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Jahresbericht_2013_2014_kl

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Ausflug ins Blindenheim<br />

Was mich beeindruckt hat: Mich hat beeindruckt,<br />

dass die Blinden bei vielen Sachen gut<br />

allein zurechtkommen. Z.B. können sie selbst<br />

lesen mit der Blindenschrift, die nur aus Punkten<br />

besteht, indem sie diese abtasten. Manche lernen<br />

auch kochen und gehen an höhere Schulen<br />

oder Universitäten und lernen mithilfe von Computern.<br />

Was ich auch nicht wusste, war, dass<br />

ausgebildete Blindenhunde bis zu 30.000 Euro<br />

kosten können.<br />

Was mich erschreckt hat oder mir zu denken<br />

gibt: Ich frage mich, wie Blinde sich daran<br />

gewöhnen können, nichts zu sehen und so gut<br />

damit <strong>kl</strong>arkommen. Mit der Augenbinde hatte<br />

ich die ganze Zeit Angst, irgendwo dagegen zu<br />

laufen. Vor allem auf der Treppe war es schlimm.<br />

Beim Frühstück tat ich mir schwer, das Brot zu<br />

streichen, den Tee einzuschenken und den Müll<br />

zu finden. Ich bin froh, dass ich sehen kann.<br />

Was ich mir für mein Leben vornehme: Mir<br />

mehr Gedanken darüber machen, was ich habe<br />

und für selbstverständlich halte, was andere<br />

nicht haben. ▪ Katharina Sohm, 1a<br />

Jüdisches Museum<br />

Am Freitag, den 11.10.<strong>2013</strong> besuchten wir, die<br />

IVa, mit unserer Geschichtelehrerin Janet Diem<br />

das Jüdische Museum in Hohenems. Wir starteten<br />

mit einer Freiarbeit im ersten Stock des<br />

Gebäudes, bei der wir Informationen über einflussreiche<br />

jüdische Bewohner von Hohenems<br />

sammeln und präsentieren mussten. Anschließend<br />

führte uns die Exkursionsleiterin in das<br />

oberste Stockwerk des Museums, wo wir schockierende<br />

Fakten über den Nationalsozialismus<br />

vermittelt bekamen. So erfuhren wir, dass von<br />

anfänglichen 500 Juden in Hohenems nach<br />

dem Nationalsozialismus kein einziger mehr in<br />

Hohenems lebte, da viele ausgewandert, aber<br />

auch ermordet worden waren.<br />

Nach der Führung durch das Museum folgte<br />

die Besichtigung des Jüdischen Viertels in Hohenems.<br />

Unser erstes Ziel war die ehemalige<br />

Synagoge. Wir erfuhren, dass sie in den 50er<br />

Jahren zu einem Feuerwehrhaus umgebaut<br />

worden war und die Existenz der Synagoge bis<br />

in die 90er Jahre verschwiegen wurde. Heute<br />

wird sie als Veranstaltungsraum genutzt.<br />

Die nächste Station war die ursprüngliche jüdische<br />

Volksschule, welche wegen Schülermangels<br />

geschlossen werden musste, da Christen<br />

und Juden nicht mehr dieselbe Schule besuchen<br />

durften. Daneben befindet sich das traditionelle<br />

Ritualbad „Mikwe“. Dieses diente zur rituellen<br />

Reinigung der Frauen nach der Periode, der seelischen<br />

Reinigung nach Schicksalsschlägen und<br />

erfüllte einen wichtigen sozialen Aspekt.<br />

Der letzte Teil unserer Exkursion führte uns zum<br />

Jüdischen Friedhof am Stadtrand von Hohenems.<br />

Hier fand 2009 die letzte Beisetzung statt. Unsere<br />

Führerin er<strong>kl</strong>ärte uns, dass auf dem Friedhof<br />

jeder männliche Besucher eine Kopfbedeckung<br />

tragen muss, weshalb unser Mitschüler Marcel<br />

eine „Kippa“ ausgeliehen bekam. Jeder von uns<br />

legte auf eines der Gräber einen Stein, dies dient<br />

zum Gedenken an die Toten.<br />

Alles in allem haben wir sehr viel über die jüdische<br />

Kultur und deren Traditionen erfahren.<br />

▪ Ariane Hötzer, Vanessa Schürmann, IVa<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong>/<strong>2014</strong> 21

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