong>n des<br />

Kriminalkommissars Wirth auf<strong>ge</strong>sessen, wie Henning Fikenscher in<br />

seiner Monographie nach<strong>ge</strong>wiesen hat.<br />

<strong>Die</strong> Aussa<strong>ge</strong>n Dr. Mor<strong>ge</strong>ns über die all<strong>ge</strong>meinen Zustände der<br />

Konzentrationsla<strong>ge</strong>r beruhen da<strong>ge</strong><strong>ge</strong>n auf seinen ei<strong>ge</strong>nen<br />

Wahrnehmun<strong>ge</strong>n.<br />

Ein<strong>ge</strong>sandt von Rechtsanwalt E. En<strong>ge</strong>lhardt, Nürnberg<br />

Eine Stimme aus Amerika<br />

Keine "Gaskammer"<br />

Der US-amerikanische Richter Stephen S. Pinter, der in Dachau<br />

nach dem Krie<strong>ge</strong> stationiert war und offensichtlich das, was dort im<br />

Namen der Vereinigten Staaten durch<strong>ge</strong>führt wurde, missbilligte,<br />

schrieb in der amerikanischen katholischen Wochenzeitung "Or u<br />

Sunday Visitor": "Ich war nach dem Krie<strong>ge</strong> für 17 Monate als<br />

Rechtsanwalt des amerikanischen Kriegsministeriums in Dachau<br />

und kann bezeu<strong>ge</strong>n, dass es in Dachau keine Gaskammern<br />

<strong>ge</strong><strong>ge</strong>ben hat. Was den Besuchern und Touristen dort <strong>ge</strong>zeigt und<br />

irrtümlich als 'Gaskammern' beschrieben wurde, war ein<br />

Krematorium. Es gab auch keinerlei Gaskammern in ir<strong>ge</strong>ndeinem<br />

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